Sabine Wallner - Milas Wunschliste ans Universum

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Milas Wunschliste ans Universum: краткое содержание, описание и аннотация

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Mila ist das, was viele sind: Nicht mehr jung und noch nicht alt, ausgestattet mit Mann und Kindern, angekommen in der Mitte der Gesellschaft. Was sie prägt ist ihre Unfähigkeit, etwas zu Ende zu bringen. Gefangen in den Erfahrungen, die sie als Kind gemacht hat, gelingt es ihr als erwachsene Frau kaum, ein gesetztes Ziel zu erreichen. So scheitern zwei große Liebesbeziehungen, ihr Studium der Japanologie bleibt ohne Abschluss und ihr Konto ist leer gefegt. Erst als ihre Kinder beginnen, ihr das Leben zu erklären und eine gute Freundin an Krebs stirbt, ändert sich alles für Mila. Der Tod der Freundin, die ihr Glück wünscht, die Begegnung mit einem Hund namens Herrn Müller und seinem Herrchen und der Verlust von drei Zehen, hilft ihr, sich an ihren Mut zu erinnern und am Ende genau das Leben zu leben, das sie sich vom Universum gewünscht hat.

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Die selbe Frau war es auch, die ihn am Tag seiner Entlassung in Empfang nahm, seine Sachen zusammen trug und ihn begleitete. Später, als ich wieder zuhause war, belauschte ich meine Eltern im Gespräch und erfuhr, dass die Dame vom Jugendamt gewesen war und Manuel zu ihren Schutzbefohlenen gehörte, nachdem ihn sein Vater über Jahre misshandelt, mit Zigaretten verbrand und geschlagen hatte. Er sollte wohl zu einer Pflegefamilie ziehen und ich hoffte inständig, dass es ihm dort besser erging als an dem Ort, an dem er zuvor war. Von Manuel hörte ich nie wieder etwas. Dafür sah ich den Rotschopf im neuen Schuljahr auf dem Pausenhof blitzen. Als ich Paul allerdings ansprach, tat er so, als würden wir uns nur flüchtig kennen und verbot mir rüde, ihn vor seinen Freunden zu belästigen. Offenbar war es ihm peinlich, dass ein 12-jähriges Mädchen ihm über Wochen Geschichten erzählen durfte und er eifrig immer neue forderte, weil sie ihm so gut gefielen und ihn vergessen ließen, dass seine Narbe schmerzte und er seine Familie vermisste. Nach Manuel und Paul wurde auch Greta entlassen und die leeren Betten wurden mit neuen Kindern aufgefüllt. Ich wusste, dass ich nur mehr wenige Tage bleiben musste und so beschloss ich, keine neuen Freundschaften mehr zu schließen und mich statt dessen ein wenig umzusehen in jenem Krankenhaus, in dem auch mein Vater arbeitete.

Als ich aufstehen durfte und durch die langen Krankenhausgänge schlurfte, lief ich ihm auch tatsächlich immer wieder über den Weg. Er war umgeben von einem Tross junger Ärztinnen und Ärzte und im Gespräch mit Patienten, Schwestern oder Krankenpflegern. Oft musste ich zweimal hinschauen, weil mir der Mann, der am anderen Ende des Flures jovial lächelnd der älteren Dame die Hand auf die Schulter legte, so fremd war. Ich glaube, dass ich meinen Vater zuhause niemals lachen gehört hatte. Und so starrte ich ihn überrascht an, als er lauthals los prustete, nachdem ihm eine junge Krankenschwester offenbar einen anzüglichen Patientenwitz erzählt hatte. Er rieb sich die Hände, klopfte der zierlichen Frau kameradschaftlich auf den Rücken und grinste sie mit einem breiten, schelmischen Bubenlachen an, in das ich mich sofort verliebte. Ich hatte alte Fotos von ihm und meiner Mutter gesehen aus der Zeit, in der sie sich kennen- und lieben gelernt hatten. Mein Vater, so wie ich ihn in diesem Tagen zum ersten Mal und zum letzten Mal sah, schien in der Vergangenheit ein anderer Mensch gewesen zu sein. Gerne hätte ich ihn gefragt, was geschehen war. Aber am Ende ließ ich es bleiben und akzeptierte, dass der Mann, den ich zuhause „Vater“ nannte, ein anderer Mensch war als jener, dem ich im Krankenhausflur begegnet war.

Tanzreigen

Nachdem ich aus dem Krankenhaus entlassen wurde, war ich endlich genau das Mädchen, das meine Eltern, vor allem aber meine Mutter sich immer gewünscht hatte. Ich beschloss, in meinem neuen Leben alles zu lieben, was „normale“ Kinder in meinem Alter gut finden und begann, meine selbst gebastelten Figuren aus Knetmasse und Kastanientiere, mit denen ich immer gerne gespielt hatte, gegen Handarbeiten und Jungmädchen-Bücher zu tauschen. Meinen unsichtbaren Freund „Gilu“ und meine Schmusepuppe „Nunu“ wurden von mir aus dem Kinderzimmer verbannt. Dafür begann ich, Poster aufzuhängen von Primaballerina und Pferden. Meine Mutter mochte Ballett und so wurde Tanzen zu meiner bevorzugten Fortbewegungsart: Tanzend bewegte ich mich vom Bett zum Badezimmer, Pirouetten drehend putze ich mir die Zähne, auf Zehenspitzen dribbelnd bewegte ich mich zum Kleiderschrank. Dabei erinnerte mich meine Mutter gerne daran, dass ich wenig mit den Tänzerinnen gemein hatte, die sie so bewunderte.

