Lehr-und Wanderjahre

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Als junger Geselle ist Moritz Hensoldt, Mitbegründer der optischen Industrie Wetzlars, in der Mitte des 19. Jh. zu Fuß in Deutschland unterwegs. Er wandert von Sonneberg, wo er lebt, zunächst nach Saalfeld, wo er als Lehrling in der feinmechanischen – und Münzwerkstätte des Andreas Wiskemann tätig ist. Nach der Gesellenprüfung geht die Fußreise nach Kassel, verdingt sich bei F.W. Breithaupt, der dort eine Werkstätte zur Herstellung von Messisntrumenten zur Landesvermessung führt.
In seinen Briefen berichtet er dem Vater über seine Erlebnisse, mehr und mehr aber auch von dein Instrumenten, die er herstellt und seinen Überlegungen dazu.
Er besucht und beschreibt die Residenzstadt Kassel mit ihren Sehenswürdigkeiten, berichtet von den technischen Neuerungen seiner Zeit, wie den Heliotropen von Gauß, den ersten (Dageuerrotyp)-Kameras, berichtet allgemein von einer Zeit, die sich im Aufbruch befindet. Die ersten Eisenbahnen fahren schon auf kleinsten Strecken und die Messinstrumente aus Kassel werden dringend gebraucht, um all die Streckennetze zu vermessen, die im Bau sind, aber auch um die Landesvermessungsarbeiten voran zu bringen, die überall im Gang sind.
Wobei Briefe wie die hier vorgestellten den Leser unmittelbar Anteil nehmen lassen an einer Zeit, die uns heute unendlich fern erscheint.

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Am Donnerstag, den 19. Mai der kommenden Woche jedenfalls hat Moritz Hensoldt bereits seine Arbeit bei Breithaupt in Kassel aufgenommen, denn unter dem 26. Mai seines folgenden Briefes, den er am 23. Mai beginnen wird, schreibt er: „Heute arbeite ich nun schon 8 Tage“, was bei ihm stets eine Woche bedeutet.

Dem militärisch interessierten Vater berichtet er auch von den Laubfröschen, so nannte man damals ein Weimarisches Infanterie-Regiment ob seiner grünen Uniformen[58], ferner von dem dekorativ aussehenden hessischen Cavalleristen.

Jedenfalls, das lässt der Poststempel erkennen, hat Moritz Hensoldt wie versprochen seinen Brief am folgenden Tag in Eisenach auf die Post gegeben.

Bild 19 Kassel Schloss Wilhelmshöhe Aufnahme um 1900 4 Brief Caßel am - фото 22

Bild 19: Kassel, Schloss Wilhelmshöhe, Aufnahme um 1900

4. Brief

Caßel am 23ten Mai 1842 (väterl.Vermerk): emp.30/5 42.

Lieber Vater!

Heute kurz vor Mittag erhielt ich dein liebes Briefchen vom 20.d. und freute mich recht sehr darüber. Jetzt fange ich doch an einzugewohnen, aber die ersten Tage wollte es mir gar nicht gefallen, und ich verwünschte die großen Städte, und sehnte mich wieder nach Hause.

Auch die sonderbare Beköstigung war mit Schuld, doch schicke ich mich jetzt in sie. An den Kaffee war ich so nicht sehr gewöhnt, und Abends kaufe ich mir eine Art Koburger Laible, und komme recht gut aus.

Nur mein Logis ist mir zu theuer; jährlich 52 ½ fl für ein dürftig möblirtes Stübchen ist mir doch zu viel; und ich werde später ein billigeres beziehen, wo ich monatlich nur 2 rth zu geben brauche. Sonstige Bekannte habe ich noch keine, und werde hier auch wenige bekommen; ich bekümmere mich um Niemand, und es kümmert sich auch Niemand um mich.

Ich arbeite von 5 Uhr früh bis Abends 7 Uhr, und habe daher nur den Sonntag frei, den ich für mich genießen will.

In der Praxis habe ich während meines Aufenthalts in Sonneberg gar nichts verlernt, und es geht eben so gut als sonst, und noch besser; wenn es nur mit der Theorie so ginge.

Wir sind unser 10, 6 Gehülfen, 1 Schreinergeselle und 3 Lehrlinge und haben 7 Drehbänke, werden aber noch eine neue bekommen.

Doch es beginnt zu dunkeln, und für heute daher Gute Nacht!

den 24ten Abends

Heute Mittag brachte ich meinen Stangenzirkel fertig bis zum Poliren, der Schreiner macht eben erst die Stange dazu. Breithaupt sagte mir, daß ich ihn gut gemacht habe, und gab mir gleich einen recht hübschen Aufsatz zu machen, der auf eine Boussole geschraubt wird. Er besteht aus einem Fuß worin ein Achse, an welcher ein Fernrohr ist, auf diesem eine lange Libelle, ein ganzer Gradbogen mit Mikrometerschraube.

Schraubte man das Ganze auf ein Lineal, so hätte man die herrlichste Kippregel. Der Auszug am Fernrohr wird durch eine Schraube woran ein Getrieb ist vor und rückwärts bewegt, was sehr bequem ist. Es ist ein schönes Stück Arbeit, und soll auch etwas dabei zu verdienen seyn.

Ich will nun sehen, was er mir für den Stangenzirkel giebt, wenn

2. Seite

er fertig ist. Wäre ich in der Werkstatt bewanderter gewesen, so hätte er wenigstens einen Tag eher fertig werden müßen. Doch im Anfang weiß man überall noch keinen Bescheid. Jetzt geht es schon flott, und fleckt ganz anders als in Saalfeld. Ich bekam gleich 16 neue Feilen von allen Sorten, und in Saalfeld hatte ich kaum 3-4.

