Adi Hübel - Himbeertage

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Die Geschichten in HIMBEERTAGE erzählen von Begegnungen mit außergewöhnlichen Menschen, von Sehnsüchten, Liebesstunden und Verlusten. Die Erinnerung an unvergessliche Tage, an bemerkenswerte Ereignisse und Lebensabschnitte wird immer wieder überraschend aufgelöst.
Der ironische Blick auf die handelnden Personen vermittelt zugleich einen guten Anteil Humor, und relativiert die hin und wieder tragischen Ereignisse auf subtile Weise.

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Plötzlich wurde es ganz kalt und ruhig in ihrem Inneren. Sie lief in Cosimas Büro, griff sich eine große Schere und vollendete ihr Werk.

Luisa

Luisa wollte nicht mitkommen zu der kleinen Feier, zu der Cosima Blume sie alle eingeladen hatte. Aber wir wollen doch deine Schwester feiern, hörte sie sie sagen. Ein solches Talent und eine so wunderbare Ausstellung muss doch begossen werden. Und sie als die Schwester dürfe da doch nicht fehlen!

Natürlich bemerkte sie die Enttäuschung der Freunde, als sie sich vor der Türe verabschiedete. Sie sprach von Kopfschmerzen und Unwohlsein. Es tue ihr leid, aber sie brauche Ruhe. Sollten sie doch alleine feiern mit dieser „kommenden Größe am Kunsthimmel“! Das war es also, weshalb Franziska sie so im Stich gelassen hatte. Diese Ausstellung war ihr wichtiger gewesen als ihre Verzweiflung und ihr Hilferuf.

Carsten wollte sie nach Hause bringen. Wie immer, wenn ihr etwas nicht passte, konnte er es nicht einordnen. Sie spürte, wie verunsichert er war. Woher sollte er auch wissen, weshalb sie sich so unglaublich schlecht fühlte. Ihn hatte sie damals nicht gefragt, ihn hatte sie einfach übergangen. Sie spürte, dass er kurz zu ihr herübersah, bevor er fragte: „Soll ich dich noch irgendwo absetzen? Oder fahren wir zu mir?“

Sie gab ihm keine Antwort. Sie schaute nach vorne auf die Fahrbahn und versuchte, die Tränen zurückzuhalten. Mit beiden Händen umklammerte sie das kleine Perlentäschchen auf ihrem Schoß. Carsten bemerkte erschrocken ihren vorgereckten Kopf und den zusammengekniffenen Mund.

„Habe ich dir etwas getan oder warum bist du plötzlich verstummt?“, fragte er unsicher. Sie musste mit ihm reden, es half nichts. Sie holte tief Atem und ließ die Luft hörbar ausströmen. „Bring mich bitte nach Hause, zu mir nach Hause, Carsten. Und nein, du hast nichts falsch gemacht. Gar nichts. Es hat nichts mit dir zu tun.“

„Möchtest du darüber reden? Soll ich mitkommen?“

„Nein, bitte, ich muss allein sein, ich fühle mich wirklich nicht gut.“

Während der nächsten Viertelstunde saß Luisa stumm und abweisend neben ihm. Bei ihrer Wohnung angekommen, stieg sie ohne Abschiedskuss und nur mit einem kurzen Gruß aus dem Wagen und hastete auf ihren hohen Schuhen zur Eingangstüre. Sie sah sich nicht mehr um.

Noch ehe die Türe ins Schloss fiel, hatte sie ihre Sandaletten von den Füßen geschleudert. Kurz lehnte sie sich mit dem Rücken an die Wohnungstüre. „Nein, Carsten, du hast nichts falsch gemacht“, flüsterte sie, „aber ich vielleicht.“

Sie hatte plötzlich das Gefühl, dass alle Kraft, all der schöne Schein wie etwas Verdorrtes von ihr abfiel.

Langsam und mühevoll zog sie sich die Stufen empor. In ihrem Wohnraum ließ sie sich auf die Liege sinken und schloss die Augen. Franzi! Franzi stand vor ihr. Wunderschön in ihrer Schlichtheit. Das markante Gesicht hatte heute etwas von einer gotischen Madonna gehabt. Die langgezogenen Locken hatten das Holzschnittartige des Gesichtes noch verstärkt. Sie war einfach etwas Besonderes, diese Schwester. Und dieses wunderschöne Kleid, woher sie das wohl hatte? War sie doch noch einkaufen gewesen?

Sie hatten sich lange wochenlang nicht gesehen. Seit damals, als sie ihre Schwester um Rat gebeten hatte, hatten sie nur noch telefonischen Kontakt gehabt. Ja, Rat, ihren Rat hätte sie gebraucht, dringend. „Hilf mir, sag mir, was ich tun soll! Einige Male hatte sie versucht, Franzi zu überreden. Hatte versucht, ihr die Möglichkeiten eines Lebens zu dritt schmackhaft zu machen. Hatte in den schönsten Farben die gemeinsame Zukunft ausgemalt. Auch sich selbst hatte sie damit ködern wollen. Auch ihr Leben würde sich entscheidend verändern, das wusste sie nur zu gut.

