Stephanie Grün - Lenesias letzte Reise

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Polen zu Beginn der 80er Jahre des vorigen Jahrhunderts – ein Land in Aufruhr: Solidarnosc, Notstand, Kriegszustand …
Inmitten dieser Wirren kämpft eine Familie um das Überleben ihres Kindes.
Die kleine Magdalena hat einen lebensbedrohlichen Herzfehler. Unmöglich zu behandeln im Polen jener Zeit.
Hoffnung auf Rettung gibt es jenseits des eisernen Vorhangs. Und der wird nicht das einzige Hindernis bleiben.

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„Ja, hast du.“

„Ich habe nur gesagt, dass sie die Hirnschale ihrer Opfer als Trinkschale benutzen und dass sie das Blut trinken. Sie glauben, dass im Blut die Seele ist und deshalb …“

„Magdalena, hör sofort mit diesen Geschichten auf! Wo hast du die nur aufgeschnappt?“ Ewa sah zu Babcia Anna, die vor ihrem Spinnrad saß und in kurzen Bewegungen mit ihrem Fuß das Pedal bearbeitete. Ihre vom Alter abgenagten Finger hielten die Wolle auf eine zauberhafte Weise, die Magdalena nicht verstand. Anna hob den Blick und schüttelte ihren grauen Kopf. Von ihr hatte das Kind so etwas gewiss nicht!

„Kinder, geht weg vom Fenster!” Ewa schnappte sich ihre Jüngste und zog sie vom Vorhang weg. Wütend riss sich Helene los und stellte sich wieder zu ihren Geschwistern.

„Was ist da los? Andrzej, jetzt sag schon!“

„Sie haben wieder welche am Kragen“, flüsterte Andrzej mit strenger Miene, um die Tragweite seiner Worte deutlich zu machen. „Drei sollen es sein. Die haben sich gegenüber im Hochhaus verschanzt.“

„Wo ist Tatuś?“, fragte Magdalena.

„Warum fragst du! Er ist noch in der Arbeit.“ Die Stimme der Mutter hatte einen Riss, als hätte man sie mit einer scharfen Klinge angeritzt.

Es klingelte an der Haustür. Ewa wurde bleich. Anna erhob sich mühselig von ihrem Hocker. Sie berührte ihre Schwiegertochter an der Schulter.

„Ich mache schon auf.“

Es war Jurek, Andrzejs Freund. Er war gekommen, weil er glaubte, bei den Zjawas sei der Blick günstiger. Er wohnte in dem Haus mit dem gehorsam blassen Gartenzaun.

„Wie bist du an den Polizisten vorbeigekommen?“

Jurek zuckte nur mit den Achseln und drängte sich zwischen die Mädchen. Eine halbe Stunde später zog die Polizei ihre Truppe ab und ließ lediglich einen Wagen zurück.

5

Drei Stunden später hatte sich die Aufregung gelegt. Jurek, der zum Abendessen geblieben war, war inzwischen gegangen. Nur Marek, der Vater, war noch nicht nach Hause gekommen. Ewas Augen waren gerötet, und die Sorge grub eine Furche zwischen ihre Brauen. Sie trug das Geschirr ab und schimpfte über die angeknabberte Scheibe Brot, die auf Magdalenas Teller liegengeblieben war. Jeden Abend dasselbe Lied, seufzte sie. Niemand konnte es sich in diesen Zeiten leisten, Brot zu verschmähen, am allerwenigsten ein herzkrankes Mädchen; es war bereits aktenkundig, dass das Kind unterernährt war. Der Arzt hatte das Mädchen gewogen und dabei die Mutter vorwurfsvoll angesehen. Was sollte sie denn machen? Magdalena war störrisch wie ein Esel und wählerisch wie eine Prinzessin, was das Essen betraf. Sie behauptete sogar, Abendbrot sei nichts für Kinder und ließ es regelmäßig stehen. Helene und Andrzej aßen das Brot doch auch! Die Sonderwünsche ihrer Tochter konnte Ewa nicht mehr erfüllen: Rinderrouladen oder Grießbrei mit Zucker! Es sollte immer das sein, was es ganz sicher nicht geben würde. Das Angebot in den Läden richtete sich nicht nach den Launen einer Achtjährigen! Dass das Fräulein Magdalena Zjawa eventuell nicht genügend im Magen hatte, um das starke Medikament zu verkraften, war nicht das dringlichste Problem in diesen Zeiten. Obwohl die Ärzte Ewa eingeschärft hatten, auf ausreichend Nahrung bei ihrem Kind zu achten. Mit einem zweiten Seufzer, den Magdalena von der Küche bis ins Wohnzimmer hören konnte, schnitt Ewa den angebissenen Rand ab und stopfte sich die Brotkrümel in den Mund. Den Rest der Brotscheibe wickelte sie in Papier, für den nächsten Tag. Sie schob die Gardine etwas zur Seite und lugte auf die dunkle Straße hinaus.

