Peter Kunkel - Afrikanische Geschichten von gestern

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Geschichten aus dem Afrika der frühen Unabhängigkeit. Es treten auf: ein Königreich mit einer ungefähr tausendjährigen Tradition, dem Kolonialzeit und anschließender neuafrikanische Staat teils bewußt, teils ohne es zu wollen und wahrznehmen denGaraus machen, der europäische Adjutant eines schwarzafrikanischen Präsidenten, der sich auf einer Abendeinladung über seine Tätigkeit, seine Stellung und seine Empfindungen auslässt, Kleinplastiken, die aus ihrem usprünglichen Kontext gerissen zu Verwicklungen der Nachbesitzer führen, Gastgeber und Gäste eines 'weißen' Gesellschaftsabends, der recht verschiedene Einstellungen zu den Landeskindern offenbart, und ein Fluggast, der von Brüssel in seinen 'Busch' zurückkehrt, Es folgen eine Szene aus demGenozid in Rwanda und die Ankunft eines illegalen Einwanderers in Deutschland.

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Es traf auch die Weißen. Sie hatten die Soldaten in die Fremde geschleppt und verlassen. Der Grimm gegen sie saß tief, und nichts konnte die Soldaten mehr außer sich bringen, als einen von denen zittern zu sehen, die bisher weit über ihnen, außerhalb jeder afrikanischen Gesellschaft gestanden hatten. Nur in die Augen sehen konnten sie ihnen auch jetzt noch nicht.

So kamen eines Tages zwei Jeeps uniformierter Männer auch auf die Halbinsel zu Delvaux. Sie nannten ihn einen schlechten Weißen. Jeder von ihnen pflanzte ihm seine Faust ins Gesicht, rasch, bevor Delvaux Zeit hatte, ihm richtig ins Gesicht zu schauen. Dann banden sie ihm Arme und Beine so fest wie möglich über dem Rücken zusammen und ließen ihn so, mit dem Gesicht nach unten, in der prallen Mittagssonne liegen. Während er vor Hitze und Schmerzen halb ohnmächtig auf seinem Rasen lag und die Ameisen ihm zu Kragen und Ärmeln hineinkrochen, hörte er die Soldaten unter wieherndem Gelächter Geschirr, Fenster, Möbel und Hausrat zertrümmern. Die Schweißperlen standen ihnen auf der Stirn. Besonders die vier Purpurschneckenhäuser widerstanden lange ihrem Zerstörungsdrang; die letzte mussten sie fünfmal mit dem Gewehrkolben bearbeiten, bevor sie zersprang. Danach banden sie Delvaux' Beine los, zerrten ihn zu seiner bis zum Rand vollen Regentonne und kippten ihn kopfüber hinein. Diese Methode, speziell für Weiße, hatten sie ihren Kameraden in der Nachbarprovinz abgesehen.

Als Delvaux sich nicht mehr rührte, fuhren die Soldaten davon. Ihre beiden Jeeps ratterten den braunen Sandweg entlang, der zu den eng zusammengebauten Hütten des Kalyakönigs führte. Wer von den Bakalya sie kommen hörte, verließ im Eiltempo sein Gehöft und verschwand in den Sümpfen. Auch Moana konnte rechtzeitig entkommen, aber nicht Mochwabe und seine Familie. Die Soldaten brachen in seine Residenz ein, und während einer von ihnen den König in Schach hielt, durchsuchten die anderen, unbeirrt vom Geheul der Frauen, die Häuser nach Statuetten und Masken.

Das taten sie nicht für sich, sondern für einen gewissen Monsieur Jean. Das war ein Franzose -, vielleicht auch nicht ganz ein Franzose, östliches Mittelmeer, Amerika, man wusste es nicht so genau -, der ein paar Monate vor der Unabhängigkeit in Mbandwela aufgetaucht war, misstrauisch betrachtet von den Europäern, die dort ansässig waren. Er hatte kaum Kontakt mit ihnen aufgenommen; man fand ihn mehr in den Bars der Schwarzen, wo er Soldaten freihielt, sehr zum Ärger ihrer weißen Vorgesetzten. Einigen Favoriten unter den neuen Parteiführern sollte er die Wahlkampagnen bezahlt haben, was im wesentlichen auf die Spende einiger Wagenladungen Bier hinauslief. Draußen bei den Bakalya war er auch gewesen und hatte sich nach Masken und Statuetten erkundigt, ganz unter der Hand. Es war trotzdem der Provinzialverwaltung zu Ohren gekommen; einer der Beamten hatte ihn zu sich bestellt und ihm dargelegt, daß der Export solcher Kunstwerke jedenfalls verboten sei. Jetzt war dieser Beamte fort, und Monsieur Jean war gut Freund mit den einheimischen Funktionären, die ihn ersetzt hatten. Von ihnen hatte er von der geplanten 'Strafexpedition' gegen die Bakalya erfahren. Er hatte sich nach den Namen der Soldaten, die sie ausführen sollten, erkundigt und ihnen hinter ein paar Gläsern Bier für jede Maske und jede Statuette der Bakalya ein Tausendstel der Summe versprochen, die er selbst dafür in Paris und London zu verlangen gedachte. Er war gut über die Preise zentralafrikanischer Plastik orientiert; wenn die Soldaten die Schublade des Tischs aufgezogen hätten, auf denen ihre Gläser und Flaschen in halbeingetrockneten Bierringen standen, hätten auch sie sie in den Katalogen verschiedener großer Auktionshäuser finden können.

