Hans Fallada - Jeder stirbt für sich allein

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"Jeder stirbt für sich allein" ist Hans Falladas «großer Roman» über den Nationalsozialismus. Fallada schildert das Schicksal eines Berliner Arbeiterehepaares, das sich nach anfänglichem Mitläufertum zum Widerstand gegen das Regime entscheidet. Der Bestseller-Roman gewährt einen tiefen Einblick in den Berliner Lebensalltag während des Dritten Reiches. Die repressive Atmosphäre des Überwachungsstaates wird anhand individueller Lebensläufe deutlich. Deren reale Vorbilder hat Hans Fallada kurz nach dem Krieg aus Gestapoakten rekonstruiert.

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Jetzt steht sie vor ihm, die Frau, kleiner als er, aber ihre Augen sprühen Blitze vor Zorn.

„Ich und mein Führer?“ murmelt er, ganz überwältigt von diesem Angriff. „Wieso ist er denn plötzlich mein Führer? Ich bin doch gar nicht in der Partei, bloß in der Arbeitsfront, und da müssen alle rein. Und gewählt haben wir ihn ein einziges Mal, alle beide.“

Er sagt das in seiner umständlichen, langsamen Art, nicht so sehr, um sich zu verteidigen, als um die Tatsachen klarzustellen. Er versteht noch nicht, wie die Frau plötzlich zu diesem Angriff gegen ihn kommt. Sie waren doch immer eines Sinnes gewesen ...

Aber sie sagt hitzig: „Wozu bist du denn der Mann im Haus und bestimmst alles, und alles muß nach deinem Kopf gehen, und wenn ich nur einen Verschlag für die Winterkartoffeln im Keller haben will: er muß sein, wie du willst, nicht wie ich will. Und in einer so wichtigen Sache hast du falsch bestimmt! Aber du bist ein Leisetreter, nur deine Ruhe willst du haben und bloß nicht auffallen. Du hast getan, was sie alle taten, und wenn sie geschrien haben: ›Führer befiehl, wir folgen!‹, so bist du wie ein Hammel hinterhergerannt. Und wir haben wieder hinter dir herlaufen müssen! Aber nun ist mein Ottochen tot, und kein Führer der Welt und auch du nicht bringen ihn mir wieder!“

Er hörte sich das alles ohne ein Widerwort an. Er war nie der Mann gewesen, sich zu streiten, und er fühlte es zucken, daß nur der Schmerz aus ihr sprach. Er war beinahe froh darüber, daß sie ihm zürnte, daß sie ihrer Trauer noch keinen freien Lauf ließ. Er sagte nur zur Antwort auf diese Anklagen: „Einer wird's der Trudel sagen müssen.“

Die Trudel war Ottochens Mädchen gewesen, fast schon seine Verlobte; zu seinen Eltern hatte die Trudel Muttchen und Vater gesagt. Sie kam abends oft zu ihnen, auch jetzt, da Ottochen fort war, und schwatzte mit ihnen. Am Tage arbeitete sie in einer Uniformfabrik.

Die Erwähnung der Trudel brachte Anna Quangel sofort auf andere Gedanken. Sie warf einen Blick auf den blitzenden Regulator an der Wand und fragte: „Wirst du's noch bis zu deiner Schicht schaffen?“

„Ich habe heute die Schicht von eins bis elf“, antwortete er. „Ich werd's schaffen.“

„Gut“, sagte sie. „Dann geh, aber bestell sie nur hierher und sag ihr noch nichts von Ottochen. Ich will's ihr selber sagen. Dein Essen ist um zwölfe fertig.“

„Dann geh ich und sag ihr, sie soll heute abend vorbeikommen“, sagte er, ging aber noch nicht, sondern sah ihr ins gelblichweiße, kranke Gesicht. Sie sah ihn wieder an, und eine Weile betrachteten sie sich so schweigend, die beiden Menschen, die an die dreißig Jahre miteinander verbracht hatten, immer einträchtig, er schweigsam und still, sie ein bißchen Leben in die Wohnung bringend.

Aber so sehr sie sich jetzt auch anschauten, sie hatten einander kein Wort zu sagen. So nickte er und ging.

Sie hörte die Flurtür klappen. Und kaum wußte sie ihn wirklich fort, drehte sie sich wieder nach der Nähmaschine und strich die Schnitzelchen des verhängnisvollen Feldpostbriefes zusammen. Sie versuchte, sie aneinanderzupassen, aber sie sah schnell, daß das jetzt zu lange dauern würde, sie mußte vor allen Dingen sein Essen fertigmachen. So tat sie denn das Zerrissene sorgfältig in den Briefumschlag, den sie in ihr Gesangbuch legte. Am Nachmittag, wenn Otto wirklich fort war, würde sie die Zeit haben, die Schnitzel zu ordnen und aufzukleben. Wenn es auch alles dumme Lügen, gemeine Lügen waren, es war doch das Letzte von Ottochen! Sie würde es trotzdem aufbewahren und der Trudel zeigen. Vielleicht würde sie dann weinen können, jetzt stand es noch wie Flammen in ihrem Herzen. Es würde gut sein, weinen zu können!

