Hans Fallada - Hans Fallada - Romane und Erzählungen

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Der Sammelband «Romane und Erzählungen» enthält die 15 erfolgreichsten Werke von Hans Fallada:
Jeder stirbt sich allein
Kleiner Mann, was nun?
Wer einmal aus dem Blechnapf frißt
Ein Mann will nach oben
Der Trinker
Wir hatten mal ein Kind
Bauern, Bonzen und Bomben
Wolf unter Wölfen
Der junge Goedeschal
Der eiserne Gustav
Kleiner Mann, großer Mann
Der junge Herr von Strammin
Der Alpdruck
Anton und Gerda
Im Blinzeln der großen Katze

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Dies war der Mann, auf den Hunderte von Gefangenen jeden Tag warteten, der einzige Freund, den sie in diesem Hause wußten, der noch eine Brücke zur Außenwelt war, dem sie ihre Sorgen und Nöte vortrugen und der half, soviel in seiner Macht stand, jedenfalls bei weitem mehr, als ihm gestattet war. Unermüdlich ging er von Zelle zu Zelle, nie abgestumpft gegen das Leiden der andern, stets sein eigenes Leid vergessend, völlig furchtlos, was die eigene Person anging. Ein wahrer Seelsorger, der nie nach dem Bekenntnis, nach dem Glauben der Hilfesuchenden fragte, der mit ihnen betete, wenn es erbeten wurde, und der sonst nur der Bruder Mensch war.

Der Pastor Friedrich Lorenz steht vor dem Pult des Gefängnisdirektors, Schweißtropfen stehen auf seiner Stirn, zwei rote Flecke zeichnen sich auf seinen Backen ab, aber er sagt ganz ruhig: »Das ist der siebente durch Vernachlässigung hervorgerufene Todesfall in den letzten zwei Wochen.«

»Auf dem Totenschein steht Lungenentzündung«, widerspricht der Direktor, sieht aber dabei von seiner Schreiberei nicht auf.

»Der Arzt tut seine Pflicht nicht«, sagt der Pastor hartnäckig und klopft dabei sanft mit dem Knöchel auf den Schreibtisch, als begehre er Einlaß bei dem Direktor. »Es tut mir leid, sagen zu müssen, der Arzt trinkt zuviel. Seine Patienten vernachlässigt er.«

»Oh, der Doktor ist schon ganz in Ordnung«, antwortet der Direktor flüchtig und schreibt weiter. Er gewährt dem Pastor keinen Einlaß. »Ich wollte, Sie wären ebenso in Ordnung, Herr Pastor. Wie ist es, haben Sie Nummer 397 einen Kassiber zugesteckt oder nicht?«

Jetzt endlich begegnen sich die beiden Blicke, der des rotgesichtigen Direktors mit seinem Gesicht voller Schmisse und der Blick des von seinem Fieber verbrannten Geistlichen.

»Es ist der siebente Todesfall in zwei Wochen«, sagt Pastor Lorenz beharrlich. »Das Gefängnis braucht einen neuen Arzt.«

»Ich fragte Sie eben etwas, Herr Pastor. Würden Sie mir gütigst antworten?«

»Jawohl, ich habe Nummer 397 einen Brief übergeben, aber keinen Kassiber. Es war ein Brief seiner Frau, der ihm meldet, daß der dritte Sohn dieses Mannes nun doch nicht gefallen, sondern in Kriegsgefangenschaft geraten ist. Zwei Söhne hat er schon verloren, den dritten glaubte er auch tot.«

»Sie finden stets einen Grund, die Gefängnisordnung zu übertreten, Herr Pastor. Aber ich sehe mir dieses Spiel nicht lange mehr an.«

»Ich bitte um Ablösung des Arztes«, wiederholt der Pastor und klopft wieder leise auf den Schreibtisch.

»Ach was!« schreit der rotgesichtige Direktor plötzlich los. »Belästigen Sie mich nicht mehr mit Ihrem blöden Geschwätz! Der Doktor ist gut, er bleibt! Und Sie, sehen Sie zu, daß Sie die Gefängnisordnung befolgen, sonst passiert Ihnen noch was!«

»Was kann mir passieren?« fragt der Pastor. »Ich kann sterben. Und ich werde sterben. Sehr bald. Ich bitte nochmals um die Ablösung des Arztes.«

»Sie sind ein Narr, Pastor«, sagt der Direktor kalt. »Ich nehme an, Ihre Schwindsucht hat Sie ein bißchen verrückt gemacht. Wenn Sie nicht so ein harmloser Trottel wären – eben ein Narr! –, wären Sie längst gehängt. Aber ich habe Mitleid mit Ihnen.«

»Wenden Sie Ihr Mitleid lieber Ihren Gefangenen zu«, antwortet der Pastor ebenso kalt. »Und sorgen Sie für einen pflichtbewußten Arzt.«

»Sie machen die Tür jetzt am besten von außen zu, Herr Pastor.«

»Ich habe Ihr Versprechen, daß Sie für einen andern Arzt sorgen?«

»Nein, nein, zum Donnerwetter, nein! Scheren Sie sich zum Henker!«

Jetzt war der Direktor doch in Wut geraten, er war aufgesprungen hinter seinem Schreibtisch und hatte zwei Schritte auf den Pastor zu gemacht. »Soll ich Sie mit Gewalt rausschmeißen, wollen Sie das?«

