Nataly von Eschstruth - Vae Victis

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Man aß an kleinen Tischen, welche für die Jugend teils in dem Wintergarten, teils in den daran stoßenden geräumigen Bibliothekzimmern des Hausherrn aufgeschlagen waren. Bonaventura hatte Plätze für seine Dame und sich im Wintergarten belegt, und da er nach der langen Unterhaltung mit seinem Freund Sacken merkwürdig zerstreut war, hatte er kaum daran gedacht, ein paar gute Freunde an demselben Tisch zu platzieren. Ja, als ein Garde-Ulan ihn im Vorbeischreiten fragte: «Ist noch Platz bei Ihnen, Völkern?» hatte er nur geantwortet: «En masse!» ohne sich auch nur zu erkundigen, welche Dame der Graf ihnen noch zuführen wollte. Sonst hatte er möglichst dafür gesorgt, daß Malva und er recht ungestört plaudern konnten und nur die besten Bekannten in der Nähe saßen…
Die deutsche Erzählerin Nataly von Eschstruth (1860-1939) trat schon als Zwölfjährige mit ersten Dichtungen an die Öffentlichkeit. Ihre Romane spielen meist in Hof- und Adelskreisen, mit denen sie sehr gut vertraut war. Nataly von Eschstruth versetzt den Leser unmittelbar in das Alltagsleben und die Familiengeschichte des Adels.
Der Roman «Vae Vicits» von Nataly von Eschstruth erschien 1911.

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»So frivol gehe ich nicht mit den Tränen um!« schüttelte Malva ernst den Kopf; aber sie konnte es nicht verhindern, daß sich der Purpur auf ihren Wangen noch vertiefte.

Er lächelte: »Ja, es ist frivol, mit Männerherzen zu spielen — und doch … fragen Sie eine Blume, was ihr lieber ist: von schöner Hand gebrochen und in mutwilligem Spiel zerpflückt zu werden, oder langsam — freudlos — unter Frost, Sturm oder Sonnenbrand dahinzuwelken? — ›Und sterb ich denn — so sterb ich doch durch sie, zu ihren Füßen doch!‹ — läßt Goethe das Veilchen jubeln, welches eines holden Liebchens Fuß zertreten!« —

Malva senkte verwirrt die Wimpern und wandte sich zur Seite, nach dem bunten Reiterbild in die Bahn hinabzuschauen.

»Goethe ist ein Phantast, und seine Verse sind mir zu wenig neu! Ich finde es viel interessanter zu beobachten —«

»Ja, zu beobachten!« unterbrach er schnell; »Sie haben recht, Gräfin, auch ich kam her, um zu beobachten, ob die Farbe Ihrer Augen tatsächlich ein Veilchenblau ist —« Wieder hob er wie prüfend den Strauß: »Aber ich sehe, daß ich mich geirrt habe — der goldene Schimmer fehlt dieser alltäglichen Blume — und das warme, ins Violett spielende —«

»Alltägliche Blume?« — Malva stieß es kurz, beinahe ärgerlich hervor, in dem Bemühen, dem Gespräch auf jeden Fall eine andere Wendung zu geben. »Sprechen Sie nicht so geringschätzig von dieser sympathischsten aller Blüten, welche gewiß nichts von ihrem Werte einbüßt, wenngleich sie nur so niedrig im Moose duftet!«

»Sie lieben Veilchen?«

»Gewiß! Wer täte das nicht?« —

Er lächelte, daß sich tausend feine Fältchen um seine Augen senkten.

Mit einer scharmanten Verneigung bot er den Veilchenstrauß entgegen.

»So gestatten Sie, Gräfin, daß diese beneidenswerten ebenfalls zu den Füßen des holdesten aller Mädchen sterben.«

Malva fühlte, daß sie sich in einer wunderlichen Situation befand.

Anfänglich hatte sich ihrer eine große Verlegenheit bemächtigt, jetzt kam ihr der erlösende Gedanke, daß der Mann, welcher ihr so prima vista und in so auffälliger Weise huldigte, nicht normal genommen werden dürfe.

Wer derart als Weltenbummler rund um die Erde gereist ist und gleich einem »Fürst Bibitzky« seine Frauenstudien gemacht hat, der ist es nicht gewohnt, sich lange bei einer Vorrede aufzuhalten — er spricht flink und keck, ehe die Segel wieder gelichtet und die Anker gehoben werden. Er ist einer jener schnellebigen Menschen, welche Bekanntschaften knüpfen und lösen, welche kommen und scheiden, wie ein abgerissenes Blatt, vom Sturm landein gefegt. —

Nein, mit Herrn von Heym darf man nicht rechnen, wie mit andern Menschen — man muß diesem Sturm ruhig und kühl die Stirn bieten und durch nichts zeigen, daß man seine Worte anders auffaßt, als sie gemeint sind — leerer Schall. — Gelassen hebt sie die Hand und nimmt den Strauß entgegen.

»Wie liebenswürdig! Tausend Dank.«

»Diesen Dank lassen Sie mich aussprechen.«

Kurze Pause. —

Er erwartet wohl, daß sie die Veilchen auf der Brust oder auf dem Muff befestigen soll. —

Das geschieht nicht. Malva hält sie eine kleine Weile in der Hand und legt sie dann auf die Holzbrüstung.

