Stefan G. Rohr - Das geliehene Glück des Samuel Goldman

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Über Glück hatte Samuel Goldman die meiste Zeit seines Lebens bisher nie wirklich nachgedacht. Und das obwohl er, wie alle stets bekundeten, wirklich mehr Grund dazu gehabt hatte, als jeder andere, den sie kannten. Aber in einem einzigen, kurzen Augenblick, er war gerade sechsunddreißig Jahre alt geworden, hätte er eigentlich selbst, mit einem Mal, die ganze Gnade eines unergründlichen und einzigartigen Glücks erkennen können. Doch bis dahin bedurftes es eines langen und beschwerlichen Weges, den er sich so, wie er sich ergeben sollte, ganz gewiss nicht gewünscht hatte.
Es begann alles, wie es eben bei Sam Goldman fast schon üblich war. Mit unglaublich großem Glück. Und wie anders hätte es auch bezeichnet werden können? Als Zufälligkeit etwa, emotionslos und schnöde? Vielleicht als logische Folge verschiedener Gegebenheiten, die synergetisch verbunden als physikalische Zusammenhänge erklärbar waren? Aber wie man es auch drehen oder wenden wollte, ihm wiederfuhr etwas, das überall auf dem Erdball schlussendlich gleich verstanden wurde. Es war ganz einfach pures Glück. Denn er hatte von 113 Passagieren als einziger einen Flugzeugabsturz überlebt.

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Seine Treffsicherheit hatte nichts mit seiner Befähigung für den Golfsport zu tun. Als Naturtalent konnte man ihn nicht verstehen. Seine Schwünge, seine Haltung, die Fuß- und Beinstellung, die Körperdrehung, ja selbst die Art und Weise, wie er den Griff des Golfschlägers mit seinen Händen umfasste, war eher nicht geeignet, als Insignium schlummernden Talents gedeutet werden zu können. Es ließ vielmehr die Erkenntnis zu, dass Sam allenfalls ein guter Holzhacker, jedoch wohl nie ein guter Golfer werden könnte. Mit seiner Körpergröße hatte er ohnehin zu kämpfen, da er sich noch nicht durchgerungen hatte, sich ein Set mit Überlänge zu beschaffen. So sah es dann auch tatsächlich derbe und ungehobelt aus, wenn er zum Schlag ausholte.

Dass er dennoch so ungewöhnlich häufig einen dieser seltenen Schläge fabrizierte, zudem vom Fairway aus immer wieder unmöglich erscheinende Bälle einzulochen vermochte, wo selbst versierte Spieler, Profis mit Plus-Handicap, Probleme gehabt hatten, war das eigentlich Sensationelle. Natürlich machte Sam häufig ganz außerordentlich dämliche Fehler, stellte sich mehr als ungeschickt an, schlug weit vor dem Ball ins Gras, so dass ein Rasenstück, nicht aber der Ball, durch die Luft wirbelte, schwang meilenweit am Tee vorbei, malte wirre Löcher in die Luft, und katapultierte nicht selten statt des Balls ein Eisen oder den Driver beim Ausswingen in Richtung der Fahne. Der Bewunderung seiner Traumbälle vom Abschlag direkt ins Loch standen seine trottelhaft anmutenden Fehlschläge gegenüber. Und das empfanden alle als zusätzlichen Unterhaltungswert.

Sam benötigte mitunter aber auch übermäßig viele Versuche, selbst einfachste Bälle auf das Green zu bringen und einzulochen. An einem Tage waren es zweiunddreißig erfolglose Schläge, den Ball aus dem Sandbunker am Loch 18 in Richtung der Fahne und auf das Green zu bringen. Unter tosendem Gegröle der Golfer auf der angrenzenden Terrasse gab er ein wahres Schauspiel ab, welches er schließlich bockig beendete, in dem er den Ball mit der Fußspitze in Richtung der Zuschauer kickte, woraufhin dieser in der Tasse Earl Grey der Stadträtin Elly Sherman – pikanter Weise auch noch englischer Abstammung – landete. Kein Wohle-in-One – aber ein eindrückliches Kunststück. Gottlob nahm Mrs. Sherman das sportlich und nicht als unzivilisierten Akt gegenüber dem Ursprungsland dieser Sportart. Sie äußerte sogar eine gewisse Anerkennung und attestierte dem Kunstschützen einen ausgesprochen guten Geschmack, denn dieser hatte immerhin ihrem Tee gegenüber dem gewöhnlichen deutschen Bier am Nebentisch den Vorzug gegeben. Sam erhielt deshalb Applaus. Und so war es dann auch nicht verwunderlich, dass er schon nach kürzester Zeit nicht mehr Sam, sondern `Mister-One´ gerufen wurde – der Anfänger mit dem unverschämten Glück.

Sam mochte diese Freude nicht lange teilen. Es wurde ihm zu viel Brimborium um seine Löcher gemacht und er entschied sich deshalb, das geliehene Schlägerset erst einmal wieder zurück zu geben und ein wenig Abstand zu dieser Sportart zu nehmen. Alle Versuche seines Pros ihn zum Weitermachen zu bewegen, schlugen fehl. Sam versprach ihm aber, nur pausieren zu wollen und es in Bälde wieder fortzuführen. Der Trainer konnte also noch hoffen, denn er war der festen Überzeugung, dass mit einem solchen Spieler viel Geld zu verdienen war.

