Wolfgang Gröne - Die Gärtner
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„Vorzüglich, Gräfin. Ganz vorzüglich eingerichtet. Ich merke, die Bildung Eurer Söhne liegt Euch wirklich am Herzen. Vor allem die naturphilosophische.“
„Dieses Lob kann ich nicht annehmen. Mein geliebter verstorbener Mann war sehr an der Natur interessiert und viele Dinge, die sie hier sehen, gehörten ihm.“ Sie rauschte mit ihrem schwarzen Kleid an mir vorbei, wie ein dunkle Wolke und trat an das Fenster, drehte sich halb von mir fort, und schaute sinnend auf den Innenhof während sie sprach. Dabei rieb sie unaufhörlich ihre rechte Hand, die, wie mir schien, leicht gerötet war. „Aber das ist es nicht, was ich will. Meine Söhne sollen auf eine Laufbahn bei Hof oder beim Militär vorbereitet werden. Sie sehen es ja an der Verfassung des Schlosses, wohin die Beschäftigung mit der Naturphilosophie führt.“
„Darf ich fragen, wie ihr Mann zu Tode kam?“
Sie holte tief Luft, fast klang es wie der Blasebalg in einer Schmiede, bevor die Luft das Feuer zum Glühen brachte, faltete die Hände und drehte sich zu mir. „Nach einer Reise kam er krank hierher zurück. Zu krank, als das man ihn heilen konnte. Er starb an einem ihn langsam verschlingenden Fieber. Das war im letzten Frühling. Bis dahin unterrichtete er unsere Kinder.“
„Das tut mir leid, Gräfin!“
„Es war sein Schicksal. Er hat es gesucht! Und es hat ihn gefunden.“
So wie sie das sagte, klang es hart und herzlos. Hatte sie ihm sein Ende gegönnt? Oder war es nur der Schutz einer beinah zerschundenen Seele, die mit einem Trick sich zu schützen versuchte und sich vormachte, ihren Mann nie wirklich verstanden zu haben? Den Tod eines geliebten Menschen zu überwinden, führt manche Menschen zu überaus findigen Versuchen des Selbstbetruges.
Sie trat auf mich zu. Ihre schwarzen Pupillen blickten mich klug und forschend an. Oder war es drohend? „Ich will nicht, dass das dunkle Schicksal meines Ehegatten auch noch meine Söhne findet. Entfachen Sie keine unnötige Neugier in ihnen. Sie werden mir dabei helfen, ihnen unnützes Wissen vorzuenthalten. Lehren Sie sie, was sie brauchen, um in der Welt, der wirklichen, zu bestehen. Alexander und Wilhelm sind zweifellos begabt und meine Hoffnung, dieses Schloss und alles hier zu bewahren, liegt in Ihnen. Wenn Sie das tun, mein Herr, werden wir gut miteinander ausgkommen.“
Das erste Mal erkannte ich hinter dem schmalen etwas knochigen Gesicht der Gräfin die Erinnerung an eine schöne Frau. Sie war nicht immer so gewesen und die Härte mochte ihre Züge befallen haben, wie ein plötzlicher Frost den Winter anzeigt, um dann nicht eher zu weichen, bevor er nicht seine maßlose Not verbreitet hat. Sie tat mir leid und ich konnte mir vorstellen, dass die Geschichte des Todes ihres Mannes nur ein Partikel ihrer Gram gewesen war. Der kleine Teil einer Aschewolke voller Leid.
„Und noch etwas, Herr Thomasius! Beschränken Sie ihre Besuche im Dorf auf das Nötigste, wobei mir im Augenblick nicht einfallen will, was das Nötigste überhaupt sein könnte. Es sind allesamt Bauern ohne einen Funken Geist oder Verstand. Kinder, die geführt werden müssen! Allesamt!“
„Ich werde es versuchen“, antwortete ich, „allerdings nehme ich an, dass Sie die Messe in der Kirche trotz der Dummheit der Menschen besuchen?“
„Die Messe. Ja, natürlich. Ich hoffe, Sie werden mich und die Kinder begleiten?“
„Ich bin reformiert.“
Einen Augenblick schaute sie dermaßen erschrocken, als hätte sie den Leibhaftigen persönlich gesehen, dann fing sie sich wieder und mit einer wedelnden Armbewegung schien sie die bösen Geister der Reformation nachträglich verscheuchen zu wollen. „Nun ja. In Berlin sind es ja viele. So sei es! Sie werden sicherlich einen Ort für ihre … Rituale finden.“
Schließlich zeigte sie mir mein Kammer, die, eine schmale Stiege hinauf, am Ende eines langen Ganges unter dem Dach lag. Kammer ist vielleicht nicht ganz das richtige Wort, denn sie war recht geräumig und voller Licht. Ein Bett, Tisch und Stühle, ein schwerer alter Eichenschrank, einige Bücherregale, in denen ich Standardlehrwerke erblickte und eine wurmstichige Truhe. Alles in allem nichts besonderes und bescheiden, aber für mich mehr als genug. Ich bedankte mich und die Gräfin forderte mich auf, meine Wünsche zu äußern, falls noch etwas benötigt würde.
