Hans Fallada - Hans Fallada - Romane und Erzählungen

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Der Sammelband «Romane und Erzählungen» enthält die 15 erfolgreichsten Werke von Hans Fallada:
Jeder stirbt sich allein
Kleiner Mann, was nun?
Wer einmal aus dem Blechnapf frißt
Ein Mann will nach oben
Der Trinker
Wir hatten mal ein Kind
Bauern, Bonzen und Bomben
Wolf unter Wölfen
Der junge Goedeschal
Der eiserne Gustav
Kleiner Mann, großer Mann
Der junge Herr von Strammin
Der Alpdruck
Anton und Gerda
Im Blinzeln der großen Katze

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»Sie sollten an meiner Stelle hier Arzt sein«, sagt der schwammige Mann spöttisch. »Ich kann ja den Seelsorger machen.«

»Ich fürchte nur, Sie würden einen noch schlechteren Seelsorger abgeben als Arzt.«

Der Doktor lacht. »Wenn Sie frech werden, Pfäfflein, liebe ich Sie. Darf ich nicht einmal Ihre Lunge untersuchen?«

Der Pastor sagt unbeirrt: »Nein, das dürfen Sie nicht, das wollen wir lieber einem anderen Arzt überlassen.«

»Aber auch ohne Untersuchung kann ich Ihnen mitteilen, daß Sie es kein Vierteljahr mehr machen werden«, fuhr der Arzt boshaft fort. »Ich weiß, Sie werfen schon seit Mai Blut aus – nein, es wird nicht mehr lange dauern bis zum ersten Blutsturz.«

Der Pastor war bei der grausamen Eröffnung vielleicht einen Schatten blasser geworden, aber seine Stimme schwankte nicht, als er sagte: »Und wieviel Zeit werden die Leute, die Sie eben in Dunkelarrest haben abführen lassen, bis zu ihrem ersten Blutsturz noch haben, Herr Medizinalrat?«

»Die Leute sind sämtlich gesund und dunkelarrestfähig – laut ärztlichem Befund.«

»Freilich sind sie gar nicht erst untersucht worden.«

»Wollen Sie meine Amtsführung kontrollieren? Ich warne Sie! Ich weiß mehr von Ihnen, als Sie glauben!«

»Und mit meinem ersten Blutsturz wird Ihr Wissen wertlos! Übrigens habe ich ihn schon hinter mir …«

»Was? Was haben Sie hinter sich?!«

»Meinen ersten Blutsturz – vor drei oder vier Tagen.«

Der Arzt stand schwerfällig auf. »Also kommen Sie mit mir, Pfäffchen, ich werde Sie oben in meiner Bude untersuchen. Ich werde erreichen, daß Sie sofort Urlaub bekommen. Wir werden einen Antrag machen, daß Sie in die Schweiz dürfen, und bis der bewilligt ist, schicke ich Sie nach Thüringen.«

Der Pastor, nach dessen Arm der Halbtrunkene gegriffen hatte, stand unbeweglich. »Und was wird unterdes mit den Männern im Dunkelarrest? Zwei von ihnen sind bestimmt nicht fähig, die Nässe, die Kälte und den Hunger dort zu ertragen, und allen sieben würde es dauernden Schaden tun.«

Der Arzt antwortete: »Sechzig Prozent der Leute in diesem Hause werden hingerichtet. Ich schätze, daß mindestens fünfunddreißig Prozent der übrigen zu langjährigen Zuchthausstrafen verurteilt werden. Was kommt es also darauf an, ob sie ein Vierteljahr früher oder später sterben?«

»Da Sie so denken, haben Sie kein Recht mehr, sich hier Arzt zu nennen. Treten Sie von Ihrem Amt zurück!«

»Der nach mir kommt, wird auch nicht anders sein. Warum also ändern?«

Der Medizinalrat lachte. »Kommen Sie, Pastor, lassen Sie sich untersuchen. Sie wissen doch, ich habe eine Schwäche für Sie, trotzdem Sie ständig gegen mich wühlen und hetzen. Sie sind so ein prachtvoller Don Quichotte!«

»Ich habe eben auch gegen Sie gewühlt und gehetzt. Ich habe beim Direktor Ihre Ablösung beantragt und eine Dreiviertelzusage bekommen.«

Der Arzt fing an zu lachen. Er klopfte dem Pastor auf die Schulter und rief: »Aber das ist ja prächtig von Ihnen, Pfäfflein, da muß ich Ihnen ja direkt dankbar sein. Denn wenn ich abgelöst werde, falle ich bestimmt die Treppe hinauf, werde Obermedizinalrat und brauche gar nichts mehr zu tun. Meinen innigsten Dank, Pfäfflein!«

»Zeigen Sie ihn dadurch, daß Sie den Kraus und den kleinen Wendt aus dem Dunkelarrest holen. Sie überstehen ihn nicht lebend. Wir haben in den letzten beiden Wochen schon sieben Todesfälle durch Ihre Nachlässigkeit gehabt.«

»Sie Schmeichler! Aber ich kann Ihnen nun mal keinen Korb geben. Ich werde die beiden heute abend rausholen. Jetzt gleich, nachdem ich eben meine Unterschrift gegeben habe, würde es doch etwas zu kompromittierend für mich aussehen, oder was meinen Sie, Pastor?«

59

Trudel Hergesell, geborene Baumann

Die Verlegung in das Untersuchungsgefängnis hatte Trudel Hergesell von Anna Quangel getrennt. Es wurde Trudel schwer, die »Mutter« entbehren zu müssen. Sie hatte längst vergessen, daß Anna der Grund ihrer Verhaftung gewesen war, nein, sie hatte es nicht vergessen, aber sie hatte es verziehen. Mehr noch, sie hatte eingesehen, daß es eigentlich auch nichts zu verzeihen gab. In diesen Verhören war niemand seiner ganz sicher, die gerissenen Kommissare konnten eine harmlose Erwähnung zu einer Schlinge machen, in der man sich rettungslos fing.

