Caroline Milf
Die Unschuld im Krankenbett (Teil 2)
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Inhaltsverzeichnis
Titel Caroline Milf Die Unschuld im Krankenbett (Teil 2) Dieses ebook wurde erstellt bei
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Impressum neobooks
Kranken- und Pflegesanatorium Schloss Garatshausen
Franz-Eisele-Allee 1, 82340 Feldafing a. Starnberger See
Marasmus senilis beschleunigt den Abbau körperlicher Funktionen mit zunehmendem Alter und wird wohl damit auch zu meiner Todesursache. Marasmus — ein völliger Zerfall. So diagnostizierte es die Schulmedizin.
Ich schmunzle dabei. Allerdings so, dass man es mir nicht anmerkt. Ich mache mich im Stillen lustig über meine Ärzte, sie sind ja auch nur Menschen, geprägt durch ihre Zeit.
Und ich bin ungewöhnlich, bin die Person par excellence. Ich halte nicht viel von meinen Ärzten, um dies einmal klarzustellen; nur ist da ein kleiner Rest, den ich mir selbst auch nicht erklären kann.
Was ist es, das mich ins Bett zwingt?
Zuerst natürlich meine Eltern! Sie haben mich in ein Pflegeheim abgeschoben um meinen weiteren körperlichen Verfall nicht mit ansehen zu müssen. So sollte ich es glauben. Aber die Wahrheit ist, ich wurde entmündigt und abgeschoben. Meine Eltern haben nun den Zugriff auf mein Vermögen und können frei schalten und walten, was mit meinem Erbe geschehen soll. Ich bin, oder besser gesagt, ich war durch das Erbe meiner Großeltern sehr vermögend, aber das hat sich nun wohl erledigt.
Ich liege jetzt seit fast vier Monaten im Pflegeheim Schloss Garatshausen. Die Lage am Starnberger See ist wunderschön, mein Zimmer sehr geräumig und sauber – aber ich fühle mich einsam, verlassen und abgeschoben.
Sarah Wagenhoff, die Pflegerin, die mich in meinem Elternhaus versorgt hatte, wurde gekündigt, kurz nachdem meine Eltern etwas von der sexuellen Beziehung erfahren hatten, die ich mit Sarah führte.
Aber mittlerweile hatte ich mich an mein neues Leben gewöhnt.
Ein Leben im Liegen sozusagen. Denn seit einigen Jahren bin ich so schwach, dass ich die meiste Zeit des Tages liegend verbringe. Und dann ist es so, dass viele der Personen, die ich kenne, ins Staunen geraten, denn ich habe doch eine gewisse, unerklärliche Ausstrahlung, eine rätselhaft; Anziehungskraft.
Ich bin bleich, aber schön, schmal, aber doch nicht wie eine Ausgezehrte. Im Grunde kann man mich kaum einordnen, ich bin ein Unikat, eine Einmaligkeit. Vielleicht ist es dies, was andere staunen lässt, wenn sie mich sehen, wenn sie meine Art zu leben beurteilen, die sie nicht verstehen. Ich bin mondän, habe mein Wissen aus dem Internet, meinen Büchern oder dem Fernseher.
Ich habe mich mit Psychologie beschäftigt und kenne fast alle Klassiker. So viel weiß ich, dass diese nie ein Wesen wie mich würden beurteilen können! Nie.
Und es ist für mich eine Freude, denn es bestätigt mir meine Überlegenheit über andere Menschen, über das gemeine Volk. Nicht dass ich dieses verachte, ich interessiere mich nur nicht für es.
Abends wird es meist langweilig, wenn die Ärzte, Pfleger und Krankenschwestern Feierabend haben.
Und ich beginne zu denken, zu forschen, zu überlegen.
Ein Leben im Liegen könnte sicher besser sein, gehaltvoller sein, wenn ich mir ein Ziel setzen würde, ein Ziel, das so ungewöhnlich ist, dass es alle Nachteile meiner Existenz aufwiegt.
So, und nun nur noch schlafen, denn meine Schwäche ist nicht gespielt. Ich erwache nicht mit dem gängigen Gefühl des gestärkt seins. Im Gegenteil. Ich brauche viel Zeit, bis ich mich wieder an die lästige Tatsache gewöhnt habe, dass ich noch gezwungen bin, zu leben. So furchtbar gern lebe ich nicht.
Aber seit ich gestern jenen Gedanken gefasst habe, da macht es mir Spaß, dieser Welt noch etwas Positives abzugewinnen.
