Thomas Friedrich Sänze - Fulcher von Fabeln - TOD IN ELBING

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Fulcher von Fabeln - TOD IN ELBING: краткое содержание, описание и аннотация

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Prußen, Elbing, im Jahre des Herrn 1260. Dies ist die eigentümliche Geschichte des Ordensritters Fulcher von Fabeln: Die Rache der prußischen Frauen an seinem Gemächt lässt ihn mit dem Schöpfer und der Schöpfung hadern.
Nach jahrzehntelangen Kleinkriegen gegen die heidnischen Einheimischen war es dem deutschen Ritterorden mit mächtigen Kreuzfahrerheeren gelungen, die prußischen Stämme zu unterwerfen. Doch geknechtet unter dem Kreuz ihrer neuen Herren und ihrer Götter beraubt, erhoben sie sich aufs Neue allerorts und übten blutige Vergeltung.
"Der großen Aufstand fegte wie ein Sturm über das prußische Ordensland. Die Rückkehr der alten Götter verwandelte das Land in einen tiefen Brunnen christlichen Blutes. Der Tod errichtet sein Reich und die Funken des Lebens verloschen. Somit passte die Welt zu meinem eigenen grausamen Los, denn Schluck für Schluck versenkte ich mein Leben auf den Grund eines Tümpels aus Wein und beschwerte es mit allen Gewichten der Mühsal und der Qualen meines noch jungen Lebens. Nachts torkelte ich einsam durch den Schlamm der verlassenen Straßen, mit dem Weinschlauch in der einen und meinem Jammer in der anderen Hand, hoffend, mich finde weder Gott noch sein Höllenknecht. Jedoch fanden sie mich beide. Der eine um mich zu retten, der andere um mich zu verdammen. Sie pusteten mich wie ein Staubkorn von meinem eingetreten weinseligen Pfaden und quälten meine arme sterbliche Seele, in dem sie mir Durstigem die Sünden aller Welt vorhielten, ohne mich von ihnen trinken zu lassen. Der Himmel schwieg, die Hölle tanzte und die Fluten kamen bis an den Strand."
Ein mittelalterlicher Selbstfindungstrip voller Blut, Sarkasmus und dem, was das Mittelalter an Erotik zu bieten hat.

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Albertus gegenüber saß sein Kumpan Bernardus. Er war ungefähr in meinem Alter, hatte blasse Lippen und ein teigiges Gesicht. Seine Finger waren gewöhnlich voller Tinte und hinterließen auf allem, was er anfasste, schmierige Farbkleckse. Lediglich die Pergamente und Bücher, mit denen er arbeitete, blieben erstaunlicherweise immer sauber. Interessanterweise wies seine Kutte genau im Schritt besonders viele Farbflecken auf. Offensichtlich spielte er während der Arbeit gerne an sich herum. Ich ignorierte diese skurrile Angewohnheit dem eisernen Prinzip folgend, mich weder in Gedanken noch in Taten mit den Schwänzen anderer Kerle zu befassen. Deshalb sah ich ihm auch nur durch Zufall über seine gebeugte Schulter und machte die überraschende Entdeckung, dass sich dieser kleine Schmutzfink doch tatsächlich mit äußerst anrüchigen Werken beschäftigte.

Erbost entriss ich ihm die Pergamentrolle, die seine Fantasie und seinen Schwengel so augenscheinlich beflügelte. Natürlich nur, um sie selber genauer zu studieren. Ich war erstaunt, welch skandalöse Schriften wir in unserem Armarium aufbewahrten und empört, dass man sie vor mir verborgen hatte.

Bernardus erschrak, und sein Gesicht wurde noch blasser als sonst. Es war ihm sichtlich peinlich, erwischt worden zu sein. Als Wüstling würde er noch üben müssen. Der alte Albertus warf ihm einen vernichtenden Blick zu. Daraufhin schrumpfte Bernardus ein weiteres Stück in sich zusammen und sah aus, als wolle er sich gleich unter dem Pult verkriechen.

Das alles nahm ich nur am Rande wahr, denn voller Inbrunst betrachtete ich das Pergament. Die lateinischen Texte waren sehr gut und anschaulich illustriert. Mit Kennermiene nahm ich genüsslich sämtliche Abbildungen und eindeutigen Positionen in Augenschein. Als mir bewusst wurde, dass ich damit sowieso nichts würde anfangen können, ließ ich das Pergament wieder auf sein Pult fallen.

„Ich verstehe, wenn du bei dieser Lektüre die Lust verspürst, an deinem Schwengel zu spielen. Aber tue das in Zukunft, wenn ich nicht anwesend bin, oder benutze für solche Handlungen den Lokus! Ist das klar?“

Mein unerregbarer Zustand war schon schlimm genug zu ertragen, da wollte ich anderen nicht noch dabei zusehen, wie sie sich selbst beglückten.

Bernardus glotzte mich an und nickte dümmlich. Fast wäre ihm vor Erstaunen der Unterkiefer auf das Pult gefallen. Offenbar hatte er wie die meisten einfältigen Mönche gedacht, er sei der Einzige mit schmutzigen Bedürfnissen. Dem alten Albertus hingegen quollen beinahe die Augen aus dem Kopf. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich niemals gesehen, dass der Alte seine Fassung verlor. Offenbar wollte er mir dieses Vergnügen just heute zuteilwerden lassen.

