Tilman Janus - Nachbar-Schaft

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Du denkst, der Mann von nebenan oder dein gestresster Kollege sind langweilige Typen? Schau sie dir doch genauer an, oder besser, nimm sie dir einfach mal vor – du wirst sehen, wie gut diese Kerle sind und was sie dir alles bieten können! Das Glück ist oft zum Greifen nah, Mann muss nur fest zupacken … – Neue schwule Erotik-Geschichten – Ausführliche Leseprobe auch auf www.tilmanjanus.de

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Tilman Janus

Nachbar-Schaft

Neue schwule Erotik-Geschichten

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Inhaltsverzeichnis Titel Tilman Janus NachbarSchaft Neue schwule - фото 1

Inhaltsverzeichnis

Titel Tilman Janus Nachbar-Schaft Neue schwule Erotik-Geschichten Dieses ebook wurde erstellt bei

Der maskierte Mann

Mein Sherpa

Wenn der Postmann einmal klingelt

Ersatzverkehr

Hausmänner

Die rausgelassene Sau

Schule ist scheiße – oder?

Wandervögel

Im Silberwald

Speed-Dating

Reine Männersache

Der Bärenzwinger

Zimmer frei!

Impressum neobooks

Der maskierte Mann

Der Engel gefiel mir am besten. Er trug einen weißen Latex-Overall und dazu Flügel aus bunten Federn in den sechs Regenbogenfarben. In der sehr eng anliegenden Hose wölbte sich ein fantastischer Schwanz. Sonst ist es im Himmel bestimmt langweilig, aber mit so einem Engel wäre es auszuhalten. Ich ließ ihn nicht aus den Augen. Leider war er ständig von anderen Kerlen umlagert, zum Beispiel von einem Cowboy, einem Ritterfräulein – natürlich auch ein Mann –, einem Matrosen, einem schwarzledernen Rocker und einem rot gekleideten Teufel.

Ich selbst ging als Flamenco-Tänzer. Da ich dunkelbraune Haare, nicht zu blasse Haut und braune Augen habe, hätte ich auch als echter Andalusier durchgehen können. Zu einer engen, schwarzen Hose trug ich ein schwarzes Hemd, das bis zur Taille offen war, außerdem eine rote Schärpe und die typischen Schuhe mit harten Absätzen. Ich kann mir so ein Kostüm leisten, denn mein Body ist trotz meiner 25 Jahre noch gertenschlank wie der eines 18-Jährigen. Meine Brust ist völlig haarfrei und sieht nicht schlechter aus als die des bekannten Flamenco-Tänzers Joaquín Cortés in jungen Jahren. Tatsächlich habe ich mal einen Flamenco-Kurs belegt und es sogar zu einigem Erfolg gebracht.

Zugegeben – mein Großvater war tatsächlich Spanier, aber meine zahlreichen Familienmitglieder sind inzwischen alle quietschdeutsch und wohnen nahe Hamburg. Vor vier Monaten bin ich nach München gezogen und arbeite hier bei einer bekannten Firma als IT-Experte.

Die bayerische Hauptstadt war für mich am Anfang ziemlich ungewohnt, doch die Gay-Szene gefiel mir gut. Vor allem den Münchner Fasching fand ich super. Im Februar stürzte ich mich deshalb in alle möglichen schwulen Partys, mit oder ohne Kostüm, und hatte auch einige ziemlich geile Kerle kennengelernt. Nichts Bedeutendes, einfach Fickpartner, und das war okay für mich.

Die Bässe wummerten, buntes Licht waberte über die Tanzenden. Ich suchte den Engel – leider war er verschwunden. Anscheinend hatte ein anderer Typ ihn erobert und mit in den Darkroom genommen. Vielleicht sollte ich mich an den Teufel halten? Der war bestimmt schon Mitte 30, aber er sah in seinem Kostüm nicht schlecht aus. Besonders die rotseidene Schwanzwölbung stach mir ins Auge.

Plötzlich fiel mir zwischen den ungefähr hundert Gästen ein Mann auf, den ich bisher noch nie gesehen hatte, auch nicht auf anderen Faschingspartys der Stadt. Er war größer als die meisten Leute im Saal, hatte breite Schultern und wundervoll schmale Hüften. Verkleidet hatte er sich wie ein Adliger aus dem 19. Jahrhundert. Sein blondes Haar war glatt und nicht zu kurz geschnitten. Er trug eine Art Frack-Jackett in Schwarz, das vorn nur bis zur Taille reichte, und dazu schmale, elastische Hosen, die wie auf seine Figur geschneidert wirkten. Zur weißen Hemdbrust hatte er eine Fliege umgebunden. Seinen dicken Schwanz schien er mit Stolz zu präsentieren, denn der war senkrecht nach oben in die enge Hose gepackt, stand sozusagen schon in den Startlöchern. Das Gesicht wurde von einer schwarzen Maske fast verdeckt. Ich erkannte nur die edel geschnittenen Lippen und das glatt rasierte Kinn. Durch die schmalen Sehschlitze in der Maske glitzerten graublaue Augen.

