Stefan Zweig - Maria Stuart

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Die Biographie der berühmten Maria Stuart (1542-1587), Königin von Schottland, Gegenspielerin Elisabeth I. Bereits in der Wiege wird sie zur Königin gekrönt, mit siebzehn Jahren Witwe und aufgrund des Verdachts, ein Attentat auf die englische Königin geplant zu haben, mit nur vierundvierzig Jahren auf dem Schafott hingerichtet. Stefan Zweig porträtiert Maria Stuart anschaulich, mit psychologischem Feingefühl, faktischer Genauigkeit und sprachlicher Eleganz.

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Wer an solchem Hofe leben, und vor allem, wer an solchem Hofe dereinst als Gebieter herrschen soll, muß sich diesen neuen kulturellen Forderungen anpassen. Er muß zur Vollendung streben in allen Künsten und Wissenschaften, er muß seinen Geist ebenso zu schmeidigen wissen wie seinen Körper. Ewig wird es eines der herrlichsten Ruhmesblätter des Humanismus bleiben, daß er gerade jenen, die im obern Kreise des Lebens wirken wollen, Vertrautheit mit allen Künsten zur Pflicht macht. Kaum je zu einer Zeit wurde so eindringlich nicht nur bei den Männern von Stande, sondern auch bei den Edelfrauen – eine neue Epoche hat damit begonnen – auf vollendete Erziehung geachtet. Wie Maria von England und Elisabeth muß Maria Stuart ebenso die klassischen Sprachen studieren, Griechisch und Latein, wie die zeitgenössischen, Italienisch, Englisch und Spanisch. Aber dank eines hellen und geschwinden Geistes und der von ihren Ahnen ererbten Kulturfreude wird dem begabten Kinde jede Mühe zum Spiel. Bereits mit dreizehn Jahren rezitiert sie, die aus den Colloquien des Erasmus ihr Latein gelernt hat, vor dem ganzen Hof im Saale des Louvre eine selbstverfaßte lateinische Rede, und stolz kann ihr Oheim, der Kardinal von Lothringen, an Maria Stuarts Mutter, Marie von Guise, berichten: »Ihre Tochter ist so gewachsen und wächst jeden Tag so sehr an innerer Größe, Schönheit und Klugheit, daß sie bereits in allen guten und ehrenhaften Dingen so vollendet wie nur möglich ist und in diesem Königreich niemand unter den Töchtern des Adels oder der anderen Stände ihr zu vergleichen wäre. Ich darf melden, daß der König so großen Geschmack an ihr findet, daß er oft mehr als eine Stunde sich nur mit ihr befaßt, und sie weiß ihn mit klugen und vernünftigen Reden so gut zu unterhalten wie sonst eine Frau von fünfundzwanzig Jahren!« In der Tat ist die geistige Entwicklung Maria Stuarts eine ganz ungewöhnlich frühzeitige. Bald beherrscht sie das Französische mit derartiger Sicherheit, daß sie auch dichterischen Ausdruck wagen und die huldigenden Verse eines Ronsard und Du Bellay in würdiger Weise zu erwidern vermag; und nicht nur zu gelegentlichem höfischem Spiel, sondern gerade in den Augenblicken innerer Bedrängnis wird sie von nun ab ihr Gefühl am liebsten Versen anvertrauen, die Dichtung liebend und von allen Dichtern geliebt. Aber auch in allen anderen Kunstformen offenbart sie außerordentlichen Geschmack; sie singt anmutig zur Laute, ihr Tanz wird als bezaubernd gerühmt, ihre Stickereien sind Werke nicht nur einer geschickten, sondern auch besonders begabten Hand, ihre Kleidung bleibt diskret und wirkt nie überladen wie die pompösen Glockenroben, in denen Elisabeth stolziert; im schottischen Kilt wie im seidenen Staatskleide erscheint sie mit ihrer mädchenhaften Anmut gleich natürlich. Takt und Schönheitssinn sind bei Maria Stuart von Anfang an natürliche Gaben, und diese ihre hohe und doch nicht theatralische Haltung, die ihr für alle Zeiten die Aura des Poetischen verleiht, wird diese Stuartstochter selbst in den schlimmsten Stunden als kostbares Erbe ihres königlichen Bluts und ihrer fürstlichen Erziehung bewahren. Jedoch auch in sportlichen Dingen steht sie hinter den Gewandtesten dieses ritterlichen Hofes kaum zurück, eine unermüdliche Reiterin, eine leidenschaftliche Jägerin, eine geschickte Ballspielerin; ihr hochgewachsener, schlanker Mädchenkörper kennt bei aller Grazie kein Erschöpfen und Ermatten. Hell und heiter, sorglos und selig trinkt sie aus allen Bechern diese reiche und romantische Jugend, ohne zu ahnen, daß sie damit das reinste Glück ihres Lebens schon unbewußt erschöpft: kaum in einer anderen Gestalt hat das Frauenideal der französischen Renaissance so ritterlich-romantischen Ausdruck gefunden wie in diesem frohen und feurigen Königskind.

