Samantha Prentiss - Endstation Tod

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Die Edel-Prostituierte Clairé Beauvais fühlt sich urlaubsreif. Ihre letzten Aufträge haben ihr alles abverlangt. Dennoch wird sie gebeten sich eines weiteren dringenden Falles anzunehmen.
Die Verbrecher-Organisation ›Special Executive of Murder, Assault, Revenge and Terrorism‹, kurz ›SMART‹, ist weltweit in den Fokus der Geheimdienste gerückt.
Clairé wird auf Kenneth O'Sullivan angesetzt, der im Verdacht steht ›SMART‹ anzugehören. Unter Einsatz ihrer weiblichen Reize soll sie durch ihn mehr über die geheime Organisation in Erfahrung bringen, die in Europa einen Anschlag plant …

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Clairé Beauvais

Endstation Tod

Clairé Beauvais

Endstation Tod

Erotic – Crime – Fiction

Samantha Prentiss

Bibliografische Information durch

die Deutsche Nationalbibliothek:

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über

http://dnb.de abrufbar

1. Auflage

Covergestaltung:

© 2019 Susann Smith & Thomas Riedel

Coverfoto:

© 2019 pixabay.com

Impressum

© 2019 Samantha Prentiss

Verlag Kinkylicious Books Bissenkamp 1 45731 Waltrop Druck epubli GmbH - фото 1

Verlag: Kinkylicious Books, Bissenkamp 1, 45731 Waltrop

Druck: epubli GmbH, Berlin, www.epubli.de

ISBN siehe letzte Seite des Buches

»Verrätereien begeht man

öfter aus Schwäche als

in der ausgesprochenen

Absicht, zu verraten!«

Francois de La Rochefoucauld (1613 - 1680)

Kapitel 1 Ein deprimierender Grauschleier lag an diesem sonnenlosen Oktobertag - фото 2

Kapitel 1

Ein deprimierender Grauschleier lag an diesem sonnenlosen Oktobertag über der endlosen Weite eines der größten Flughäfen Europas.

Eine junge Frau drängelte sich durch das Gewühl der Menschen im › Terminal 5 ‹ des › Heathrow Airports ‹. Sie hatte gerade erst mit zwei anderen Reisenden eine der Kabinen des vollautomatischen › Personal Rapid Transit Systems ‹ verlassen, die den Terminal im Dreisekundentakt von einem entfernteren Langzeitparkplatz am nord-westlichen Rand des Flughafengeländes direkt ansteuerten, nachdem die Flugnummer eingegeben worden war. Sie sah blendend aus. Ihr Haar von Natur aus blond umrahmte ihr Gesicht wie schimmerndes Gold. Hinzu kam ihr großer Mund, der offensichtlich gern lachte – in sinnlichem Rot geschminkt und leicht geöffnet, sodass ihre hellen, weißen Zähne, in seinem Schatten sichtbar wurden. Ihre Nase war schmal, fast schon klassisch zu nennen, deren Flügel, unter hoch angesetzten Wangenknochen, plötzlich zu Beben anfingen.

Fariba Farrochzad hieß die junge Dame aus Teheran, die jeder für den Prototyp einer waschechten Britin hielt. Mahmud Alawis Männer vom › VAJA ‹, dem › Ministerium für Nachrichtenwesen der Islamischen Republik Iran ‹, hatten ihre Wahl mit großer Sorgfalt getroffen. Dieser Entscheidung und der Tatsache die Tochter eines hohen Offiziers der › Al-Quds ‹-Brigaden zu sein, verdankte die Iranerin jenen Auftrag, den sie gerade auszuführen im Begriff war.

Sie sollte unter dem gewölbten Terminaldach spezielle Flash-Speicher von einem Kollegen übernehmen und auf schnellstem Weg nach Venezuela bringen. Dort sollten sie von einem anderen iranischen Agenten in Empfang genommen werden, der sie anschließend nach Teheran bringen würde. Jeder einzelne Zug war bereits genauestens geplant worden. Der Transport der hochsensiblen Daten, die den Iran in den Besitz der Atombombe bringen würde, musste nur noch ausgeführt werden.

Am Flugschalter der › Air France ‹ wies die hübsche Iranerin ihren falschen Pass und das Ticket nach Caracas vor. Ein Mitarbeiter der › Airport Security ‹ bat sie höflich, einen Blick in ihre Reisetasche werfen zu dürfen, was sie ihm lächelnd gewährte.

»Wenn ich Sie bitten darf mir zu folgen«, forderte eine weibliche Beamtin sie auf, »um sich einer Leibesvisitation zu unterziehen.«

Erst jetzt zeigte sie sich ein wenig unwilliger. »Ich verstehe nicht ganz … Warum denn ausgerechnet ich?«, fragte Fariba Farrochzad in einwandfreiem Oxford-Englisch. »Sehe ich etwa so aus, als würde ich Sprengstoff in meinem Spitzen-BH mit mir tragen oder eine Schusswaffe im Strumpfband?«

»Sie müssen verstehen, dass die Sicherheitsmaßnahmen sehr verstärkt wurden. Wir sind angehalten zusätzliche Stichproben durchzuführen«, erklärte die Sicherheitsbeamtin mit dem zum Pferdeschwanz gebundenen langen Haaren. »Letztlich geschieht das doch auch in Ihrem eigenen Interesse.«

»Aha, … tut es das?«, entgegnete die Iranerin spöttisch.

