Christian Schacherreiter - Das Liebesleben der Stachelschweine

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Sie waren Studenten und politisch engagiert: Hans-Werner Hänsel auf linkssozialistischer Seite, Dietrich Pernauer auf rechtsnationaler. Ihre Begegnungen in der Studentenvertretung verliefen entsprechend unfreundlich, und beide waren froh, als sich ihre Wege trennten. Zwei Jahrzehnte später treffen sie einander wieder, und es geht ihnen gar nicht gut. Dietrich hat gewaltigen Ärger mit seiner Herkunftsfamilie, sein älterer Bruder nutzt ihn aus, mit seinem dandy-haften jüngeren Bruder kann er nichts anfangen, mit der esoterisch veranlagten Schwester sowieso nicht. Beruflich sieht er sich unter Wert behandelt und in der Burschenschaft macht er sich gerade zur Witzfigur. Frustriert muss er regelmäßig den strahlenden Hans-Werner Hänsel in Talkshows bewundern, der kurz davor steht, Landesparteiobmann zu werden. Da wird Dietrichs Erzrivale von der ehemaligen Kommilitonin Gretel Kantor beschuldigt, sie vor zwanzig Jahren vergewaltigt zu haben. Die Skandalgeschichte von «Hänsel und Gretel» gerät flugs in die Schlagzeilen, Hans-Werner scheint privat und politisch ruiniert. Plötzlich hält Dietrich die Fäden in der Hand und findet sich in einer ganz neuen Rolle wieder. Es ist nun an ihm, Entscheidungen mit weitreichenden Folgen zu treffen.

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Salate und Koteletts waren mariniert, Grillkohle und Holzscheite in Brand gesetzt, die Tafel war gedeckt, das Bierfass angeschlagen, da kam – wie immer als Letzte – Reingard mit ihrem Waldemar. Nein, Reingard kam nicht, Reingard erschien . Die Arme gütig ausgebreitet, das Lächeln tüchtig aufgezuckert, schwebte sie auf ihre Mitmenschen zu und meinte sehr viel zu sagen und zu geben, wenn sie jedem tief in die Augen blickte und seelenvoll hauchte: Mutti … Birgit … Reinhard … und so weiter. In kunstvoll verknotete Tücher war sie heute gehüllt, rot, orange, gelb. Klar, es war Sommersonnenwende und Reingard sah sich im Einklang mit der wirkenden Natur. Aus ihr bezog sie die magischen Kräfte, die teils ins Schöpferische drängten, teils ins Heilsame. Dieselben Frauenhände, die dem formlosen Ton seine Gestalt gaben, konnten auch, einfühlsam aufgelegt auf die richtigen Körperstellen, negative Energiefelder absaugen und positive zuleiten.

Dietrich grinste unschön. Er war sicher, dass es Reingards inspirierte Handauflegung war, die Waldemar dazu veranlasst hatte, nach vierzig Ehejahren seine Frau zu verlassen und der schönen Magierin nachzustellen, die um drei Jahrzehnte jünger war als er. Waldemar war ein reicher Mann. Seiner angehimmelten Lebensgefährtin hatte er ein Haus samt Atelier und Heilpraxis geschenkt.

Dass Waldemars Ehefrau Annegret, mit der er vier erwachsene Kinder hatte, nicht in die Scheidung einwilligen wollte, sorgte in der Familie Pernauer immer wieder für Entrüstung.

„Wie kann man nur so hartherzig und stur sein“, schimpfte Mutter Hildegard.

„Gekränkte alte Frauen sind schlechte Verliererinnen“, meinte Joachim, auch Reinhard artikulierte sein Unverständnis: „Dass es manchen Leuten so furchtbar schwerfällt loszulassen!“

Reingard, die Hauptbetroffene, erkannte den charakterlichen Schwachpunkt ihrer Kontrahentin. „Der geht es doch nur ums Geld.“ Rebekka hingegen seufzte: „Ach, Gott, ich hoffe, es gibt eine Lösung, die euch alle glücklich macht.“

„Birgit, was meinst denn du? Sag doch auch, dass das eine unmögliche Person ist!“, forderte Hildegard, aber Birgit blieb ausdrucksarm und wortkarg: „Ich kenne sie nicht.“

Dietrich führt seine Kamera von Motiv zu Motiv: Koteletts brutzeln appetitlich auf dem Holzkohlengrill. Klick. Joachim schlägt das Bierfass an. Klick. Der erste Schwall landet auf seinem Trachtenhemd. Verdutztes Joachim-Gesicht. Schadenfrohes Gejohle. Klick. Klick. Klick. Reinhard räkelt sich barfüßig im Liegestuhl und singt dröhnend Wenn der Sommer nicht mehr weit ist … Na meinetwegen, denkt Dietrich. Klick. Und jetzt: Rebekka und Birgit tragen Brot, Salat und Gemüse aus der Küche in den Innenhof und werden mit Applaus und Ahhh-Lauten empfangen. Klick. Klick. Reingard stößt mit Hildegard an, sie hebt das Prosecco-Glas und sagt auf ihre unvergleichliche Art: Mutti, auf einen Sommer, reich an Wundern … Klick? Nein. Dietrich weiß, wie gut Reingard auf diesem Foto wieder aussehen wird. Das gönnt er ihr nicht. Reingard gehört zu den wenigen Menschen, an denen selbst ein fotografierender Mephisto scheitern würde. Du meinst, du hättest die Dummheit fotografiert, die Verlogenheit entlarvt, die Obszönität an den Pranger gestellt. Aber was siehst du auf dem Bild? Den Geist, die Unschuld, den Liebreiz. Unerträglich! Gäbe es einen gerechten Gott, würde er blonde Stirnlocken und himmelblaue Augen verbieten!

