Friedbert Wittum - Weltreise in 70 Jahren - Band I

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Weltreise in 70 Jahren - Band I: краткое содержание, описание и аннотация

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Der Autor nimmt seine Leser mit auf eine Weltreise in Form einer Lebensbeschreibung. Der erste Band schildert Erlebnisse und Fiktionen von 1948 bis 1988. Die Reise beginnt in dem badischen Ort Wössingen und führt über Karlsruhe, Baden Baden, Heidelberg, Buchen, Obernkirchen in die Ferne. Dort in Rio oder Bali, in Hongkong oder New York, Mallorca oder Korsika entführt der Autor den Leser aus der bürgerlichen Enge der Nachkriegszeit.

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Mein Großvater Karl-Ludwig war 1926 verstorben. Seit seinem Tod war meine Großmutter Mina Witwe. Mit ihren sechs Kindern war sie die Erbin nach dem Großvater. 1954 setzten sich mein Vater und Onkel Emil zusammen, um die Erbengemeinschaft aufzulösen. Den Erbhof in der Hauptstraße 33 erhielt mein Onkel Karl, das Ladengeschäft Hauptstraße 24 Tante Berta und den Kindergarten Hallenstraße 22, welchen Kaufmann Schumacher für die Gemeinde gebaut hatte, erhielt meine Mutter. Im Übrigen wurden die Grundstücke unter den Kindern aufgeteilt.

Die Erbauseinandersetzung lief im Wesentlichen friedlich ab. An einem Sonntag, während die Familie zu Mittag aß und die Erbengemeinschaft diskutiert wurde, klingelte es. Wie hasste es mein Vater, wenn er während des Mittagessens gestört wurde. Deshalb stand meine Oma auf und schaute nach, wer vor der Tür stand. Da ich neugierig war, folgte ich ihr. Es war ein Automobilist, im Sonntagsanzug, der Benzin verlangte. Oma kurbelte an der Zapfsäule, ich hielt den Schlauch und Schwups gossen sich die ersten drei Liter über Kopf und Körper des Autofahrers, der wenig erfreut, hielt zur Abwehr beide Hände über dem Kopf und schaute in Richtung Ladentür. Dort stand zu unser aller Entsetzen Onkel Karl mit einer Zigarette im Mund. Wir alle bedeutetem ihm verzweifelt, dass er sich von uns fernhalten solle. Aber er kam lachend näher. Geistesgegenwärtig sprang der Automobilist in sein Auto und fuhr klappernd davon. Er kam nicht weit. Schon nach 20 m blieb das Auto aus Benzinmangel stehen. Der Automobilist stieg dann schleunigst aus und verschwand irgendwo im Häusergewirr. Ich habe ihn nie wieder gesehen.

Mein Vater produzierte Werbeplakate für Brauereien und Getränkehersteller. 1954 waren die Verkehrsverbindungen noch nicht gut organisiert. Er hatte sich deshalb ein Motorrad NSU Quickly zugelegt und fuhr damit zu einer Frankfurter Brauerei. Auf dem Rücksitz hatte er das Muster eines Werbeplakates aus Glas. In Frankfurt geriet er mit beiden Rädern des NSU Quickly in die Schienen der Straßenbahn, was das Quickly abrupt zum Stehen veranlasste. Fahrer und das Glasplakat flogen in hohem Bogen, weit dem Quickly voraus, auf die Straße. Mit zerbrochenem Muster und geschundenen Knien kam mein Vater nach Hause zurück. Also wurde beschlossen: Ein Auto muss her. Meine Mutter schlug einen VW vor. Mein Vater wusste es besser, er kaufte einen Fiat Topolino, Mäuschen genannt. Der nächste Sonntagmorgen nahte. Eine Spritztour mit dem Mäuschen war geplant. Meine Mutter hatte sich und ihre beiden Kinder fein gemacht. Wir standen beim Wagen, mein Vater stieg ein. Er startete den Motor. Dieser stotterte ein wenig müde, wollte aber trotz vielfachen Bemühens meines Vaters nicht aufwachen. Schließlich kam mein Vater wieder aus dem Wagen hervor, öffnete die Motorhaube, schloss sie wieder und klopfte wütend auf das Blech des armen Topolino. Mäuschen war von nun an völlig beleidigt und rührte sich überhaupt nicht mehr. Meine Mutter erkannte, dass die Spritztour wohl ins Wasser fiel. Sie erlaubte sich daher folgende Bemerkung: „Hättest du gleich einen VW gekauft!“ Dadurch geriet mein Vater nun völlig in Raserei. Er drosch hemmungslos auf das arme Topolino ein und rief immer wieder: „Von was denn? Verkauf' ein Äckerle!“ Armes Mäuschen, hätte es sich doch unter dem Ehebett meiner Eltern versteckt. Wir gingen dann ins Haus zurück und gegen Mittag, zum Essen, kam auch unser Vater, er hatte

