In dieser Geschichte geht es nicht nur um Sex, vor allem nicht am Anfang. Aber meine Erlebnisse, die handelnden Personen, ihre Beweggründe sind ohne ein wenig Vorgeschichte ohne Sex leider nicht verständlich.
Ich stelle mich vor: Nadine, 40 Jahre, Ehefrau und Luxusweib
Ich heiße Nadine - zumindest in dieser Geschichte. Und ich bin gerade 40 geworden. Und irgendwie habe ich zu Beginn dieses neuen Lebensabschnitts das Bedürfnis, mir die Wahrheit über mein meine Ehe und mein Liebesleben von der Seele zu reden oder besser zu schreiben. Leider kann ich meine Geschichte keinem Menschen erzählen, ohne dadurch meine eigene Existenz zu gefährden und andere mit in den Abgrund zu reißen. Ich muss Rücksicht nehmen - vor allem auf meinen siebenjährigen Sohn Michael, auf meinen Mann Volker, meinen Schwager Klaus und auch auf einige andere, die ich in mein Lügengebäude mit hineingezogen habe. Selbst meine beste Freundin Melanie, die ziemlich viel über mich weiß, wäre schockiert, wenn sie die Wahrheit erfahren würde. Also habe ich dieses Forum gewählt, um mir den Druck von der Seele zu reden. Früher hätte man gesagt: "Papier ist geduldig. Nun, der PC ist es auch.
Selbstverständlich habe ich nicht nur die Namen, sondern auch ein paar andere Details meiner Erlebnisse so verändert, dass mich niemand ohne weiteres identifizieren kann. In dieser Geschichte arbeite ich beispielsweise als Physiotherapeutin, aber das ist selbstverständlich nicht mein wahrer Beruf, nur zur Tarnung passt das gut. Dabei habe ich übrigens noch am wenigsten Angst davor, dass mein eigener Mann diese Geständnisse liest. Als erfolgreicher Unternehmer und Manager eines großen und bekannten Familienunternehmens würde er niemals seine kostbare Zeit mit der Lektüre erotischer Stories auf irgendeiner obskuren Webseite verschwenden. Und selbst wenn ihn jemand mit der Nase direkt auf meinen Text stoßen sollte, würde er diese Seite meiner Persönlichkeit ganz genau so ignorieren, wie er es während unserer Ehe stets getan hat. "Das ist nicht meine Frau. Meine Nadine würde sowas niemals tun, denn sie liebt mich", würde er im Brustton der Überzeugung sagen. Ich bin eben eine richtige "Vorzeigefrau".
Und jetzt sollte ich mich vielleicht ein bißchen beschreiben, damit ihr ein Bild von mir vor Augen habt: Ich bin mit 1,74 für heutige Maßstäbe wohl mittelgroß, ziemlich schlank, aber dennoch nicht mager, habe lange, glatte, mittelbraune Haare, die ich häufig zu einem Pferdeschwanz zusammenbinde, gut dazu passende dunkelbraune Augen, ein (wie man sagt) feines und klares Gesicht mit vollen roten Lippen. Mein Busen ist nur mittelgroß (Cup B oder manchmal auch C je nach Hersteller), aber dafür selbst heute noch richtig fest und rund. Mein Bauch ist auch nach der Geburt meines Sohnes Michael vor sieben Jahren flach, Po und Oberschenkel sind straff geblieben, weil ich viel Sport treibe: Ich jogge, ich schwimme, laufe im Winter ski, spiele Golf und gehe regelmäßig ins Fitness-Studio. Mein besonderer persönlicher Stolz sind meine langen, schlanken Beine, die ich auch heute noch ab und zu in etwas kürzeren Röcken der Männerwelt zeige. Nicht nur ich finde, dass ich mich für meine bald 40 Jahre sehr gut gehalten habe. Ich bin dank meiner biederen und bürgerlichen Eltern gut erzogen und im Laufe der meiner Ehe mit Volker auch absolut "parkettsicher" geworden, wie das so schön heißt. Also ich mache in Jeans und im Abendkleid "bella figura" und ich bin geübt im gehobenen Smalltalk. Ich kann hervorragend Konversation machen, sei es mit den leitenden Mitarbeitern oder Geschäftsfreunden meines Mannes, den vermeintlich wichtigen Menschen aus seinem XY-Club, den Nachbarn in unserem Wohnviertel oder auch mit meinen etwas weniger begüterten Freundinnen. Eigentlich führe ich gerne ernsthafte Gespräche, aber das kommt in meinem gesellschaftlichen Umfeld leider nur selten vor. Eigentlich beschränkt sich das auf meine beste Freundin Melanie, die ich aus dem Fitness-Studio kenne. Sie ist eigentlich meine einzige echte Vertraute, obwohl auch sie längst nicht alles von mir weiß. Melanie gehört übrigens nicht wie ich zur Welt der Reichen und Schönen, sie ist arbeitet im Call-Center eines Energieversorgers, vielleicht ist sie gerade deshalb meine beste Freundin.
