Stefan Zweig - Maria Stuart
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Ahnungslosigkeit ist die Gnade der Kindheit. Was weiß ein dreijähriges, ein vierjähriges, ein fünfjähriges Kind von Krieg und Frieden, von Schlachten und Verträgen? Was sind ihm Namen wie Frankreich und England, wie Eduard und François, was all dieser wilde Wahn der Welt? Mit flatternden blonden Haaren läuft und spielt ein schlankbeiniges kleines Mädchen in den finsteren und hellen Räumen eines Schlosses, vier gleichaltrige Freundinnen zur Seite. Denn – ein reizender Gedanke inmitten einer barbarischen Zeit – von Anfang an hat man ihr vier gleichaltrige Gespielinnen mitgegeben, gewählt aus den vornehmsten Familien Schottlands, das Kleeblatt der vier Marys, Mary Fleming, Mary Beaton, Mary Livingstone und Mary Seton. Kinder, sind sie heute des Kindes lustige Gespielinnen, morgen werden sie Kameradinnen in der Fremde sein, damit ihr die Fremde nicht so fremd erscheine, später werden sie ihre Hofdamen werden und in zärtlicher Stimmung den Eid ablegen, nicht früher in den Ehestand zu treten, ehe sie nicht selber einen Gatten gewählt. Und wenn dann die drei andern im Unglück von ihr abfallen, eine wird sie weiter begleiten in das Exil und bis in ihre Todesstunde: ein Glanz seliger Kindheit leuchtet so hinüber bis in ihre dunkelste Stunde. Doch wie weit ist noch diese trübe und verschattete Zeit! Jetzt spielen die fünf Mädchen noch munter tagaus und tagein mitsammen im Schloß von Holyrood oder Stirling und wissen nichts von Hoheit und Würde und Königtum, nichts von seinem Stolz und seinen Gefahren. Dann aber kommt einmal ein Abend, und die kleine Maria wird hinausgetragen aus ihrem Kinderbettchen in die Nacht, ein Boot wartet an einem Teich, man rudert sie hinüber auf eine Insel, wo es still ist und gut – Inchmahome, Ort des Friedens. Fremde Männer grüßen sie dort, anders als andere Männer gekleidet, schwarz und in weiten wallenden Kutten. Aber sie sind freundlich und mild, sie singen schön in dem hohen Raum mit den farbigen Fenstern und das Kind gewöhnt sich ein. Doch abermals holt man sie weg eines Abends (immer wird Maria Stuart so reisen und fliehen müssen, des Nachts, aus einem Schicksal in das andere), und dann steht sie plötzlich auf einem hohen, mit weißen Segeln knatternden Schiff, umringt von fremden Kriegsleuten und bärtigen Matrosen. Aber warum sollte sie Angst haben, die kleine Maria? Alles ist ja sanft und freundlich und gut, der siebzehnjährige Stiefbruder James – einer der zahlreichen Bastarde, die James V. vor seiner ehelichen Zeit gezeugt – streichelt ihr das blonde Haar, und die vier Marys sind da, die geliebten Gespielinnen. So tollen und lachen unbesorgt zwischen den Kanonen des französischen Kriegsschiffes und den geharnischten Matrosen fünf kleine Mädchen, entzückt und beglückt wie Kinder von jeder unerwarteten Veränderung. Oben allerdings, im Mastkorb, steht ängstlich ein Seemann auf Ausguck: er weiß, die englische Flotte kreuzt im Kanal, um in letzter Stunde noch der englischen Königsbraut habhaft zu werden, ehe sie Braut des französischen Thronerben wird. Aber das Kind sieht nur das Nahe, das Neue, es sieht nur: das Meer ist blau, die Menschen sind freundlich, und stark und atmend wie ein riesiges Tier stößt sich das Schiff durch die Flut.
Am 13. August landet endlich die Galione in Roscoff, einem kleinen Hafen bei Brest. Die Boote fahren zum Ufer. Von dem bunten Abenteuer kindlich begeistert, lachend, übermütig und ahnungslos springt die noch nicht sechsjährige Königin von Schottland auf die französische Erde. Aber damit ist ihre Kindheit zu Ende, Pflicht und Prüfung beginnen.
