Alexander von Plato - Verwischt

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"Verwischt" ist ein historisch-politischer Roman, der hauptsächlich während des Wiedervereinigungsprozesses zwischen 1988 und 1990 in Berlin spielt: Eine westdeutsche Kulturwissenschaftlerin darf in Berlin forschen, kommt nur mühsam voran, knüpft Kontakte zur SED-Spitze und zur Opposition, verliebt sich, spürt ein dunkles Geheimnis auf und gerät mit ungeahntem Ausgang in die Mühlen der Weltgeschichte der Wiedervereinigung. Eine ungewöhnliche Ost-West-Liebesgeschichte mit Rückblicken in die Zeit des Krieges und der Nachkriegszeit, erzählt aus unterschiedlichen Perspektiven.

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Arm, aber ehrlich sind sie auf der anderen Seite der Mauer, wenig Ehrgeiz, vielleicht etwas bieder. Männer und Frauen gleich, zumindest in der Arbeit. Und vor allem nicht diese verlogenen mediengerechten Selbstinszenierungen, dachte ich.

Manchmal, wenn auch selten, ertappte ich mich bei dem Gedanken, dass ich eifersüchtig war und eine normale Beziehung wünschte. Jochen jedenfalls wollte ich möglichst lange nicht wiedersehen.

Ich nahm mir ein Zimmer in Westberlin und stürzte mich in die wissenschaftliche Literatur zu meinem Thema, saß täglich während der gesamten Öffnungszeit in der Westberliner Staatsbibliothek. Endlich durfte ich ’rüber in das Parteiarchiv, worum ich mich ein Jahr lang bemüht hatte. Ich arbeitete und arbeitete. Kein Mann am Horizont, den ich auch nur auf 100 Meter an mich herangelassen hätte. Dafür bekam ich langsam ein skizzenhaftes Bild von der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes (VVN) der DDR und dem „Komitee der Antifaschistischen Widerstandskämpfer“, besonders von den Juden in diesem Verband, ich bekam eine Ahnung davon, wer und wie viele von ihnen nach 1945 in die Sowjetische Besatzungszone rückemigriert waren, welche Positionen sie bald innehatten. Ganz anders als im Westen, der offensichtlich von ihnen weitgehend gemieden wurde.

Ich bekam schließlich auch eine Vorstellung von ihrer wiedererwachenden Angst, als Ende der 1940er Jahre in der Tschechoslowakei die Slánský-Prozesse begannen und einige Juden in der DDR ohne Aufsehen ihre Posten verloren. Später sollte ich noch herausfinden, wie sich einige der Staatssicherheit andienten, um eine trügerische Sicherheit zu erkaufen.

Aber so weit war es noch nicht.

Ich selber bewegte mich durchaus mit Vorsicht, um nicht zu sagen mit einer begrenzten Furcht in der DDR, genauer: in der Hauptstadt der DDR; denn die Provinz blieb mir verschlossen. Ich durfte nichts, außer morgens ins Archiv gehen, eine kleine Auswahl meiner bestellten Akten lesen und abends wieder nach Westberlin zurückkehren. Als ich das erste Mal verbotene Wege ging, und mich bei einem Bekannten aus dem Theater am Schiffbauer Damm nach einem alten kommunistischen Juden erkundigte, wurde ich am nächsten Tag von einem Herrn angesprochen, der mir zu verstehen gab, dass ich mich besser an ihn wenden solle, wenn ich Dritte zu sprechen wünsche. Das tat ich auch. Ich gab ihm eine Namensliste von neun Männern und sieben Frauen, die ich gerne interviewen würde.

Nie hätte ich gedacht, dass ich an der großen Umwälzung am Ende des 20. Jahrhunderts teilnehmen würde und mich – verrückt genug – zugleich in einen führenden Funktionär der SED verlieben würde. Aber das dauerte noch ein wenig, selbst in diesen rasenden Zeiten …

Günther Y.: Mein Beobachtungsauftrag, Herbst 1988 (Brief von 2008 an die Journalistin Barbara Köhler)

Ich hatte mir als früherer Offizier der Staatssicherheit der DDR geschworen, nie wieder ein politisches Wort öffentlich von mir zu geben oder meine persönliche Geschichte irgendeinem Medium zur Verfügung zu stellen. Aber hier geht es um die völlig falsche historische Einschätzung eines Mannes mit angeblich großen Verdiensten. Weil ich wohl der einzige bin, der es besser weiß, habe ich Ihre Fragen zu der Geschichte vom Genossen Z. und von Marie L. wenigstens zum Teil beantwortet.

Ich will Sie an unsere Abmachungen erinnern, an die ich mich bei der folgenden Abschrift gehalten habe: Absolute Anonymität. Alle Namen, die von mir genannt wurden, habe ich gestrichen oder durch unverfängliche Buchstaben ersetzt. Alle persönlichen Fragen zu meiner Person und meine damaligen Antworten habe ich ebenfalls weggelassen. Falls Sie sich nicht an unsere Abmachungen halten, würde ich jeden Kontakt mit Ihnen abstreiten.

