Adi Hübel - Ein kleines, leichtes Glück

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Die kleine Katharina wächst während des zweiten Weltkrieges in einem kleinen Ort in Oberschwaben auf. Als erwachsene Frau erinnert sie sich an frühe, glückliche Kinderjahre bei den Großeltern im Allgäu.
Der Vater ist fern, in Krieg und Gefangenschaft. Klara, Katharinas Mutter, muss ihre vier Kinder alleine groß ziehen. Die übermenschliche Anstrengung, auch nach Kriegsende das Auskommen für alle zu sichern, bringt sie an den Rand ihrer Kräfte.
Rückblickend sieht Katharina, wie unmöglich es für die Eltern ist, nach zehnjähriger Trennung von vorne zu beginnen.Es geht vor allem um die beiden Protagonistinnen Klara und Katharina. Die Mutter, Klara, versucht mit allen Mitteln ihre große Familie durch Kriegs- und Nachkriegszeit zu bringen. Sie arbeitet bis zum Zusammenbruch. Kathi und mit ihr die anderen drei Geschwister erleben ihre Kindheit von Entbehrungen gezeichnet. Trotzdem sind die kleinen Freuden die der Alltag, die Verwandten, die wechselnden Jahreszeiten mit sich bringen nicht vergessen.
Die Geschichte wird in einunddreißig kurzen Kapiteln erzählt.

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Teppiche gab es wenige im Haus. Unter dem Stragulaläufer knarrten die Dielen. Die Bodenbretter, breit und von dunklem Braun, glänzten und rochen nach Seifenwasser und Wachs. In der Sitzfläche des alten Sofas wölbte sich eine tiefe Kuhle nach unten. Selbst unter Katharinas leichtestem Hüpfen rieselte braungrünes Seegraspulver aus den Polstern. Über dem Kachelofen wurde im Winter auf einer umlaufenden Stange die Wäsche getrocknet, in seiner dunklen Höhlung der Ziegelstein erhitzt, der, mit einem Lappen umwickelt, abends die Eiseskälte des Bettes erträglicher machte.

Hinter der Stube lag die Schlafkammer der Großeltern: zwei Betten, zwei Nachttische, ein Schrank. Vor dem Bett ein bunter abgetretener Flickenteppich. Die Wände nackt, kahl, weiß, bis auf das große Bild über dem Ehebett: Christus mit entblößtem Herzen, mit flammendem Herzen, Christus mit liebendem Blick, mit langem gewelltem Haar und sanften Augen trotz bloßliegender Eingeweide. Ein brennender Vorwurf dennoch. Auch auf dem Nachttisch der Großmutter, auf dem viereckigen gestärkten Deckchen ein kleines Kreuz aus weißem Porzellan.

Hier mussten sie gezeugt worden sein, die elf Kinder, Söhne und Töchter jetzt selbst Väter und Mütter, drei von ihnen schon als Kind gestorben, zu sich genommen vom Herrn. Doch solche Überlegungen entstanden nicht angesichts dieses Raumes, wären, hätten sie in Katharinas Denken schon Grund gehabt, ohnedies verboten gewesen. Kinder wurden nicht gezeugt, sie wurden auch nicht geboren. Sie waren einfach da und basta.

Zurück durch die Stube über die hohe Schwelle in die Küche. Auf dem eisernen, schwarzen Herd wurde auf offener Flamme gekocht. Er hielt warm, wenn die Stube an Werktagen nicht geheizt wurde. Das kupferne Schaff an der Seite war immer gefüllt mit brodelndem, dampfendem Wasser. Am Herd stand der Großvater, ganz früh morgens schon oder abends von der Arbeit nach Hause gekommen, um die Mehlsuppe zu kochen. In einer flachen Pfanne mit langem Stiel und leicht erhöhtem Rand, wurde Milch mit Wasser gemischt erhitzt, Mehl oder Maismehl eingerührt, bis langsam alles zu Brei dickte, dann stockte. Das Gefäß vom lodernden Feuer gezogen, wurden die Ringe wieder bedächtig mit einem Eisenhaken ineinander gepasst, das Fegefeuer geschlossen.

In einem kleinen Töpfchen schmolz währenddessen das Schmalz. Schwungvoll stellte der Großvater dann die schwere Pfanne auf den Tisch, goss das duftende braune Fett über die weiße feste Fläche des Stopfers. Jeder nahm seinen Löffel und begann zu essen, doch erst nachdem der Großvater sich durch den ersten Einstich den Löwenanteil des Fettes in seiner Grube gesichert hatte. Nur der Mann, der Arbeiter, der Ernährer hatte das Recht auf Stärkung und Erhalt seiner Arbeitskraft.

Hinter der Küche mit ihren wenigen Möbelstücken lag die Kammer, schmal, drei Meter in der Breite, etwa zwei in der Länge. Platz gerade für hölzerne Stockbetten, zwei zu jeder Seite der Türe. Vier Betten insgesamt auf kleinstem Raum. Ein kleines Fenster, fast eine Luke, hin zur Wetterseite, hielt den Raum zu jeder Tageszeit im Dämmer.

Durch die Küchentüre betrat man einen Absatz, von dem rechts eine schmale Leiter zum Boden hoch links die Treppe abwärts führte. Spähte sie zwischen den Treppenstufen hindurch, so sah Katharina im Spätherbst und den Winter über unten das gespaltene, aufgeschichtete Holz und die gebündelten Reisigballen, Vorrat für viele Monate. Die tiefer sinkenden Schichten kündeten vom Lauf des Winters dem Frühjahr entgegen.