Dieser Tag bot immer neue Überraschungen, und keine von ihnen entzückte mich. Albertus begann, über die Verwerflichkeit des Ganzen zu lamentieren. Davon bekam ich noch schlimmere Kopfschmerzen und sagte ihm unverblümt, er solle sich zum Teufel scheren. Aber anstatt sich dorthin zu trollen, besprang er nun erst recht sein moralisches Ross und ritt es feurig mit einem langatmigen und langweiligen Vortrag über die aktuelle christliche Morallehre. Ich schnaubte nur verächtlich, ging zurück auf meinen Platz und ließ meinen Kopf auf das harte Schreibpult fallen. Inzwischen hatte Albertus ein Pergament über Augustinus hervorgekramt. Mit vor Ehrfurcht zitternden Händen hielt er es hoch und begann daraus vorzulesen. Richtig ausführlich natürlich, wie auch sonst, dazu sehr, sehr langatmig, und monoton.

„Der große Augustinus, Bischof der Stadt Hippo und glorreicher Verfechter des Gottesstaates, sagte uns: ‘Weiber sind unrein und nicht zu mehr nütze als alleine für das fleischliche Tun. Gerade dieses abscheuliche, zutiefst verwerfliche Treiben verurteilte er jedoch aufs Schärfste …!’“

In dieser Art fuhr er vor sich hinleiernd fort. Er las sehr laut und sehr deutlich, und wenn ich mich recht entsinne, las er sogar jedes Eselsohr einzeln mit vor, als ob er sagen wolle: „Nun wissen wir es aber ganz genau.“

Für Leute wie Albertus war Wissen nicht Macht sondern Pracht! Als hässliches kleines Männlein brauchte er irgendetwas, womit er sich selbst schmücken konnte. Dieses Etwas musste er natürlich denen, die es nicht im Geringsten interessierte, unter die Nase reiben.

Ich schielte nach einem der vielen Gänsekiele, die überall herumlagen und überlegte, wie wohl die Chancen stünden, diesem Redefluss ein Ende zu setzen, indem ich ihm einen davon durchs Auge in sein Gehirn rammte.

Aus langer qualvoller Erfahrung wusste ich, dass geübte Schmierfinken wie Albertus jede Menge Phrasen kannten, die sie allzeit zum Dreschen bereithielten, wenn man ihnen nur Gelegenheit dazu bot. Die meisten Kopisten saugten das Geschriebene wie eine Art Gift in sich ein, wo es dann in ihrem Inneren wirkte und ganz langsam etwaige Reste eigenständigen Denkens, dessen sie eventuell einmal fähig gewesen waren, abtötete. Nicht aufzuhalten waren sie, wenn sie mit erhobenem Zeigefinger dumm in der Gegend herumstanden und irgendwelchen Unsinn verzapften, den sich irgendwann einmal weitere geistig umnachtete Gestalten aus den Fingern gesogen und aus Langeweile auf dem Lokus niedergekritzelt hatten.

Natürlich verfolgte Bernardus im Gegensatz zu mir die Ausführungen des alten Albertus mit einem andächtigen Glitzern in seinen braunen Augen. Er war schließlich auch ein Kopist. Die beiden lebten in ihrer ganz eigenen kleinen Welt, in der ich keinen Platz hatte. Deshalb tat ich das, was jeder tat, der keinen Platz in der Welt hatte: Ich nahm ihn mir und schlug mit der Faust auf das Pult.

„Es reicht mir jetzt! Euer glorreicher Augustinus hätte mal ein paar Weiber besteigen sollen, anstatt ständig solchen Mist zu verzapfen. Er ist ein gutes Beispiel dafür, dass man bei einem Leben ohne auskömmlich wilde und regelmäßige Fleischeslust sehr schnell überspannt und leicht schwachsinnig wird.“

Während Bernardus sichtlich pikiert blinzelte, war Albertus aufs Höchste beleidigt. Solche Gedanken schienen ihnen wohl noch nie gekommen zu sein. Albertus plusterte sich auf, warf hochmütig seinen Kopf zurück und verkündete mit stolzgeschwellter Brust.

„Unsinn! Ich lebe schließlich auch in Keuschheit!“

„Eben!“, bemerkte ich trocken.

„Kein Wunder, dass Gott Euch gestraft hat. Ihr solltet beten, Askese üben und eure unkeuschen Gedanken verbannen“, giftete der Alte zurück.

„Ich weiß, ich weiß. Mein Zustand im Diesseits ist die Strafe für ein sündhaftes Dasein in Vergangenheit und Gegenwart.“

Theatralisch hob ich die Hände zur Decke:

„Herr, gib mir Keuschheit – aber nicht jetzt!“

„Ihr spottet des Herrn!“

Albertus lief knallrot an, und ich hoffte, er würde tot umfallen. Aber den Gefallen wollte er mir nicht tun. Stattdessen wischte er sich den Schaum vom Mund, riss sich zusammen und nickte gnädig.

„Ich vergebe Euch, Bruder!“

Diese gönnerhafte Äußerung machte mich nun wirklich wütend.

„Bruder, ich bin nicht dein verdammter Bruder!“

Meine Wut beeindruckte ihn weder, noch brachte sie ihn dazu, endlich den Mund zu halten.

„Origenes von Alexandrien entkam auf genau dieselbe Art und Weise der Versuchung wie Ihr!“

„Ach?“

Das war neu.

„Ja! Er kastrierte sich selbst!“

Jetzt schrie ich:

„Ich bin nicht kastriert, nur beschädigt; und mit Freiwilligkeit hatte das Ganze schon gar nichts zu tun, sondern mit einer Horde blutrünstiger prußischer Weiber!“

„Vielleicht war es ein unbewusster Akt, um Euer sündiges Leben zu beenden!“

„Wenn du weiterhin so einen Blödsinn von dir gibst, werde ich dich kastrieren. Und glaub mir: Daran wird garantiert nichts Unbewusstes sein!“

„Ihr müsst die Weiber verachten, um sie Euch aus dem Herzen zu reißen!“

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