Philipp Beck - Berlin City Blues

Здесь есть возможность читать онлайн «Philipp Beck - Berlin City Blues» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Berlin City Blues: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Berlin City Blues»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Berlin an einem heißen Sommertag. Ein Bankberater sinnt nach einem unerwarteten Ereignis auf Rache. Eine Tierpflegerin jagt auf einem Kinderbauernhof nächtliche Diebe. Eine mysteriöse Frau verleitet einen Musiker zu einem fatalen Fehler.
Lose miteinander verbunden geben uns die Geschichten Einblick in das Leben von Menschen, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Und doch haben sie alle etwas gemeinsam.

Berlin City Blues — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Berlin City Blues», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

In der Abteilung angelangt wurde Bernd von Andreas und Frau Dr. Gottwald, der Justitiarin der WKP-Bank, regelrecht abgepasst. Dunkler konnten die Wolken wohl kaum aufziehen. Hätte er doch nur auf den Rotwein verzichtet. Andreas harschte Bernd an, mit in den Konferenzraum zu kommen. Was hatte das zu bedeuten? Seine Umsatzzahlen verfehlten zwar die Vorgaben, aber so schlecht sahen sie auch nicht aus. Außerdem blieben einige Kollegen ebenfalls unter dem Soll.

Nachdem Andreas die gläserne Tür geschlossen hatte, setzten sie sich an den eichenhölzernen Konferenztisch. Bernd auf der einen, Andreas und Frau Dr. Gottwald auf der anderen Seite.

Andreas eröffnete das Gespräch: »Bernd, du weißt, warum wir hier sitzen. Dein Termin bei Frau Spieß.«

Doch die Umsatzzahlen. Hätte er das Geschäft mal besser geradlinig durchgezogen.

»Wir stehen kurz vor dem Abschluss, aber leider kam etwas dazwischen. Frau Spieß wird die Orderaufträge bald unterschreiben, versprochen.« Bernd rückte den Krawattenknoten zurecht.

»Etwas dazwischen? Etwas kam zwischen Euch? Wie soll ich das verstehen?« Die Stimme von Andreas überschlug sich. Seine Augen glühten vor Wut und schienen in dem tiefroten Kopf eine Kernschmelze in Gang zu setzen. Frau Dr. Gottwald verharrte hingegen regungslos.

»Darüber möchte und kann ich jetzt nicht sprechen. Das wäre auch ganz im Sinne von Frau Spieß.« Bernd gab sich betont reserviert.

»Das ist doch Bullshit! Vor einer halben Stunde hat Dr. Hartmann angerufen, der Anwalt von Frau Spieß. Es werden schwere Vorwürfe gegen dich erhoben.«

»Bitte? Was denn für Vorwürfe?«

»Das habe ich gehofft, von dir persönlich zu erfahren und nicht von Dr. Hartmann. du sollst Frau Spieß in ihrer Villa bedroht haben, nachdem sie sich weigerte, die Orderaufträge zu unterschreiben. Genau genommen sollst du sogar handgreiflich geworden sein und versucht haben, sie zu vergewaltigen.«

Bernd wurde schwindelig. Er kam sich vor wie in seinem schlimmsten Alptraum. Wenn er vergeblich versuchte, an die Wasseroberfläche zu schwimmen. Keine Luft mehr bekam. Zu ertrinken drohte. Schweißgebadet wachte er dann jedes Mal auf. Seine Frau Sylvia drängte ihn schon seit längerem, wegen der Atemaussetzer endlich einen Arzt aufzusuchen.

Er wollte etwas sagen, aber aus seinem trockenen Mund kam nur ein Krächzen. Andreas fuhr fort.

»Okay, du hast dazu also nichts zu sagen. du wirst sicherlich verstehen, dass wir bei diesen schweren Vorwürfen das Arbeitsverhältnis mit dir nicht fortsetzen können. Frau Dr. Gottwald hat ein Kündigungsschreiben aufgesetzt, das du bitte gleich schriftlich bestätigen magst. Der Sicherheitsdienst wird dich dann zu deinem Schreibtisch begleiten, wo du deine persönlichen Gegenstände holen kannst. Alles andere bleibt selbstverständlich in der Bank.«

Bernd konnte noch immer nichts sagen. Dafür meldete sich sein Magen mit der Pizza Parma.

»Ach ja, Bernd, noch eines: Dr. Hartmann hat angedeutet, dass Frau Spieß eventuell von einer Strafanzeige absehen

würde. Voraussetzung ist aber, dass du jetzt nicht mit einer Kündigungsschutzklage oder so was kommst, sondern darauf verzichtest und die Bank mit sofortiger Wirkung verlässt. Es wäre auch in unserem Interesse, wenn das Ganze nicht öffentlich würde. Frau Dr. Gottwald hat hierzu etwas vorbereitet, das du auch gleich unterschreiben kannst. Aber natürlich nur, wenn du willst, es besteht keine Verpflichtung.«

Andreas schob drei verschiedene Blätter über den Tisch: das Kündigungsschreiben, den Verzicht auf die Kündigungsschutzklage sowie eine Verschwiegenheitserklärung.

