Petra Häußer - Die Ewigkeit ist nur ein Augenblick

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Vom Leben der Familie Sömmer, von guten und schlechten Zeiten für jedes einzelne der zehn Kinder, die der Hofmusiker Paul Sömmer und seine Frau Wilhelmine aus Mannheim haben, erzählt Petra Hauser in ihrem neuen Roman. Manchmal verzweifelt Wilhelmine an der lauten und lebhaften Schar ihrer Söhne und Töchter, aber als sie schließlich alle ein eigenes Leben führen, als sich die Familie um Schwiegerkinder und Enkel erweitert hat, am Ende ihrer Tage empfindet sie es als großes Glück, sie um sich zu haben.
Der Roman kreist um die Geheimnisse der Familien-Dynamik, um den Wert von Allianzen und die Auswirkungen familiärer Spannungen. Historische Folie ist das Badische Land zwischen Mosbach und Gernsbach im 20. Jahrhundert.
Wurzeln und Flügel sollen den Kindern wachsen. Geborgenheit sollen sie fühlen, so dass in ihnen der Mut zur Selbstverwirklichung entsteht. Bewunderung und Liebe verbindet die Familie, es entstehen auch Verletzungen und Enttäuschungen. Aber man kann immer wieder aufeinander zugehen, das ist Wilhelmines Überzeugung, deshalb hält sie sich mit offenen Armen bereit.

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Mine lebt bei ihrer Tochter Sofie und deren Mann. Sie umsorgen sie liebevoll. Den beiden geht es gut. Ihr Geschäft floriert. Versicherungen! Eigentlich versteht Mine nichts davon, aber sie sieht die zufriedenen Gesichter am Abend, wenn Sofie und Karl sich eine Zigarette anzünden und einen Cognac einschenken. Echten französischen Cognac, das kann man doch fast nicht glauben. Welcher normale Deutsche kann sich das leisten, jeden Abend solch einen Luxus? Noch hat man kaum genug Kohlen, um mehr als die Küche zu heizen. Hier auf dem Küchentisch steht Sofies Schreibmaschine, hier empfangen sie die Leute, mit denen sie zu tun haben. Und die ab und zu solche Sachen mitbringen: Cognac, Seidenwäsche, Kaffee, Pralinen.

Dass ihre jüngste Tochter wieder richtig zufrieden ist, lässt Mine aufatmen. Seit 1945 vier Fehlgeburten! Die arme Sofie. Das letzte Mal sah man es schon deutlich. Es war eine richtige Geburt. Und dann die leeren Arme, die leere Wiege. Aber nun die Entscheidung, dieses Kapitel ihres Lebens für immer zu schließen. Verschenkt wurde, was in dem hellen Eckzimmer schon bereitstand: die Wiege, der Wickeltisch, die vielen kleinen Hemden und Strampelhosen. Ab nach Karlsruhe ging alles zu Mines ältestem Enkel Richard und seiner Frau, die beide noch studierten und jede Unterstützung bitter nötig hatten. Ihr Kindchen kam nur wenige Monate nach Sofies Frühgeburt. Die Kinder wären im selben Jahr geboren worden. Zwei Kinder aus zwei verschiedenen Generationen.

Ihr erstes Urenkelkind durfte Wilhelmine also noch begrüßen auf dieser noch gräulich zugerichteten, aber hoffentlich friedlichen und bald wieder besseren Welt.

Ach, wenn ich nur mit dem Paul darüber reden könnte! Seit 21 Jahren ist Wilhelmine Witwe. Zehn Kinder hat sie geboren. Sechs sind ihr noch geblieben. Sieben Enkelkinder hat sie und schon ein Urenkelkind. Eine große Familie.