Der Mann sah nicht nur beeindruckend aus, sondern bewegte sich auch auf eine Art, die mich faszinierte. Allerdings kam er mir ziemlich unnahbar vor, denn er ging gar nicht auf die Anmache der übrigen Partygäste ein. Wozu war er auf die Party gekommen, wenn er mit niemandem etwas zu tun haben wollte? Natürlich reizte mich dieser spröde Kerl besonders. Sein Alter war schwer einzuschätzen, wegen der Maske, aber übermäßig alt kam er mir nicht vor. Ich tanzte zu ihm hin.

»Hallo, Herr Graf!«, rief ich ihm im Getöse der Musik zu. »Bist du noch zu haben?«

Die graublauen Augen wandten sich zu mir. Leuchteten sie noch mehr auf?

»Hallo, schöner Spanier!«, rief er zurück, und das schien der längste Satz zu sein, den er an diesem Abend bisher gesprochen hatte. Immerhin hatte er mir geantwortet. »Kannst du tatsächlich Flamenco tanzen, oder hast du nur dieses Kostüm an?«, fragte er.

Ich rückte näher an ihn heran. »Ein bisschen kann ich auch tanzen!«

Wortlos ließ er mich stehen und ging zum DJ hin, redete mit ihm und kam zu mir zurück. Im gleichen Moment brach die übliche Musik ab. Gitarrenakkorde rauschten auf – Flamenco!

»Auf Wunsch eines einzelnen Herrn legen wir mal was Spanisches auf!«, tönte die Stimme des DJ durch den Lautsprecher.

»Dann zeig mal, was du kannst!«, befahl der Mann mit der Maske.

Ich war besessen von dem Gedanken, diesen Kerl zu erobern, ihm zu gefallen. Mitten zwischen all den Partygängern warf ich mich in die Pose eines klassischen Flamencotänzers. Meine Finger nahmen eine Haltung an, als ob sie mit Kastagnetten hantierten. Den Kopf stolz erhoben, drehte ich mich im Rhythmus der Gitarrenklänge. Meine Schuhabsätze klapperten ein Trommelfeuer auf die Tanzfläche. Ich kam so in Hitze, dass ich an nichts anderes mehr dachte. Nur die blitzenden Augen sah ich bei jeder Drehung – seine Augen!

Als die Musik verstummte, blieb ich in selbstbewusster Haltung stehen. Um mich herum brandete Beifall auf. Da merkte ich erst, dass die anderen Männer im Kreis um mich herumstanden und gar nicht mehr selbst tanzten. Jetzt johlten sie begeistert und klopften mir auf die Schultern.

Ein fester Arm packte mich um die Taille. Auf einmal zog der »Graf« mich an sich und drückte mir die schönen Lippen auf den Mund. Ich war total überrascht, denn Küssen kam auf diesen Faschingspartys eher selten vor. In Sekunden erlag ich seiner Faszination. Er duftete frisch, überhaupt nicht nach Schweiß, sondern nach einem maskulinen Aftershave. Sein Körper fühlte sich muskulös und überlegen an, als ob er der geborene Ritter und Beschützer wäre. Seine Zunge drängte sich fordernd in meinen Mund und löste einen Erregungsschauer bei mir aus, der mir bis in die Schwanzspitze lief. Ich saugte die Zunge gierig ein und wollte sie nie mehr loslassen. Andere Typen rempelten uns beim Tanzen an, doch der »Graf« und ich blieben wie miteinander verschmolzen. Mein Rohr wurde steif und zwängte sich in mein enges Hosenbein. Bei meinem Eroberer spürte ich, wie sein vorsorglich aufrecht verpackter Bolzen in der gräflichen Hose immer länger, dicker und härter wurde. Unser Kuss war heiß, heißer, am heißesten. Und genauso plötzlich, wie er begonnen hatte, endete er.

Der »Graf« schob mich ein Stück weg. Sein Blick glitt über meine halbnackte Brust und meinen eingezwängten Ständer.

»Komm mit!«, sagte er und zog mich zum Ausgang.

Ich wollte eigentlich noch gar nicht gehen, doch ich folgte ihm.

Draußen rief er ein Taxi. Ein kalter Wind pfiff durch die Straße. Da merkte ich erst, dass ich meine Jacke im Lokal vergessen hatte. Die Kälte biss mich in die nackte Haut. Der »Graf« zog sein Frack-Jackett aus und legte es mir um die Schultern.

»Danke!«, sagte ich.

Seine schönen Lippen lächelten.

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