Jugend in Frankreich
1548–1559
Der französische Hof ist wohlerfahren in vornehmen Sitten und untadelig in der geheimnisvollen Wissenschaft der Zeremonien. Ein Heinrich II., ein Valois, weiß, was der Braut eines Dauphins an Würde gebührt. Noch vor ihrer Ankunft unterzeichnet er einen Erlaß, daß »la reinette«, daß die kleine Königin von Schottland von allen Städten und Orten auf ihrem Weg mit gleichen Ehren begrüßt werden solle, als ob sie seine eigene Tochter wäre. So erwartet Maria Stuart schon in Nantes eine Fülle bezaubernder Aufmerksamkeiten. Nicht nur sind an allen Straßenecken Galerien mit klassischen Emblemen, Göttinnen, Nymphen und Sirenen errichtet, nicht nur wird die Laune der Begleitmannschaft durch ein paar Fässer köstlichen Weines aufgelockert, nicht nur werden Feuerwerke und Artilleriesalven zu ihren Ehren abgefeuert – auch eine liliputanische Armee, hundertfünfzig kleine Kinder, alle unter acht Jahren, marschieren in ihren weißen Kleidchen, zu einer Art Ehrenregiment zusammengefaßt, mit Pfeifen und Trommeln, mit Miniaturpiken und Hellebarden jubelnd der kleinen Königin voran. Und so geht es von Ort zu Ort: in einer ununterbrochenen Folge von Festen gelangt die Kind-Königin Maria Stuart endlich nach Saint-Germain. Dort erblickt das noch nicht sechsjährige Mädchen zum erstenmal seinen Bräutigam, einen viereinhalbjährigen, schwachen, fahlen und rachitischen Knaben, den das vergiftete Blut von vornherein zu Siechtum und frühem Tode bestimmt und der scheu und schüchtern seine »Braut« begrüßt. Um so herzlicher aber empfangen sie die andern Mitglieder der königlichen Familie, von ihrer kindlichen Anmut entzückt, und Heinrich II. nennt sie in einem Briefe begeistert »la plus parfayt entfant que je vys jamès«.
Der französische Hof stellt in jenen Jahren einen der glänzendsten und großartigsten der Welt dar. Eben ist das Mittelalter mit seiner Verdüsterung dahingegangen, aber noch liegt ein letztes romantisches Leuchten sterbenden Rittertums auf diesem Übergangsgeschlecht. Noch wirken sich Kraft und Mut in der Freude an der Jagd, an Ringelstechen und Turnieren, an Abenteuer und Krieg in alter harter Art männlich aus, doch schon hat sich das Geistige Herrenrecht gewonnen im Kreise der Herrschenden und der Humanismus nach den Klöstern und Universitäten die Königsschlösser erobert. Von Italien her ist die Prunkliebe der Päpste, das geistig-sinnliche Genießertum der Renaissance, die Freude an den schönen Künsten siegreich nach Frankreich vorgedrungen, und so entsteht hier in dieser Weltminute eine fast einzigartige Bindung von Kraft und Schönheit, von Mut mit Sorglosigkeit: die hohe Kunst, den Tod nicht zu fürchten und dennoch das Leben sinnlich zu lieben. Natürlicher und freier als irgendwo gattet sich im französischen Wesen Temperament mit Leichtigkeit, die gallische »Chevalerie« wird wunderbar eins mit der klassischen Kultur der Renaissance. Zugleich wird von einem Edelmann gefordert, bei dem Turnier im Panzerrock den Gegner wuchtig mit der Lanze anzureiten und mit anmutvoller Wendung die künstlichsten Figuren des Tanzes vorbildlich auszuführen, er muß die rauhe Kriegswissenschaft ebenso meistern wie die zarten Gesetze der höfischen Courtoisie; dieselbe Hand, die den pfundigen Zweihänder im Nahkampf führt, muß verstehen, zärtlich die Laute zu schlagen und einer geliebten Frau Sonette zu schreiben: beides in einem zu sein, stark und zart, rauh und kultiviert, kampfgeübt und kunstgebildet, ist das Ideal der Zeit. Tagsüber setzen der König und seine Edelleute mit schäumenden Rüden stundenlang den Hirschen und Ebern nach, Speere werden gebrochen und Lanzen zerspellt, aber abends versammeln sich in den Sälen der großartig erneuerten Schlösser des Louvre oder von Saint-Germain, Blois und Amboise die Edelleute und Edeldamen zu geistiger Unterhaltung. Verse werden vorgelesen, Madrigale gesungen, Musik wird gemacht, in Maskenspielen der Geist der klassischen Literatur erweckt. Die Gegenwart der vielen schönen und geschmückten Frauen, das Werk von Dichtern und Malern wie Ronsard, Du Bellay und Clouet verleiht diesem fürstlichen Hofe eine einzige Farbigkeit und Freudigkeit, die sich in allen Formen der Kunst und des Lebens verschwenderisch ausdrückt. Wie überall in Europa vor dem unglückseligen Glaubenskrieg steht Frankreich damals vor einem Aufschwung zu großer Kultur.
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