Stefan Zweig - Maria Stuart
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Früher, als eigentlich vorausgesehen, wird, da das Kind sich so verheißungsvoll zur künftigen Fürstin entfaltet, die Hochzeit gerüstet: abermals ist es Maria Stuart zubestimmt, daß ihre Lebensuhr in jedem Sinne geschwinder laufen soll als die ihrer Altersgenossen. Zwar ist der vertragsmäßig ihr zugedachte Dauphin kaum vierzehn Jahre alt und überdies ein besonders schwächlicher, ein fahler, kranker Knabe. Aber die Politik ist hier ungeduldiger als die Natur, sie will und darf nicht warten. Man hat recht verdächtige Eile am französischen Königshofe, das Ehegeschäft abzuschließen, eben weil man um die Schwächlichkeit und die gefährliche Kränklichkeit dieses Erben aus den besorgten Berichten der Ärzte weiß. Und das Wichtigste an dieser Heirat ist für die Valois doch nur, sich die schottische Krone zu sichern; darum zerrt man so hastig die beiden Kinder an den Altar. In dem Ehevertrag, der gemeinsam mit den Abgesandten des schottischen Parlaments abgeschlossen wird, erhält der Dauphin die »matrimonial crown«, die Mitkönigskrone Schottlands, aber gleichzeitig pressen ihre Verwandten, die Guisen, der ihrer Verantwortung gar nicht bewußten fünfzehnjährigen Maria in aller Heimlichkeit noch ein zweites Dokument ab, das dem schottischen Parlament verborgen bleiben soll und in dem sie sich voraus verpflichten muß, im Falle vorzeitigen Todes, oder falls sie ohne Erben sterben sollte, ihr Land – als ob es ihr Privateigentum wäre – und sogar ihre Erbrechte auf England und Irland der französischen Krone zu vermachen.
Dieser Vertrag ist selbstverständlich – schon die Heimlichkeit der Unterzeichnung beweist es – eine Unehrlichkeit. Denn Maria Stuart hat gar kein Recht, willkürlich die Erbfolge zu ändern und ihr Vaterland im Falle ihres Todes einer fremden Dynastie wie einen Mantel oder eine sonstige Habe zu vermachen; aber die Oheime nötigen die noch ahnungslose Hand zur Unterschrift. Tragisches Symbol: die erste Unterschrift, die Maria Stuart unter dem Fingerdruck ihrer Verwandten auf ein politisches Dokument setzt, stellt zugleich die erste Lüge dieser im tiefsten aufrichtigen, vertrauensvollen und eindeutigen Natur dar. Doch um Königin zu werden, um Königin zu bleiben, wird es ihr von nun ab nie mehr erlaubt sein, völlig wahr zu bleiben: ein Mensch, der sich der Politik verschworen, gehört nicht mehr sich selbst und muß anderen Gesetzen gehorchen als den heiligen seiner Natur.
Großartig aber werden diese geheimen Machenschaften vor der Welt durch das prunkvolle Schauspiel der Hochzeitsfeier verdeckt. Seit mehr als zweihundert Jahren hat kein Dauphin von Frankreich innerhalb seiner Heimat geheiratet; so glaubt es der Hof von Valois sich schuldig zu sein, dem sonst nicht verwöhnten Volke ein Beispiel unerhörter Pracht zu geben. Katharina, die Mediceerin, kennt aus ihrer Heimat die von den ersten Künstlern entworfenen Festzüge der Renaissance und empfindet es als Ehrgeiz, auch die prunkvollsten ihrer Kindheit bei der Hochzeit ihres Kindes zu übertreffen: Paris wird an diesem 24. April 1558 die Feststadt der Welt. Vor Notre-Dame ist ein offener Pavillon mit einen ciel-royal aus blauer Zypernseide, durchwirkt mit goldenen Lilien, errichtet, zu dem ein blauer, gleichfalls mit Lilien bestickter Teppich führt. Musikanten marschieren voran, rot und gelb gewandet, auf mannigfachen Instrumenten spielend, dann folgt, jubelnd begrüßt, in den kostbarsten Kleidern, der königliche Zug. Vor den Augen des Volkes wird die Vermählung vollzogen, tausende und abertausende Blicke grüßen bewundernd die Braut an der Seite des schmächtigen fahlen Knaben, den sein Pomp fast erdrückt. Die Hofpoeten überbieten sich auch bei diesem Anlaß in ekstatischen Schilderungen ihrer Schönheit. »Sie erschien«, schreibt hymnisch Brantôme, der sonst lieber seine galanten Anekdoten erzählt, »hundertmal schöner als eine himmlische Göttin«, und vielleicht hat wirklich in jener Stunde der Glanz ihres Glückes dieser leidenschaftlich ehrgeizigen Frau eine besondere Aura verliehen. Denn in dieser Stunde genießt dies lächelnde, nach allen Seiten beglückt grüßende, dies herrlich junge und blühende Mädchen vielleicht den prunkvollsten Augenblick seines Lebens. Nie mehr wird Maria Stuart dermaßen von Reichtum, Bewunderung und Jubel umbrandet sein wie nun, da sie, an der Seite des ersten Fürstensohnes von ganz Europa, an der Spitze seiner köstlich geschmückten Reiterschar durch die Straßen zieht, die bis zu den Dächern hinauf donnern von Jubel und Begeisterung. Abends wird im Justizpalast öffentliche Tafel gehalten, ganz Paris darf jetzt, begeistert zudrängend, dieses junge Mädchen bewundern, das eine neue Krone zur Krone Frankreichs gebracht. Den ruhmreichen Tag beendet ein Ball, für welchen die Künstler die wunderbarsten Überraschungen ersonnen haben. Sechs ganz mit Gold geschmückte Schiffe, mit Segeln aus Silberstoff, künstlich die Bewegungen stürmischer Fahrt nachahmend, werden von unsichtbaren Maschinisten in den Saal hineingezogen. In jedem sitzt, in Gold gekleidet und mit damastener Maske, ein Prinz, und jeder führt mit galanter Geste eine der Frauen des Hofes in sein Schiff, Katharina von Medici, die Königin, Maria Stuart, die Thronfolgerin, dann die Königin von Navarra und die Prinzessinnen Elisabeth, Margarethe und Claudia. Glückliche Fahrt durchs Leben in Prunk und Pracht soll dieses Spiel symbolisch andeuten. Aber das Schicksal läßt sich durch menschliche Wünsche nicht meistern, und anderen, gefährlicheren Gestaden steuert von diesem einzig sorglosen Augenblick an das Lebensschiff Maria Stuarts zu.