»Es würde nicht gut auf die Gefangenen draußen in der Schreibstube wirken. Es würde das bißchen Ansehen, das die Staatsautorität bei ihnen noch genießt, weiter erschüttern. Aber immerhin, wie Sie wollen, Herr Direktor!«

»Narr!« sagte der Direktor, war aber durch den Hinweis des Pastors so weit ernüchtert, daß er sich wieder auf seinen Stuhl setzte. »Gehen Sie jetzt. Ich habe zu arbeiten.«

»Die dringendste Arbeit ist die Bestellung eines neuen Arztes.«

»Glauben Sie, durch Ihre Hartnäckigkeit etwas zu erreichen? Gerade das Gegenteil erreichen Sie! Der Doktor bleibt nun erst recht!«

»Ich erinnere mich«, sagte der Pastor, »eines Tages, da Sie selbst mit diesem Arzt nicht ganz zufrieden waren. Es war Nacht, es stürmte. Sie hatten um andere Ärzte geschickt und telefoniert, die nicht kamen. Ihr sechsjähriger Berthold hatte eine Vereiterung des Mittelohrs, er wimmerte vor Schmerzen. Es bestand Lebensgefahr. Ich holte auf Ihre Bitten den Gefängnisarzt. Er war betrunken. Beim Anblick des sterbenden Kindes verlor er den Rest seiner Besinnung; er verwies auf seine zitternden Hände, die jeden chirurgischen Eingriff unmöglich machten, und brach in Tränen aus.«

»Der betrunkene Schuft!« murmelte der Direktor, der plötzlich finster geworden war.

»Ihr Berthold ist gerettet worden damals, durch einen andern Arzt. Aber was einmal geschah, kann sich wiederholen. Sie rühmen sich, kein Christ zu sein, Herr Direktor, trotzdem sage ich Ihnen: Gott läßt seiner nicht spotten!«

Der Gefängnisdirektor sagte mit Überwindung, ohne hochzusehen: »Also gehen Sie jetzt, Herr Pastor.«

»Und der Arzt?«

»Ich will sehen, was sich tun läßt.«

»Ich danke Ihnen, Herr Direktor. Viele werden Ihnen danken.«

Der Geistliche ging durch das Gefängnis, in seinem abgetragenen schwarzen Rock, dessen Ellbogen grau schimmerten, mit seinen ausgebeutelten schwarzen Hosen, den dicksohligen, gefetteten Schuhen und der verrutschten schwarzen Binde, eine skurrile Figur. Manche von den Wärtern grüßten ihn, andere wandten sich ostentativ bei seinem Nahen um und spähten ihm dann argwöhnisch nach, sobald er vorüber war. Aber alle auf den Gängen beschäftigten Gefangenen hatten einen Blick für ihn (da sie ihn nicht grüßen durften), einen Blick voller Dankbarkeit.

Der Geistliche geht durch viele Eisentüren, über eiserne Treppen, sich am eisernen Geländer festhaltend. Aus einer Zelle hört er Weinen, er bleibt einen Augenblick stehen, schüttelt dann aber den Kopf und geht eilig weiter. Er kommt durch einen eisernen Kellergang, rechts und links gähnen die offenen Türen der Dunkelzellen, der Strafzellen, vor ihm brennt in einem Raum Licht. Der Pastor bleibt stehen und sieht hinein.

In dem häßlichen, schmutzigen Raum sitzt an einem Tisch ein Mann mit einem grauen, finsteren Gesicht und starrt mit fischigen Augen auf sieben Männer, die, erbärmlich vor Kälte zitternd, splitternackt vor ihm stehen, unter der Aufsicht von zwei Wachtmeistern.

»Na, ihr meine Hübschen!« grölt der Mann. »Was wackelt ihr denn so? Ein bißchen kalt, wie? Oh, nicht doch, was Kälte ist, das werdet ihr erst erleben, wenn ihr im Bunker sitzt, zwischen Eisen und Zement, bei Wasser und Brot …«

Er unterbricht sich. Er hat die schweigende, beobachtende Gestalt in der Tür gesehen. »Hauptwachtmeister«, befiehlt er mürrisch, »führen Sie die Leute ab! Alle gesund und dunkelarrestfähig. Hier haben Sie den Wisch!«

Er hat seinen Namen unter eine Liste gesetzt und gibt sie dem Beamten.

Die Gefangenen gehen an dem Pastor vorüber, nicht ohne einen erbarmungswürdigen Blick auf ihn zu werfen, in dem doch schon eine leise Hoffnung glimmt.

Der Pastor wartet, bis der letzte von ihnen verschwunden ist, dann erst tritt er ganz in den Raum und sagt leise: »Also 352 ist nun auch tot. Und ich hatte Sie doch gebeten …«

»Was kann ich machen, Pastor? Ich selbst habe heute zwei Stunden bei dem Mann gesessen und ihm Umschläge gemacht.«

»Dann muß ich geschlafen haben. Ich glaubte bisher, ich hätte die ganze Nacht bei 352 gesessen. Und es war auch mit seiner Lunge nichts, Herr Doktor, 357 hatte eine Lungenentzündung. Der tote Hergesell auf 352 hatte einen Schädelbruch.«

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