Es folgt mein zusammenfassender Bericht.

Ich hatte zu einer Zeit den Auftrag bekommen, Marie L. beobachten zu lassen, da wusste sie noch nicht einmal von der Erlaubnis, in unserem Parteiarchiv arbeiten zu dürfen. Bis ganz nach oben war ihr Antrag gegangen, man möge sie über Juden in der VVN und über deren Nachfolgeorganisation „Komitee der Antifaschistischen Widerstandskämpfer“ forschen lassen. Auf mittlerer Ebene war sie abgewiesen worden. Ihr zweiter Brief, in dem sie ihr besonderes Augenmerk auf jüdische Mitglieder der VVN und des Komitees legte, sollte schon abgelehnt werden, da meinte mein Vorgesetzter, Genosse Oberst U., selbst aus einer früher jüdischen Familie stammend, das Thema sei nicht uninteressant, ein Wissenschaftler wie Marie L. aus Bündnisschichten der BRD sei glaubwürdiger als ein Historiker aus der Akademie der Wissenschaften der DDR. Immerhin habe sich die DDR hier nichts vorzuwerfen, und er fügte hinzu – ich erinnere mich genau – jedenfalls weniger als die BRD. Ich selbst fand und finde, dass sich die DDR hier überhaupt nichts vorzuwerfen hat.

Genosse Oberst U. gab ihren Brief nach oben. Dort lag er drei Monate in verschiedenen Minister-Vorzimmern. Ich habe mich immer gefragt, mit welchen Unwichtigkeiten die dort ihre Zeit vertrödeln, während Wesentliches liegen blieb. Dann kam die Erlaubnis zurück, sogar mit persönlicher Abzeichnung von Honecker. Aber es gab Auflagen, und die betrafen meine Abteilung. Frau L. sollte beobachtet werden. Sie dürfe nur Personen befragen, bei denen sichergestellt sei, dass sie die Deutsche Demokratische Republik nicht verunglimpfen würden. Ich fand dies etwas übertrieben, denn was sollte Frau L. schon Negatives herausfinden. Als relativ unwichtige Person stufte ich sie ein und stellte deshalb nur die Genossen H. und B. dafür ab. Einer von ihnen saß im Archiv immer mehrere Reihen hinter ihr. Sie arbeitete diszipliniert und effektiv. Ihre Aktenberge türmten sich nach und nach, während meine Männer sich bei der Abfassung liegengebliebener Berichte langweilten. Nach zwei Wochen sahen sie nur noch morgens und abends nach, ob sie etwa fehlte.

Ich glaube, es dauerte mehr als vier Monate, da meldete B., dass benannte Person unter Umgehung der Auflagen nach ganz bestimmten Adressen suchte. Am nächsten Tag fing ich Frau L. ab und klärte ihre Arbeitsbedingungen. Sie versprach, ohne dass ich weiteren Druck ausgeübt hätte, sich daran halten zu wollen. Allerdings knüpfte sie in Verkennung ihrer Lage eine Bedingung an diese Zusage: sie werde sich an die Vorgaben halten, wenn ich „oder wer auch immer hinter Ihnen steht“ ihr helfen würde, sie jüdischen Personen zu empfehlen, die in der VVN oder im „Komitee der Antifaschistischen Widerstandskämpfer“ eine gewisse Rolle gespielt hätten. Ich glaube, sie begriff erst später, dass wir nur sehr vermittelt empfehlen konnten, wenn wir ihr nicht schaden wollten.

Ich fragte beim Genossen Oberst U. nach, der gab grünes Licht. Aber „sutje, sutje“ meinte er. Zunächst einmal nur eine Adresse. Mal sehen, was passiert.

Wir wählten unseren IM „Sabbat“ aus. Ich hätte ihr schon damals Genossen Paul Z. vermitteln können. Aber der stand noch nicht auf ihrer Liste und war zu hoch in der Parteihierarchie. Vielleicht hätte ich auch den Genossen Z. für zu unsicher gehalten. IM „Sabbat“ hatte dagegen eine lupenreine Biographie, stammte aus der Arbeiterklasse, war nie von den Faschisten gefasst worden und überlebte schließlich mit Hilfe einer deutschen kommunistischen Familie den Faschismus und spielte später im Kulturleben der DDR und in der VVN eine nicht unwesentliche Rolle, weniger in der Partei.

Aber wie das Leben so spielt: Frank Wehler – so nenne ich ihn – wollte sich erst bei seinem Freund Paul Z. erkundigen, ob es seine Richtigkeit hätte, wenn er einer westdeutschen Historikerin etwas über die Anfänge der VVN erzählen würde. Als Marie L. zu ihm kam, wies er sie ab, musste ihr aber gesagt haben, Paul Z. wisse doch ohnehin viel mehr als er. Jedenfalls ging sie danach zur Wohnung der Z.s.

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