3. Oase der Stille

Bis zur Mitte des unteren Raumes, dessen Fußboden aus lose gelegten Ziegeln bestand, roch es nach Harz und Wald. Ging man weiter, die letzten Schritte auf die kleine Holztüre in der linken äußeren Ecke zu, so veränderte sich der Geruch, stieg beißend in die Nase, vor allem im Sommer und an schon heißen Frühlingstagen. Trotz dieses Gestankes nach Gülle, war das Häuschen für Katharina ein Lieblingsort, eine Oase der Stille, der Ruhe und Sicherheit. Der Riegel konnte vorgeschoben werden und war von außen nicht zu öffnen. Im länglichen Kasten aus dicken Bohlen war die runde Öffnung im Abdeckbrett mit einem schweren Deckel verschlossen. Lange Jahre war das Sitzloch zu groß für ihr kleines, mageres Hinterteil. So balancierte sie vorsichtig auf dem Rand, die Füße in der Luft baumelnd, den Oberkörper weit vornüber gebeugt.

Dabei wurde die Sicherheit dieses kleinen Geviertes von ihr nicht einfach als gegeben vorausgesetzt, sondern ständiger Kontrolle unterworfen. Dem Abnehmen des Deckels folgte immer ein vorsichtiger Blick in die Grube. Man konnte nicht wissen.

Schon früh begann sie mit der Lektüre. Rechter Hand, an der Holzwand des Häuschens, war ein aus Brettern gefertigter Kasten festgeschraubt, in welchem Zeitungen, Kalender und sonstige veraltete Druckerzeugnisse steckten, alle fein säuberlich zerschnitten in handgerechte Vierecke. Hier und nur hier kann es gewesen sein, dass ihre Neugier auf das geschriebene Wort sich gründete. Eine Neugier, die täglich entfacht wurde, so oft Nachrichten über Geschehnisse in der nahen Kleinstadt oder den umliegenden Weilern sich Katharina in ihrer endgültigen Aussage vorenthielten. Die meisten Artikel blieben unvollständig, es fehlten Schluss oder Anfang, es fehlte die Hälfte eines Bildes oder einer Traueranzeige. Seitlich abgeschnittene Ränder, Sätze, von eifriger Hand schon nach den ersten Worten an ihrem Lauf gehindert, zwangen ihre Gedanken die Nachrichten willkürlich zu ergänzen. Doch diese Ergebnisse blieben unbelegbar und konnten sie nicht befriedigen. Von brennender Neugier erfüllt, begann jeden Tag aufs Neue die fieberhafte Suche. Zeitungsstücke wurden zusammengesetzt, gewendet, angepasst, verworfen, ausgetauscht, ein tägliches Puzzle, um das unvollkommene Bild der Welt ins erwartete Lot zu bringen. Der Erfolg blieb meist aus, unverrichteter Dinge verließ sie den Ort.

Andeutungen, Teile von Werbesprüchen, Ahnungen drohender Gefahren und vollendeter Verbrechen, Halbberichte von Festlichkeiten, Restdaten von Viehbeständen und Marktanalysen blieben ihr im Gedächtnis, begleiteten sie über den Tag in die Nacht und ließen sie gierig nach allem Geschriebenen greifen, das vollständig war, das endgültige Nachricht und Auskunft gab. Lesenswert immer alles, jeder gedruckte Buchstabe, alles, was ins Haus flatterte oder schon angekommen war und als wertvolle Schrift sich in der großen Kiste gesammelt hatte.

Der Dachboden oder genauer, damals die Bühne: ein verbotenes Geheimnis, dunkel, niedrig, ein winziges Fensterchen. Der große Holzkoffer, gefüllt mit Kalendern und Zeitschriften vieler Jahre, wurde zur Bibliothek. Im heißesten Sommer saß sie, staubumwirbelt oben, lange Nachmittage, las Geschichten über Heilige, ihre Herkunft, ihr Leben. So prägte sich ihr ein, wie sie geworden, was sie waren, ihre Taten, ihre Leiden um des Guten willen. Die Schönheit, die Vornehmheit und die Güte dieser Menschen überwältigten sie. Lange, lange betrachtete sie ihre Bildnisse, zutiefst mitfühlend mit den Leidenden. An einen Holzpflock gefesselt, durchbohrt von unzähligen Pfeilen, rührte sie vor allem der heilige Sebastian zu Tränen. Doch nicht nur Heilige wurden ihr Vorbild, auch die Bauern. Alte Bauernregeln machten sie auf Gesetzmäßigkeiten der Natur aufmerksam, bestimmten sie dazu, darauf zu achten, welche Witterung an welchem Feiertage herrschte, um die Wahrhaftigkeit der Voraussage die nächsten Wochen über zu prüfen. War der erwähnte Siebenschläfer wirklich so mächtig, um die nächsten Wochen über Regen oder Sonnenschein zu entscheiden?

Verließ sie an heißen Sommertagen nach wiederholten Rufen und Drohungen der Großmutter erschöpft ihre Dachluke, so war sie berauscht von Schönheit und Größe, Tugend und Mut und qualvoller Lust und dem Entschluss, auch ihr Leben wie die Heiligen in Rauch und Feuer hinzugeben.

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