Weiblich, ledig, leider nicht mehr ganz jung sucht den Mann fürs Leben: Ein Anflug von Torschlusspanik
Meine Geschichte beginne ich kurz nach meinem 30. Geburtstag. Obwohl es im Grunde ja auch nur ein Geburtstag wie jeder andere ist, machte mich dieses Datum damals echt fertig. Seitdem die Beziehung mit meinem Jugendfreund Tommy gut fünf Jahre vorher zu Ende gegangen war, hatte ich keinen dauerhaften festen Freund mehr gehabt. Und zu Beginn des vierten Lebensjahrzehnts waren viele meiner Freundinnen bereits verheiratet oder zumindest fest gebunden, einige hatten längst Kinder. Ausgerechnet ich hatte irgendwie den Zug verpasst und den Richtigen noch immer nicht gefunden. Zumindest empfand ich das so und war darüber manchmal sehr deprimiert. Der erste Hauch von Torschlusspanik kam auf, was bei Frauen ja keine Seltenheit ist. Mein Single-Leben darf man sich indessen nicht so vorstellen, dass ich in meiner kleinen, aber gemütlichen Zwei-Zimmer-Wohnung saß und bittere Tränen der Einsamkeit vergoss. Nein, ich ging regelmäßig mit den noch verbliebenen Single-Freundinnen oder Kolleginnen aus. Natürlich habe ich auch immer wieder Männer kennen gelernt. Ab und zu ließ ich mich sogar auf One-Night-Stands mit irgendwelchen Zufallsbekanntschaften ein, aber meist habe ich schon vorher gewusst, dass da nichts Langfristiges draus wird. Mr. Right hatte ich jedenfalls auf diese Weise noch immer nicht gefunden.
Einige Zeit zuvor hatte ich eine heimliche Beziehung mit einem wesentlich älteren, verheirateten Arzt, die über zwei Jahre dauerte. Ich hatte ihn über meinen Job als Physiotherapeutin kennen gelernt. Der Arbeitsplatz ist eben doch der beste Beziehungsmarkt! Wie das Kennenlernen genau verlief und was er für eine Art von Arzt er war, will ich bewusst nicht näher erläutern, weil das vielleicht ihn und mich identifizierbar machen würde. "Charly", wie ich ihn nannte, war jedenfalls für seine knapp über 50 körperlich in echt guter Form und vor allem ein sehr netter, lustiger und im Grunde seines Wesens sicher auch ganz anständiger Kerl. Er besuchte mich immer donnerstagabends in meiner kleinen Wohnung, wobei er seiner Frau erzählte, dass er da seine Abrechnungen und ein bißchen wissenschaftliche Fortbildung macht und nicht gestört werden will. Wenn er mich besuchte, gingen wir nach ein oder zwei Gläschen Prosecco ohne große Umstände direkt miteinander ins Bett, denn gegen 21 Uhr musste er spätestens zu Hause bei seiner Ehefrau sein. Charly war ein ziemlich guter und ausdauernder Liebhaber und ich habe erst durch ihn gelernt, mich im Bett so richtig fallen zu lassen. Davon werde aber später noch mehr erzählen.
Auch in anderer Hinsicht denke ich, dass Charly mein Leben sehr stark beeinflusst hat: Weil wir uns von seltenen Ausnahmen abgesehen nie "normal" treffen konnten, hatte Charly permanent ein schlechtes Gewissen, das er dadurch kompensierte, dass er mich mit teuren Geschenken überschüttete: schöne sündige Dessous, aber auch andere Klamotten, Parfüms, Handtaschen, Schmuck und Einkaufsgutscheine für teure Boutiquen und Einkaufszentren - lauter Luxus, den ich mir von meinem eigenen bescheidenden Gehalt niemals hätte erlauben können. Anfangs habe ich mich noch ab und zu gegen seine total übertriebene Großzügigkeit gewehrt, aber dann habe ich es einfach hingenommen. Es gibt ja auch nun wirklich Schlimmeres. Ich war in dieser Hinsicht auch nicht sehr verwöhnt. Mein Papa - ein biederer kaufmännischer Angestellter- war leider plötzlich an einem Herzinfarkt gestorben, als ich 16 war und meine Mutter hatte uns beide mit Teilzeitjobs bei Feinkost-Albrecht und anderen Einzelhandelsketten durchgebracht. Da wuchsen die Bäume finanziell wahrlich nicht in den Himmel. Durch Charly gewöhnte ich mich also an ein bißchen Luxus. Böse könnte man könnte auch sagen, dass ich durch ihn mehr als ein bißchen "käuflich" wurde.
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