Daniel Trautmann
Lach dich schlapp und glücklich
Frust adé
Dieses ebook wurde erstellt bei
Inhaltsverzeichnis
Titel Daniel Trautmann Lach dich schlapp und glücklich Frust adé Dieses ebook wurde erstellt bei
Lachen kann Krieg verhindern
Lachen verändert die Welt
Griesgram, Miesepeter & Co
Glöckner von Notre Dame – na und?
Schmerzen einfach weglachen?
Trotz Depression lächeln?
Wer lacht, lebt länger!
Wer lacht, denkt positiver
Unglaublich, aber wahr
Lachen beim Yoga – nicht über Yoga!
Humor ist, wenn man trotzdem lacht
Da lachste Dich kaputt, dat nennt man Camping…
Grimassen schneiden
Einmal im Leben
Heute schon gelacht?
Wie Sie Ihr Lachen trainieren
Witze zum Ablachen
Lach Dich gesund!
Impressum neobooks
Lachen kann Krieg verhindern
Lachen ist nicht nur gesund. Es kann im Leben so wertvoll sein. Ja, Lachen verhindert sogar Kriege. Denn mit Lachen entwaffne ich wutentbrannte Politiker und Staatenlenker, die Hasstiraden wie Giftpfeile verschießen. Lachen gehört zur Sprache der Diplomaten. Mit einem Lächeln mache ich den Schmerz und das Leid eines Todkranken erträglicher, wenn nicht gar für eine Zeitlang ganz vergessen.
Lachen ist wie Medizin. Das Kleinkind, das gerade hingefallen ist und weint, hole ich mit einem Lachen wieder zurück ins unbeschwerte, freudige Leben. Lachen ist noch aus einem anderen Grund gesund: Es schüttet Glückshormone aus und trägt so zu erhöhten Abwehrkräften im Körper bei. Lachen bringt schließlich mehr Lebensqualität.
Griesgrämig dreinschauende Menschen wirken unsympathisch bis abstoßend. Man macht um sie einen großen Bogen. Deshalb sind solche Zeitgenossen oft einsam. Ganz egal, was die Ursache ihres negativen Gesichtsausdrucks sein mag: Krankheit, Schmerz, Leid, Unzufriedenheit oder auch Trauer.
Manchmal sagt man auch von Kindern in der Kindertagesstätte beispielsweise: „Das Kind hat aber einen schlechten Gesichtsausdruck.“ Es beschreibt einen Zustand, in dem ein Kind kaum lachen kann, eher unglücklich wirkt. Nicht selten hat das einen tieferen Grund. Deshalb sind Erzieher auch sehr sensibilisiert, wenn sie auf Kinder mit solchen Gesichtsausdrücken treffen. Sie können nämlich Hinweise darauf sein, dass das Kind geschlagen wird, Not leidet, ja eben insgesamt unglücklich ist.
Ein Minus an Lachen lässt eben tief blicken. Da stimmt etwas nicht. Mit dem Menschen ist etwas nicht in Ordnung. Sehr deutlich wird das bei psychisch Kranken, bei Depressiven. Sie können manchmal weder lachen noch weinen, sitzen in fröhlicher Runde eher teilnahmslos da. Und auch solchen Menschen kann mit einem Lächeln geholfen werden.
In der Psychotherapie setzt man mehr und mehr Singen und Tanzen ein, aber auch das Lachen. Es werden witzige Gruppenspiele organisiert, bei denen viel gelacht wird. Etwa so: Ein Trainer, in diesem Fall ein Theaterpädagoge, man könnte ihn auch Humorpädagoge nennen, stellt eine kleine Geschichte vor. Diese soll nun durch die Teilnehmer der Gruppenrunde nachgestellt, ergänzt werden. Der Trainer fängt an und sagt: „Ich bin der Baum“. Er streckt seine Hände zu Ästen aus. Mit etwas Mut kommt der nächste hinzu und sagt: „Ich bin der Gärtner“, und fängt nun an, Früchte vom Baum zu ernten. Dann kommt die Sonne hinzu und strahlt. Ein anderer pustet und macht den Wind. Sie sehen, das kleine Theaterstück wird immer lustiger. So bringen erfahrene Trainer Lachen in eine ansonsten trübsinnige Gruppe.
Wer lacht, ist von seinen Problemen abgelenkt. Ein gutes Heilmittel in solchen Situationen ist es, unter Menschen zu gehen, sich zu unterhalten, Witze zu machen und sich gegenseitig zu erzählen oder Karten zu spielen. Dann kommt man schon mal nicht auf depressive Gedanken. Das lenkt ab.