Nun ergriff Frau Dr. Gottwald das Wort: »Sollten Sie noch Unterlagen der WKP-Bank zu Hause oder in sonstigem Privatbesitz haben, sind diese unverzüglich an die Bank zurückzureichen. Im Falle der Weigerung oder Nichtbefolgung werden wir Sie auf Herausgabe sowie Zahlung von Schadensersatz verklagen. Die Kosten des Verfahrens haben Sie selbstverständlich zu tragen. Damit wir sicher gehen können, erhalten Sie diesen Fragebogen, den Sie an die Rechtsabteilung vollständig ausgefüllt bis spätestens morgen 12.00 Uhr im Original zurückschicken mögen, vorab per Fax reicht zur Wahrung der Frist aus. Ach ja, Ihren E-Mail Zugang haben wir natürlich auch per sofort sperren lassen. Hier bräuchten wir aber noch das Passwort. Sollten Sie sich weigern, es uns zu geben, würden wir das ebenfalls gerichtlich klären.«

Bei ihren letzten Worten reichte Frau Dr. Gottwald Bernd den Fragebogen. Sie lächelte. Bernd lächelte zurück. Er hatte nicht zugehört, sondern nur ihr hübsches Gesicht und die wallenden Haare betrachtet. Sie erinnerte ihn an jemanden aus längst vergangenen Zeiten. Eine Schauspielerin?

Andreas hatte sich mittlerweile beruhigt und sein Business-Lächeln aufgesetzt. Bernd hasste es. Er schaute auf die vor ihm liegenden Blätter. Am liebsten hätte er die Pizza Parma darauf gekotzt.

Es hatte keinen Zweck, sich zu verteidigen. Er lag blutend am Boden und war bereits ausgezählt. Sie warteten nur darauf, dass er unterschrieb. Seine Sicht der Dinge? Ohne Belang. Die ganze Geschichte erweckte den Anschein, als ob ihnen der Vorfall höchst gelegen kam. Einen verheirateten Familienvater mit zwei Kindern im Schulalter wird man sonst nicht so schnell los. Es sei denn, es gibt einen Grund zur außerordentlichen Kündigung. Et voilà. An Marlene Spieß dachte er in diesem Moment komischerweise nicht. Andreas zog seinen Montblanc Füller aus dem Jackett. Bernd nahm ihn stumm entgegen und wollte schon unterschreiben, aber etwas sträubte sich in ihm. Sollte er so widerstandslos aufgeben? Ihr Vorgehen war unfair, es war brutal. Das hier kam einer Vergewaltigung gleich. Mit einer Unterschrift würde er sein Einverständnis dazu erklären. Eine einvernehmliche Vergewaltigung. Bernd verzog den Mund ob dieser Absurdität.

Plötzlich stand er auf. Die Erwartung auf ihren Gesichtern wich einer Verwunderung. Er führte seinen rechten Arm mit dem Montblanc in der Hand langsam nach oben. Als dieser senkrecht in der Luft stand, hielt er inne. Mit großen Kinderaugen bestaunten Andreas und Frau Dr. Gottwald das Geschehen.

»Na, wo ist das Vögelchen?« platzte es aus ihm heraus. Ehe sie reagieren konnten, legte er den Schalter um.

Wie schweres Pendel raste sein Arm abwärts. Die geballte Faust hämmerte den Montblanc auf den Konferenztisch. Das Vorderteil platzte krachend, Kunststoffteile schossen in alle Richtungen. Bernd war überrascht, dass ein Füller so laut sein konnte. Montblanc eben. Das abgebrochene Schaftende festhaltend, betrachtete er sein Werk voller Zufriedenheit. Sogar Tinte war auf die Blätter gespritzt. Einmal in Fahrt, öffnete er die Faust und schnippte das Füllerwrack in die Luft. Nach einem perfekten Bogen landete es auf dem Tisch und kullerte bis zu Andreas. Entsetzt schauten sie ihn an. Es herrschte völlige Stille. Bernd nutzte den Augenblick und ergriff das Wort: »Au revoir Mesdames et Messieurs. Es war mir ein Fest.« Mit entschlossenen Schritten ging er zur Tür und ließ diese schwungvoll zurück ins Schloss fallen. Die hinter ihm losbrechende Aufregung bekam er nicht mehr mit.

Unter den fragenden Blicken seiner Kollegen verließ er das Büro. Sollten die sich um den Inhalt seines Schreibtisches kümmern. Der Schokoladenvorrat war erschöpft und das Bild seiner Kinder vergilbt. Bernd Menzel lächelte, als er aus dem Bankgebäude heraustrat.

Das Lächeln hielt jedoch nur für kurze Zeit an. Was nun? Seine Frau Sylvia anrufen? Und ihr erklären, dass sie ihn wegen »angeblicher« Vergewaltigungsvorwürfe gefeuert hatten? Nein, unmöglich. Er brauchte erst etwas Abstand von der Sache.

Bernd lockerte den Krawattenknoten und zog das Jackett aus. Hier draußen war es unerträglich heiß. Unschlüssig begann er, die Potsdamer Straße entlang zu gehen. Vorbei am Wintergarten Varieté, das im grellen Tageslicht schmucklos aussah. Weiter über die Kurfürstenstraße mit dem Babystrich. Jedes Mal, wenn er am Feierabend die Freier aus den Autos heraus mit den Mädchen gestikulieren sah, dachte er, dass man diese Typen allesamt kastrieren sollte. An der Winterfeldstraße angelangt, musste er an seine zahlreichen Einkäufe auf dem Winterfeldmarkt denken. Das Flanieren zwischen den Ständen mit frischem Obst und Gemüse. Ein Plausch hier, ein Plausch da und vor dem Weg nach Hause noch einen kleinen Aperitif. Bernd ging weiter bis zu Pallasstraße, wo er vor dem »Sozialpalast« stehen blieb. Auf den Trümmern des ehemaligen Sportpalastes war dieser gigantische Wohnkomplex gebaut worden. Was für eine Ironie der Geschichte, dass ausgerechnet an dem Ort, wo Joseph Goebbels 1943 zum totalen Krieg aufrief, nun zweitausend Menschen unterschiedlichster Herkunft friedlich zusammenlebten.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Berlin City Blues»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Berlin City Blues» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Berlin City Blues»

Обсуждение, отзывы о книге «Berlin City Blues» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x