Zumindest will ich den Versuch wagen. Was ich mir ausgedacht habe, will ich noch nicht verraten. Es könnte ja sein, dass mein schlimmer Plan fehlschlägt, und dann stehe ich vor mir selbst als Aufschneiderin da.
Nur vor mir selbst, aber das ist auch alles, was mich wirklich interessiert — dieses zerbrechliche, suchende, morbide aber dennoch attraktive Selbst, das ich bin.
Ich möchte sie schocken, sie alle, die mich für ganz schwach halten. Ich möchte sie dazu bringen, dass sie von mir mit Erstaunen oder Verwunderung sprechen.
Dabei gelte ich als unschuldig, alle nennen mich nur »Die Unschuld im Bett«
Aber ich bin nur körperlich Unschuld, in meinen Gedanken sicher nicht. Da ist eine Neugierde, die ich kaum bezwingen kann, und die daher rührt, dass ich mein ganzes Leben lang, bis vor kurzem, nur in der Theorie gelebt habe. Ich war ja verurteilt so zu leben, doch es wird ganz gewiss anders werden, ganz gewiss.
Wie dem auch sei, irgendeiner oder irgendeine wird früher oder später auf meine Ränke hereinfallen, wird mir ganz gewiss zum Sklaven werden.
Habe ich schon kein gutes Leben, so will ich wenigstens das genießen, was mir meine unzweifelhaft vorhandenen geistigen Qualitäten ermöglichen. Ich will, dass Leute gerade das tun, was sie eigentlich sich auf keinen Fall trauen, was ihre Moral ihnen verbietet. Aber ich kenne da kein Pardon, und ich werde alles genau planen.
Sie steht vor mir, wirkt ein wenig linkisch, die neue Krankenpflegerin. Sie heißt Lena Pfahl, gefällt mir ganz gut. Ihre Gestalt ist schön, schlank und sportlich trainiert, dabei aber hat sie einen gut entwickelten Busen. Sie trägt einen viel zu engen weißen Rock, was bewirkt, dass die Schwingungen ihrer Rückseite überstark zur Geltung kommen.
„Lena, Sie müssen mir nicht nur dienen, Sie müssen auch immer für mich da sein. Trauen Sie sich das zu?"
Ein schüchterner Blick, ein angedeutetes Lächeln auf ihren Lippen.
„Ja, Fräulein von Eschenbach. Ich will mein Bestes tun, ich will es wirklich."
Etwas amüsiert schließe ich die Augen.
Ich werde diese Lena dazu bringen, dass sie irgendetwas völlig Unzüchtiges tun wird, und zwar auf meinen Befehl hin!
Habe ich schon nicht meinen Körper in der Gewalt, so will ich wenigstens meine Willensmacht auskosten.
„Amelie? Hallo?"
Das Klopfen der neuen Pflegerin reißt mich aus meinen Überlegungen. Ich fühle plötzlich, wie sich meiner ein bislang ungekannter Tatendrang bemächtigt, wie ich rasend schnell einen Plan erfasse, ja, ihn ganz plötzlich im Kopf parat habe wie ein Wissenschaftler. dem spontan die Lösung eines schweren Problems gelingt.
„Kommen Sie herein!"
Meine Stimme klingt mehr befehlend als auffordernd. Amelie hatte sie gesagt. Nun, sollte sie mich so nennen, wie es ihr beliebte. Ich würde ihr bald einen ganz anderen Namen geben, an dem sie sicher zu schlucken haben wird!
Lena tritt ein und stellt das Waschzeug auf den Tisch. Sie hat etwas Leichtes angezogen, sodass ich ihre Brüste unter der Bluse ziemlich gut durchscheinen sehe.
Hat sie das etwa mit Absicht getan?
Einerlei, jetzt will ich handeln, und das Grübeln stört nur.
„Kommen Sie und helfen Sie mir hoch. Ich möchte, dass Sie mich waschen, bevor Sie mich für die Nacht betten."
„Amelie, Sie sehen reizend aus", sagt meine Pflegerin.
Ich verstehe nicht, warum sie mein Äußeres lobt, ja loben kann. Meint sie denn, was sie sagt? Ich schaue sie unbewegt an, und ihre langen Beine faszinieren mich. Doch nun hebt mich Lena einfach aus dem Bett, so, als sei ich ein kleines Kind. Ich wiege ja auch nicht gerade viel. Aber die Frau scheint muskulös und trainiert zu sein.
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