sich offensichtlich wieder beruhigt. Am nächsten Tag holte er einen VW, ohne dass unsere Mutter einen Acker verkaufen musste. Das Mäuschen war spurlos verschwunden.

Kapitel 3

Wann die Familie Schulze in mein Leben eintrat weiß ich nicht mehr genau zu - фото 3

Wann die Familie Schulze in mein Leben eintrat, weiß ich nicht mehr genau zu bestimmen. Die Schulzes waren Freunde meiner Eltern. Man traf sich fast an jedem Wochenende, einmal die Schulzes bei uns und das andere Mal wir bei den Schulzes. Die Schulzes hatten zwei Kinder, Gerd, der so alt war, wie mein Bruder Hermann, und Hildegard, die so alt war, wie ich. Adolf Schulze war der Bürgermeister von Wössingen, seine Frau Gertrud war Lehrerin. Bei Frau Gertrud Schulze war ich nicht so gern gesehen. Sie legte Wert auf eine penible, reine Wohnung. Immer, wenn ich nach einem Besuch das Haus verließ, war diese Ordnung empfindlich gestört. Adolf Schulze dagegen mochte meine wilde Natur und raufte oft mit mir, wie Burschen dies eben tun. Er spielte auch ausdauernd Tischtennis mit mir, obwohl er fast immer verlor. Aber meine wilde Lausbubenart wurde durch Hildegard in eine zauberhafte Mädchenwelt geführt. Zusammen mit unserer gemeinschaftlichen Schulfreundin Ursel Wolf, wurden Hochzeiten und Taufen zelebriert. Die Lieblingspuppe wurde dutzende Male auf den Namen „Susi“ getauft. Ich war immer der Pfarrer. Die Ursel war der Bräutigam oder Vater, die Hildegard die Braut oder Mutter. Hildegard liebt Katzen. Einmal hat sie eine schwarze Katze aus schwarzem Fell gebastelt. Diese hat sie mir geschenkt. Obwohl schwarze Katzen angeblich Unglück bringen, hat sie mir Glück gebracht. Sie bewacht mich noch heute über meinem Bett.

Meinen Freunden Schorsch, genannt „Schorschle“, Peter genannte „Poppel“, oder Manfred genannt „Manne“ durfte ich davon nichts erzählen. Ich selbst wurde „Fribbe“ genannt und war der Anführer der gefürchteten „Fribbebande“, die aus etwa 20 gleichalterigen oder älteren Burschen bestand.

