Pier Revyu - Anmerkungen zum Kreationismus

Здесь есть возможность читать онлайн «Pier Revyu - Anmerkungen zum Kreationismus» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Anmerkungen zum Kreationismus: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Anmerkungen zum Kreationismus»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Bereits der junge Goethe machte sich über die Behauptung lustig, dass der Formenreichtum der Organismenwelt eine «gefallene» Schöpfung repräsentieren soll, deren Urzustand dem biblischen Schöpfungsbericht zu entnehmen sei. Bis heute wird aber von – vornehmlich evangelikalen – Kreationisten versucht, evolutionsbiologische Forschung aus solch fundamentalchristlichem Schöpfungsglauben heraus zu diskreditieren.
Die vorgelegte Untersuchung widmet sich besonders der evangelikalen Vereinigung Wort & Wissen, die seit langem behauptet, die Grundlagen einer wissenschaftlichen «Schöpfungsbiologie» gelegt zu haben und vor diesem Hintergrund fordert, Schöpfungsforschung als gleichberechtigte Alternative zur Evolutionsbiologie anzuerkennen. Die bizarre Dimension solcher Forderungen wird vor allem dann deutlich, wenn man aufdeckt, dass Wort & Wissen sich in ihren Pamphleten explizit auf den US-amerikanischen Vordenker Frank L. Marsh (1899-1992) berufen, der nicht nur ein Kreationist, sondern auch ein fundamentalchristlich motivierter Rassist war: was von seinen hiesigen Anhängern bislang erfolgreich verschwiegen wurde.
Im Zuge der vorgelegten Argumentation wird außerdem eine (aus fachbiologischer Sicht notwendige) Distanzierung gegenüber sogenannten evolutionsbiologischen Arbeitsgruppen formuliert, welche seit gut 15 Jahren in nicht eben zielführender Weise gegen Wort & Wissen anschreiben. Stattdessen ordneten sich AG Evolutionsbiologie bzw. AK Evolutionsbiologie einem auffällig superfiziellen «Naturalismus» ihres biologistisch agitierenden Wortführers Ulrich Kutschera unter, obwohl dieser schon 2004 einen «vorsätzlichen genetischen Suizid der deutschen Bevölkerung» und ähnliches verkündet hatte. Erst viel zu spät, im Juli 2017, erklärte der VBIO (Verband Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin), dass man mit dem AK Evolutionsbiologie nicht mehr kooperiere: ein unglücklicher Verlauf der Dinge, von dem Wort & Wissen durchaus profitiert haben könnte.

Anmerkungen zum Kreationismus — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Anmerkungen zum Kreationismus», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Der Punkt Schriftauslegung = Bibelexegese soll daher als erstes aufgegriffen werden, zumal hierbei auch der eigentümliche „Grundtyp“-Begriff schrittweise eingeführt werden kann: wir werden diesen zunächst nur aspektuell beleuchten, um ihn in Kapitel 9 dann genauer zu untersuchen. Zur allgemeinen Orientierung ist voranzuschicken, dass die angeblich natürliche Einheit „Grundtyp“ von W&W in Abgrenzung zu den in der Evolutionsbiologie relevanten Einheiten wie Populationen und Arten benutzt wird (und in gewisser Hinsicht auch in Abgrenzung zum Begriff des Bauplanes, der bei der Diskussion um die angeblich niemals abgelaufene Makroevolution = Bauplanevolution eine entscheidende Rolle spielt). W&W stellen einen direkten Zusammenhang zwischen dem Inhalt des biblischen Schöpfungsberichtes und ihrem Grundtypbegriff her; die inhaltliche Logik genau dieser Verbindung ist aber kritisch zu überprüfen. Dass man zum Punkt Bibelexegese sehr viel mehr sagen könnte, als es W&W in ihrem Lehrbuch, aber z.B. auch auf ihren Internetseiten tun, ist ein Kritikansatz, um den sich naturgemäß eher historisch-kritische Theologen verdient machen. Die beiden folgenden Kapitel zur Bibelexegese entsprechen sicherlich nicht dem verschärften wissenschaftlichen Vorgehen, das solche Theologen (etwa dank fundierter Hebräisch- und Griechischkenntnisse und einem dem Forschungsstand entsprechenden Geschichtswissen) zeigen würden; sie versuchen aber, einige der relevanten, von W&W üblicherweise ausgeblendeten Punkte in verständlicher Form zu benennen.

