Birgit Henriette Lutherer - Rabenkinder

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Wir lieben unsere Kinder. Sie sind ein Geschenk. Kinder bereichern unser Leben. Wir sehen sie aufwachsen – begleiten sie ins Erwachsen-Werden. Und dann?
In der Regel nabelt sich ein Kind von seinen Eltern ab und gründet irgendwann eine eigene Familie. Aus Eltern werden Großeltern. Eine neue Generation betritt die Bühne des Familienlebens. Großeltern, Eltern und Kinder leben in Synergie miteinander. – So der Plan. Doch leider geht es oftmals nicht nach diesem Plan, denn das Leben ist facettenreich und keinesfalls ein Wunschkonzert.
Was ist, wenn der Sohn oder die Tochter sich nicht nur abnabelt, sondern, aus welchem Grund auch immer, abwendet?
Wenn plötzlich alle Kontakte gekappt werden? Wenn das Kind aus der Reihe tanzt?
"Warum geschieht mir das? – Wieso mein Kind? – Was habe ich falsch gemacht?" und weitere Fragen schwirren dann im Kopf der Verlassenen umher. Das Buch «Rabenkinder» beschäftigt sich genau mit diesem Thema: Verlassen werden.

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„Ach so, Frau Lutherer, das meinen Sie.“

Helga beruhigt sich. Ihre zuvor deutlich spürbare Anspannung lässt merklich nach. Es ist, als hätte es Entwarnung für sie gegeben.

„Also, mein Tobias war ein ganz entzückendes Kind. Schon bei seiner Geburt war er so hübsch. Die Schwestern auf der Entbindungsstation sagten immerzu: ´Das ist ein Kind zum Klauen´. Sie waren ganz hin und weg. Alle, die ihn sahen, waren sofort ganz vernarrt in ihn. Er hatte diesen ganz besonderen Charme. Ich kann Ihnen das gar nicht so richtig in Worte fassen. Am besten zeige ich Ihnen ein Foto.“

Helga greift in ihre Handtasche und nimmt ihr Portemonnaie heraus. Sie klappt es auf und zeigt mir stolz eine Fotogalerie, die sich in der Innenseite befindet.

„Schauen Sie mal, das hier ist Dörte, unsere Erstgeborene. Und der hier, das ist mein Tobias. Ist der nicht süß?“

Helga strahlt über ihr ganzes Gesicht, als sie mir Tobias zeigt. Auf dem Foto ist ihr Sohn ungefähr drei Jahre alt - ein netter kleiner Kerl mit blonden Haaren, rosigen Pausbacken und freundlichem Lachen.

„Ja, Ihr Tobias ist ein hübsches Kind“, bestätige ich Helga.

„Nicht wahr? Er sieht aus wie ein kleiner Engel.“

„Benahm sich Tobias denn als Kind auch wie ein kleiner Engel?“

„Das kann ich leider nicht behaupten. Ich will damit nicht sagen, dass er böse war oder so. Es war nicht einfach mit ihm. Nichts war vor ihm sicher: Er musste alles untersuchen, anfassen oder auseinandernehmen. Dabei war er auch so tollpatschig. Er musste nur etwas anfassen und schon war es zu spät. Wenn Tobias etwas kaputt gemacht hatte, und ich mit ihm schimpfte, dann hat er mich angeguckt und gelacht. Sein Lachen war so süß, da konnte ich ihm nichts übelnehmen. Niemand konnte ihm da böse sein. Er war ja auch noch so klein.“

„Als Tobias dann etwas größer wurde, sagen wir mal so acht Jahre alt, ging er da mit den Dingen umsichtiger um?“

„Nun ja, Umsicht und Tobias – das sind zwei Worte, die nicht wirklich zueinander passen. In vielen Dingen ist er so grob und unvorsichtig und leider immer noch sehr tollpatschig. Das ist bis heute so.“

„Mir fällt da gerade noch eine Anekdote ein“, fährt Helga fort. „Tobias war vier, nein fünf Jahre alt. Eines Nachmittags schlich er sich unbemerkt in unseren Keller und holte dort aus einer Werkzeugkiste einen Hammer und ein Stemmeisen heraus. Mit dem Werkzeug bewaffnet, ging er in sein Kinderzimmer und begann die Wand damit zu bearbeiten. Von dem Radau aufgeschreckt, schaute ich natürlich sofort nach, was los ist. Da entdeckte ich Tobias in seinem Zimmer. Er kniete neben der Zimmertüre vor einer Steckdose. Tobias war gerade im Begriff mit Meißel und Hammer die Steckdose aus der Wand herauszubrechen. Ich war Gott sei Dank rechtzeitig da und konnte ihn noch davon abhalten. Natürlich stellte ich ihn, nachdem ich mich vom ersten Schreck erholt hatte, sofort zur Rede. Er lächelte mich nur an und erklärte mir dann mit der größten Selbstverständlichkeit, dass er nur mal gucken wollte, wie eine Steckdose in der Wand aussieht und wo die Kabel sind.“

„Helga, Tobias hatte zu diesem Zeitpunkt ein Alter, in dem Kinder doch schon ganz gut empfänglich sind für Hinweise auf Gefahren. Ich nehme an, Sie haben mit ihm über alle möglichen Gefahren gesprochen.“

