Hugo Friedländer - Pitaval des Kaiserreichs, 2. Band

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Pitaval des Kaiserreichs, 2. Band: краткое содержание, описание и аннотация

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Das breite Publikum begeistert sich für die Einblicke in das pralle Leben des Deutschen Kaiserreichs und seine Schattenseiten. Mörder und Betrüger, hochrangige Politiker und anarchistische Terroristen, einfache Arbeiter und adlige Rittergutsbesitzer – alle landen bei Hugo Friedländer irgendwann vor dem Kadi. Er zitiert wortwörtlich den verbalen Schlagabtausch vor Gericht. Da fetzt sich der Staatsanwalt mit der Verteidigung und der Richter treibt dem Angeklagten im Kreuzverhör die Schweißperlen auf die Stirn. Zwischendurch darf es auch ruhig mal menscheln und gelacht werden. Hier verwandeln sich die Kriminalfälle in «Forensische Dramen», wie es Hugo Friedländer selbst nennt. Spannung bis zur Urteilsverkündung ist garantiert. Man weiß ja nie, wie es ausgeht.

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Mitte Februar 1901 hatte sich Moritz Lewy vor dem Schwurgericht des Landgerichts Konitz wegen wissentlichen Meineids zu verantworten. Den Vorsitz des Gerichtshofes führte wiederum Landgerichtsdirektor Schwedowitz. Die Anklage vertrat der inzwischen neu ernannte Erste Staatsanwalt Dr. Schweigger. Die Verteidigung führten Rechtsanwalt Hugo Sonnenfeld (Berlin) und Rechtsanwalt Appelbaum (Konitz). Eine große Anzahl Zeugen bekundete: Sie haben Winter mit Moritz Lewy oftmals zusammen gehen und plaudern sehen. Andere Zeugen, und zwar die intimsten Freunde des ermordeten Winter, bekundeten: Sie haben einen Verkehr zwischen Moritz Lewy und Winter niemals wahrgenommen. Von einigen Zeugen wurde bekundet, daß Winter anderen Gymnasiasten zum Verwechseln ähnlich gesehen habe.

Im Laufe der Verhandlung, die volle vier Tage in Anspruch nahm, erklärte Kriminalkommissar Wehn (Berlin): Moritz Lewy habe für Sonntag, den 11. März, sein Alibi vollständig einwandfrei nachgewiesen. Die Behauptung, Lewy habe kurz nach dem Morde ein Paket fortgeschafft, in dem sich Leichenteile befunden haben, sei unwahr. Es sei festgestellt, daß das Paket Kalbfleisch enthielt, das Lewy bei einer Kundin abgeliefert habe. Am Abend des dritten Verhandlungstages bemerkte der Verteidiger R.-A. Appelbaum: Ich beantrage die Vernehmung des hier anwesenden Journalisten Zimmer. Der Vorsitzende ersuchte Zimmer, zunächst hinauszugehen.

Rechtsanwalt Appelbaum: Herr Zimmer ist vom 18. September bis zum Speisigerprozeß (5.-6. Oktober) vielfach bei mir gewesen mit der ausdrücklichen Erklärung, er wolle seine Dienste den Juden gegen Entgelt anbieten, und zwar besonders in der Lewyaffäre. Er erklärte: In der ganzen Stadt werde gearbeitet, um Moritz Lewy meineidig zu machen, und er wolle sich jetzt gegen Bezahlung auf unsere Seite stellen. Ich verwies ihn auf seine Antezedenzien und fragte ihn, welche Dienste er als bekannter Antisemit leisten könne. Darauf übergab er mir ein Exposé, das er schon in der Tasche trug. Er sagte, er habe Mittel in der Hand, um zu verhindern, daß Moritz Lewy etwas geschehe. Wenn seine Dienste nicht akzeptiert werden sollten, sei Lewy verloren. Am 30. September, kurz vor dem Speisigerprozeß, war er wieder bei mir und sagte, jetzt würde er auch nicht mehr für 20000 Mark für die Juden arbeiten, Moritz Lewys Schicksal sei besiegelt. Am 7. Oktober, einem Sonntag, am Tage nach der Verhaftung Lewys, kam er wieder zu mir. Er triumphierte und sagte: Nun sehen Sie, es ist gekommen, wie ich vorausgesehen habe. Der Verteidiger ersuchte, Zimmer über diese Punkte befragen zu dürfen und bat den Ersten Staatsanwalt um sein Einverständnis, daß er den Zeugen, wie es bei Wienecke geschehen, in ein Kreuzverhör nehmen dürfe.

Erster Staatsanwalt: Kreuzverhör? Ich kenne kein Kreuzverhör, in der ganzen Strafprozeßordnung kommt das Wort nicht vor.

Rechtsanwalt Sonnenfeld: Aber doch in der Wissenschaft kennt man es.

Vors.: In der Wissenschaft allerdings.

Staatsanwalt: Ich lehne es ab. Unter allgemeiner Spannung wurde hierauf Redakteur Zimmer, Bürgermeister und Amtsanwalt a.D., in den Saal gerufen. Der Vorsitzende ließ sich das Exposé geben und übernahm die Vernehmung des Zeugen selbst.

Vors.: Erinnern Sie sich, während des Speisigerprozesses bei Rechtsanwalt Appelbaum gewesen zu sein?

Zimmer: Ja.

Vors.: Was veranlaßte Sie dazu?

Zimmer: Ich glaube, der jüdische Handelsmann Gerber sagte mir, ich möchte doch einmal hingehen.