Lachen verändert die Welt
Im Folgenden nun ein paar konkrete Beispiele aus dem wirklichen Leben, wie Lachen die Welt verändert:
Mein Vater ist ein von Natur aus mürrischer, unzufriedener Mensch. Er hat alles, und ich frage mich so oft, was ihm eigentlich fehlt, ja wieso er so unzufrieden ist. Bis ich es eines Tages durch ein Lächeln herausgefunden hatte. Er war wieder einmal über eine Banalität aufbrausend wütend. Seine Stimme überschlug sich. Die Situation drohte förmlich zu platzen. Wenn ich jetzt auf seine Wut eingestiegen wäre und mich über die Banalität mit ihm auseinander gesetzt hätte, wären am Ende die Türen zugeknallt. Und es wäre wieder einmal für ein paar Wochen Funkstille eingekehrt. Da ich wusste, dass er selbst darunter am meisten gelitten hätte, kam mir spontan eine Idee. Ich nahm ihn in meine Arme, drückte ihn, lächelte ihn an, und sagte erst mal nichts. Ich streichelte ihn über seinen Rücken, und dann meinte ich nur: „Vater, genieße das Leben. Es ist so schön. Reg Dich einfach wieder ab.“ Er kam spontan runter, war sofort ruhig und lächelte kurz zurück. Weg war seine Aufregung. Nun wusste ich, was ihm fehlte: Das Lächeln und ein paar Streicheleinheiten. Wie lange mag ihn niemand mehr in den Arm genommen haben? Wie lange spürte er keine Körperwärme mehr? So einfach kann man mit Lächeln jemanden Wärme vermitteln und wieder ins Leben zurückholen.
Ein anderes Beispiel: Seit Tagen schon ging mir der kleine Mann, der in der Klinik an meinem Tisch saß, fürchterlich auf den Keks. Dieser 1,60 Meter große, pardon - kleine Gnom war ja schon reichlich gehandicapt und wirkte schon unglücklich durch seine bloße Erscheinung. Dass er aber nur schlechte Stimmung verbreitete und sein mürrischer Gesichtsausdruck ein Übriges tat, passte mir überhaupt nicht in den Kram. Das zog uns nämlich alle mit hinunter. Die Mundwinkel des Männleins hingen merklich herunter. Sein Gesichtsausdruck verriet nichts Gutes. Er war sichtlich unzufrieden. Bis es mir reichte. Ich lächelte den Mann voll breit und provozierend an. Er war zunächst irritiert, lächelte verkniffen kurz zurück. Nun setzte ich zum Frontalangriff an: „Du musst mehr lächeln und freundlicher in den Tag starten. Dann fällt´s auch leichter! Lach doch mal, oder hast Du das etwa verlernt?“
Damit hatte ich ihn aus der Reserve gelockt. Nun sprudelte es aus ihm heraus. Er sei 78, erfuhr ich, und habe schon vor 20 Jahren einen Herzinfarkt gehabt. Seine verstopften Halsvenen habe man ihm auch schon ausgetauscht, und nun komme auch noch ein insulinpflichtiger Diabetes hinzu.
Nun ja. Jetzt wusste ich wenigstens, was die Ursache seiner Griesgrämigkeit war. Ich konnte sogar ein wenig Verständnis für ihn empfinden. Aber ich gab ihm dann - nicht ganz uneigennützig - einen Rat: „Wenn Du aber nun weiter mies gelaunt durch den ganzen Tag gehst, wird es auch nicht besser. Du musst öfter mal lachen, dann fühlst Du Dich gleich ganz anders!“ Der Mann legte fortan eine etwas andere Stimmung an den Tag. Lachen war in seinem bisherigen Leben offensichtlich völlig unbekannt für ihn. Und dass ihn jemand so breit anlachte und ihn gar zum Lachen aufforderte, war ihm wohl noch nie passiert.
Die Geschichte dieses Miesepeters zeigte aber auch deutlich, wie manche Menschen durch den Tag gehen: Schlecht gelaunt, miese Stimmung, unzufrieden, depressiv. Manche ziehen doch glatt ihre Umgebung gleich mit runter. Schauen Sie sich doch nur mal für eine gewisse Zeit Ihre Mitmenschen genauer an: im Kaufhaus, im Bus, bei der Post, in der Bank oder wo sonst auch immer. Wahrscheinlich werden Sie schon nach einer halben Stunde genug davon haben. Sie werden Streitsüchtige finden, miese Gesichtsausdrücke, sprachlose Drückeberger und so weiter. Oft schauen wir leider nicht genau hin und gehen wirklich unaufmerksam durch den Tag. Deshalb fällt uns die Griesgrämigkeit überall nicht mehr auf. Fairerweise muss man aber auch sagen: Wer kann schon noch, nach acht Stunden an der Kasse in einem überfülltem Supermarkt, freundlich lächeln?
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