Je fester mein Griff wurde, desto stärker stemmte er sich dagegen. Erst in diesem Augenblick kam mir voll zu Bewusstsein, was ich da eigentlich anstellte.
Ich masturbierte für ihn!
Ich wurde von Ekel gepackt und wäre um ein Haar von meinem Platz aufgesprungen, um das Kino zu verlassen. Doch er schien diesen Fluchtinstinkt von mir zu spüren, und umklammerte mein Handgelenk. Sein Phallus wuchs weiter an, und entwickelte eine prächtige Größe und Härte. Schon nach wenigen Sekunden brauchte er mich nicht mehr festzuhalten.
Seine Hand tastete sich unter mein Kleid und glitt an meinen Schenkeln entlang. Jetzt war ich an der Reihe, tiefer auf den Sitz herunterzurutschen, und jetzt merkte ich auch, warum er das zuvorgetan hatte. Auf diese Weise war der Zugang zu den Genitalien wesentlich einfacher. Mit einer geschickten Bewegung streifte er meinen Slip hinunter und legte die Hand auf meinen nackten Unterkörper.
Ich schloss die Augen und stellte mir unser Treiben in der Dunkelheit des Raumes vor. Mit den Fingern versetzten wir uns gegenseitig in Ekstase.
So etwas hatte ich noch nie getan!
Ich hatte nicht mal in meinen kühnsten Träumen damit gerechnet, dass ich mal so etwas tun würde. War die bloße Vorstellung schon erregend, um wie viel mehr dann erst die Wirklichkeit.
Während seine Finger unablässig mit meinen bereits sehr feuchten Schamlippen spielten, strebte ich mehr und mehr dem Höhepunkt zu. Meine Brüste mit den harten Knospen sehnten sich nach zärtlichen Berührungen, aber daran war hier im Zuschauerraum natürlich nicht zu denken.
Als dann die Wellen des Orgasmus über meinem Kopf zusammenschlugen, musste ich an mich halten, um mich nicht durch einen wilden Aufschrei zu verraten. Ich legte den Kopf an seine Schulter und kostete das wollüstige Gefühl bis zur Neige aus. Meine Zehen zogen sich in den Schuhen zusammen, und meine Nackenhaare stellten sich auf. Mein Körper streckte sich in die Länge, als wollte er sich irgendwo anhängen.
Erst in diesem Augenblick wurde mir wieder bewusst, dass ich ja etwas in der Hand hielt. Etwas, an dem ich mich anhängen konnte.
Ich fragte mich, wie lange er sich wohl noch zurückhalten könnte. Wie lange er den Orgasmus unterdrücken konnte, denn an seiner Erregung konnte nicht der geringste Zweifel bestehen. Doch gleich darauf verlor ich schon wieder alles weitere Interesse an seinen Reaktionen, denn ich geriet selbst wieder in Ekstase.
Er hatte sehr flinke Finger und beherrschte meinen Körper, wie ein Musiker sein Instrument. Er penetrierte mich mit zwei Fingern, sodass ich bereits wenige Augenblicke später nur noch Sterne sah. In schneller Reihenfolge erlebte ich einen Höhepunkt nach dem anderen, und das brachte mich völlig außer Atem.
Um keinen Preis wollte ich mir diese wollüstigen Empfindungen entgehen lassen. Seine spielenden, suchenden und stoßenden Finger sollten unablässig weitermachen.
Während ich immer wieder an einem Höhepunkt erschauerte, wichste ich sein steifes Glied immer weiter. Ich wollte in der Explosion seiner Empfindungen untergehen und mich davon mitreißen lassen.
Irgendwie spürte ich in der Dunkelheit, dass die Manipulationen meiner Hand ihn nicht befriedigen konnten. Kurzentschlossen beugte ich mich über die gepolsterte Armlehne zwischen unseren Sitzen und machte mich mit dem Mund an die Arbeit.
Er legte mir die Hand in den Nacken und drückte mein Gesicht fest gegen seinen Unterkörper. Gleichzeitig drückte er seinen harten Penis soweit es ging in meine Mundhöhle. Meine Hände umfassten seinen Hodensack, und ich führte die Lippen in rhythmischen Bewegungen an dem Glied hin und her.
Doch er kam noch immer nicht zum Höhepunkt!
Ich gab mir die größte Mühe und versuchte es mit allen möglichen Raffinessen. Endlich konnte ich nicht länger und hob den Kopf.
„Was ist denn?“, fragte ich flüsternd. „Warum kommst du nicht? Du kannst mir gerne in den Mund spritzen, ich schlucke alles.“
Ich spürte, wie er die Schultern zuckte.