„Ja, natürlich. Aber irgendwie hatte ich den Eindruck, als würde ich gegen eine Wand reden. Tobias nickte zwar immer zustimmend, als ob er verstanden hätte, was ich ihm gesagt habe. Doch es kam häufig vor, dass er kurze Zeit später wieder irgendeinen gefährlichen Blödsinn verzapfte. Es war geradezu so, als hätte er alles wieder vergessen, was ich ihm gesagt habe.“

„Sie meinen, Sie erreichten Tobias nicht mit Ihren Worten? Oder gab es keine Einsicht?“

„Auf eine Art glaube ich schon, dass er verstand, was ich von ihm wollte. Manchmal kam es mir vor, als ob er mir zuhörte, aber gleichzeitig irgendwie schon wieder mit einer anderen, neuen Sache beschäftigt war.“

„Gab es in Tobias´ Tagesverlauf auch mal Ruhephasen in denen er sich erholen konnte? Hielt er zum Beispiel Mittagsschlaf?“

„Nein. Tobias war den ganzen Tag aktiv. Nachdem ich ihn vom Kindergarten abholte, aß er sein Mittagessen und war im Anschluss sofort wieder beschäftigt. Mittags schlafen wollte er nie. Seine Lieblingsbeschäftigung am Nachmittag war es, den großen Sandkasten vom Spielplatz umzugraben. Daran hatte er die größte Freude. Das machte er stundenlang. Glücklicherweise befand sich der Spielplatz direkt vor unserer Wohnung. So konnte ich vom Küchenfenster aus immer mal nach Tobias schauen.“

„Dann konnten Sie Tobias mit gutem Gewissen draußen spielen lassen. Spielte Tobias mit anderen Kindern?“

„Ja, gewiss. Er liebt es im Mittelpunkt zu stehen oder einfach nur mittendrin zu sein.“

„Helga, Sie sagen, dass Tobias immer in Aktion war. Wie kam er in der Schule zurecht? Dort musste er ja plötzlich stillsitzen.“

„Die Schule ist so ein Kapitel für sich. Natürlich hatte Tobias Schwierigkeiten still zu sitzen und dem Unterricht zu folgen. Jede Woche wurde ich von seiner Lehrerin zum Gespräch gebeten. Es gelang ihr nicht, Tobias zur Ruhe zu bringen. Sie hatte schon einiges ausprobiert, aber nichts half. Frau K. stellte Regeln in der Klasse auf für das Verhalten der Kinder im Unterricht. Alle hielten sich an diese Regeln. Nur mein Tobias nicht. Er war nicht zu bändigen. Ständig stand er mitten im Unterricht auf und rannte herum. Er störte seine Mitschüler beim Lernen, indem er sie ärgerte. Fast täglich bekam Tobias Strafarbeiten auf oder musste nachsitzen.“

„Wie schlug sich das in den Schulnoten nieder?“, möchte ich von Helga erfahren.

„Fragen Sie besser nicht. Die Noten waren eine Katastrophe. Rechnen, Sachkunde und Sport waren noch ganz in Ordnung. Schreiben und Lesen hingegen waren eine Qual für Tobias. Es wollte ihm nicht gelingen. Wir alle waren verzweifelt. Nach einiger Zeit schlug seine Lehrerin vor, Tobias auf Legasthenie testen zu lassen. Der Test fiel, wie zu erwarten war, positiv aus. Tobias wurde als hochgradiger Legastheniker erkannt. Von da an bekam er eine spezielle Förderung. So konnte Tobias zumindest die Schulzeit mit einem ganz passablen Hauptschulabschluss beenden.“

„Ich kann mir vorstellen, Helga, dass es eine sehr anstrengende Zeit für Sie gewesen sein muss.“

„Das stimmt. Nonstop war ich mit Tobias beschäftigt. Ich hatte ein furchtbar schlechtes Gewissen Dörte gegenüber. Meine Große musste immer zurückstecken. Tobias hat all meine Kraft und meine ständige Aufmerksamkeit gebraucht. Ich habe alles gegeben. Und jetzt das! Wieso bestraft mich Tobias so sehr? Ich verstehe es nicht. Ich bin verzweifelt. Zwischendurch habe ich sogar darüber nachgedacht, mein Leben zu beenden, weil ich diesen Schmerz nicht mehr aushalten konnte. Doch dann dachte ich an Dörte, mein Enkelkind und an Dieter. So etwas könnte ich ihnen nicht antun. Ich liebe sie zu sehr. Ich möchte nicht, dass sie wie ich diese Höllenqualen erleiden müssen.“

„Tobias hat sozusagen Ihre volle Aufmerksamkeit gefordert?“

„So ist es. Ich bin froh, dass unsere Dörte ein so ruhiges Kind war. Sie war sehr genügsam. Wenn die Kleine ein Buch in den Fingern hatte, war sie glücklich. Dörte hatte selten das Bedürfnis, nach draußen zu gehen. Sie wollte auch keine Kontakte zu anderen Kindern haben. In der Schule kam sie ganz gut zurecht, verbrachte die Pausenzeit aber immer alleine. Während andere Kinder auf dem Pausenhof herumtobten und spielten, saß sie auf einem Mäuerchen mit einem Buch in der Hand und las. Sie war froh, wenn ihre Mitschüler sie in Ruhe ließen. Wenn ich so zurückblicke, brauchte Dörte überhaupt viel Ruhe. Auch brauchte sie für alles sehr viel Zeit. Bis heute macht sie alles mit Bedacht.“

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