Aber schon was Monsieur Jean angeboten hatte, war ihnen phantastisch vorgekommen, und so suchten sie jetzt nach Masken und Statuetten. Sie kamen über das Totenhäuschen, in dem die Bilder der verstorbenen Könige aufbewahrt wurden, und rissen den dreiundvierzigsten, den achtunddreißigsten, den zwölften, den siebzehnten und den fünfundzwanzigsten Herrscher der Bakalya aus dem Schlaf. Im Hüttendach fanden sie noch einige Masken. Einer von ihnen näherte sich schließlich dem Korb, in dem die große Schnecke ihren Sitz hatte. Da rührte sich Mochwabe, als wolle er sich vor den Korb werfen, und sein Bewacher zog am Abzugshahn seines Gewehrs. Eine Kugel zerriss die Gedärme des Königs, er fiel hin, und eine zweite Kugel zerschmetterte sein Gesicht. Die Soldaten erschraken. Auch in ihrer Heimat gab es solche Könige, und sie wußten, daß die toten Herrscher der Dynastie und die Geister des Landes sie vernichten würden, wenn sie sich nicht schleunigst über die Grenze des Königreichs begäben. Hastig stopften sie in einen Sack, was sie gefunden hatten. Sie zwangen den jüngsten Sohn des Königs, ein elfjähriges, mageres Bürschchen, ihre Beute zu den Jeeps zu tragen. Einige Minuten später verklang das Geknatter der offenen Wagen in der Ferne.

Monsieur Jean verzog keine Miene, als die Soldaten die fünf Bildnisse der Kalyaherrscher aus dem Sack zogen. Er beanstandete lediglich einen Kratzer auf dem Gesicht des achtunddreißigsten Königs und seine abgebrochene Nase, die schon mindestens ein Jahrhundert fehlte. Er nahm ihnen die Masken ab, als ob er ihnen eine außergewöhnliche Gnade gewähre, und für das Haus der Kalyaschnecke gab er sogar eine Flasche Bier. Er konnte jetzt abreisen; bis zur nächsten Unabhängigkeit irgendwo in Schwarzafrika würde er an diesen Sachen genug haben. Fremd und verloren standen die Könige zwischen den nassen Flaschen und Gläsern.

"Aber die Muschel könnt ihr wieder mitnehmen", sagte Monsieur Jean, nachdem er in den Korb geschaut hatte. Er holte sie heraus und legte sie auf den Tisch, zwischen die Könige und Bierflaschen.

"Nehmt nur mit, was euch gehört!"

Machte sich der Weiße etwa über sie lustig? Sie versuchten ihn drohend anzusehen; aber er hielt ihren Blicken stand. Er lachte sogar. Barsch riss einer von ihnen die Kalyaschnecke vom Tisch. Grußlos stürzten sie zur Tür hinaus. Jean schloss hinter ihnen ab.

Es war inzwischen Nacht geworden. Die Straßen waren menschenleer, und nichts konnte die Soldaten davon ablenken, daß Monsieur Jeans höhnisches Grinsen stärker gewesen war als sie. Die Kalyaschnecke war ihnen zuwider, und der, der sie in der Hand hielt, wollte sie gerade wegwerfen, als er einen seiner Kameraden kichern hörte, ein leises Kinderkichern, so hoch und so hell, wie man es nie in einem so gewaltigen Körper vermutet hätte.

"Wir gehen zu João", sagte der Kicherer, und gleich waren sie wieder alle strahlender Laune.

João Pirango wollte gerade seinen Laden unten am Fluß abschließen, als sie ankamen. Als sie in seinen Laden einbrachen, fing er an zu zittern. Mbandwela war wirklich ein böser Platz in diesen Tagen. Die Soldaten warfen ihm die große Schnecke der Bakalya auf die Theke und verlangten dafür Whisky, allen Whisky, den er hätte. João zeigte mit zittrigen Fingern auf einen Karton Johnny Walker, der nicht weit von der Tür zwischen anderen Kisten und Schachteln stand. Ob das alles sei? Das würden sie doch erst noch mal untersuchen. Schachteln mit Hemden darin wurden aufgerissen, der Inhalt in den Boden getreten, eine Kiste Porzellan umgestülpt. Camemberts rollten nach allen Himmelsrichtungen, und das Unglück wollte es, daß die späten Besucher unter alle dem auf einen zweiten Karton Whisky stießen, und sogar Johnny Walker Black Label , nicht den gewöhnlichen, den João ihnen angeboten hatte.

Die Soldaten brüllten auf und machten sich an die übliche Arbeit. Jeder brachte zunächst einen Faustschlag auf Joãos Nase an, der zu seinem Glück hinter dem Ladentisch zusammensank. Dann schlugen sie auch hier systematisch alles kurz und klein. Als sie fertig waren, war in Joãos Laden nichts mehr heil außer den vierundzwanzig Whiskyflaschen und dem großen Schneckenhaus der Bakalya, die immer noch einsam auf der Theke lag. João selbst drückte sich blass und verschwollen in eine Ecke.

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