5 – Bibelexegese: Wo anfangen, wo aufhören?

In seinem autobiographischen Werk Un Uomo Finito („Ein erledigter Mensch“, 1912) schildert Giovanni Papini, wie er als sechzehnjähriger Schüler aus eigenem Antrieb Hebräisch lernt, weil er – aus der Sicht eines Ungläubigen und Freigeistes – die Niederschrift eines Bibelkommentares plant,

»der Vers für Vers alle Bücher des Alten und Neuen Testaments verfolgte und ohne Schönfärberei all die Irrtümer, Widersprüche, Lügen, Lächerlichkeiten, Zeugnisse von Grausamkeit, Schurkerei und Dummheit«

aufdecken soll,

»von denen diese angeblich von Gott inspirierten Zeilen voll sind« (Papini 1980, S.31).

Der junge Papini hofft, mit dieser Aufgabe »in ein paar Jahren bequem fertig werden zu können« (ebd. S.32) – und kommt natürlich über die Anfänge seines Unternehmens nie hinaus. Indes, verfolgt man die Anstrengungen des wissbegierigen Schülers, welcher von Armut und Außenseitertum angespornt ist, so muss man feststellen, dass er – auch nach heutigen Maßstäben – auf Anhieb weitaus mehr erreicht als viele Bibelleser in ihrem ganzen Leben (ebd. S.32 f.):

»Dann schrieb ich wieder den ersten Vers der Genesis (in hebräisch) ab und begann den Kommentar auszuarbeiten: „Am ersten Tag schuf Gott den Himmel und die Erde!“. Sofort stieß ich auf die großen Schwierigkeiten. In diesem Vers sind zwei Wörter, die den Exegeten sehr viel zu schaffen machten, und die Christen haben sie auf ihre Art und Weise übersetzt, wie es zur festgelegten Theologie der Konzilien und ihrer Väter paßte. Heißt es im Text „Gott“ oder „Götter“ – „schuf“ oder „bildete“?

Das heißt: waren die ältesten Juden Monotheisten oder Polytheisten? Glaubten sie an die Erschaffung aus dem Nichts oder stellten sie sich Gott als einen Demiurgen vor, als einen Bildhauer, der einer unerschaffenen und unabhängigen Materie Gestalt gab? Unendliche Probleme, wie man sieht, geschichtliche, sprachliche, philosophische. Doch das bestürzte mich nicht, und ich fing an zu schreiben.«

Sechzehnjährige Menschen vom Schlage eines Papini sind leider eine Ausnahme, oder – um es auf die Gegenwart zu beziehen – anstelle des Alt-Hebräischen eher modernen Programmiersprachen zugewandt. Eben deshalb scheint es den Autoren des „evolutionskritischen“ Schulbuches einen Versuch wert zu sein, gerade jungen Lesern zu suggerieren, dass es eine »Deutung des Lebens unter der Voraussetzung von Schöpfung« gäbe (Junker & Scherer 2006, S.290ff.) – eine ganz bestimmte »Deutung« sogar, wie sie sich angeblich direkt (!) aus Bibelworten herleiten lässt. Dass die ganze Sache dann doch nicht so einfach ist, wurde seitens W&W im Laufe der Jahre eher zögernd eingestanden. In der 5. Auflage (Junker & Scherer 2001) wird auf S.284 in einer separaten Box aus dem 1. Buch Mose 1, 25 zitiert (»Und Gott machte die Tiere des Feldes, ein jedes nach seiner Art, und das Vieh nach seiner Art und alles Gewürm des Erdbodens nach seiner Art. Und Gott sah, daß es gut war.«). Alles was im daneben stehenden Haupttext über »Grundtypen als Schöpfungseinheiten« ausgeführt wird muss man mangels weiterer Erklärungen als aus diesem Bibelvers herausgelesen hinnehmen, was man kaum anders als manipulativ und hochgradig unredlich bezeichnen kann. In der 6. Auflage (2006, S.295) hat sich diese Darstellung bemerkenswerterweise geändert (dito: Junker 2005, S.30), die Überschrift »Grundtypen als Schöpfungseinheiten« ist dort nun mit einem »?« versehen, und der Bibelvers wie folgt ergänzt (ebd):

