Adi Hübel - Himbeertage

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Die Geschichten in HIMBEERTAGE erzählen von Begegnungen mit außergewöhnlichen Menschen, von Sehnsüchten, Liebesstunden und Verlusten. Die Erinnerung an unvergessliche Tage, an bemerkenswerte Ereignisse und Lebensabschnitte wird immer wieder überraschend aufgelöst.
Der ironische Blick auf die handelnden Personen vermittelt zugleich einen guten Anteil Humor, und relativiert die hin und wieder tragischen Ereignisse auf subtile Weise.

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Es fiel ihr leicht, die Frage zu beantworten, weil sie sich schon intensiv mit den Daten ihrer Vita für den Katalog beschäftigt hatte. Und wann ihr Maltalent sich das erste Mal gezeigt hatte, war natürlich nicht auf den Tag genau festzumachen. Sie lächelte freundlich. „Ich wollte immer schon malen, schon als Kind. Diese Leidenschaft hat mein bisheriges Leben ausgefüllt. Sie hat mich nun hierher in diese wunderbare Galerie zu Cosima Blume getragen. Cosima, dir verdanke ich das alles.“

Eine freundschaftliche Umarmung und die Fotoapparate wurden aufs Neue gezückt. Cosima und sie zusammen vor dem Lieblingsbild der Galeristin. Hoffentlich sehe ich gut aus. Ich darf nicht mit offenem Mund lächeln, mein Zahn ... Mehr konnte sie nicht denken. Lächeln, lächeln!

Jetzt war Cosima gefragt. Sie sagte so unglaublich kluge Dinge, fand Franzi und interpretierte die Ausstellung mit viel Sachverstand.

Kurzzeitig war sie selbst in den Hintergrund gerückt. Sie hörte sich wieder sagen: „Ich wollte schon immer malen, schon als Kind.“ Irgendwie irritierte sie dieser Satz plötzlich. Als Kind wollte ich noch etwas ganz anderes, dachte sie, ich wollte singen und Musik machen und zusammen mit meiner Schwester auf den Bühnen der Welt stehen. Jetzt steht sie alleine dort im Rampenlicht. Alleine.

Luisa war Sängerin geworden, wie sie es sich gewünscht hatte. Sie war berühmt, gab ein Konzert nach dem anderen, drehte jetzt sogar einen Film.

Und Pläne für die Zukunft? Die Frage erreichte Franziska und holte sie in die inzwischen gut gefüllten, vor Gesprächen summenden Räume zurück. Auch das konnte sie beantworten: „Malen will ich, malen, immer nur malen.“ Und auch wenn sie es lächelnd sagte, es war ihr tief ernst damit. Sie war wieder bei ihrer Kunst angekommen.

Langsam gingen sie weiter, von Bild zu Bild. Dass die drei großen Zeitungen Redakteure und Fotografen schicken würden, war völlig überraschend und auch, dass sich die Kulturredaktionen der beiden örtlichen Radiosender für die neue Ausstellung interessierten, hatte Franzi nicht erwartet. Auch die überregionale Presse hatte schon im Vorfeld um einen Katalog gebeten. Cosima hatte wohl alle ihre Kontakte spielen lassen. Alle zeigten großes Interesse, scharten sich um sie und notierten sich ihre Kommentare.

Franzi sonnte sich. Sie sonnte sich in dieser aufmerksamen Menge. Das hatte sie nicht gedacht, dass sie sich so fühlen würde. So emporgehoben und umarmt von einer Menge Menschen, die alle ihre Bilder sehen wollten. Sie fühlte sich anerkannt und geliebt und glücklich. Sie fühlte sich in ihrem Element.

Da hatte sie sich jahrelang in ihrem Atelier vergraben, hatte gearbeitet und war kaum jemals aus der Stadt hinausgekommen. Auch Freundschaften waren spärlich geworden. Liebschaften auch. Nur die Familie war ihr noch wichtig gewesen. Aber was hieß bei ihr schon Familie. Der Vater war in einer neuen Beziehung versunken, die Mutter schon lange tot und nur Luisa, die geliebte, kleine Schwester, war noch greifbar. Wo sie nur blieb? Sie hatte fest versprochen zu kommen.

Reisen war verpönt. Das konnte sie immer noch machen. Später einmal, beruhigte sie die Schwester, wenn ich irgendwann in fernen Jahren meinen Pinsel nicht mehr halten kann, dann reise ich. Sie wollte arbeiten, malen, so viel und so oft es ging.

Und jetzt also der Lohn für all diese Abgeschiedenheit, für diese Mühen. Franzi gestand sich ein, dass es nicht immer leicht gewesen war, sich nichts als die Arbeit zu gönnen. Wie oft war sie verzweifelt gewesen, wenn ihr die Umsetzung ihrer Gedanken und Gefühle nicht gleich gelang. Wie viele Male hatte sie Bilder neu begonnen und wieder verworfen und übermalt. Wie oft hatte sie ihre Pinsel in die Ecke geworfen und beschlossen, nicht mehr zu malen. Nie mehr.

