Stefan Lehner
Phantastika
Unheimliche Geschichten
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Inhaltsverzeichnis
Titel Stefan Lehner Phantastika Unheimliche Geschichten Dieses ebook wurde erstellt bei
Vorwort Vorwort Dieses Buch führt uns auf die dunkle Seite unserer Welt, dorthin wo etwas Mystisches, Unheimliches, Diabolisches, Erschreckendes, Übernatürliches oder Subtiles wartet. In unserer hochtechnisierten Welt, in der wir nahezu alles zu wissen und zu können scheinen, hat trotzdem auch das Phantastische, Unerklärliche und Diabolische seinen Platz. Aber es ist ein Platz weit hinten, ganz tief unten, im Dunklen. Versteckt, selten sichtbar und unheimlich. Sehen wir gemeinsam vorsichtig nach... Stefan Lehner
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Impressum neobooks
Dieses Buch führt uns auf die dunkle Seite unserer Welt, dorthin wo etwas Mystisches, Unheimliches, Diabolisches, Erschreckendes, Übernatürliches oder Subtiles wartet.
In unserer hochtechnisierten Welt, in der wir nahezu alles zu wissen und zu können scheinen, hat trotzdem auch das Phantastische, Unerklärliche und Diabolische seinen Platz. Aber es ist ein Platz weit hinten, ganz tief unten, im Dunklen. Versteckt, selten sichtbar und unheimlich.
Sehen wir gemeinsam vorsichtig nach...
Stefan Lehner
Die Neonröhren erwachten zuckend und flackernd zum Leben und der vormals dunkle Laden wurde hell erleuchtet. Heinrich Simon war stets der Erste, der eintraf. Als Filialleiter hatte er nicht nur die Aufgabe, die Mitarbeiter zu führen, sondern auch, den Laden aufzusperren, Licht anzumachen und die Alarmanlage auszuschalten. Ohne ihn kamen auch die anderen nicht rein. Natürlich hatte er auch eine Vertretung, falls er mal krank wäre oder Urlaub hatte. Das war Frau Kasper. Lisa. Aber eigentlich war Heinrich immer da. Immer pünktlich, immer zuverlässig. Mit Ende 30 hatte er jetzt den Posten des Filialleiters inne und mehr war eigentlich auch nicht drin. Die Bekleidungskette «Pou-Waer«, deren Filiale er leitete, ließ nur selten jemanden noch höher aufsteigen und ins Management überwechseln. Heinrich hatte auch gar keine Lust dazu, er wollte hier in dem netten Ort bleiben und nicht nach Frankfurt ziehen, wo die Zentrale des Konzerns saß. Man musste auch mal zufrieden sein mit dem, was man hatte, sagte er immer.
Lisa Kasper rannte vom Auto schnell zum Hintereingang der Filiale, als sie sah, dass Heinrich gerade aufschloss. Es schüttete heftig und sie hatte mal wieder keinen Schirm im Wagen.
»Hey, warte auf mich!«, rief sie im Laufen. Heinrich stand schon in der Tür, hatte gerade das Licht angeschaltet, drehte sich um und sah Lisa auf ihn zu laufen. Er hielt ihr die Tür auf, damit sie direkt hinein sprinten konnte.
»Was für ein Wetter«, prustete sie, als sie den Hintereingang erreicht hatte. »Morgen, Heinrich!«
»Morgen, Lisa! Ja, aber nur draußen!«
»Was?«
»Das Wetter - nur draußen!«, grinste Heinrich. Es war noch früh am Morgen und der kleine Gag war noch nicht richtig angekommen bei Lisa.
»Ach so, ja klar. Da haben wir ja noch mal Glück gehabt, gell?«, lachte sie.
»Genau«, sagte Heinrich. Er ging vor, nachdem jetzt die Lichter brannten. Er schloss den Safe auf, um das Wechselgeld zu entnehmen, startete die PC's und Lisa schmiss die Kaffeemaschine an.
Als stellvertretende Filialleiterin arbeitete Lisa hauptsächlich im Büro, machte die Warenbestellungen, Reklamationen, druckte neue Preisschilder und erledigte alle möglichen administrativen Arbeiten. Die Filiale hatte noch drei Verkäuferinnen, die auch abwechselnd an der Kasse saßen. Alle waren beschäftigt, der Kundenandrang war wie immer.