»Was unter den geschaffenen Arten genau zu verstehen ist, kann daraus [aus Mose 1,25] jedoch nicht abgeleitet werden. Der Schöpfungsbericht gibt keine naturwissenschaftliche Art- oder Typdefinition.«

Dies ist nicht nur ein wichtiger Zusatz, sondern ein weitreichendes Zugeständnis, da man nun ja auf die genaue Begründung gespannt wäre, warum ausgerechnet die »Grundtypen« (also eine sehr spezielle, in der Nachfolge von Frank L. Marsh praktisch nur von W&W aufgemachte Einheit) etwas mit »ein jedes nach seiner Art« (Bibeltext) zu tun haben sollen. Ein Argument findet sich ebd. auf S.296 und lautet:

»Die deutliche Abgrenzbarkeit von Grundtypen kann als Hinweis für die Existenz geschaffener Einheiten gewertet werden.«

Ein reichlich vager »Hinweis«, um nicht zu sagen: ein reichlich konstruierter. Und daran liegt es dann wohl auch, dass ganz zu Anfang des „Lehrbuches“, nämlich bei der ersten Erläuterung des Begriffes „Schöpfung“, die Grundtypen noch unmittelbar mit dem Bibeltext in Verbindung gebracht werden (d.h. ohne die Frage zu stellen, was genau in Mose 1,25 gemeint ist):

„Nach biblischer Darstellung wurden alle Lebewesen als fertige Grundtypen geschaffen (...).“ (ebd. S.19);

»Im Rahmen der biblischen Schöpfungslehre wird Bezug auf Offenbarung genommen und z.B. konkret vorausgesetzt, dass am Anfang der Geschichte der Lebewesen fertige Grundtypen standen (...).« (ebd. S.20, Hervorhebung im Original)

Es wird also zu Beginn des „Lehrbuches“ rundheraus behauptet, dank der Offenbarung könne man »Grundtypen« ganz »konkret« als Schöpfungseinheiten ansehen – und erst auf S.296 folgt die Relativierung, dass dies eigentlich gar nicht möglich sei (bzw. dass das einzige Kriterium für diese Identifikation in der angeblich „deutlichen Abgrenzbarkeit“ besteht – auch zu diesem Punkt wird unten noch etwas zu sagen sein)!

Bleiben wir aber bei der Formulierung »konkret vorausgesetzt« von S.20 (die man als konkrete Manipulation der Leserschaft einstufen kann). Besagte »Voraussetzung« erfordert, man ahnt es, schon bald eine weitere Voraussetzung, welche auf S.291 im Kapitel »Kurzzeit-Schöpfungslehren« genannt wird:

»Die in den ersten elf Kapiteln des Genesisbuches (dem ersten Buch der Bibel) geschilderte „biblische Urgeschichte“ wird als reale Menschheitsgeschichte verstanden und für das Verständnis der Geschichte des Lebens vorausgesetzt.«

Die theologische Begründung der Schöpfungslehre sensu W&W ist hiermit zwar noch nicht vollständig wiedergegeben (komplettiert wird diese ebd. in der Box „Theologische Motivation für Kurzzeit-Schöpfungslehre“ 10), doch es lässt sich folgendes Argumentationsmuster festhalten: 1) Die Genesis soll die »reale Urgeschichte« der Lebewesen einschließlich des Menschen offenbaren (= Offenbarungsargument), 2) Lebewesen sollen laut Bibeltext „ein jedes nach seiner Art“ geschaffen worden sein (= Wörtlichkeitsargument), 3) diese Textstelle soll in irgendeiner Form etwas mit den heute feststellbaren Grundtypen zu tun haben, auch wenn man dies – zugestandenermaßen!, s.o. – nicht aus dem Text ableiten kann (= analogisierendes Argument, welches sich auf das Kriterium der Abgrenzbarkeit der biblischen „Arten“ und der heutigen „Grundtypen“ stützt und hierüber beide Einheiten miteinander gleichgesetzt).

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Anmerkungen zum Kreationismus»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Anmerkungen zum Kreationismus» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Anmerkungen zum Kreationismus»

Обсуждение, отзывы о книге «Anmerkungen zum Kreationismus» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x