Ich steckte in einem plumpen, zu Babyspeck neigenden Kinderkörper, hatte ein zu großes Gesicht auf zu schmalen Schultern, hatte offenbar zu viele Gene meines grobschlächtigen Großvaters übernommen und so gar nichts Elfenartiges an mir. Meine dunkelbraunen Augen standen etwas zu schräg in meinem Gesicht, was mir im besten Fall ein exotisch asiatisches Aussehen verlieh. Meine rötlich-braunen Haare fielen schnittlauchgerade über den Rücken und klebten immer an der Kopfhaut, anstatt luftig leicht zu fallen. Ich konnte mich waschen, so oft und so lange ich wollte, irgendwie sah ich immer schmuddelig aus. Meine Füße waren riesengroß und breit, bereits in der vierten Klasse Grundschule passte ich nicht mehr in die zarten Sandälchen meiner Mutter und musste unförmige dunkle Jungenschuhe mit Klettverschluss tragen. Zudem hingen meine Arme linkisch an meinem Körper hinunter wie Fremdkörper und stießen ständig irgendwo an, so dass sie mit blauen Flecken und Schrunden übersät waren. Wenn wir am Frühstückstisch saßen und ich von meinem Vater an meine Diät erinnert wurde, war der ergänzende Lieblingssatz meiner Mutter. „Jemand, der so aussieht wie du Mila, muss besonders viel Wissen in den Kopf füllen, um später ein gutes Leben führen zu können.“

Ich bin sicher, dass sich meine Mutter nie für grausam hielt oder Selbstzweifel hatte wie ich bei der Erziehung meiner beiden Kinder. Sie war so überzeugt davon, dass ihr Konzept das richtige war, dass sie gar nicht auf die Idee kam, dass Isa oder ich darunter litten. „Ich bin Realist“, sagte sie gerne. Und ich bemühte mich, nicht beleidigt zu sein. Schließlich war ich an meine Mutter gewöhnt. Lediglich stellte ich in der Konsequenz in ihrer Gegenwart meine Tanzversuche ein. Nur vor meinem Vater wagte ich den einen oder anderen Hüpfer. „Fein, wie du das machst, mein Kind“, war sein ewig gleicher Kommentar. Den bekam ich allerdings auch für eine gute Schulnote, ein aufgegessenes Pausenbrot oder einen sauber geputzten Schuh zu hören. Insofern war er dann doch nicht wirklich aufmunternd gemeint. Vater wollte einfach Zeit gewinnen und Raum schaffen zwischen sich und seinen Kindern. Die einzige, die meine Ambitionen weitestgehend zu schätzen wusste, war meine um vier Jahre ältere Schwester Isa. Wenn auch nicht ganz selbstlos. Als ich sie bettelte, sie möge mir beibringen zu tanzen, bot sie mir ein Tauschgeschäft an. Ich verstand immer schon wenig vom Handeln und war abgöttisch verliebt in die in meinen Augen Engelsgleiche, blond-gelockte Isa. Sie klärte mich über ihre präzisen Vorstellungen auf und formulierte diese auch schriftlich in ihrer sauberen Jungmädchenschrift in einem Vertrag, den ich mit Blut aus meinem Handrücken besiegelte. „Wir zupfen dir den Schorf ab, Mila. Dann muss ich dich nicht mit einer Nadel piksen, einverstanden?“ Ich war mit allem einverstanden. Der Vertrag sah vor, dass Isa sich verpflichtete, täglich fünfzehn Minuten nach der Schule und zehn Minuten vor dem Abendessen mit mir zu tanzen. Meistens waren es wilde Ringelreihen-Scharaden mit hochfliegenden Beinen, rasanten Drehungen, begleitet von wildem Gejohle meiner Schwester. Das Ganze hatte mehr etwas von einem rasanten Husarenritt als von tänzerischer Leichtigkeit. Es war, um es ehrlich zu sagen, nicht ganz das, was ich mir vorgestellt hatte. Aber es war besser, als nichts. Dafür musste ich Isa für den Rest der Zeit – wann immer sie danach verlangte - als ihre persönliche Leibeigene zur Verfügung stehen. Ich hatte das Wort „Leibeigene“ lesen gelernt, da war ich gerade zwölf Jahre alt. Die Bedeutung hinter dem Wort brachte mir Isa bei. „Mila, du holst mir jetzt sofort einen Apfel aus der Küche und wenn du damit fertig bist, putzt du mit der Zahnbürste die Innenseite meines Federmäppchens blitzeblank sauber.“ Oder: „So lange ich meine Hausaufgaben mache, musst Du neben mir stehen und mir meine Stifte halten. Wenn ich mit dem Finger schnippe, gibst du mir den Radiergummi. Wenn ich zwei Mal schnippe, reichst du mir das Lineal. Hast du das verstanden, Mila?“ Ich nickte eifrig. Und war ehrlich bemüht, allen Wünschen meiner Schwester gerecht zu werden. Sie sprach immer mit mir, ohne mir direkt ins Gesicht zu sehen. Ihre Pupillen wanderten. Von meinem Mund, über meine Augenbrauen, meinen Scheitel, zurück zum Kinn. Manchmal bis hinunter zum Brustbein. So müssen sich Waren fühlen, die auf dem Laufband liegen und von der Kassiererin gescannt werden. Ich fühlte mich unbehaglich, immer. Dennoch: Die Belohnung für ein wenig Unterstützung schien mir riesengroß zu sein.

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