Friedbert Wittum - Weltreise in 70 Jahren - Band I
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Weltreise in 70 Jahren - Band I: краткое содержание, описание и аннотация
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Um diese Zeit, als ich etwa drei Jahre alt war, gab es im Hühnerhof einen prächtigen Hahn. Immer, wenn die Oma den Hühnerhof betrat, um die Hühner zu füttern, stürzte sich der Hahn auf sie und bedrohte sie mit dem Leben. Beim Mittagessen beklagte sie sich oft darüber und sagte zu meinem Vater oder Onkel Karl: „Mach doch was. Ich bin es leid. Der Hahn muss geschlachtet werden!“ Nun, mein Onkel Karl war nicht nur ein Schürzenjäger, sondern auch ein Waidmann. Er bot an mit der Flinte sich des Hahnes zu bemächtigen, was die Oma aber vehement abwehrte. Sie war praktisch veranlagt und fürchtete, dass der Hahn im Suppentopf keine Verwendung mehr finden konnte. Also war mein Vater Hermann gefragt. Dieser war erst vor sechs Jahren hoch dekoriert, mit EK 2 und EK 1, vom 2. Weltkrieg zurückgekommen. Aber Tage und Wochen vergingen und der Hahn war noch immer nicht um einen Kopf kürzer gemacht. Die Oma jammerte jeden Tag und beschimpfte meinem Vater schließlich mit dem Wort: „Feigling“. Dieses fand ich damals, wie auch noch heute als unangemessen. Mein Vater hatte eine Frau und zwei kleine Kinder zu ernähren. In einer solchen Situation soll man den Mann nicht einer Gefahr aussetzen. Meine Großmutter war aber uneinsichtig und blieb bei ihrer Meinung. Schließlich, so argumentiert sie, sei sie Tag für Tag durch den Hahn in ihrem Leben bedroht. Dieser Notstand bedrückte die ganze Familie. Während des Mittagsessens stand ich auf, ging in den Hühnerhof, griff den Hahn, brachte ihn zum Richtblock und hackte ihm den Kopf ab. Beschämt und sprachlos kam ein Familienmitglied nach dem andern zu dem Tatort und fragten mich scheinheilig, wie ich das fertiggebracht hätte. Die Oma aber praktisch, wie sie veranlagt war, rupfte den Hahn und am nächsten Tag gab es eine prächtige Hühnersuppe. Meinem Vater und meinem Onkel Karl schmeckte sie besonders gut.
Kapitel 2

Als ich vier Jahre alt war, wurde der Kindergarten langweilig. Ich hatte schon einige Kameraden um mich geschart, insbesondere die drei Nachbarskinder, die so genannten Friederichle (Friedrichbuben). Mit denen war besprochen, dass wir vom Kindergarten ausbüchsen. Gegenüber der Kindergärtnerin, Schwester Sofie in Tracht, gaben wir vor, auf die Toilette zu müssen. Dort kletterten wir alle vier aus dem Toilettenfenster und sprangen ins Freie. Dann ging's ab in die Gärten, wo wir Unterschlüpfe für uns gebaut hatten. Da waren wir allein, da konnte uns auch keiner finden. Als ich abends nach Hause kam, war ein großer Aufmarsch. Onkel, Tanten, mein Bruder, Vater, Mutter, Oma und die Kindergärtnerin Schwester Sofie sowie der Ortspolizist standen um mich herum. Ich wurde verhört, beschimpft, angeschrien, so dass ich immer verstockter wurde. Der Ortspolizist erklärte, dass die Friedrichbuben alles gestanden hätten. Endlich nahm mich meine Mutter in den Arm und brachte mich ins Bett. Sie gab mir noch einen Gute-Nacht-Kuss. Am nächsten Tag gab sie mir zehn Pfennige mit, damit ich mir eine Brezel kaufe. Sie schärfte mir ein, dass ich mich bei der Schwester Sofie entschuldigen solle, sie habe sich große Sorgen um mich gemacht. Das tat ich dann auch. Als die Schwester Sofie meine Brezel sah, nahm sie diese in die Hand und sagte: „Vielen Dank, das wäre aber nicht nötig gewesen.“ Dieser Brezelraub hat sich tief in mein Gedächtnis eingeprägt, und er taucht immer wieder dann auf, wenn ich glaube, dass mir Unrecht geschieht.
Es ist eine Glückssache Glück zu empfinden. Glück streut die Göttin Tyche aus. Es kann jeden Menschen treffen. So hängen Glück und Zufall eng zusammen. Das Glück hat aber auch eine subjektive Seite, so dass jeder Mensch das Glücksgefühl auf seine eigene Weise empfindet. Insbesondere können Kinder spontan Glücksgefühle entwickeln. Die Eltern schauen manchmal in glückliche fröhliche Gesichter ihrer Kinder. Dies ist ansteckend, so dass auch die Eltern dabei glücklich sind. Ich kann mich an ein Glücksgefühl erinnern, als ich etwa vier Jahre alt war. Ich war krank, hatte Fieber, musste im Bett bleiben und konnte nicht in den Kindergarten. Meine Mutter brachte mich ins große Ehebett und ich wurde unter eine riesige Decke gesteckt. Dort war es dämmerig und duster, wohlig und warm. Ich fühlte mich wie ein Fötus. Ich war wieder im Bauch der Mutter. Ein unbeschreibliches Glücksgefühl überkam mich. Ich war losgelöst von Fieber, Angst, Schmerz und Leid. Das ist Glück.