Sie schüttelte zornig den Kopf und ging an die Kochmaschine.

2. Was Baldur Persicke zu sagen hatte

Als Otto Quangel an Persickes Wohnung vorüberging, scholl grade beifälliges Geheul daraus, untermischt mit „Siegheil“-Geschrei. Eiliger ging Quangel weiter, bloß um keinen von der Gesellschaft treffen zu müssen. Sie wohnten schon zehn Jahre im gleichen Haus, aber Quangel hatte von jeher alles Zusammentreffen mit den Persickes zu vermeiden gesucht, schon damals, als der noch ein kleiner, ziemlich verkrachter Budiker gewesen war. Jetzt waren die Persickes große Leute geworden, der Alte hatte alle möglichen Ämter bei der Partei, und die beiden ältesten Söhne waren bei der SS; Geld schien bei denen keine Rolle zu spielen.

Umso mehr Grund, sich bei ihnen vorzusehen, denn alle, die so standen, mußten sich bei der Partei in Beliebtheit halten, und das konnten sie nur, wenn sie etwas für die Partei taten. Etwas tun, das hieß aber, andere angeben, zum Beispiel melden: Der und der hat einen ausländischen Sender abgehört. Quangel hätte darum am liebsten schon lange die Radios aus Ottos Kammer verpackt in den Keller gestellt. Man konnte nicht vorsichtig genug sein in diesen Zeiten, wo jeder der Spion des andern war, die Gestapo ihre Hand über alle hielt, das KZ in Sachsenhausen immer größer wurde. Er, Quangel, brauchte kein Radio, aber Anna war gegen das Fortschaffen gewesen. Sie meinte, das alte Sprichwort gelte noch: Ein reines Gewissen ist ein gutes Ruhekissen. Wo so was alles doch schon längst nicht galt, wenn es je gestimmt hatte.

Mit solchen Gedanken ging also Quangel eiliger die Treppen hinab und über den Hof auf die Straße.

Bei den Persickes aber haben sie darum so geschrien, weil das Licht der Familie, der Bruno, der jetzt Schirachs wegen Baldur heißt und, wenn's Vater mit seinen Beziehungen schafft, sogar auf eine Napola soll – weil also der Baldur im „Völkischen Beobachter“ ein Bild gefunden hat. Auf dem Bild sind der Führer und der Reichsmarschall Göring zu sehen, und unter dem Bilde steht: „Beim Empfang der Nachricht von der Kapitulation Frankreichs“. So sehen die beiden auf dem Bilde auch aus: der Göring lacht über sein ganzes feistes Gesicht, und der Führer klatscht sich auf die Schenkel vor Vergnügen.

Die Persickes haben sich auch wie die auf dem Bilde gefreut und gelacht, der Baldur aber hat gefragt: „Na, seht ihr denn nichts Besonderes auf dem Bilde?“

Sie starren ihn abwartend an, so völlig sind sie von der geistigen Überlegenheit dieses Sechzehnjährigen überzeugt, daß keiner auch nur eine Vermutung laut werden läßt.

„Na!“ sagt der Baldur. „Überlegt doch mal! Das Bild ist doch von 'nem Pressefotografen gemacht worden. Hat der wohl dabeigestanden, wie die Nachricht von der Kapitulation gekommen ist? Sie muß doch auch durchs Telefon oder durch 'nen Kurier oder vielleicht gar durch einen französischen General gekommen sein, und von alledem sieht man auf dem Bilde gar nichts. Die beiden stehen hier ganz allein im Garten und freuen sich ...“

Baldurs Eltern und Geschwister sitzen noch immer stumm da und starren ihn an. Ihre Gesichter sind vom gespannten Aufmerken fast dumm. Der alte Persicke würde sich am liebsten schon wieder einen neuen Schnaps genehmigen, aber das wagt er nicht, solange der Baldur spricht. Er weiß aus Erfahrung, der Baldur kann sehr unangenehm werden, wenn man seinen politischen Vorträgen nicht genügend Aufmerksamkeit schenkt.

Der Sohn fährt unterdes fort: „Also, das Bild ist gestellt, es ist gar nicht beim Eintreffen der Nachricht von der Kapitulation gemacht worden, sondern vorher. Und nun seht auch an, wie sich der Führer freut! Der denkt jetzt schon längst an England, und wie wir die Tommys drankriegen. Nee, das ganze Bild ist eine Schauspielerei, von der Aufnahme angefangen bis zum Händeklatschen. Das heißt, den Dummen Sand in die Augen gestreut!“

Jetzt starren den Baldur die Seinen so an, als seien sie die Dummen, denen Sand in die Augen gestreut wird. Wenn's nicht der Baldur gewesen wäre, jeden Fremden hätten sie für so 'ne Bemerkung bei der Gestapo angezeigt.

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