Hans H. Hanemann - Stete Fahrt, unstete Fahrt

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Anfangs berichtet der Autor über ein Erlebnis in der burmesischen Hauptstadt Rangun während einer Reise auf dem Motorschiff «Rabenfels» der Deutschen Dampfschifffahrtsgesellschaft «Hansa», Bremen. Es folgen die Erinnerungen seiner Kindheit und Jugend während der Zeit der Republik von Weimar bis 1933 und der Diktatur der NSDAP ab 1933. Er erlebt die unruhige republikanische Zeit mit ihren Aufmärschen und Demonstrationen der Parteien und ihrer Organisationen und die Machtergreifung durch die Nationalsozialisten. Zunächst wird er begeistert Mitglied der Hitlerjugend, wendet sich aber enttäuscht von dieser Zwangsorganisation ab und bleibt ihr fern. Seine Berufsausbildung zum Radiotechniker wird durch den Zweiten Weltkrieg und seine Einberufung zum Reichsarbeitsdienst unterbrochen. Einige Monate später wird er zur Wehrmacht in eine Nachrichtenabteilung in Lübeck eingezogen. Dort erlebt er die Zerstörung der Altstadt während eines schweren Bombenangriffes. Kurz danach wird er zum Deutschen Afrikakorps versetzt und tut dort Dienst als Funkmechaniker einer Nachrichteneinheit bis zum Ende des Afrikafeldzuges. Er gerät in alliierte Kriegsgefangenschaft, erlebt die weitere Kriegszeit vor allem als völlig neue Lehrjahre in den USA und ist im Mai 1946 wieder zu Hause. Nach etwa sieben Jahren wechselvoller Tätigkeiten und Vollendung seiner Berufsausbildung nimmt er an einem Lehrgang zum Erwerb des Patents für Seefunker teil. Beschreibungen über Erlebnisse während seiner Funktion als Funkoffizier sind im ganzen Bericht eingestreut.

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Als ich die Untertertia der Hindenburgschule besuche, erscheint während eines Turn- und Sportunterrichts eine Gruppe von Angehörigen des SS-Rasse- und Siedlungsamtes und nimmt Schädelmessungen an uns vor. Meine Klassenkameraden und ich verstehen den (Un-)Sinn des Ganzen nicht und veralbern deshalb die meist weiblichen Angehörigen der Kommission, die sich davon allerdings nicht in ihrer Arbeit stören lassen.

Mitte 1933 habe ich ein Erlebnis, das mich in den Jahren danach immer wieder beschäftigt. Gleich nach der Machtübernahme durch die Nazis in Deutschland gibt es viele öffentliche Veranstaltungen und Diskussionen, in denen die von den nationalen Parteien und Organisationen geforderte „geistige Erneuerung des Deutschen Volkes“ thematisiert wird. Meine beiden älteren Schwestern Ilse und Dorothea besuchen häufig solche Veranstaltungen. Eines späten Abends kommen sie zurück und erzählen den Eltern in unserem „Salon“ von dem, was sie diesmal gehört haben. Es war ein Vortrag der „Deutschen Glaubensbewegung“ gewesen, die unter dem Einfluß der Thesen des NS- Programmatikers und Reichsleiters Alfred Rosenberg („Der Mythos des 20. Jahrhunderts“) steht. Ich liege nebenan krank im Wohnzimmer und höre mit. Das meiste, was die Schwestern erzählen, habe ich vergessen und wohl auch nicht verstanden. Aber das Wort „Seelenwanderung“ schockiert mich außerordentlich. Ich stelle mir vor, daß die Seele nach dem Tode des Menschen oder auch anderer Lebewesens auf die Suche nach einem neuen Körper geht, womöglich auch in den eines Hundes, eines Schweins oder eines Insekts. Instinktiv begreife ich, daß hinter dem Wort mehr stecken könnte als nur die phantastische Theorie einer exotischen Religion. Seltsam: Ich erzähle niemandem von meinen Befürchtungen, vermute wohl auch richtig, daß sich kein Erwachsener in meiner Umgebung für solch ein Problem interessieren oder es überhaupt ernst nehmen wird. Ich verdränge meine Befürchtungen und werde auch wohl durch die Veränderungen, die jeden Menschen im Lande betreffen, abgelenkt. Erst zu Beginn der Kriegsgefangenschaft 1943 erzähle ich einem älteren Berliner Kameraden, dem Uhrmacher aus unserer Einheit, von dem Erlebnis. Er spricht sich aber entschieden gegen jeden Glauben an eine Seelenwanderung, Wiedergeburt oder Wiederverkörperung (Reinkarnation) aus und beruft sich dabei auf die Bibel und darin hauptsächlich auf die Genesis, was mich zwar nicht überzeugt, dem ich aber auch wegen der integeren Persönlichkeit des Kameraden nicht widerspreche. Später bekomme ich den Eindruck, daß er ein Zeuge Jehovas – damals in Deutschland allgemein noch „Bibelforscher“ genannt und verboten – ist und dies vor der Gefangenschaft aus verständlichen Gründen niemandem merken lassen will. Mein oben erwähntes Erlebnis ist hauptsächlich die Ursache dafür, daß ich mich nach dem Kriege viel mit ostasiatischer Religionsphilosophie und vor allem mit dem Buddhismus beschäftige, um herauszufinden, welche der uns zugänglichen Religionen oder Weltbilder einer angenommenen „gültigen“ Wahrheit am nächsten kommen kann und ob sie irgendwie mit den Erkenntnissen der Naturwissenschaften korrespondieren oder ihnen widersprechen würde.