Franzi hatte sich geweigert. Sie wolle und könne sich da nicht einmischen. Sie wolle nicht an einer solch einschneidenden Entscheidung beteiligt sein, hatte sie Luisas Bitten vehement abgewehrt.

Dabei war alles von ihrer Zustimmung abhängig. Ohne ihre Hilfe ging es nicht. Gemeinsam wäre es ihnen sicher gelungen. Es wäre etwas so Wunderbares für sie beide gewesen. Ein Mädchen hätte es sein sollen. Luisa war sich auch jetzt noch sicher, dass sie es hätten schaffen können. Ein Kind mit zwei Müttern, eine so schöne Vorstellung.

Aber nein! Franziska hatte sich in keine Richtung entschieden. Hatte nicht Ja und nicht Nein gesagt. Hatte sie hängen lassen. Sie selbst aber musste sich entscheiden, und zwar schnell. Alleine war es ihr unmöglich gewesen, Ja zu sagen. Und so war es trotz aller Sehnsüchte doch ein Nein geworden. Wie dringend ich sie gebraucht hätte!

Bis heute wusste Franzi nicht, wie die Sache ausgegangen war. Nie hatte sie nachgefragt. Nie! Nie hatte sie sich darum gekümmert, wie es ihr jetzt ging.

Egal wie die Entscheidung ausgefallen war, man fragte doch irgendwann einmal nach, ob alles in Ordnung sei. Aber so war sie, ihre große Schwester! Wann hatte sie sich jemals um sie gekümmert?

Luisa drückte ihr Gesicht in das Kissen. Sie fühlte, wie ihre Lippen zu zittern begannen. Nur nicht weinen. Auf keinen Fall Tränen. Sie musste heute Abend wieder auf der Bühne stehen. Wütend schleuderte sie das Kissen von sich und atmete stoßweise aus.

Immerhin hatte Franzi sie zu ihrer Vernissage eingeladen. Allerdings telefonisch! Zu diesem Anlass hätte sie doch wenigstens vorbeikommen können. So war es immer gewesen. Immer! So viele Jahre hatte sie mit dieser Schwester verbracht. Mit dieser Schwester, die sich immer weiter in ihr Schneckenhaus zurückgezogen hatte. Immer weiter war sie verschwunden. War mit der Zeit fast unsichtbar geworden.

Aber sie, sie musste sichtbar bleiben. Eine musste doch das verwirklichen, was sie sich vorgenommen hatten. Sie wollten die ganz große Kunst machen. Vom Schönen hatten sie geträumt, das sie in die Welt bringen würden. Gemeinsam würden sie auftreten und Erfolge über Erfolge feiern.

Die ganzen Jahre ihrer Kindheit waren sie sich sicher gewesen, dass sie singen würden. Gemeinsam würden sie die Opernbühnen der Welt erobern und wenn nicht die, dann wenigstens die allergrößten Hallen mit ihren Fans füllen. Und die Chansons würde sie, Luisa, komponieren. Alles würden sie gemeinsam machen, immer würden sie zusammenbleiben.

Dann jedoch hatte sich das Talent, wie alle es nannten, das Franzi besaß, als übermächtig herausgestellt. Sie wollte nicht mehr singen. Wie hatte sie sich betrogen gefühlt, als Franzi ihr das nach einem Kinobesuch eröffnet hatte. Es war ein Film über Picasso gewesen, wie er malte und gestaltete hinter einer durchscheinenden, riesigen Leinwand. Großartig war das gewesen, aber Franzi war doch nicht Picasso! Sie konnte doch singen! Noch heute fühlte sie einen Kloß im Magen bei der Erinnerung an jenen Abend.

Und doch, heute hatte es sich gezeigt, Franzis Entscheidung war richtig gewesen. Neidvoll dachte Luisa an die großartigen Gemälde, die Franzi geschaffen hatte.

Sie war ihren eigenen Weg gegangen, ohne sie und hatte sie im Stich gelassen.

Wehmütig erinnerte sich Luisa, wie es früher gewesen war. Sie selbst konnte singen, das ja, aber das wurde nicht als etwas Besonderes gesehen. Singen konnte jede.

Immer war Franzi das „kreative Mädchen“. Wie hatte sie die Schwester beneidet! Geburtstage oder andere Feste fielen ihr ein. Die Augen der Mutter hatten geleuchtet, wenn Franzi ihr die wunderschönen Bilder schenkte. Aber auch der Vater und die Verwandten waren wie verzaubert von ihrem Können. Schon damals. Wie sie Franzi gelobt hatten! Von den schulischen Erfolgen ganz zu schweigen. Sie war immer eine glatte Eins gewesen, ihre ganze Schulzeit über und fast in allen Fächern.

Und sie, was hatte sie vorzuweisen gehabt? Sie konnte bestenfalls ein selbsterdachtes Liedchen trällern, und auch das gelang am besten zusammen mit der großen Schwester.

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