Vors.: Wie kam Gerber dazu, Sie verfolgen doch antisemitische Interessen?

Zimmer: Ich nahm an, daß ich für die Gegenpartei arbeiten sollte.

Vors.: War das vor dem Speisigerprozeß?

Zimmer: Ich kann mich nicht erinnern.

Vors.: Sagten Sie Herrn Appelbaum, daß Sie im Auftrage Gerbers kommen?

Zimmer: Es ist möglich, ich weiß es nicht mehr.

Vors.: Wenn Sie sagten, Sie kämen auf dessen Veranlassung, konnten Sie doch abwarten, daß Ihnen Vorschläge gemacht werden, andernfalls mußten Sie sie machen. Haben Sie nun selbst Vorschläge gemacht?

Zimmer: Ich weiß es wirklich nicht.

Vors.: Haben Sie vielleicht vorgeschlagen, für jüdische Zeitungen zu schreiben?

Zimmer: Ich glaube, ich sagte, ich wolle mich an den von jüdischer Seite angestellten Ermittelungen beteiligen.

Vors.: Haben Sie der Staatsanwaltschaft oder Polizei auch Ihre Dienste angeboten?

Zimmer: Nein!

Vors.: Sie wollten also nach einer bestimmten Richtung wirken?

Zimmer: Eigentlich unparteiisch.

Vors.: Obwohl Sie der Überzeugung waren, daß der Mörder nur unter den Juden zu suchen sei, wollten Sie christliche Spuren verfolgen?

Zimmer: Eigentlich nein, ich hatte meine Ansicht nicht geändert und glaubte meiner Herzenssache, daß der Mörder unter den Juden sei, auch so frönen zu können.

Vors.: Welche Vorschläge machten Sie Rechtsanwalt Appelbaum?

Zimmer: Daß ich in der Ermittelung der Täter mitwirken wolle. Ich glaube, ich nannte auch einige Spuren.

Vors.: Christliche natürlich, trotzdem Sie die Überzeugung hatten, die Täter seien unter den Juden zu suchen?

Zimmer: Ich übergab meine Dispositionen. Der Worte erinnere ich mich nicht.

Vors.: Haben Sie sich nicht über den Stand der Ermittelungen gegen Moritz Lewy geäußert?

Zimmer: Das ist möglich.

Vors.: Was sagte Rechtsanwalt Appelbaum?

Zimmer: Er wollte nach Berlin schreiben, ob man meine Dienste wolle.

Vors.: Direkt abgelehnt wurde Ihr Angebot nicht?

Zimmer: Nein.

Rechtsanwalt Appelbaum: Herr Zimmer war am 19. September bei mir. Zimmer: Als ich nach etwa einer Woche wiederkam, sagte Herr Appelbaum er wundere sich, daß die Herren aus Berlin noch keinen Bescheid gegeben hätten, er bat mich, wiederzukommen. Ich kann mich an die Daten nicht mehr genau erinnern. Am Tage nach dem Speisigerprozeß ging ich auf Veranlassung Gerbers wieder zu Rechtsanwalt Appelbaum. Dort stand ein dunkler Mann, den mir Rechtsanwalt Appelbaum als Jakoby aus Tuchel vorstellte, der später hier wegen Meineids verurteilt worden ist. Er sagte, es wäre ein trauriger Fall; ein stiller, ruhiger Mann, der von vier jungen Leuten des Meineids beschuldigt werde. Er fragte, ob ich nicht nachforschen möchte nach dem Leumund und ob Mißverständnisse vorliegen. Da der Mann einen guten Eindruck auf mich machte, so erklärte ich mich dazu bereit.

Vors.: Trotzdem Sie Antisemit sind, machte der alte Herr einen so guten Eindruck auf Sie, daß Sie in Tuchel Ermittelungen anstellten?

Zimmer: Ja; er machte auf mich einen sehr würdigen Eindruck, ich hielt ihn für unschuldig und halte ihn auch heute noch für unschuldig.

Vors.: Wurde auch vom Fall Lewy gesprochen?

Zimmer: Dessen erinnere ich mich nicht genau.

Vert. Rechtsanwalt Appelbaum: Haben Sie mir nicht gesagt, daß Sie gerade in bezug auf die Lewysache Dienste zu leisten bereit seien?

Fragte ich nicht, welche Garantien Sie mir bieten? Darauf sagten Sie, trotzdem Sie Antisemit seien, hätten Sie immer nach der andern Richtung gearbeitet? Sie sprachen von Ihren Ermittelungen gegen Weichel, Plath, Hoffmann und andere, und daß da noch verschiedene Spuren zu ermitteln seien?

Zeuge: Ich kann mich nicht genau der Worte erinnern.

Rechtsanwalt Appelbaum ersuchte, dem Zeugen folgenden Brief vom 26. September 1900 vorzuhalten:

»Sehr geehrter Herr Rechtsanwalt! Ich möchte heute mittag nach Berlin fahren. Verkennen Sie nicht den Ernst der Situation. Ich bitte mir die nötigen Adressen und Mittel zur Verfügung zu stellen. Es gehen wieder tolle Sachen in der Stadt vor. Z.«

Vors.: Was wollten Sie mit dem Brief?

Zeuge: Ich meinte verschiedene Spuren.

Rechtsanwalt Appelbaum: Haben Sie mir nicht mündlich dasselbe erklärt. Gegen Lewy gingen tolle Sachen vor?

Zimmer: Ich glaube nicht, speziell den Fall Lewy erwähnt zu haben.

Vors.: Was wollten Sie eigentlich in Berlin?

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