Die Sonne führte einen verzweifelten Kampf gegen eine Horde von Wolken. Clairés Wohnung war erfüllt von rhythmischen Klängen.
Mit kleinen Schritten tanzte sie zum Sofa. Warten! , dachte sie. Wieder einmal musst du beweisen, wieviel Geduld du aufzubringen imstande bist . Sie wartete auf O'Sullivan, den Mann, den sie in › Fatsos ‹ Auftrag über › SMART ‹ aushorchen sollte. Sie nippte am Drink. Vor ihr lagen drei Tageszeitungen. In der Flut der täglichen Information ging der Bericht über das Attentat auf den holländischen Gelehrten beinahe unter.
Clairé schmunzelte. Hier bot sich eine gute Gelegenheit, sich bei Russell Çakir mit einem kleinen Kompliment zu revanchieren. Sie griff zu ihrem Smartphone und wählte seine Nummer.
Nach dem achten Klingelzeichen hob er ab.
»Applaus für die gute Leistung, mein Lieber«, sagte sie aufgekratzt.
»Clairé!«, rief Çakir erfreut aus, der ihre Stimme sofort erkannt hatte.
»Du hast dir gestern gute Zensuren eingehandelt, wie ich in der Zeitung lese«, lächelte Clairé.
»Warum treffen wir uns nicht und du begießt den Erfolg mit mir?«, schlug Çakir vor.
»Du weißt genau, dass mich deine kleine Freundin dafür in Stücke reißen würde!«, mahnte sie.
»Ach, Quatsch! Sie ist ja hier!«
»Es tut mir furchtbar leid, Russell, aber im Moment kann ich hier nicht weg.«
»Geht es dir nicht gut? Bist du krank?«
»Das zum Glück nicht.« Clairé lachte.
»Und was hält dich dann in deiner Bude fest?«
»Ein Mann«, erwiderte sie wahrheitsgetreu. Sie dachte an O'Sullivan, der sie endlich mal anrufen oder besser noch, direkt zu ihr kommen sollte.
»Och, so ist das«, witzelte Çakir. »Na, dann will ich deinem Glück selbstverständlich nicht im Wege stehen. Ruf mich einfach an, wenn du mal Zeit hast.«
»Das werde ich ganz bestimmt!«, erwiderte sie und beendete das Telefonat in dem Augenblick, da es an ihrer Tür schellte. Sie legte das Smartphone an seinen Platz zurück und stand auf. Bevor sie sich jedoch zur Tür begab, brachte sie ihr halbvolles Glas noch in die Küche und warf einen prüfenden Blick in den Wandspiegel. Zufrieden stellte sie dabei fest, dass ihr Aussehen mal wieder eine Top-Note verdiente. Lächelnd und mit wiegenden Hüften schritt sie in die Diele.
Draußen stand ein Mann. »Miss Clairé Beauvais?«, fragte er mit einem jungenhaften Lächeln.
»Die bin ich.«
»Mein Name ist Kenneth O'Sullivan.«
Sie bedeutete ihm einzutreten. »Wenn Sie mögen … Bitte!«
***
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