Nicht nur die Musen aber, sondern auch die Götter segnen diese Kindheit. Zu den erfreulichen geistigen Gaben ist Maria Stuart auch ungewöhnliche körperliche Anmut verliehen. Kaum wird das Kind zum Mädchen, zur Frau, so wetteifern bereits alle Dichter, ihre Schönheit zu preisen. »In ihrem fünfzehnten Jahr begann ihre Schönheit wie das Licht im hellen Mittag zu erscheinen«, verkündet Brantôme und noch leidenschaftlicher Du Bellay:

»En vôtre esprit le ciel s'est surmonté

Nature et art ont en vôtre beauté

Mis tout le beau dont la beauté s'assemble.«

Lope de Vega schwärmt: »Die Sterne entlehnen ihren schönsten Glanz ihrem Auge und ihren Zügen die Farben, die sie so wunderbar machen«, und Ronsard unterlegt Karl IX. bei dem Tode seines Bruders Franz die folgenden Worte beinahe neidvoller Bewunderung:

»Avoir joui d'une telle beauté

Sein contre sein, valoit ta royauté«

und Du Bellay faßt all das Lob der vielen Beschreibungen und Gedichte in den beseligten Ausruf zusammen:

»Contentez vous mes yeux,

Vous ne verrez jamais une chose pareille.«

Nun sind Dichter immer berufsmäßige Übertreiber, und besonders Hofdichter, sobald es gilt, die Vorzüge ihrer Herrscherin zu rühmen; neugierig blickt man darum die Bilder jener Zeit an, denen die meisterliche Hand Clouets Verläßlichkeit verbürgt, und ist weder enttäuscht noch völlig jener hymnischen Begeisterung gewonnen. Man sieht keine strahlende Schönheit, sondern eher eine pikante: ein zartes anmutiges Oval, dem die etwas spitze Nase jenen Reiz der leichten Unregelmäßigkeit verleiht, der ein Frauenantlitz immer besonders anziehend macht. Ein weiches dunkles Auge blickt Geheimnis und verschleierten Glanz, still und verschwiegen ruht der Mund: man muß zuerkennen, daß für dieses Fürstenkind die Natur tatsächlich ihr kostbarstes Material verwendet hat, eine wundervolle weiße, blanke, schimmernde Haut, aschblondes und üppiges Haar, das sich gefällig mit Perlen durchwirkt, lange, feine, schneehelle Hände, einen hohen, geschmeidigen Körper, »dont le corsage laissait entrevoir la neige de sa poitrine et dont le collet relevé droit decouvrait le pur modelé de ses épaules«. Kein Makel ist in diesem Gesicht zu finden, aber eben weil es so kühl fehllos, so glattwegs schön ist, fehlt ihm noch jeder entscheidende Zug. Man weiß nichts von diesem anmutigen Mädchen, wenn man in ihr Bildnis blickt, und sie selbst weiß noch nichts von ihrem wahren Wesen. Noch ist nicht von innen heraus dieses Antlitz mit Seele und Sinnlichkeit durchdrungen, noch spricht sich hier nicht die Frau in dieser Frau aus: freundlich und angenehm sieht ein hübsches, sanftes Pensionatsmädchen einen an.

Diese Unfertigkeit, diese Unerwachtheit bestätigen trotz ihres redseligen Überschwangs auch alle mündlichen Berichte. Denn gerade dadurch, daß sie immer nur die Tadellosigkeit, die besondere Wohlerzogenheit, den Fleiß und die Korrektheit Maria Stuarts rühmen, sprechen sie von ihr wie von einer Vorzugsschülerin. Man erfährt, daß sie vortrefflich lernt, daß sie liebenswürdig im Gespräche ist, manierlich und fromm, daß sie in allen Künsten und Spielen exzelliert, ohne für irgendeine Kunst eine besondere, eine entscheidende Begabung zu besitzen, daß sie brav und folgsam das einer Königsbraut vorgeschriebene Bildungspensum bewältigt. Aber immer sind es nur die gesellschaftlichen, die höfischen Vorzüge, die alle bewundern, das Unpersönliche in ihr statt des Persönlichen; von dem Menschen, von dem Charakter gibt kein einziger besondere Kunde, und dies bezeugt, daß das Eigentliche, das Wesentliche ihrer Natur vorläufig jedem Blick noch verschlossen blieb, einfach darum, weil es noch nicht aufgeblüht war. Noch jahrelang läßt die Wohlerzogenheit und Weltkultur der Prinzessin die innere Gewalt der Leidenschaft nicht ahnen, welcher die Seele der Frau, einmal im tiefsten berührt und erschlossen, fähig sein wird. Blank und kühl glänzt noch ihre Stirne, freundlich und zart lächelt ihr Mund, dunkel sinnt und sucht das Auge, das nur in die Welt und noch nicht in die eigene Tiefe geblickt: noch wissen die anderen, noch weiß Maria Stuart nichts von dem Erbe in ihrem Blut, noch nichts von ihren eigenen Gefahren. Immer enthüllt erst die Leidenschaft in einer Frau die innerste Seele, immer erst in der Liebe und im Leiden erreicht sie das eigene Maß.

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