Philipp Beck - Berlin City Blues

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Berlin an einem heißen Sommertag. Ein Bankberater sinnt nach einem unerwarteten Ereignis auf Rache. Eine Tierpflegerin jagt auf einem Kinderbauernhof nächtliche Diebe. Eine mysteriöse Frau verleitet einen Musiker zu einem fatalen Fehler.
Lose miteinander verbunden geben uns die Geschichten Einblick in das Leben von Menschen, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Und doch haben sie alle etwas gemeinsam.

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Bernd war sich bewusst, dass er das unausgesprochene Gesetz der gemeinsamen Entscheidungen brach und damit seiner Frau vor den Kopf schlug. Seine Brust verengte sich, er konnte ihre Verletztheit regelrecht spüren. Doch dieses Mal musste er die Sache alleine durchziehen. Er versprach, nichts Dummes anzustellen und legte auf.

Sein Magen knurrte. Er musste genau jetzt etwas essen. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite entdeckte er einen Dönerimbiss. Besser als nichts. Während er auf einen Köfteteller wartete, kam eine Gruppe Jugendlicher grölend über die Straße gerannt. Es waren die Basketballspieler aus dem Park. Sogleich baute sich der Junge mit der roten Baseball-Cap vor Bernd auf. Er grinste ihn provozierend an.

»Na schau mal, wen wir hier haben. Den Perversen vom Park. Hast du deine Mutter schon gefickt? Siehst so rot aus im Gesicht!«

Triumphierend drehte er sich zu seinen Freunden um. Ein Fehler. Bernd packte ihn am Kragen und zog ihn hoch. Völlig verdutzt strampelte der Junge mit den Beinen und wollte sich loszureißen. Vergeblich.

»Ich weiß, wen ich gleich ficken werde. Und zwar dich! Ich steh nämlich auf kleine Jungs, was sagst du dazu?«

»Hey du Wichser, lass mich runter!« Der Junge begann, in Bernds Bauch zu boxen. Die Schläge waren wirkungslos, sie versanken wie in einem mächtigen Luftkissen.

»An deiner Stelle würde ich jetzt ganz schnell nach Hause laufen. Zu Mami. Verstanden?«

Der Junge wollte noch etwas sagen, aber da war es schon zu spät. Bernds Kopf stieß nach vorne. Der Junge schrie auf und sackte zu Boden. »Scheiße Mann, der Typ hat mir das Gesicht gebrochen.« Jammernd hielt er eine Hand vor die blutende Nase. Mit der anderen Hand tastete er hilflos nach der roten Baseball-Cap, die heruntergefallen war.

Aus seinen vielen Boxkämpfen wusste Bernd, wie eine gebrochene Nase aussah. Der Stoß hatte definitiv keine Fraktur verursacht, auch wenn es höllisch weh tat.

»Ein Köfteteller?« Ohne eine Regung reichte ihm der Wirt das Essen. Die Jugendlichen trotteten davon wie nach einem verlorenen Elfmeterschießen. Bernd bestellte sich noch ein Bier und begann, genüsslich zu kauen. Gar nicht mal so schlecht für eine Imbissbude.

Aber was war gerade in ihn gefahren? Warum der Kopfstoß? Verlor er die Kontrolle über sich? Er befand sich in einem Ausnahmezustand, keine Frage. Zum gefühlten ersten Mal fehlte ihm der Lebenskompass. Abitur, Bundeswehr, Banklehre und über fünfundzwanzig Jahre bei der WKP-Bank. Bernd wusste immer ganz genau, was er zu tun hatte. Auf Makro- und Mikroebene. Sylvie, Heirat, Kinder. Arbeiten, Urlaub, Arbeiten, Urlaub und dann Weihnachten. Aber nun? Jetzt schien plötzlich alles möglich. Dieser Gedanke verunsicherte ihn zutiefst.

Nachdem er bezahlt hatte, öffnete er ein weiteres Bier aus seiner Vorratstüte und ging Richtung Kleistpark. Über die Langenscheidtstraße gelangte er zur S-Bahnbrücke. Als er sie zur Hälfte überquert hatte, blieb er stehen und blickte in den Horizont.

Wie kleine, getriebene Ameisen bewegen wir uns unentwegt auf den Straßen dieses zubetonierten Molochs. Schauen weder links noch rechts, sondern haben nur unsere eigenen Bedürfnisse vor Augen. Warum sind wir so selbstsüchtig?

Er zerdrückte die ausgetrunkene Bierdose und warf sie im hohen Bogen auf die S-Bahngleise. Fühlte er sich nun besser? Nein, nicht wirklich. Wie lange würde es dauern, bis die Dose dort verrottet war? Hundert oder gar tausend Jahre? Immerhin hatte er der Nachwelt gerade etwas hinterlassen. Das konnte nicht jeder von sich behaupten.

Seine Hand glitt wieder in die Plastiktüte und zog das vorletzte Bier heraus. Vielleicht ließen sich damit die beschissenen existenziellen Gedanken wegspülen. Und etwas Mut für seine Aktion bei der Spieß antrinken.