»Ich verstehe ja, dass eine Leibesvisitation niemandem angenehm ist, aber es ist nun einmal erforderlich. Denken Sie nur an die Terroranschläge der letzten Zeit«, erwiderte die Beamtin in freundlichem Ton. »Flughäfen der ganzen Welt sind zu diesen Maßnahmen gezwungen.«

Fariba Farrochzad atmete tief durch, wobei sich ihr beachtenswerter Busen hob und senkte. »Na schön, wenn es sich nicht vermeiden lässt«, seufzte sie. »Dann werde ich mich Ihnen halt in meinen Dessous zeigen.«

»Danke, dass Sie Verständnis für die Maßnahme haben«, lächelte die Frau der Flughafensicherheit und ging vor.

Die Iranerin folgte ihr mit mürrischer Miene und betrat gleich darauf einen schmucklosen Raum. Doch kaum hatte sich die Tür hinter ihr geschlossen, erlebte sie die größte Überraschung ihres noch jungen Lebens …

… denn eine ihr direkt gegenüberliegende Tür hatte sich geöffnet und eine Frau trat ein. Eine Frau, die jeder für ihre eineiige Zwillingsschwester gehalten hätte. Sie entsprach in jedem noch so kleinsten Detail haargenau ihrem Ebenbild. Als sich ein heiserer Schrei ihrer Wut den Weg über ihre Lippen bahnte, hatte sie begriffen, dass sie in eine Falle der Gegenseite gestolpert war.

***

Kapitel 2 Das Spiegelbild der Iranerin hieß Clairé Beauvais die den Körper - фото 3

Kapitel 2

Das Spiegelbild der Iranerin hieß Clairé Beauvais, die den Körper einer Venus, die Geschmeidigkeit eines Panthers und Augen wie funkelnden Diamanten besaß. Sie arbeitete als Edel-Prostituierte, fesselte die Blicke aller Männer und hasste Flecken auf weißen Westen. Dass sie als freie Mitarbeiterin vom britischen Geheimdienst angeworben worden war, wussten nicht einmal ihre Freunde. Immer wieder garantierten ihre maskenbildnerischen Tricks großartige Erfolge. Mit demselben Hüftschwung, den Fariba Farrochzad ihr Eigen nannte, ging sie auf die entlarvte Iranerin zu. »Kein guter Start«, stellte Clairé lächelnd fest. Sie legte ihr zwei Finger unter das Kinn, sodass Fariba sie direkt anschauen musste und bemerkte spöttelnd: »Läuft nicht gut, wenn gleich der erste Auftrag in die Hose geht, nicht wahr?«

Wütend starrte Fariba sie an. In ihren Augen funkelte der blanke Hass, den sie aller westlichen Dekadenz gegenüber empfand.

Clairé schmunzelte, achselzuckend. »Nun ja, so etwas kann natürlich vorkommen. Menschen stolpern nicht über Berge, sondern über Maulwurfshügel.Kaum das es begonnen, ist das aufregende Leben als Agentin auch schon wieder vorbei.«

»Endstation ist für jeden woanders!«, fauchte die Iranerin gereizt.

»Sie sollten froh sein, dass die Ihre in London ist und Großbritannien niemanden in den Iran ausliefert!«, erwiderte Clairé kühl. »Was meinen Sie, würde man dort wegen Ihres Versagens mit Ihnen anstellen? Ihre Endstation wäre der Tod!«

»Ich wünsche Ihnen, dass Sie an Ihrer Selbstgefälligkeit ersticken und in die Dschahannam [ 1 ]kommen. Ins Inferno für alle Christen … auf ewig, Sie Ungläubige!«

Zwei Männer betraten den Raum: Ragnar Lundquist und Garrett Simmons, die Clairé schon mehrfach in heiklen Fällen zur Seite gestanden hatten. Leonard Edwards, Chef einer straff organisierten Agententruppe, hatte aus ihnen ein äußerst schlagfertiges Trio gebildet.

Die beiden waren recht verschieden. Ragnar Lundquist – Schwede, Ende Zwanzig, blauäugig – hatte ein äußerst sympathisches Wesen und war immer korrekt. Garrett Simmons hingegen war dicklich, klein, hatte eine Glatze, die er meist mit einem Haarersatz kaschierte, besaß genau sechs Bauchfalten, wenn er sich setzte, und war rundherum von anderer Wesensart als der große Lundquist. Garrett wirkte stets melancholisch und bekümmert, wie ein deprimierter Dackel und wurde immer wieder hoffnungslos unterschätzt.

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