Wie sie in die Bahn hinabschaut, bemerkt sie, daß Bonaventura, ihr gerade gegenüber, neben Fräulein Ellinor hält.

Sie scheint ihn auf irgend etwas aufmerksam zu machen, denn Völkern starrt mit großen, sehr überraschten Augen zu ihr empor, während seine Nachbarin mit feinem Lächeln fortfährt, ihre flüsternden Bemerkungen zu machen. —

Was bedeutet das? —

Sollte ihr Interesse dem Veilchenstrauß gelten?

Wohl möglich. —

Ellinor ist nicht geistreich; aber sie ist weltklug und raffiniert genug, um jeden Vorteil auszunutzen.

Alle Welt weiß, daß Völkern der mittellosen kleinen Komtesse stark den Hof gemacht hat, und für mimosenhafte Seelen hat solch ein Stadtklatsch etwas Verpflichtendes.

Wenn aber die kleine Komtesse sich öffentlich und auffällig von einem andern huldigen läßt, so zerreißt sie selber die feinen Fädchen, mit welchen sich der frühere Anbeter für gebunden erachtete.

Ein schnelles, wehes Lächeln bebt um Malvas Lippen.

Wozu noch dieser Liebe Müh? —

Fräulein Ellinor scheint bei all ihrem Zynismus den Auserkorenen doch etwas übertaxiert zu haben. —

Sie will ihm einen Weg ebnen, welchen er ohne alle Skrupel schon gestern kühn übersprungen. Kurmachen verpflichtet nicht, und das Herz hat wohl niemals mitgesprochen, sonst könnte es unmöglich so schnell verstummen!

Rolf-Valerian neigt sich in diesem Augenblick sehr nahe zu seiner Nachbarin herüber.

»Sie malen, Gräfin?« —

»Ich möchte es wenigstens lernen!«

»Interessieren Sie Aquarelle amerikanischer, spanischer, japanischer und italienischer Meister sowie photographische Aufnahmen, welche ich selber während der meisten meiner Reisen machte?«

Sie blickt lebhaft auf.

»O gewiß! Außerordentlich!« klingt es unwillkürlich sehr erfreut von ihren Lippen.

Er hat den Handschuh von der Rechten gestreift, ein wundervoller Solitär blitzt an dem kleinen Finger, als er langsam über den kurzgeschnittenen Schnurrbart streicht.

»Die Konsequenz wäre allerdings die, daß Sie mich als wandelnden Kommentar dazu in den Kauf nehmen müßten!«

Sie ist plötzlich ganz unbefangen. »Solch eine Konsequenz wäre nur eine Empfehlung mehr für die Bilder!« sagt sie höflich, aber merkbar kühl; »bei solch einer Wanderung durch die weite Welt bedarf es des Führers. — Sie stellen meinen Anverwandten also Ihren Besuch in Aussicht?«

»Ich beabsichtige, mir nachher bei Ihrer Frau Tante die Erlaubnis dazu einzuholen! Die Bildermappen schicke ich durch meinen Knappen als Avantgarde!«

»Bitte, versäumen Sie nicht, Tante Margarete auch von dieser Absicht in Kenntnis zu setzen!«

»Warum das?« —

Malva lächelt. »Ich glänze während der gewöhnlichen Visitenzeit meistens durch Abwesenheit, da meine Atelierstunden mich sehr lange fesseln; Tante Margaretes Sorge muß es darum sein, mir die Streifzüge durch ihre Kunstsammlung zu sichern.«

Er verneigt sich stumm, mit ausdrucksvollem Lächeln.

Ein paar Sporen klirren hinter ihnen, und durch die geöffnete Türe weht ein kalter Lufthauch. Ein paar Herren sind eingetreten, Gräfin Kettenau zu begrüßen. —

Die Unterhaltung wird allgemein, und Malva atmet auf, als auch ein paar bekannte Damen erscheinen und Rolf-Valerian sich erheben muß, seinen Stuhl anzubieten.

Die Musik hat ihre heiteren Weisen geendet, und die reitenden Damen lassen sich in der Bahn aus dem Sattel heben.

Diensteifrige Stallknechte breiten die warmen, wappengestickten Decken über die edlen Renner, und um den herrlichen Goldfuchs des Fräulein von Heym sammeln sich die Herren, mit Kennermiene das herrliche Tier in Augenschein zu nehmen.

Es schien ganz selbstverständlich, daß Bonaventura der Besitzerin der vielbewunderten »Fragilité« in allen Dingen Ritterdienste tat.

Sie selber streckte ihm in ihrer lässigen Weise die zierliche Hand, welche in einem hellgelben Stulphandschuh steckte, entgegen, um sich aus dem Sattel helfen zu lassen, und Völkern hält galant die schlanke, kraftvolle Rechte hin, dem Fuß der jungen Dame die Stütze zu geben.

Die anwesenden Herren bemerken es und wechseln verständnisvolle Blicke, hier und da raunt man sich wohl auch etwas zu, und ein dicker Rittmeister, dessen Zunge als besonders scharf gilt, scheint eine recht drastische Bemerkung über die moderne Wahlbewegung der Frauen zu machen — nur mühsam unterdrücken die Umstehenden das Lachen.

Wie könnte man auch offiziell über eine Millionenerbin spotten, welche ein derart »tiptopes« Vollblut reitet, wie Fräulein von Heym!

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