Meine Leibgarde bildeten Schorschle, Poppel und Manne. Alles kräftige furchteinflößende Gestalten. Mädchen waren verpönt. Als Schorschle beim Äpfel stehlen vom Feldschütz erwischt wurde, bekam sein Vater einen Brief vom Bürgermeister Adolf Schulze, indem er aufgefordert wurde, fünf DM Strafe zu zahlen. Darüber war Schorschle sehr erzürnt. Er schlug mir und dem Rat der Fribbebande vor, Hildegard zu entführen und 10 DM Lösegeld zu verlangen. Damit wäre die Fribbebande flüssig und er könne seinem Vater die fünf DM zahlen. Andernfalls könne er für zwei Monate nicht mehr Mitglied der Bande sein, weil er die fünf DM bei seinem Vater abarbeiten müsse. Da war guter Rat teuer. Ich geriet in eine fürchterliche Zwickmühle. Der Schorschle hatte schon Stricke und einen Knebel mitgebracht und wollte Hildegard nach der Schule entführen. Sie sollte in die Scheune von meinem Onkel Karl gebracht werden. Ein todsicheres Versteck. Poppel und Manne waren von diesem Plan ganz begeistert und wollten ihn sogar selbst ausführen. Ich war dagegen. Ich erklärte, dass Hildegard Linkshänderin ist und bei Linkshänderinnen eine Entführung mit Sicherheit schief geht. Das sahen auch meine Bandenmitglieder ein. Nun gab es in der Bande den Klaus Papier und den Gerd Hartfilder. Papier war der „Lakel“ (unterwürfig, Lakai) und Hartfilder, der „Hallebutei“ (Buntflasche, Weichei). Beide hatten bisher noch nicht ihren Mut unter Beweis gestellt. Ich schlug daher vor, dass diese beiden auf dem Grundstück meiner Mutter Äpfel stehlen sollten. Es war gewiss, dass diese vom Feldschütz erwischt werden würden. Dann müssten ihre Eltern je fünf DM zahlen, so dass wir 10 DM in der Kasse hätten. Der Schorschle könne somit seine fünf DM erhalten, um sie seinem Vater zu geben. So geschah es dann auch. Klaus Papier saß auf dem unteren Teil des Apfelbaums und Gerd Hartfilder ganz oben, als der Feldschütz sich schon näherte. Angesichts der drohenden Gestalt und dessen gellenden Rufe sprang Klaus Papier behände vom Baum und suchte das Weite. Gerd Hartfilder indessen blieb mutig und resistent auf dem Apfelbaum sitzen. Doch als der Feldschütz ihn anherrschte, wenn er nicht freiwillig herunterkäme, würde er ihn herunterschießen, sank Gerd Hartfilder allen Mut. Kaum, dass Gerd Hartfilder den Boden berührte, fasste ihn der Feldschütz und verprügele ihn fürchterlich. Dann aber kam die Bande über ihn. Der Poppel riss ihn um und Schorschle nahm ihn in den Schwitzkasten (der Hals wird zwischen Ober-und Unterarm eingeklemmt). Die übrigen droschen auf ihn ein. Schließlich trottete er schwer lädiert vom Grundstück, mit einem Tritt in den Hintern von Poppel begleitet und folgenden Worten: „Lass de blos nemme säh“ (lass dich hier nicht mehr blicken). Am Abend klingelte es. Mein Vater stand auf, um die Haustür zu öffnen, ich ging vorsichtshalber mit, mir war es nicht ganz wohl. Vor der Tür stand der Ortspolizist und hinter ihm schwer verpflastert der Feldschütz. Sie schilderten Ungeheuerliches. Nur die Sache mit Gerd Hartfilder ließen sie aus. Mein Vater fragte mich nur kurz: „War das so?“ Ich sagte: „Nein, nicht ganz…“ Dann prustete mein Vater los: was sie sich erlauben seinen Sohn zu beschuldigen. Die beiden verschwanden und wir gingen zum Abendtisch. Da wusste ich, ich hatte von meinem Vater nichts zu befürchten. Ich war unheimlich stolz auf ihn. Anders erging es meiner Mutter. Mein Vater begann wieder mit der alten Leier: „Da nimm' dein Teufele“. Der Streit wurde aber durch ein weiteres Klingeln unterbrochen. Diesmal stand meine Mutter auf, ich folgte ihr vorsichtig. Vor der Tür stand Frau Hartfilder, hinter ihr ihr Sohn Gerd, der übel zugerichtet war. Sie beschwerte sich über den Zustand ihres Sohnes. Sie war eine gebürtige Kölnerin und sprach immer wieder herzzerreißend folgende Worte: „Dat arme Bübsche, dat arme Bübsche!“ „Ich weiß“ sagte meine Mutter, „das war nicht schön von dem Feldschütz. Aber dieser war gerade hier und war ebenfalls übel zugerichtet.“ „Nee“ protestierte Frau Hartfilder „nicht der Feldschütz, sondern der Schorschle.“ Der Schorschle behauptete, der Gerd habe ihn, den Schorschle und die gesamte Bande um insgesamt 10 DM betrogen. Und da der Gerd Hartfilder nicht sofort die 10 DM habe herausgeben können, habe er ihn ordentlich verprügelt. Schließlich habe Gerd in seiner Not von ihrem Portmonee 10 DM heraus genommen und sie dem Schorschle gegeben. Dies gehe nicht an, denn ihr Mann, sei der Zweigstellenleiter der Raiffeisenbank in Wössingen. „Ihr Sohn“, und dabei deutete sie auf mich, „soll das schleunigst regeln.“

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