„Ich weiß es nicht ... ich kann einfach nicht ... das ist alles ... ich kann nicht ...“
Ich sah ihn mitleidig an, denn ich konnte mir gut vorstellen, was der arme Junge durchmachen musste. Litt er nicht an den gleichen Symptomen wie ich? Blieb ihm, genau wie mir, die letzte Erfüllung versagt?
„Hey, ihr beiden! Was, zum Teufel, treibt ihr denn hier?“
Die Stimme schmetterte wie eine Fanfare in meinen Ohren. Ich sah auf und blickte in das wütende Gesicht des Platzanweisers. Sein Blick streifte meinen nackten Unterleib und richtete sich auf das steife Glied, das ich noch immer in der Hand hielt.
„Ich sollte euch auf der Stelle wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses anzeigen! Verschwindet hier, ehe ich die Polizei hole!“
Der Schreck fuhr mir so in die Glieder, dass ich mir nicht mal Zeit nahm, meinen Slip hochzustreifen. Ich zog mein Höschen komplett aus und stopfte es in die Handtasche.
Mit hängendem Kopf strebte ich dem Ausgang zu. Mir war, als würde ich durch ein Kreuzfeuer empörter Blicke der anderen Zuschauer Spießruten laufen.
Draußen im hellen Sonnenschein hastete ich blindlings über die Straße. Oh, Gott, was war nur los mit mir? Wie tief war ich gesunken?
Die Gedanken überschlugen sich in meinem Kopf. Scham und Angst zerrten an meinen ohnehin angeknackten Nerven. Ich weiß nicht, wie lange ich so gelaufen bin. Als ich völlig außer Atem war, lehnte ich mich keuchend an eine Hauswand.
Ich fürchtete mich entsetzlich. Erst jetzt kam mir zu Bewusstsein, wie sehr ich mich auf der Suche nach sexueller Erfüllung hatte hinreißen lassen. Ich war zu allem bereit gewesen, und das in der Öffentlichkeit!
Als ich mich etwas ruhiger auf den Heimweg machte, schwor ich mir, dass sich so etwas nie wiederholen sollte.
Ich wusste zwar noch immer nicht, wie ich meinen sexuellen Hunger stillen könnte, aber ich wollte mich nie wieder auf eine solche Weise gehen lassen.
Blindlings eilte ich durch die Münchner Innenstadt. Tränen der Scham und Frustration trübten meinen Blick. Ich konnte mich kaum zu einem klaren Gedanken durchringen.
Denn wenn ich es auch nicht vor mir selbst eingestehen wollte, so war ich trotz allem bereit, jedes Risiko einzugehen, um die ersehnte Befriedigung zu finden.
Allmählich begann ich zu begreifen, dass es für mich nie eine vollkommene und tiefe Befriedigung geben würde.
Aber ich konnte es wenigstens versuchen!
„Und Sie haben es versucht, Frau Bergström, richtig?“, fragte ich, als meine Patientin eine kurze Pause einlegte.
„Ja. Es wurde immer schlimmer und wilder. Ich versuchte es mit Frauen, mit Gruppensex und SM Praktiken.“
„Auch das gehört zu Ihrem Leben.“
„Ich weiß.“
„Davon werden Sie mir bei unserem nächsten Termin erzählen.“
„Oh. Ist die Zeit bereits wieder vorbei?“
„Ja. Die Stunde ist um.“
„Wie geht es weiter?“
„Sie erzählen mir von den Frauen und dem Gruppensex. Wir müssen zu den Wurzeln vordringen, um das Problem zu erkennen.“
Sie nickte, ergriff ihre Handtasche und verließ meine Praxis. Ich war neugierig, was ich bei den nächsten Terminen noch alles erfahren sollte.
Ende Teil 1
Dr. med. Emma Gold
Praxis für Psychotherapie – Paar und Sexualtherapie
Königinstraße 27, 80539 München
Die Sprechstundenhilfe war jung; vermutlich Anfang zwanzig.
Aber Elvira Bergström hegte nicht den geringsten Zweifel, dass die kleine, grinsende Göre schon eine Menge lesbischer Erfahrungen gesammelt hatte.
Sarah, so hieß die junge Sprechstundenhilfe, lag halb über dem niedrigen Aktenschrank und halb an der Wand. Die langen blonden Haare gehorchten der Schwerkraft und fielen wie ein Vorhang herunter. Der Rock war hochrollt und lag wie eine Wulst um den flachen Bauch. Der Slip lag zusammengeknüllt in einem kleinen, rosa Häufchen auf dem Boden.
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