Um 1935 sehe ich bei einem Kinobesuch einen zu der Zeit meistens vor dem Hauptfilm gezeigten Kulturfilm über ein Volk in Burma, das im Dschungel lebt und sich nicht wie die Burmesen zum Buddhismus bekennt. Zum Brauchtum dieses Volkes gehört es, kranke oder verkrüppelte Neugeborene von einem in der Wildnis gebauten hohen Holzgerüst in die Tiefe zu werfen. Als ich nach dem Hauptfilm wieder zu Hause bin, erinnere ich mich an diesen Vorfilm und ich bin plötzlich tief deprimiert, gehe ins Schlafzimmer, werfe mich aufs Bett und fange an zu weinen. Das Leben, die ganze Existenz scheint mir plötzlich völlig unbegreiflich und sinnlos zu sein. Wozu soll es gut sein, geboren zu werden, zu leben mit mehr oder weniger Lebensfreude, die sich die meisten Menschen auch noch hart erarbeiten müssen, mit Leiden, die sowieso von selbst kommen, und schließlich mit dem unabwendigen Tod und damit dem vielleicht völligen Ausgelöschtsein. Zwar glaube ich irgendwie an GOTT, aber ich kann ihn mir überhaupt nicht vorstellen. Mein Glaube daran ist diffus und ohne jede Substanz. GOTT gibt es für mich eigentlich nur deswegen, weil alle Menschen in meiner Umgebung an ihn zu glauben vorgeben. Was die Kirche lehrt, beeindruckt mich allerdings nicht mehr. Zwar lobt mich Pastor Rühe, bei dem ich Konfirmationsunterricht habe, vor den Eltern wegen meines angeblichen Eifers im Unterricht; aber das ist mir selbst eigentlich gar nicht bewußt geworden. Ich habe vielleicht manchmal Fragen gestellt, die eher auf meine Glaubenszweifel hinweisen. Welche Fragen das sind, weiß ich heute nicht mehr. Sie ergeben sich wohl aus dem gerade behandelten christlichen Thema im Unterricht. Ich weiß aber, daß nicht die kirchenfeindliche Einstellung der Nazis meine Haltung zum Christentum beeinflußt. Daß ich im Konfirmandenunterricht oft Glaubenszweifel geäußert habe, entnehme ich auch den Jesusworten von Gethsemane, die mir der Pastor als Konfirmationsspruch mitgibt: „Wachet und betet, daß ihr nicht in Anfechtung fallet. Der Geist ist willig, aber das Fleisch ist schwach.“ (NT Matthäus 26,41)