Mit Kellnern und Messebegleitungen hatte sie sich über Wasser gehalten. Immer wieder hatte sie auch kleinere Arbeiten weit unter Wert verkauft, um ihr Leben zu finanzieren. Leicht war es nicht gewesen.

Und jetzt das. Sie war angekommen in der Kunstwelt. War anerkannt mit ihren Werken. Würde sicher hervorragende Kritiken bekommen. Ganz sicher. Die Gedanken schossen ihr nur so durch den Kopf, als die Gruppe der Begleiter wieder bewundernd vor einem der Gemälde stehen blieb.

Am Eingang wurde es laut. Die Journalistin vor ihr reckte den Hals. Franzi spürte eine kleine Unruhe um sich entstehen. Ich will jetzt nicht wissen, was hinter mir los ist. Ich drehe mich nicht um. Doch sie konnte die Aufmerksamkeit nicht mehr auf sich lenken. Die Frau bedankte sich freundlich für das Gespräch und wandte sich ab. Auch die anderen Presseleute hatten ganz plötzlich einen interessanteren Focus gefunden. Mehrere wandten sich um und eilten zum Eingang. Franzi biss die Zähne zusammen. Sie war wütend auf dieses Ereignis, das ihr die endlich errungene Zuwendung und Aufmerksamkeit der Presseleute entzog. Was war los?

Luisa! Sie hätte es sich denken können. Luisa war erschienen. Der schillernde Vogel hatte die Bühne betreten. Wie immer war sie nicht alleine. Die Schar ihrer Begleiter schwänzelte um sie herum. Carsten nahm ihr das weiße Cape von den Schultern und reichte es an Christina, ihre Freundin, weiter.

Du meine Güte, wie sie strahlte! Viele Besucherinnen und Gäste im vorderen Raum hatten sich ihr zugewandt. Franzi spürte eine Welle der Zuneigung in sich aufsteigen. Diese wunderbare Frau dort war ihre Schwester. Wie schön sie war. Alle waren sie in diese Luisa verliebt. Alle bewunderten sie. Sie kam und schon schien nur noch sie im Raum zu sein. Nur noch sie war anwesend. Nur noch sie wurde wahrgenommen und bestaunt.

Heute trug sie ein wunderschönes Kleid aus grüner Seide. Ihre Haare hatte sie so nach oben gesteckt, dass sie in einer wilden Kaskade seitlich auf ihre Schulter fielen. Und was für Haare sie hatte! Dieses Rot war echt und glänzte ohne kosmetische Zutaten. Franzi hatte es Mühe bereitet, diese Farbe genau zu treffen.

Wie oft hatten sie sich früher zusammen vor dem Spiegel gedrängt und ihre Gesichtszüge und Haare verglichen. Franzi hatte sich meist mit der Feststellung zufriedengegeben, dass ihre kleine Schwester einfach die Schönere sei. Und Luisa hatte das auch nie abgestritten, sondern es immer wieder betont. Sie sei die Schönere und auch die Jüngere und die ältere Schwester müsse immer für sie da sein.

Da stand sie nun. Ihre Bilder schienen mit einem Mal unwichtig zu sein. Was hatte Franziska schon mit ihren großen und kleinen Rechtecken aufzubieten gegen die lebendige Schönheit dieser Frau? Sicher, einzelne Grüppchen standen noch vor den Bildern, aber die meisten Gäste hatten sich ihr zugewandt, wollten neugierig geworden sehen, wer die Aufmerksamkeit der Kritiker und Fotografen so ausschließlich auf sich zog. Luisa hielt sie gefangen. Sie unterhielt sich wie immer charmant lächelnd und wortgewandt mit den Journalisten. Ihr hohes, sinnliches Gelächter schnitt Franzi plötzlich ins Ohr. Alle lachten sie mit. Was war es Amüsantes, das ihre Schwester da von sich gab? Lachten sie etwa über sie und ihre Bilder? Lachten sie darüber, wie einsam sie vor einem ihrer Gemälde stand, alleine mit sich und ihrer Kunst?

Mit einem Mal stieg eine ungeheure Wut in Franzi auf. Sie musste die Augen schließen, so sehr überschwemmte sie dieses Gefühl von Ohnmacht und Hass und Liebe. Sie drückte eine Hand auf den Magen, um das heiße Gefühl von Angst und Zorn in den Griff zu bekommen. Diese Schwester hatte ihr alles genommen, alles entwertet. Schon immer war sie diejenige gewesen, die in der Mitte des Universums kreiste. Schon als Kind hatte sie ihr entgegenkommendes, strahlendes Lächeln eingesetzt, um alle Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Immer war sie die Bewunderte gewesen. Nichts hatte sie dazu getan. Gar nichts. Weder ihre Zensuren noch sonstigen Leistungen waren überragend gewesen. Und doch, alle Zuneigung war ihr entgegengeströmt. Sie musste sie nur aufnehmen und sich darin sonnen. Und das hatte sie auch getan.

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