Wolfgang Gröne - Die Gärtner
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Kurz noch etwas zur Landschaft, durch die wir fuhren. Wald, Feld und Flur lagen im sanftem Wechsel wie in Wellen vor mir. Aber nur sanft gingen diese Wellen. Der Charakter des Landes war dennoch der einer weiten, ruhigen, erhebungslosen Fläche und nur östlich und südlich durch ferne Hügelketten begrenzt. Menschen sah ich kaum, was am Wetter und der Jahreszeit liegen mochte, und wenn doch, waren es Bauern oder hin und wieder ein fahrender Händler mit Holzgaloschen an den Füßen und schwerem Gepäck auf dem Rücken. Auch erblickte ich eine Vielzahl Rinder, Schweine und vor allem Pferde auf den Wiesen. Das Frühjahr in dieser Landschaft würde für einen Maler sicherlich eine ergiebige Vorlage für einige hübsche Bilder abgeben, die man bei uns im städtischen Berlin zu schätzen und zu verkaufen wüsste.
Wie gesagt, die Landschaft ist recht flach, der Tag nach einem Regen klar, und so konnte ich in der Ferne ein breites schwarzes Dach und einige gelb gestrichene Mauern hinter Bäumen erkennen, die ich dem Schloss zugehörig vermutete. Zumal ich von keinem anderen Adelssitz in der Gegend wusste. Durch mein Kutschfenster beobachtete ich, dass der jugendliche tumbe Bursche eiligst vom Bock gesprungen war und querfeldein über die Felder in Richtung des Schlosses davonlief. Bestimmt sollte so mein Eintreffen gemeldet werden.
Bald darauf fuhren wir durch eine lange Allee an der Seite des Besitzes entlang. Zu meiner Linken konnte ich einen aufwändig gestalteten Park liegen sehen, darin einige mythologische Skulpturen, meandernde Kieswege und mit Hingabe gepflegte Buchsbäume und Blumenbeete, die allesamt in geometrischen Formen angelegt waren. Ein Park also, wie man ihn häufig bei kleinen Landpotentaten sieht, die ihn wiederum von den Landesfürsten abgeschaut haben, welche nun ihrerseits die Gärten der Könige als Beispiel genommen. Letztere aber waren überwältigt von der Pracht und Macht und also auch der Schlösser und Parks des französischen Königs, dem sie nun alle nacheifern. Ewig gleiches, eitles Spiel der Narren.
Die Kutsche umrundete das Anwesen und rumpelte schließlich durch das hohe schmiedeeiserne Tor des Schlosses, dass mir in einem kurzen Moment der Irritation wie die geöffneten Klauen eines mythologischen Wesens vorkam. Vielleicht lag das an der Manieriertheit der Fertigung, denn das Eisen war seltsam verdreht und mit unzähligen Verzierungen versehen. Jedenfalls erkannte ich im Vorbeifahren, dass wohl ein wuchernder Wald als Inspirationsquelle gedient hatte, und es schien mir, dass die kenntnisreich gefertigten eisernen Wurzeln und Äste nach mir greifen wollten.
Zum Schloss gelangt man, wenn man nach dem Tor eine kurze Allee aus Eichen durchquert, zwei Steinbrücken überquert und noch ein kleineres Holztor durchfahren hat. Deutlich hörte ich auch den Kies unter den Rädern knirschen, als wir auf den Cour d'honneur, den dreiseitig umschlossenen Innenhof fuhren.
Das Schloss, das ich auf vielleicht zweihundert Jahre schätzte, war nicht sonderlich groß, zweiflügelig, mit zwei Wohngeschossen, einfach in seiner Architektur und ohne überflüssigen Zierrat oder schwülstigen Pomp. Etwas nach vorn versetzt standen zwei in der gleichen Art erbaute runde Häuser, die wohl als Wohnstätten der Bediensteten dienten und wie steinerne Wächter die Zufahrt zum Innenhof bewachten. Die Kutsche beschrieb einen Halbkreis, und ich entdeckte ein rundes Beet voller roter und gelber Blumen, in dessen Mitte eine bunt in blau, rot, grün und gold bemalte Statue Mariens stand; ihr Haupt in Trauer geneigt, auf dem Arm in quietschrosa ein wahres Schweinchen von einem Jesuskind. Fast hätte mir der Anblick dieser Kunstsünde den positiven Eindruck des ganzen Hauses getrübt, so sehr war ich erschrocken über diesen jähen Ausbruch christlicher Frömmigkeit und schlechten Geschmacks.
Jetzt in meiner Kammer, mache ich mir Gedanken ob dieses Gegensatzes. Zuerst ein in seiner Verdrehtheit und organischen Anmut schon schrulliges Klauentor, das aber nicht ohne Fantasie gefertigt war; dann das fast schon bescheidene Schloss, in architektonischer Schlichtheit errichtet, und schließlich diese schreckliche, bunt bemalte Madonnenstatue. Fast kommt es mir so vor, als hätten zwei Gestalter unterschiedlicher künstlerischer Anschauung hier eine Art petit Guerre del Art ausgetragen.