Nun war Trudel ohne die Mutter, sie hatte niemanden mehr, mit dem sie sprechen konnte. Von dem Glück, das sie einmal besessen, von der Sorge um Karli, die sie jetzt ganz erfüllte, mußte sie schweigen. Ihre neue Zellengenossin war ein ältliches, gelbes Frauenzimmer – die beiden hatten sich vom ersten Augenblick gehaßt, und immer hatte dieses Weib mit den Wärterinnen und Aufseherinnen zu tuscheln. War der Pastor in der Zelle, entging kein Wort ihrer Aufmerksamkeit.

Durch den Pastor hatte Trudel freilich doch etwas über ihren Karli erfahren. Frau Hänsel, ihre Zellengenossin, war gerade mal wieder vorne auf der Verwaltung, sicher, um irgendeinen Menschen durch ihre Klatschereien ins Unglück zu stürzen. Der Pastor hatte Trudel erzählt, daß ihr Mann mit ihr im gleichen Gefängnis sei, daß er aber krank liege, meist ohne klare Besinnung – immerhin könne er ihr aber einen Gruß von Karli ausrichten.

Seitdem lebte Trudel nur in der Hoffnung auf des Pfarrers Besuche. Wenn auch die Hänsel dabei war, immer brachte es der Geistliche fertig, ihr eine Nachricht zuzuschanzen. Oft saßen sie dabei unter dem Fenster, die Schemel eng aneinandergerückt, und der Pastor Lorenz las ihr ein Kapitel aus dem Neuen Testament vor, während die Hänsel meist an der andern Zellenwand stand, den Blick aufmerksam auf die beiden gerichtet.

Für Trudel war die Bibel etwas ganz Neues. Sie war religionslos durch die Hitlerschulen gegangen, und sie hatte nie ein religiöses Bedürfnis gespürt. Gott war für sie kein Begriff, Gott war für sie nur ein Wort in Ausrufen wie: »Ach, du lieber Gott!« Man konnte ebensogut »Ach, du lieber Himmel!« sagen – es machte keinen Unterschied.

Auch jetzt, als sie aus dem Evangelium Matthäi vom Leben Christi erfuhr, sagte sie dem Pastor, sie könne sich darunter, daß er »Gottes Sohn« sei, nichts vorstellen. Aber der Pastor Lorenz hatte dazu nur sanft gelächelt und gemeint, das schade jetzt nichts. Sie solle nur darauf achten, wie dieser Jesus Christus auf der Erde gelebt habe, wie er die Menschen geliebt habe, auch seine Feinde. Die »Wunder« solle sie nehmen, wie sie wolle, als schöne Märchen, aber sie solle doch erfahren, wie einer auf dieser Erde gelebt habe, so daß seine Spur noch nach fast zweitausend Jahren unvergänglich strahle, ewiges Abbild dessen, daß die Liebe stärker sei als der Haß.

Trudel Hergesell, die ebenso kräftig hassen wie lieben konnte (und die beim Empfang dieser Lehre die Frau Hänsel in drei Metern Entfernung aus tiefstem Herzen haßte), Trudel Hergesell hatte sich zuerst gegen eine solche Lehre aufgelehnt. Sie kam ihr gar zu weichlich vor. So war es nicht Jesus Christus, der ihr Herz empfänglicher machte, sondern sein Pastor Friedrich Lorenz. Wenn sie diesen Mann betrachtete, dessen schwere Krankheit niemand übersehen konnte, wenn sie erlebte, daß er an ihren Sorgen teilhatte, als seien es seine eigenen, daß er nie an sich selbst dachte, wenn sie seinen Mut erkannte, der ihr beim Lesen einen Zettel in die Hand spielte, auf dem eine Botschaft über Karli stand, und wenn sie ihn dann mit der Angeberin Hänsel genauso freundlich-gütig sprechen hörte wie mit ihr selbst, mit dieser Frau, von der er doch wußte, sie war zu jeder Minute fähig, ihn zu verraten, ihn dem Henker auszuliefern, so empfand sie etwas wie Glück, einen tiefen Frieden, der von diesem Mann ausging, der nicht hassen, sondern nur lieben wollte, auch noch den schlechtesten Menschen lieben.

Dieses neue Gefühl bewirkte nun freilich nicht in ihr, daß die Trudel Hergesell milder zur Hänsel geworden wäre, aber sie wurde ihr vielleicht gleichgültiger, der Haß war ihr nicht mehr so wichtig.

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