Brüderchen und Schwester

1911

Abendstille überall ... jetzt kam ihr Einsatz, zusammen mit dem Knabensopran vom Richardle, müsste sie sich zart und rein zu einer Dezime aufschwingen: „Nur am Ba-hach die Na-hachtigall“ sollten sie singen, aber die Nachtigall war verstummt in ihr. Mit dem Tod von ihrem geliebten Richardle war die Nachtigall verstummt. Helene verschloss ihre Lippen, fest presste sie sie aufeinander und die Tränen liefen ihr aus den Augen, über die Wangen, eine landete im Spalt ihrer Lippen und sie leckte sie auf, sie spürte das Salz, ein Schauer rieselte über ihren Nacken, den Rücken entlang. Der Vater und die Mutter bestanden darauf, dass sie alle zu ihrem Alltagsleben zurückkehren mögen, das hatte er gesagt, hatte den ersten Ton angestimmt, den Dreiklang folgen lassen, der Kanon begann mit der Quint, hinab zur Terz, hinauf zur None, Quint, Terz und mit einem Knicks hinunter zum Grundton. Alle anderen sangen. Zaghaft und traurig, die Mutter, Bertl, Johanna, die sechsjährige Paula, sogar der erst drei Jahre alte Walter stimmte ein; aber Helene weigerte sich mitzusingen. Warum nur, warum hatte das Richardle sterben müssen? Der lustige und schlaue kleine Kerl mit der zuckersüßen Stimme.

Als das Richardle geboren wurde, ging es der Mutter schlecht. Johanna und Helene saßen vor dem Elternschlafzimmer und warteten. Sie hörten das Jammern und Klagen der Mutter, das Geschrei. Es schien, als ob sich da drinnen ein Tier befände, das sich mit diesen irren Tönen gegen das Eingesperrtsein wehrte. Dann plötzlich war die Mutter stumm und stattdessen hörte man das dünne, aber doch schon melodische Stimmchen des Neugeborenen. Und wenige Minuten später öffnete sich die Tür, Johanna sprang weg, denn sie sollten hier nicht sitzen, man hatte sie doch in ihre Zimmer gescheucht schon am späten Nachmittag. Helene stand auf und wandte sich dem Vater zu, der mit hochrotem Kopf aus der Tür trat, das kleine Paket aus Tüchern auf dem Arm. Er sah sie kurz an, dann übergab er ihr das Kind.

„Pass auf deinen Bruder auf, Helene. Den Kopf musst du halten, das kann er noch nicht alleine. Er heißt Richard, das haben die Mutter und ich schon längere Zeit so beschlossen.“

Und Helene trug ihn vorsichtig den langen Gang entlang in das Zimmer, das sie mit Johanna teilte. Dort setzte sie sich auf ihr Bett und versenkte sich in den Anblick des winzigen verknautschten Gesichtes, beobachtete verzückt jede seiner Regungen, wie er zuerst ein, dann auch das andere verklebte Augenlid langsam hob, wie die glänzenden schwarzen Äuglein herumkullerten, unkoordiniert und wie um zu üben, die Nasenflügel sich aufblähten, der Mund sich öffnete, weit, zu einem richtigen ausgedehnten Gähnen. Da musste sie lachen und Johanna lachte mit. Als Willi im Jahr davor geboren wurde, waren sie alle einige Tage bei den Tanten geblieben. Sie kamen zurück, da lag das Baby gut verpackt, tief unter seinem Kissenberg versteckt, hinter dem duftig-zarten Voile der Wiege. Unberührbar für viele Tage und sogar Wochen. Ab und zu ließ man die drei Großen von der Türschwelle aus hinüberschauen zum Bett der Mutter. Sah von dort aus den kleinen Haarschopf. Aber jetzt, jetzt hatte der Vater ihr das neue Kind in die Arme gelegt und sie hielt es fest. Weil es leise zu wimmern begann, stand Helene auf und wiegte es hin und her, bis es ruhig wurde. Sie summte die Melodie von „Schlaf, Kindlein, schlaf ...“, immer wieder, immer wieder, bis sich die Gesichtszüge des Babys entspannten, die Fingerchen zu Fäusten ballten, die der Kleine, wie um sich aufzuräumen, dicht an sein Kinn legte, rechts und links. Da waren sie beide zusammengewachsen, das Richardle und die Helene, zu einer Einheit. Und jetzt war er tot. Es kam Helene so vor, als ob ein Teil ihres Körpers von ihr abgebrochen wäre und eine tiefe schmerzende Wunde dort klaffen würde und sie wollte eigentlich nur noch laut schreien und nie mehr aufhören. Als der kleine Bruder Karl im Jahr zuvor im Krankenhaus an Diphterie gestorben war, hatten sie alle geweint und hatten ihn vermisst und hatten im langen Flur ihrer Wohnung einen kleinen Altar aufgebaut, dort alles gesammelt, was unverwechselbar zu ihm gehört hatte. Seinen Tirolerhut, den Silberlöffel, den er von den Tanten zur Taufe bekommen hatte, auf dem sein Name eingraviert war. Seine roten Lederstiefelchen, die neuen, am Tag bevor er ins Krankenhaus kam, hatte der Lehrling von Schuster Beckmann sie abgegeben und er war den ganzen Nachmittag damit in der Wohnung herumgerannt, hatte sich an den Geräuschen gefreut, die die Metallplättchen auf Spitze und Ferse machten, herumgerannt, bis er einen roten Kopf hatte, bis die Mutter ihm an die Stirn fasste und sagte: „Um Gottes Willen, Bub, du bist ja ganz heiß, du hast Fieber, schnell ins Bett.“