Zu der Zeit befinde ich mich in der Pubertät. Weder Eltern, Schule, Kirche, auch nicht die Hitlerjugend bieten den heranwachsenden Jugendlichen irgendwelche Aufklärung, die ihnen in dieser Zeit des Erwachsenwerdens und auch der Selbstfindung eine Hilfe hätte sein können. Wir werden damit und auch mit der Sexualität völlig allein gelassen und können uns höchstens durch für uns schwer zugängliche Literatur oder im Freundeskreis mehr oder weniger fragwürdige Aufklärung verschaffen. Alles Geschlechtliche ist Tabu, und auch unsere Eltern hüten sich, uns gegenüber irgendetwas darüber zur Sprache zu bringen. Berücksichtigen muß man jedoch, daß es auch unsere Eltern in ihrer Kindheit und Jugend nicht besser hatten – eher noch schlechter. Nach dem Kriege sagt meine Schwester Ilse einmal zu mir: „Unsere Mutter hat zehn Kinder zur Welt gebracht, aber sie ist immer eine Jungfrau geblieben.“ Womit sie die Schamhaftgkeit unserer Mutter anspricht. Während der republikanischen Zeit vor 1933 gingen vor allem von den demokratischen Parteien – außer dem katholischen Zentrum – und sogar von den Kommunisten Bestrebungen für eine Sexualaufklärung in den Schulen aus, die sich aber – auch wegen des kirchlichen Widerstandes – nicht durchsetzen ließ.

Evangelisch oder katholisch zu sein, gehört sogar im „Dritten Reich“ zur Konvention des deutschen Bürgertums, wenn auch Propagandaminister Goebbels und andere hohe Naziführer antiklerikale Sprüche klopften. Aber selbst Hitler, Goebbels und Göring zahlten Kirchensteuern; letzterer hatte sich sogar Mitte der 30er Jahre mit großem Pomp und in aller Öffentlichkeit – von allen deutschen Rundfunksendern übertragen – mit der Schauspielerin Emmy Sonnemann kirchlich trauen lassen. Die Wehrmacht und ihre Führung sind aber nicht kirchenfeindlich eingestellt. Zu ihrem Aufbau nach Hitlers Machtübernahme gehört auch die Einrichtung der „Garnisongemeinden“ mit Garnisonpfarrern. In Oldenburg ist der mich konfirmierende Pastor Rühe der Pfarrer der Garnisongemeinde, zu der auch meine Familie gehört. Später bei Beginn des Krieges entsteht das Amt des Wehrmachtspfarrers in Uniform.

Meine Einstellung zur christlichen Religion resultiert hauptsächlich aus Zweifel an ihren Aussagen über das DASEIN selbst, soweit ich überhaupt Aussagen darüber feststellen und auch verstehen kann. So ist die Entstehung eines frühen reiferen Weltbildes durch widersprüchliche Belehrungen der einander nicht freundlich gesinnten Organisationen Kirche und NSDAP bzw. HJ eingeschränkt oder sogar behindert. Trotzdem beteilige ich mich während meiner Schulzeit im Reformrealgymnasium und in der Hindenburgschule gern am Religionsunterricht, den es trotz Kirchenanfeindungen der Nazis in den Schulen noch gibt. Mein nächstälterer Bruder EA ist überzeugter Nationalsozialist; sein Weltbild scheint entsprechend einfach und uneingeschränkt durch irgendwelche Glaubenszweifel an der „Wahrheit“ der nationalsozialistischen „Weltanschauung“. Er ist kein Fanatiker, eher Idealist im Sinne dieser Anschauung. Er glaubt an den Führer, aber er hat nie und hätte auch nie Gegner denunziert. Zu seinen Freunden gehören auch solche, die vom Nazismus nicht begeistert sind und den Zwang in der HJ ablehnen. Die Einstellung der anderen Geschwister zur Religion und zum Nationalsozialismus ist kaum auffällig. Fanatismus im religiösen oder im politschen Sinn liegt uns nicht. Die Kirche gehört ebenso zu unserem Leben wie – nach 1933 – „Führer, Volk und Vaterland“.

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