Jens und Nils sprangen über das Sonnwendfeuer und überboten einander mit mutigen Posen. „Vorsichtig, Nils, nicht aufs Denken vergessen!“, warnte Birgit ihren Jüngeren, aber dann war es der ältere Jens, der die Großen mit einer spektakulären Pirouette beeindrucken wollte, dabei in unvorteilhafte Schräglage geriet, beim Aufsetzen stürzte und nach drei Sekunden Schockgesicht in kreischendes Flennen ausbrach. „Plärr nicht so kindisch“, ärgerte sich Joachim, „ist ja nichts passiert.“

„Essen ist fertig“, rief Waldemar, der sich um das Grillgut gekümmert hatte.

Essen! Dietrich greift schnell zur Kamera, denn das ist für ihn die beste Zeit. Der Mensch mag sich noch so sehr um kultiviertes Verhalten bemühen; wenn er isst, wird das Tierische sichtbar und bietet immer das eine oder andere Motiv für einen blamablen Schnappschuss. Dietrich lauert mit Adleraugen: Womit müht sich denn Mutti da ab? Mit einer Flachse oder mit ihrem dritten Gebiss? In Rebekkas Mundwinkel klebt ein herzförmiges Salatblatt. Skurril. Joachim fährt, bevor er den Bierkrug ansetzt, seine Lippen aus wie einen Schweinerüssel. Reinhard quatscht immer, also auch mit vollem Mund. Grauslich, denkt Dietrich und freut sich. Klick. Klick. Klick.

„Du bist doch auch noch spät Mutter geworden“, sagte Rebekka zu Birgit und nahm einen großen Schluck vom Rotwein.

„Na ja, bei Nils war ich vierzig. Warum fragst du?“

„Ich bin jetzt neununddreißig.“

„Bist du schwanger?“

„Nein, aber Reinhard und ich sollten auch ein gemeinsames Kind haben, finde ich, das würde unsere Liebe stärken.“

„Aha … Sieht er das auch so?“

„Irgendwie – schon.“

„Irgendwie?“

„Grundsätzlich wünscht er es sich auch. Aber er meint, er sei noch nicht so weit. Er hat dafür ein berührendes Bild.“

„Da bin ich mir sicher. Ist es zitierbar?“

Meine Vagabundenseele muss in diesem Leben weite Wege gehen .“

„Meine Güte!“

„Rebekka! Birgit! Schaut mal kurz he-er!“ Dietrich gönnte seinen Schwägerinnen dieses nette Motiv: Vertrauliches Frauengespräch. Das dunkle Blau von Birgits Sommerdirndl. Das etwas hellere Petrol von Rebekkas Shirt. Vor den Frauen die halb gefüllten Rotweingläser, hinter ihnen die Wand mit wildem Wein. Klick. Ausnahmsweise kein Meuchelbild!

„So, Dietrich, jetzt ist aber Schluss mit Fotoshooting!“, sagte Birgit. „Du hast noch nichts gegessen und bist selbst sicher auf keinem einzigen Bild zu sehen. Gib mir die Kamera und hol dir was vom Grill, bevor meine Jungs ihn leer gefressen haben.“

Birgit nahm ihm die Kamera aus der Hand, halb zog sie, halb riss sie, richtete sie auf sein verdutztes Gesicht, klick, dann auf den ganzen Mann, klick, dann schob sie ihn bestimmt zwischen Joachim und Waldemar. Klick. „Schau mal, Dietrich, das bist jetzt du. Jeder hat seine hübschen und seine weniger hübschen Ansichten.“

Birgit gab ihm die Kamera zurück und drehte mit Entschiedenheit ab. War sie verärgert? Hatte sie ihn durchschaut? War das die Strafe, dass er sich jetzt selbst im Kasten hatte? Dietrich unplugged, das pure Menschenkind. Das verdross ihn. Weniger das Profilbild, auch wenn es etwas teigig wirkte. Was ihn mehr erschreckte, war die Totale, seine Jämmerlichkeit zwischen Waldemar und Joachim. Der Bruder zur Rechten war um einen halben Kopf größer, trainierte Männlichkeit in der Krachledernen, braungebrannt vom letzten Segeltörn. Waldemar zur Linken war zwar mit seinen siebzig Jahren erkennbar ein alter Mann, etwas gebückt und o-beinig, aber Kraft ging immer noch aus von diesem weißhaarigen Schwergewicht. Zwischen diesen Ikonen des Patriarchats wirkte der untersetzte Dietrich mit seinem schütteren Haupthaar filigran, fast feminin, irgendwie zappelig, und das Bierbäuchlein war ihm drangeklebt wie eine schlechte Pointe auf einen falschen Witz. Sah so ein Dietrich aus? Benannt nach Dietrich von Bern, dem großen mythischen Helden aus dem Nibelungenlied , historisch rückführbar auf einen tatsächlich Großen, den Ostgotenkönig Theoderich, nicht nur Eroberer, Verwalter und Gestalter der weströmischen Konkursmasse, sondern auch vernunftverheiratet mit Audofleda, Tochter des Merowingers Childerich I. und der Basena von Thüringen. Ein männlicher Spross war diesen Eheleuten nicht geschenkt, nur eine Tochter – aber was für eine! Gregor von Tours erzählt, dass Amalasuntha mit einem Sklaven durchgebrannt ist und ihre Mutter mit einem vergifteten Abendmahlskelch ermordet hat.

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