*

Sam landete kurz vor Mitternacht auf dem internationalen Flughafen von Spartanburg, unweit von Greenville. Seine Unglücksairline hatte ihm zwar angeboten, auch eine Schiffspassage von Durban nach New-York zu organisieren, doch Sam entschied sich schnell für den Flug nach Hause. Es war nicht etwa so, dass er bei dem Gedanken ans Fliegen, oder gar beim Betreten eines Flugzeuges nun ein Problem gehabt hätte. Sicher wäre es das Normalste der Welt gewesen, wenn ihn nach einem solchen Unglück, einem Absturz mit nur ihm als einzigen Überlebenden, keine zehn Pferde mehr auch nur in die Nähe eines Flughafens gebracht hätten. Doch Sam meinte, er würde das schon aushalten.

Ester und Jakob Goldman empfingen im Ankunftsbereich ihren Sohn. Gern wären die beiden mit Sam ein wenig ungestörter geblieben, denn das Glück, welches Mutter und Vater empfanden, als sie ihren Sohn in die Arme nahmen, ihrem Jungen, der dem Tod gerade von der Schippe gesprungen war, hätte eine ungestörte Privatsphäre gerechtfertigt. Doch blieb es bei dem frommen Wunsch der beiden, denn um sie herum belagerten mehr als zwei Dutzend Reporter und Fotografen die Ankunftsplattform und drängelten sich dicht an dicht vor der milchigen Automatiktür aus Glas, durch die alle ankommenden Fluggäste hindurch mussten. Immer wieder öffnete sich der Ausgang und man konnte für einen kurzen Moment die herankommenden Fluggäste erspähen. Dann schlossen sich die Ausgangsflügel wieder und die Spannung wuchs mit jedem Mal des neuerlichen Öffnens.

Und dann war er da. Samuel Goldman, ein wenig blass und erkennbar übermüdet, doch mit ungebrochenen, strahlenden blauen Augen, die unter den welligen braunen Haaren seinem Gesicht stets ein Leuchten verpassten, welches selbst unaufmerksamen Beobachtern sofort auffiel. Da er keine Koffer mehr besaß, denn diese lagen unter den Trümmern in Durban, schlenderte er mit einer fast provokanten Gelassenheit an den anderen Fluggästen vorbei. Doch als er den Auflauf der Presse erblickte, schaute er sich nach seinen Eltern um, fast ein wenig hilflos, immer mehr bedrängt von Kameras, Mikrofonen und schnatternden Mündern, die ihm unsinnige Dinge fragten.

Sam wurde sofort klar, dass er dieser Meute nicht einfach entfliehen konnte. Er musste sich ihnen stellen, er sah keinen anderen Ausweg. So blieb er kurzerhand stehen, atmete einmal tief durch, schaute in die Runde und begann zu lächeln. Ohrenbetäubend prasselte erneut ein Wirrwarr von Fragen auf ihn ein, mischte sich das fortwährende Klicken der Kameraauslöser bei, und die Pöbeleien der Medienvertreter unter sich, die sich immer mehr stritten, wer wo zuerst gestanden hätte, und wer nun eigentlich das Vorrecht für die ersten Fragen innehalten würde.

Wie fühlen Sie sich? Was geht jetzt in Ihnen vor?

Sind Sie glücklich, wieder hier zu sein?

Was bedeutet es für Sie, einziger Überlebender zu sein?

Werden Sie die Fluggesellschaft verklagen?

Was war Ihr letzter Gedanke?

Was werden Sie jetzt als Erstes machen?

Glauben Sie jetzt an Gott?

Welche Lottozahlen werden Sie tippen?

Und die Fotografen übertrumpften sich gegenseitig mit Anweisungen in Sams Richtung, wie er zu schauen hätte und wedelten mit allem Zeug, um seine Blicke auf sich zu lenken.

Können Sie nochmal in die Kamera lachen?

Sam, gucken Sie hierhin …! Nochmal, Sam!

Mr. Goldman – hier!

Schauen Sie mich verdammt einmal an!

Könnten Sie bitte jetzt mal weinen!

Los, mach das Siegeszeichen!

Hierher, Arschloch! Nicht immer nur nach rechts!

Goldman! Küssen Sie mal den Boden …!

Mehrere TV-Sender waren ebenfalls zugegen. Die Kameraleute versuchten, teils verzweifelt, teils mit roher Gewalt, sich in der Menge so zu positionieren, dass ihr Reporter mit dem Mikrophon in Stellung vor Sam geraten konnte. Wem es irgendwie gelang, hatte größte Mühe, sich in seiner Pol-Position zu halten. Es wurden Sam die Mikrophone hingestreckt, und er konnte an den aufgesteckten bunten Schutzkappen erkennen, welche Sender zugegen waren. Es war ein ungeheures Durcheinander in dem jeder Überblick, jede Ordnung unmöglich schien. Zudem hatten sich viele Menschen um das Spektakel herum versammelt und wollten sehen, was für ein Prominenter denn da im Mittelpunkt stehen würde. Sie hielten ihre Smartphone in die Luft, schossen ihre Fotos oder versuchten ein Videomitschnitt zu machen.

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