Aber auf der Erde gibt es auch Leid. Das erste Leid, als ich noch nicht auf der Welt war, fügte mir mein Onkel Karl zu. Als ich dann auf der Welt war, fügte mir wieder mein Onkel Leid zu. Da er Landwirt war, hatte er neben Pferden und Kühen auch einen Trecker. Dieser war grün und wir Buben nannten ihn Bulldog. Im Jahr 1953 war ein Bulldog noch eine Seltenheit. Es war die Zeit, wo noch amerikanische Panzer und Kriegsfahrzeuge durch unsere Straßen fuhren. Die einheimische Bevölkerung hatte keine Kraftfahrzeuge, geschweige denn einen Bulldog. Stolz fuhr mich mein Onkel auf seinem Bulldog durch die Straßen und ich wurde von meinen Kameraden gebührend bewundert. Einmal durfte ich den Bulldog alleine fahren und der Onkel setzte sich neben mich. Plötzlich schlug die Bremse nach unten und quetschte und riss meinen Daumen auf. Noch mit dem Bulldog fuhr mich mein Onkel Karl zum Arzt, ich schrie und jammerte fürchterlich. Davon habe ich eine Narbe zurück behalten, die mich für den Rest meines Lebens begleitet.
Es gibt auch Narben, die in der Seele verbleiben.
Als ich 1954 eingeschult wurde, setzte sich neben mich auf die Schulbank ein gleichaltriger Junge. Er hieß Jörg Heidt. Er war oft im Unterdorf, gleich neben dem Haus von Onkele und meiner Tante Berta. Daneben war die Bahn. Er war mein Lieblingsspielgefährte. Weihnachten 1955 führte die Schule ein Krippenspiel auf. Die Mitschülerin Ursel Wolf war die Maria, ich der Josef, Hildegard Schulze der Nikolaus und Jörg der erste Hirte. Der Schorschle, ein Repetent aus der dritten Klasse wollte uns dies heimzahlen, weil er an dem Krippenspiel nicht teilnehmen durfte. Als die Geburt anstand und die Ursel gerade die Christkindspuppe in die Wiege legte, explodierte der Christbaum. Der zu zerstörerischen Maßnahmen neigende Schorschle, hatte einige Christbaumkugeln mit Karbid gefüllt. Als die flackernden Kerzen den Kugeln zu nahe kamen, explodieren sie. In dem Chaos zwischen brennendem Christbaum, erstickendem Christkind, verblüfftem Nikolaus, schreiender Maria, erschreckter Hirten, durcheinander wirbelnder Eltern, hilfloser Lehrerin, schnappten Jörg und ich uns den Schorschle und verprügelten ihn. Seit diesem Tag war er unser bester Freund. Unsere Lehrerin, Fräulein Sternberg, forschte zwar nach, wer den Streich gespielt hat, ich sagte es ihr aber nicht. Aber ich wurde künftig nicht mehr als Josef beim Krippenspiel engagiert.
1956 durfte ich in den großen Ferien zu Onkel Wilhelm Jockers nach Schiltach in den Schwarzwald fahren. Schon die Fahrt mit dem Zug durch das Höllental war für mich ein beeindruckendes Erlebnis. Meine Mutter hatte mich in Karlsruhe in den Zug gesetzt und dort saß ich in einem Schienenbus neben dem Fahrer. Dieser erzähle mir gruselige Geschichten vom Höllental, so dass ich mich ein wenig deswegen fürchtete. Zuvor kamen viele Tunnels, die durchfahren werden mussten, so dass ich einen Vorgeschmack von der Hölle bekam. Mein Onkel Heinrich Stöckle, genannt Onkele, hatte viele dieser Tunnels gebaut. Er war der leitende Ingenieur bei der Firma Harsch in Bretten. Bei dieser Fahrt machte ich mir zum ersten Mal Gedanken über den Tod. Diese verflogen, als das Höllental durchfahren war und sich oben der strahlende Himmel öffnete. Ich wollte weder in den Himmel noch in die Hölle. Ich wollte leben. In Schiltach holte mich mein Onkel Wilhelm am Bahnhof ab. Bei seinem Sohn Hans, der in der Nähe wohnte und gleichaltrige Kinder hatte, durfte ich sechs schöne Wochen verleben. Seine Frau Ruth war lieb und herzlich zu mir. Sie verzieh mir alle Streiche, die ich dort anstellte. Mein Onkel Wilhelm war davon weniger erbaut. Er war pensionierter Lehrer und sehr penibel. Er beendete jeden Satz mit den Worten „und dergleichen“. Schnell verging die Zeit, so dass ich Ende August wieder in Wössingen eintraf. Dieser Tag war einer der Schwärzesten in meinem Leben. Meine Mutter erzählte mir, dass mein Spielkamerad Jörg tot sei. Kurz nachdem ich weggefahren war, habe er sich mit einem Bolzenschussgerät, mit welchen man Tiere schlachtet, selbst in den Kopf geschossen und sei dadurch gestorben. Ein schrecklicher Unfall. Dieser Vorfall hat tiefe Narben in meiner Seele hinterlassen, die bis zum heutigen Tage zu fühlen sind. Der Tod von Jörg war eine ernüchternde Lebenslehre: Glück bedeutet, sich durch das Leben zu mogeln, um dem Tod zu entrinnen.
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