Magdalena fühlte sich an ihre Medizin erinnert, und sie ging in die Küche zum Buffet. Dort stand das Medikament unter dem grünen Hängeschrank mit dem Geschirr. Sie zog eine Schublade auf, nahm einen Teelöffel heraus und hielt das Glasfläschchen senkrecht über den Löffel. Geduldig wartete sie auf den Tropfen, der an dem orangefarbenen Röhrchen hing und den Sprung in das kleine Messingbassin nicht wagen wollte. Magdalena fixierte die durchsichtige Wölbung, bis sie mit ihren Gedanken hindurchgetaucht und bei Kazimierz gelandet war. Sie überlegte, ob er womöglich verletzt war. Wer war der fremde Mann, der ihn aus dem Inferno an der Kaczawa in seinen Sattel gezogen hatte? Das Kreuz auf seinem weißen Mantel war nicht schwarz gewesen wie das der Deutschordensritter, sondern rot. Wie das Kreuz auf der bestickten Decke des Pferdes im Wald! Vielleicht wusste Babcia Anna eine Antwort. Oder Andrzej, der kannte sich gut aus mit Rittern. Magdalenas Aufmerksamkeit kehrte wieder zu ihrer Medizin zurück. Hatte sie ordentlich mitgezählt? Ungeduldig geworden schüttelte sie das Fläschchen, damit der nächste Tropfen endlich in den Teelöffel fallen würde. Es war der fünfte, und sieben Tropfen sollten es werden.

„Magdalena, denk an deine Medizin!“ Ewa drehte sich um und sah erst jetzt ihre Tochter hinter der Tür am Buffet stehen.

Magdalena konnte nicht antworten. Sie hielt den Atem an, um den sechsten Tropfen nicht zu verschrecken, der sich gerade mit einer hauchdünnen Haut aus Flüssigkeit zeigte. Vorsichtig bewegte sie das Fläschchen. Dann klopfte sie ärgerlich auf den Flaschenboden und schüttelte das Glas. Sie streifte den sechsten, nur halben Tropfen auf den Löffel.

„Mamusia!“

„Schrei nicht so! Zeig mir die Schachtel. Hast du auch heute Mittag an die Tropfen gedacht?“ Die Mutter kontrollierte den Aufkleber auf der Schachtel. Ein Kreuz bei r – rano, früh –, eines bei p – południe, mittags. Das Kreuz hinter dem w für wieczorem, abends, und unter dem cz – czwartek, Donnerstag – hatte Magdalena noch nicht eingetragen. Durfte sie es tun bei nur fünfeinhalb Tropfen? Es war schließlich nicht ihre Schuld.

„Es ist leer.“

„Nein, das kann nicht sein!“ Ewa nahm ihrer Tochter das Fläschchen aus der Hand, schüttelte es und hielt es gegen das Licht. Zwischen den Brauen warf sich die noch junge Haut in eine steile Falte. Magdalena sah die Angst in den Augen ihrer Mutter, in denen sich inzwischen ein glasiger Glanz eingebrannt hatte.

„Wir fahren morgen nach Warschau!“

„Ich muss morgen in die Schule gehen.“ Die Sommerferien waren zu Ende gegangen, sie wollte nicht gleich zu Schulbeginn wieder fehlen.

„Morgen nicht. Deine Medizin ist wichtiger.“

Noch wichtiger war es herauszufinden, was Kazimierz in der Zwischenzeit widerfahren war. Magdalena ging zu Andrzejs Zimmer. Seit Babcia bei den Zjawas wohnte, seit sie vor einem halben Jahr krank geworden war, standen in seinem Zimmer zwei Betten. Babcia Anna saß auf der Kante des aufgeschlagenen Feldbettes, die Bibel auf dem Schoß. Sie betete. Magdalena blieb reglos in der Tür stehen und betrachtete die geistig in sich gekehrte und körperlich in sich eingefallene alte Frau. Angstgefühle krochen Krakenarmen gleich aus einem dunklen Versteck zwischen Magdalenas Eingeweiden hervor. Es war die Angst, ihnen beiden würde nicht mehr die Zeit bleiben, Kazimierz´ Geschichte zu Ende zu lesen. Sie legte die Hand, ihren Herzschlag prüfend, auf die Brust. Leise wandte sie sich zum Gehen ab.

„Engelchen?“

Magdalena drehte sich wieder zu ihrer Großmutter um, die sich aufrichtete und sich das Kopfkissen unter die Lenden schob.

„Was hat der Fremde mit Kazimierz vor?“, flüsterte Magdalena.

„Er wird ihn auf seine Burg mitnehmen, oder nicht?“

„Wird er ihn als Diener arbeiten lassen? Oder verkaufen? Was kostet ein Mensch überhaupt?“

Babcia Anna lächelte.

„Aber hast du denn den Falken vergessen, der immer vorangeflogen ist?“

„Den Falken? Du meinst …“

„Schlaf noch mal drüber. Geh jetzt ins Bett, es ist schon spät.“ Babcia Anna streckte Magdalena die Hand entgegen und zog das Mädchen zu sich heran, um ihr einen Gute-Nacht-Kuss zu geben.

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