Als sie gegangen war, schaute ich mich nochmals um, öffnete das Fenster, nahm einige der Bücher aus dem Regal und schlug sie auf. Sie waren alt und abgegriffen, und auf den inneren Bucheinbänden fanden sich jeweils die Initialen T. v. G. Wohl ein vorheriger Besitzer. Ach ja, das Wichtigste ist ein großer, schwarzer, überaus bequemer Sessel, in dem ich gerade sitze und diese Zeilen schreibe, und den ich augenblicklich in mein Herz geschlossen habe. Vieles gibt es von diesem Tag auch nicht mehr zu berichten. Heute Abend werde ich mit der Gräfin und ihren Söhnen zu Abend essen. Ich hoffe, dass ich dann daran denke zu fragen, wann und wie hier Briefe zur nächsten Poststation gebracht werden. Sollen sie dich doch recht schnell erreichen.
Dein Thomasius.
3. Brief, November 1710
Mein lieber S.
Hatte ich mir doch vorgenommen, dir jeden Abend von meinen Erlebnissen in meiner neuen Stellung zu berichten, um dich ein wenig vom täglichen Einerlei abzulenken und dir abends ein wenig Einsicht in das provinzielle Leben zu geben. Jetzt erkenne ich, dass dies nicht möglich ist. Die Zeit hier vergeht mit verblüffender Leichtigkeit, und an den Abenden bin ich oftmals zu müde und setze mich nicht mehr an meinen Schreibtisch, sondern gehe erschöpft zu Bett. Also entschuldige, wenn ich des öfteren passen muss. Wo also war ich stehen geblieben? Ach ja. Das Abendmahl am Tage meiner Ankunft.
Man merkte, dass die Gräfin mir von Anfang zeigen wollte, dass wir uns zwar auf dem Lande befanden, weit entfernt von jeglichem höfischen Leben, aber dennoch nicht abgeschnitten von den Genüssen verfeinerter Lebensfreuden. Das Essen, ein gefüllter Kapaun, wurde im Esszimmer des rechten Flügels an einer langen, mit Blumengestecken geschmackvoll verzierten Tafel eingenommen. Alles war mit sauber brennenden Kerzen erhellt. Zahlreiche Spiegel verstärkten noch das Licht und im Kamin prasselte ein nach Tanne duftendes Feuer. An der Tafel selbst saßen bereits die Gräfin, rechts und links von ihr ihre Söhne. Gegenüber hockte ein älterer, riesenhafter Herr in einem mit lächerlichen Applikationen überreichen Rock, einem Heringsfass von Bauch und einem etwas zu kleinen roten Kopf, der von den rotblonden Wollwellen einer Allongeperücke umrahmt wurde. Links neben ihm, eine in ihrer schlichten Nebelhaftigkeit kaum zu erkennende klapprige Alte, die, wie ich annahm, sein Weib war. Rechts ein pickeliger Junge von vielleicht siebzehn Jahren, der immer wieder stutzerhaft an einem parfümierten Taschentuch roch und über den es nichts weiter zu sagen gibt. Wie sich im Verlaufe einer zähen Konversation herausstellte, handelte es sich bei dieser Familie um einen Freiherrn, der ganz in der Nähe wohnte, die Gräfin mit Jagdwild versorgte und sich selbst wohl als ihr galanter Beschützer sah.
Wie gesagt, mein lieber S., wir führten eine ermüdende Unterhaltung, in deren Verlauf sich die Gräfin als recht untalentierte Gesprächspartnerin entpuppte. Nachdem ich mit verschiedenen Allerweltsthemen versucht hatte, die Konversation anzuschieben und damit jäh gescheitert war, überließ ich dem urzeitlichen Freiherrn das Feld. Das hätte ich besser nicht getan, denn es folgten unendliche Jagdgeschichten, bei der eine Göttin Diana ob ihrer Blutrünstigkeit zurückgeschreckt wäre, währenddessen der Sohn des dicken Freiherrn ab und zu seine glucksende Zustimmung rülpste. Die dürre Freiherrin hatte ich schon komplett vergessen, obwohl sie noch bei Tische saß. Es gibt Menschen, die sich in Gesellschaft tatsächlich in Luft aufzulösen scheinen, so unscheinbar und still sind sie, und diese Dame gehörte zweifellos dazu. Fast tat mir die Gräfin leid, dass sie mit diesen rustikalen Langeweilern ihre gesellschaftliche Zeit verplempern musste und hoffte inständig, dass wenigstens ein interessanter Mensch hier ab und zu auftauchte und heute nur verhindert war. Im Verlauf des Jagdmonologs nickten die Söhne der Gräfin hin und wieder ein, was ich überaus sympathisch fand. Ein dezenter Ellbogenstoß ihrer Mutter aber brachte sie schnell wieder in die Realität des Abends zurück. Die Ärmsten.
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