Bernd setzte seinen Weg ins Unbestimmte fort. An einer Bushaltestelle wurde es allerdings schon wieder existenziell. Er musste pissen wie ein Ochse. Ohne sich umzusehen, stellte er sich vor eine Hauswand und ließ seinem Drang freien Lauf. Ah, wie gut das tat!

»Hey Mann, deine Pisse läuft direkt in meine Wohnung! Kannste dir nich ‘nen anderes Pissoir aussuchen?«

Bernd knüpfte hektisch die Hose zu. Neben der überdachten Bushaltestelle stand ein kleines hutzeliges Männchen. Mit den langen, schlohweißen Haaren und dem über die Brust reichenden Bart sah es aus wie eine halbe Portion Gandalf aus »Herr der Ringe«. Es hatte sich in der Bushaltestelle häuslich eingerichtet. Eine mit Decken belegte Bank war umgeben von unzähligen Kartons und Verpackungen, die bis unter das Dach reichten. Sie erweckten den Anschein, als ob sie beim geringsten Windstoß auf ihren kleinen Bewohner herabfallen könnten.

»Tut mir leid, hab nicht gesehen, dass hier jemand wohnt.« Bernd hob die Schultern.

»Wohnen, wohnte, gewohnt! Willst du mich verarschen? Sieht so etwa eine Wohnung aus?«

»Naja …«

»War nur ein kleiner Scherz, haha. Haste auch eins für mich?« Gandalf zeigte mit dem Finger auf Bernds Bierbüchse. »Schuldest mir ja ‘ne Entschädigung für die Sauerei.«

»Na klar, hier.« Bernd reichte ihm das letzte Bier aus der Tüte.

»Kann ich die auch haben? Die könnte ich gut für meine Schmutzwäsche gebrauchen.« Gandalf deutete auf die leere Tüte in seiner Hand. Bernd gab ihm das Plastik, worauf Gandalf ihn einlud, es sich in seinen bescheidenen drei Wänden gemütlich zu machen.

»Chet oder Miles?«, fragte er ihn irgendwann.

»Wie meinst du das?« Bernd wusste nicht, worauf er hinauswollte.

»Du siehst aus wie ein Jazzliebhaber. Deshalb meine Frage: Findest du Chet Baker oder Miles Davis besser? Ich hätte jetzt auch »Beatles oder Stones« sagen können, aber das hätte nicht zu dir gepasst.«

»Chet. Der weiche Sound. Das tragische Leben. Ein gefallener Engel.« Bernd seufzte.

»Naturellement mon cher amie! Aber ich fand Miles innovativer. Er hat alles ausprobiert.«

Was folgte war eine lebhafte Diskussion unter Experten. Jeder hatte seine stichhaltigen Gründe. Am Ende stellten sie fest, dass sie beide auf Chets letztem Konzert in Hannover waren. »The last great concert«.

»So, Bier is’ alle und ich brauch auch mal wieder ein wenig Privatsphäre. Aber eins wollte ich noch loswerden: Lass dir nicht so viel in deinem Leben gefallen.«

Bernd bedankte sich für den Rat und verabschiedete sich mit dem Versprechen, nicht noch einmal in Gandalfs Wohnung zu urinieren. Er ging weiter in Richtung Kreuzberg.

Das Gespräch hatte ihm einen Schub gegeben. Er war bereit für seinen Plan. Ein Taxi musste her und ihn zur Spieß bringen. Aber verflucht, die Blase drückte schon wieder. Das war der Nachteil von Bier, er sollte besser auf Wein oder Schnaps umsteigen.

In einigen Metern Entfernung entdeckte er eine kleine Menschentraube. Sie stand vor einem Lokal, über dessen Eingangstür in gelben Lettern »In Crowd« leuchtete. Wenn das mal kein Jazz Club ist, dachte er sich. Der Name stammte bestimmt von dem Song »The In Crowd« von Ramsey Lewis.

»Hey Mister! You gotta pay here!« Bernd hatte beim Betreten des Clubs die Kasse übersehen, wo ein junger Mann im khakifarbenen Trenchcoat auf einem Hocker saß. Hinter ihm hängte ein liebloser Zettel, auf dem handgeschrieben »Tonight: KRANACH« stand. Das klang nicht wirklich nach Jazz, aber sei’s drum. Hier könnte er auf Toilette gehen und sich mehr Mut für seine Aktion antrinken. Und vielleicht ganz nebenbei nette Musik hören? Er drückte dem Schnauzbartträger zehn Euro in die Hand und ging hinein.

Fünf Gläser Wein und vier Lieder später verließ Bernd den Club. Krautrock! Er war auf ein Krautrock Konzert geraten! Wenn er eines pervers fand, dann diese Stilrichtung. Weder Fisch noch Fleisch, ein asexueller Hybrid, eine Mischung aus Mensch und Maschine. Widerlich. Dazu dieser selbstverliebte Gitarrist. Und was für ein Gestank! Unter normalen Umständen wäre er sofort wieder gegangen. Den Rest gab ihm eine Frau in der ersten Reihe, die wie Frau Dr. Gottwald aussah. Die Geister der Bank verfolgten ihn bis hierher. Immerhin hatte er nun einen sitzen. Und zwar ganz gewaltig.

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