In der Nacht fing er an, um Luft zu kämpfen, am nächsten Morgen wurde er ins Krankenhaus gebracht und zwei Tage später war er im Himmel.

Das war schlimm. Das verfolgte die Kinder in ihre Träume. Aber es war nichts im Vergleich zu dem Schmerz, den Helene jetzt empfand, als das Richardle unbedingt dem Karl hinterherfliegen musste, hinauf in den Himmel. Was wollte er dort denn? Er hätte doch hierher gehört, hierher in ihre Arme.

Der Sohnessohn

1941

Die Großmutter kam schon am frühen Morgen und holte ihn und seine Schwester ab. Die Mutter hatte eine Tasche gepackt, Schlafanzüge, Zahnbürsten, vielleicht Spielzeug, daran konnte er sich natürlich nicht mehr erinnern. Aber an den abwesenden starren Gesichtsausdruck der Mutter und dass er sie fragte: „Warum, Mama, warum sollen wir zur Großmutter mit den Schlafanzügen?“ Sie waren oft bei ihr, aber am Abend kamen sie immer wieder zurück in ihre eigene Wohnung, die doch nur wenige Straßen entfernt lag vom Haus der Großmutter. Die Mutter presste die Lippen aufeinander und schüttelte den Kopf, um seine Frage abzuwehren. Sie wollte nichts sagen. Im Laufe der Jahre, wenn er sich diese Szene vor Augen hielt, und das geschah oft, das geschah immer und immer wieder, als er vielleicht 15 war oder 16, da wusste er plötzlich, dass sie nicht hatte sprechen können. Sie wäre in Tränen ausgebrochen. Denn sie wusste schon, hatte doch schon am Abend zuvor erfahren, dass der Vater tot war. Gestorben. Nicht gefallen. Nicht vermisst. Nicht „im Krieg geblieben“ wie andere Väter. Er war einfach gestorben. An einer Lungenentzündung. Das sagte sie ihnen später, als sie wieder zurückkam, als die Beerdigung hastig vollzogen worden war, als die Nachbarsleute nicht mehr tagtäglich kamen um zu kondolieren, um ihm und seiner Schwester über den Kopf zu streicheln, auch sie mit fest zusammengepressten Lippen. Es war schlimm, aber ein toter Vater war nichts Besonderes. Es gab etliche Halbwaisen ringsum, so der offizielle Ausdruck, den man bei Bedarf in die Formulare eintragen musste. Nur leider brachte Hansi diese Tatsache mit den falschen Leuten zusammen. Dem Albert zum Beispiel, der so dumm war wie lang, einem derben Tölpel, mit dem keiner etwas anfangen konnte, und mit Wilhelm Preuss, dem Sohn des Zahnarztes, einem intriganten Streber, der sich nach dem Tod seines Vaters dem Lehrer, dem alten Herrn Teufel, andiente, dass dem sogar manchmal die Geduld riss und er ihn in den Senkel stellen musste. Die Mutter sprach lange überhaupt nicht mehr über ihren Mann. Sie besuchte regelmäßig sein Grab, legte dort Blumen nieder, erlaubte auch, dass die Kinder etwas zum Grab brachten, einen schönen Stein vielleicht, Hansi sammelte Schrauben, Nägel, kaputtes Werkzeug, wo immer er es fand, und einiges davon trug er zum Grab des Vaters. Die Großmutter schüttelte den Kopf darüber, aber die Mutter ließ ihn gewähren.

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