Aber zurück zu meiner Ankunft. Die Kutsche hielt und ich entstieg ihr mit steifen Gliedern. Meine Knochen schienen, einige jedenfalls, nicht mehr an ihrem angestammten Orte zu sein, sondern die Zeit der Reise genutzt zu haben, um auf Erkundungstour durch meinen Körper zu gehen. Ich konnte nicht anders, als mich zu strecken, um ihnen so zu befehlen, ihre ursprüngliche Position wieder einzunehmen. Ich schaute mich dabei um und da war auch der junge tumbe Bursche wieder, der nun mit der Hilfe des Kutschers mein Gepäck vom Wagen wuchtete.
Ich vernahm leises Kichern und wandte mich der Quelle zu. Auf einer breiten Freitreppe standen zuoberst eine Frau mit zwei Kindern, Jungen, so weit ich es sehen konnte und wohl meine zukünftigen Zöglinge. Die Frau hinter ihnen trug ein schwarzes Kleid und eine dunkelblaue Haube. Ihre Hände steckten in dunklen Handschuhen, deren jeweils eine auf den Schultern der Jungen ruhte. Ich nahm ertappt Haltung an und verbeugte mich. Die Frau zwackte den beiden Jungen schnell in die Hälse und das Kichern erstarb.
„Herr Thomasius, nehme ich an?“
„Ja. Zu ihren Diensten, Gräfin von C.?“
„Ich heiße Sie willkommen, mein Herr. Mein Name ist Apollonia von C. Und dies sind meine Söhne Wilhelm und Alexander.“
Ich muss zugeben, dass es eine wunderbar melodische und seltsam tiefe Stimme war, die der Gräfin eigen war und mich neugierig machte. Verband ich sie doch mit ruhiger Intelligenz und natürlicher Würde, Eigenschaften also, die in unseren eitlen Tagen selten geworden sind und die ich sicherlich nicht hier in einer Provinz Westfalens erwartet hätte. Zudem sprach sie mit einem, ohne Zweifel, italienischen Akzent.
„Gebt dem Herrn Thomasius. die Hand, Kinder!“
Die Kinder traten einzeln vor, knicksten, nannten ihre Namen und stellten sich wieder neben ihre Mutter. Eine kurze Stille trat ein, in der wir uns alle eindringlich musterten und ich überlegte, ob es an mir wäre, die Konversation zu beginnen. Aber die Gräfin kam mir zuvor, fragte nach der Reise, nach meinem Gepäck und ob ich vielleicht nach den Strapazen ein warmes Getränk zu mir nehmen wolle. Als ich verneinte, schickte sie die Jungen fort, gab dem Kutscher Anweisungen, meine Koffer ins Schloss zu bringen, und forderte mich auf, ihr zu folgen.
Sie führte mich durch die Räumlichkeiten, die, ohne mich in einer detailreichen Schilderung zu ergehen, in einem recht erbärmlichen Zustand waren. Feuchtigkeit schien ein nicht zu übersehendes Problem zu sein, das auch die Gräfin beklagte. Vor allem im westlichen Flügel, betonte sie, wäre noch einiges zu tun, da dieser nie vernünftig fertiggestellt worden sei, und daher auch unbewohnt wäre. Daher müssten die Türen stets abgeschlossen sein, denn es sei dort nicht sicher. Der Eindruck des Verfalls änderte sich im Ostfügel etwas, denn dieser wurde von der Familie bewohnt. Im Erdgeschoss befand sich ein Kaminzimmer, ein Billardzimmer, eine Bibliothek mit einer recht ansehnlichen Büchersammlung, ein Musikraum, ausgestattet mit einem Cembalo und ein großes Esszimmer mit einer langen Tafel. An den Wänden hingen einige dunkle Gemälde längst vergessener Vorfahren und oft auch verstaubte Tapisserien mit den üblichen Szenen adligen Geltungsbedürfnisses. Über mir entdeckte ich Fresken, die Allegorien der Musen, der Jagd oder der Tugenden darstellten, in ihrer Machart aber nicht übermäßig kunstvoll ausgeführt waren. Die Wände waren entweder ebenfalls bemalt oder in den Wohnräumen vertäfelt.
Im ersten Stockwerk durchschritten wir einen Flur, an dem die einzelnen Wohnräume der gräflichen Familie lagen. Am südlichen Ende, zum Hof hinaus betraten wir schließlich einen hell erleuchteten Raum, der als Studierzimmer fungierte und in dem ich wohl die meiste Zeit des Tages verbringen würde. Aber wie gesagt, er war hell und lag nach Süden, was mir half, den Eindruck des dunklen, muffigen Schlosses etwas zu vergessen. Mit einem unhörbaren Seufzer blickte ich mich um, ließ meine Finger über die Pulte gleiten und schaute mit wachsendem Interesse die zur wissenschaftlichen Unterrichtung angeschafften Utensilien an. Ein kunstvoll gerfertigter Globus, zahlreiche aufgerollte Landkarten, Lineale mit verschiedenen Längeneinteilungen. Ein Pendel, ein Jakobsstab, sogar ein recht neues Fernrohr, einige ausgestopfte Tiere und Schaukästen, gefüllt mit Insekten. Dazu eine Tafel, drei Pulte, Bücherregale, gefüllt mit den bunten Einbänden verschiedenster Bücher. Ohne Übertreibung musste ich mir eingestehen, das ich in vielen wohl begüterten Familien Berlins nicht solch' eine mit Bedacht ausgestattete Lehrstube vorgefunden hatte.
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