Die erste Gefahr kommt völlig unvermutet. Zur Königin von Schottland ist Maria Stuart längst gesalbt, der Roi Dauphin, der Thronfolger Frankreichs, hat sie zur Gattin erhoben; damit schwebt schon eine zweite, eine noch kostbarere Krone unsichtbar über ihrem Haupte. Da hält ihr das Schicksal als verderbliche Versuchung eine dritte Krone hin, und sie greift in kindischer Art, mit unberatenen, mit verblendeten Händen nach ihrem trügerischen Glanz. Im selben Jahre 1558, da sie die Gattin des französischen Thronfolgers wird, stirbt Maria, die Königin von England, und sofort besteigt ihre Stiefschwester Elisabeth den englischen Thron. Aber ist Elisabeth wahrhaft die erbberechtigte Königin? Heinrich VIII., der frauenreiche Blaubart, hat drei Kinder hinterlassen, Eduard und zwei Töchter, von denen Maria aus seiner Ehe mit Katharina von Aragonien stammt und Elisabeth aus der Ehe mit Anna Boleyn. Nach dem frühen Tode Eduards wird Maria, weil die Ältere und aus unbezweifelbar rechtlicher Ehe geboren, die Erbin des Throns, aber ist es jetzt nach ihrem kinderlosen Tode auch Elisabeth? Ja, sagen die englischen Kronjuristen, denn der Bischof hat die Ehe geschlossen, der Papst sie anerkannt. Nein, sagen die französischen Kronjuristen, denn Heinrich VIII. hat nachträglich seine Ehe mit Anna Boleyn für ungültig erklären lassen und Elisabeth durch Parlamentsbeschluß als Bastard. Ist aber Elisabeth nach dieser – von der ganzen katholischen Welt bekräftigten Auffassung – als Bastard thronunwürdig, so steht jetzt der Anspruch auf den Königsthron von England niemandem andern zu als Maria Stuart, der Urenkelin Heinrichs VII.
Eine ungeheure und welthistorische Entscheidung fällt damit über Nacht in die Hände eines sechzehnjährigen unerfahrenen Mädchens. Maria Stuart hat zwei Möglichkeiten. Sie kann nachgiebig sein und politisch handeln, sie kann ihre Base Elisabeth als berechtigte Königin von England anerkennen und ihren eigenen Anspruch unterdrücken, der zweifellos nur mit der Waffe durchzufechten ist. Oder aber sie kann kühn und entschlossen Elisabeth eine Kronräuberin nennen und die französische, die schottische Armee aufbieten, um die Usurpatorin vom Throne gewaltsam herunterzustoßen. Verhängnisvollerweise wählen Maria Stuart und ihre Berater den dritten Weg, den unglückseligsten, den es in der Politik gibt: den Mittelweg. Statt eines kräftig entschlossenen Schlages gegen Elisabeth führt der französische Hof bloß einen prahlerischen Lufthieb: auf Befehl Heinrichs II. nimmt das Kronprinzenpaar in sein Wappen auch die englische Königskrone auf und Maria Stuart läßt sich späterhin öffentlich und in allen Urkunden »Regina Franciae, Scotiae, Angliae et Hiberniae« nennen. Man erhebt also den Anspruch, aber man verteidigt ihn nicht. Man bekriegt nicht Elisabeth, man verärgert sie bloß. Statt einer wirklichen Tat mit Eisen und Schwert wählt man die machtlose Geste eines Anspruchs auf bemaltem Holz und beschriebenem Papier; damit ist eine dauernde Zweideutigkeit geschaffen, denn in dieser Form ist der Anspruch Maria Stuarts auf den englischen Thron da und wieder nicht da. Je nach Belieben versteckt man ihn einmal und holt ihn das andere Mal wieder heraus. So antwortet Heinrich II. Elisabeth, als sie gemäß dem Vertrage die Rückgabe von Calais verlangt: »In diesem Falle muß Calais der Gemahlin des Dauphins, der Königin von Schottland, übergeben werden, die wir alle als Königin von England betrachten.« Aber andererseits rührte Heinrich II. keine Hand, um diesen Anspruch seiner Schwiegertochter zu verteidigen, sondern verhandelt weiter mit der angeblichen Thronräuberin wie mit einer gleichberechtigten Monarchin.
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