So verlief der Vormittag wie gewohnt und nichts Außergewöhnliches geschah. Aber das sollte sich gleich ändern...
Vor ein paar Wochen bemerkte Lisa bei der turnusmäßigen Inventur, dass sich die Zahl der Diebstähle erhöht hatte und zwar in einem Maße, der durchaus als wirklich geschäftsschädigend zu bezeichnen war. Sie überlegte mit Heinrich, was zu tun wäre und Heinrich hatte eine Idee. Er wollte in den Umkleidekabinen Kameras installieren. Ganz kleine, versteckte Kameras. Das war natürlich illegal, denn wer möchte sich schon beim Anprobieren von Kleidung filmen lassen? Heinrich wusste das auch und obwohl Lisa ihn davon abhalten wollte, besorgte Heinrich für die vier Umkleiden solche Kameras. Die Konzernzentrale konnte er natürlich nicht einweihen, denn die hätten das auf keinen Fall genehmigt oder sich gar an den Kosten beteiligt.
Also legten Heinrich und Lisa, die in diesem Punkt sicherlich zu loyal war, eine Nachtschicht ein und installierten die Dinger jeweils schräg über den Kabinen. Sie waren so klein und in der Deckenverkleidung versteckt, dass man sie eigentlich nicht entdecken konnte. Die Verkabelung zum PC in Lisas Büro war schon etwas aufwändiger, aber Heinrich bekam es hin.
Seitdem gehörte es auch zu Lisas Aufgaben, immer wenn Zeit war, auf dem PC den Splitscreen mit den vier Kamerabildern zu beobachten, um einen Dieb oder Diebin auf frischer Tat zu erwischen. Drei hatten sie auch schon ertappt. Heinrich kümmerte sich dann jeweils darum. Von den Kameras erzählte er natürlich niemandem, er sagte einfach aus, der Kunde sei mit drei Teilen in die Kabine gegangen und nur mit Zweien wieder herausgekommen und das sei ihm als aufmerksamem Filialleiter aufgefallen.
Lisa saß also jetzt vor ihrem PC, hatte eine Tasse Kaffee und aß ein belegtes Brötchen. Die holte sie sich immer von der Metzgerei gleich gegenüber. Waren echt lecker und preiswert. Drei der vier Kabinen waren besetzt, zwei Frauen, ein Mann. Eher gelangweilt und durch das Brötchen abgelenkt, schaute sie eher beiläufig auf den Monitor.
Da! Was zum Teufel... Sie legte das Brötchen weg und klickte das Bild der oberen rechten Kabine an, wodurch es sich vergrößerte und die anderen Bilder überlagerte. Was sie da sah, konnte sie nicht glauben. Es war fast schon unheimlich. Lisa hatte so etwas noch nie gesehen. Sie stierte auf den Bildschirm. Die Kundin in der Kabine nahm die Kleider über den Arm und verließ gerade den Umkleidebereich.
Heinrich! Wo ist Heinrich? Verdammt, was sollte sie jetzt machen? Sie konnte die Kundin nicht aufhalten, aber Heinrich sollte das auf jeden Fall sehen.
Heinrich war nicht in seinem Büro und auch nicht im Lager. Na klar, typisch. Wenn man ihn einmal braucht! Lisa ging in den Laden und da kam Heinrich gerade herein. Er hatte sich wohl auch gerade ein Brötchen geholt und außerdem die Zeit für eine Zigarette genutzt. Es hatte aufgehört zu regnen.
»Heinrich, hast Du die Frau gesehen?«, stürmte sie auf ihn zu.
»Welche Frau?«, fragte Heinrich.
»Die in dem gestreiften Kleid!«
»Nein, keine Ahnung... Ich hab mir gerade was zu Essen geholt!«
»Verdammt«, sagte Lisa und sah sich im Laden um. Vielleicht war sie ja noch da! Aber die Frau im gestreiften Kleid war weg. Lisa ging zur Kasse, wo Sigrun Dienst hatte.
»War hier eben eine Frau im gestreiften Kleid und hat was gekauft?«, fragte Lisa sie.
»Nein, ich glaube, die ist raus gegangen. Ich weiß nicht so genau, ich hatte Kundschaft!«, sagte Sigrun.
»Verdammt«, sagte Lisa wieder.
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