Mein Prinzipal läßt keine Gläser selbst schleifen, er läßt sie bei einem andern Mechanikus oder vielmehr Optikus hier schleifen, und die besten Achromaten bezieht er aus Paris. Herr Menzel

soll aber sein Fernrohr nur schicken, er bekommt schon gute Gläser hinein. Er hätte sich ein Instrument hier kaufen sollen, ich glaube daß er für das Geld was das seine kostet (was ich zwar nicht weiß) bei Br. etwas beßeres bekommen hätte; denn das seinige hat nicht einmal eine Mikrometerschraube, und die am Gradbogen kann man nur von 6-6 Minuten ablesen, wo man bei unseren bei derselben Größe einzelne Minuten abließt.

Die Theilmaschine habe ich noch nicht gesehen, sie steht in einem aparten Zimmer. Er selbst theilt nichts, er hat einen Gehülfen, der ein gelernter Uhrmacher ist, dieser ist schon sehr lange bei ihm, und hier verheirathet, der theilt alles, und macht überhaupt so allerhand, auch zieht er

die Stempel ab; dieser beschrieb mir sie ohngefähr, und will sie mir auch zeigen; sie soll (die Scheibe) über 3 Fuß im D haben, nach seiner Angabe ist aber das Theilen hier sehr leicht, indem man nicht übertheilen kann, sondern es schnappt allemal, wenn der Theilstrich lang genug ist, auch sind 2 Mikroskope daran angebracht. Doch ist sie auch mit der Schraube ohne Ende.

Die Gehülfen sind lauter fidele Knochen, den ganzen Tag machen sie Narrenspossen, und wie immer haben wir auch hier einen der den Narren macht, einen Lehrling nämlich, der erst kürzlich hergekommen ist und noch auf Probe da ist, mit diesem machen sie verfluchte Streiche. Vorige Woche ließen sie ihn über 2 Maas

3. Seite

Wasser auf einmal saufen bis es oben anstand, dann spie er die ganze Stube voll, indem Alles wieder herauskam; das hindert aber nicht, er muß alle Tage ganze Krüge voll austrinken, es ist ein dummes Luder. Die Lehrlinge besonders machen immer tolle Streiche mit ihm, denn sie haben ein wenig zu viel Freiheit. - Doch es beginnt abermals zu dunkeln, und daher morgen

wahrscheinlich die Fortsetzung; Gute Nacht!

den 25. Ab.

Heute habe ich die Theilmaschine gesehen, sie hat gar keine Scheibe, sondern nur einen Ring, der Arme hat wie ein Rad, und an dem die Schraube ohne Ende ist. Sie ist sehr schön, und hier selbst nach Br. eigener Erfindung gebaut, und äußerst genau, dabei so leicht zu theilen, daß man auf die Theilung gar nicht zu sehen braucht. Auch eine Theilmaschine worauf die Maaßstäbe getheil werden hat er, diese habe ich aber noch nicht gesehen.

Mit der Arbeit gehts immer besser; der Gehülfe der hier verheirathet ist sagte mir heute, daß ich gut beim Alten stehe, er hatte mich heute morgen sehr gelobt, ich mächte meine Sachen recht gut und sollte gelegentlich kleine Feilchen, (womit man recht fein arbeiten kann) bekommen, dann ging er zu mir und sagte ich sollte mit hinunter in seine Stube kommen, wo er mir noch allerlei kleine Feilchen selbst aussuchen ließ, und so habe ich bereits mit den vorigen 23 neue.

Heute habe ich das Fernrohr gelöthet und gedreht, es ist gut geworden.

Meine Füße sind längst wieder im beßten Stand, überhaupt befinde ich mich ganz wohl. Nun werden ja mein Sachen auch bald ankommen; wenn ich nur nicht soviel eingepackt hätte, es wird mir hier vieles nichts nutzen.

An H.Menzels’ Instrument wird wahrscheinlich eine kleine Veränderung gemacht werden müßen, nämlich ein größerer Kopf ans Fernrohr um ein größeres Objektiv zu bekommen. Frage ihn doch ob er ein achromatisches haben wolle.

4. Seite

den 26ten.

Nun muß ich doch machen, daß dieser Brief fertig wird, ob es gleich künftig öfter so gehen wird, daß ich alle Abende einige Zeilen schreibe, bis der Brief fertig ist, und zu oft mag ich meine Briefe des Portos halber doch auch nicht schicken.

Heute arbeite ich nun schon 8 Tage, und es geht jetzt recht gut. Morgen wird vielleicht auch mein Koffer eintreffen.

Br. scheint jetzt zufrieden mit mir zu seyn, er hat mir wenigstens noch nicht getadelt und spricht allemal so oft er an meinen Platz kommt es wäre gut.

Ich bin pünktlich früh und den ganzen Tag fleißig, und gedenke mich doch so schlecht nicht zu stehen. Mit diesem Theodolithen „Aufsätzchen” hoffe ich keine 3 Wochen mehr zuzubringen , und bekomme ohngefähr 1 rth pr. dafür.

Daß Bernhard geschrieben hat freut mich; ich war wegen dem Eisenbahnunglück auch besorgt um ihn. Bitte, wenn Du ihm schreibst, ihn von mir zu grüßen.

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