Philipp Espen - Der König muss sterben
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- Название:Der König muss sterben
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ERSTER TEIL
1
Anfang April 1314, Passionszeit
Sie hatten sich den Hintern geküsst! Sie hatten in Sünde beieinander gelegen! Das Haupt Muhammads hatten sie angebetet!
Henri de Roslin schlug in Gedanken ein Kreuz und zügelte unwillkürlich sein Pferd. Die Anschuldigungen der Henker waren ungeheuerlich gewesen, aber man hatte ihnen geglaubt. Denn unter der Folter, den glühenden Zangen, den Streckbänken, den Keilen und Gewichten, den Daumenschrauben, hatten die Brüder schon vor dem Kirchenkonzil in Vienne, auf dem im Jahr 1311 der König zur Rechten des Papstes gesessen hatte, alles zugegeben. Und wenn sie später auch alles widerriefen, diese Geständnisse in Blut und Tränen entzündeten schließlich die Feuer in Paris, in denen sie elend verbrannten.
Henri roch noch immer den Rauch der Scheiterhaufen, den Geruch nach verkohltem Fleisch, und er hatte die Todesschreie der tapferen Brüder und das blutgierige Geschrei der Menge vor den düsteren Türmen des Castellums, des alten Palastes der römischen Imperatoren auf der Ile de la Cité, im Ohr.
Für einen Herzschlag schloss er die Augen, aber die Bilder und der Gestank, die Schreie blieben. Er hatte es nur ertragen können, weil er einen ganzen Tag lang inbrünstig in der Sainte Chapelle gebetet hatte. Diese heilige Kapelle allein mit ihrem drehbaren Reliquienschrein, in dem sich Dornen der Leidenskrone des Herrn Jesu befanden, war es, die ihm seinen Lebensmut zurückgegeben hatte. Bei ihrem Betreten glaubte er, zum Himmel emporgerissen zu werden, in einen der schönsten Räume des Paradieses einzutreten. Er hatte Stunden, auf dem Bauch liegend, das Gesicht auf den kalten Fliesen, zugebracht, das blaue und rote Licht bemerkte er nicht, das durch die mit biblischen Motiven und der Geschichte der Reliquien bemalten hohen Glasfenster auf ihn fiel. Aber er wusste auch so, dass er hier seinem himmlischen Herrn, der das Leid besiegt hatte, ganz nah war, in diesem Raum, der alles Materielle mit Geistigem, Göttlichem durchdrang. Er hatte den Trost gespürt, den diese Kapelle mit den schwerelosen, allem Irdischen entsagenden Gewölbebögen für ihn bereithielt. Er fühlte sich aufgenommen.
Dieses Gefühl des Trostes hatte ihn beflügelt und sicher durch den Mauerring dieser nun besudelten Insel geleitet, die Henri immer vorkam wie der Fußabdruck eines heidnischen Riesen im Wasser. Er ritt über die beiden hölzernen Doppelbrücken in den dicht bevölkerten Teil von Paris ein.
Es fiel Henri nicht auf, dass er in seinen aufgewühlten Gedanken so hart am Zaumzeug gerissen hatte, dass sein Pferd sich jetzt schnaubend und wiehernd im Kreis drehte. Henri de Roslin kam dadurch wieder zu sich. Er beruhigte den Hengst mit leisen Worten. Dann ritt er weiter.
Vor ihm lagen noch zweihundert Meilen. Es würde ein Ritt durch Feindesland werden.
Gerade passierte er, von der englischen Lehensherrschaft Bordeaux kommend, den Ort Cadillac im Tal der Garonne. Ihm fiel ein anderer, gegenwärtiger Geruch auf. Er kam von den ausgedehnten Lavendelfeldern und dem Gestrüpp des wilden Thymians, die bereits blühten. Heute war Herrentag, der Frühling hatte schon Einzug gehalten, und hier zeigte er sich schon in den bunten Teppichen der Gewürzfelder und Blumen. Aber der Pfad war schmal und unwegsam. Henri spürte trotz seiner festen Kleidung die Stiche der Dornen und musste sich oft mit dem kurzen Schwert Platz verschaffen. Er befürchtete, so oder ähnlich würde der gesamte Weg bis Avignon aussehen. Die Stadt der gewaltigen Burgen war noch weit.
Aber auf dem Weg dorthin hatte er noch ein anderes Ziel.
Er verhängte die Zügel, ließ seinem arabischen Hengst Barq jetzt freien Lauf und dirigierte ihn nur mit Schenkeldruck. Die letzten zwanzig Meilen von Bordeaux hinunter hatte er sich oft umgesehen oder im Schatten von Korkeichen und Olivenbäumen angehalten und zurückgelauscht. Waren sie hinter ihm her? Seit dem überstürzten Aufbruch aus der Bastide in Beaumont hatte er dieses Gefühl. Er wollte sich nicht noch einmal in trügerischer Sicherheit wiegen. Denn Bordeaux war zwar ein Lehen der englischen Krone, stand aber unter dem Druck des französischen Königs und damit seiner Schergen. Aber Henri war sich darüber im Klaren, dass sein Hass niemals versiegen würde, er würde alles, was er getan hatte, noch einmal versuchen! Es wurde ihm einmal mehr klar, dass sein Lebensweg seit dem Anblick des erbärmlichen Autodafés in Paris vorgezeichnet war.
Während er aufmerksam zurücksicherte, um seine Feinde rechtzeitig zu erkennen, spürte er auf seiner Brust das Siegel des Templerordens, seines Ordens der Armen Männer Christi und des Tempels Salomonis, so schwer und so mahnend, als würde es glühen. Es war eine goldene Münze, die er an einer Kette um den Hals trug. Er hatte sie angelegt, seit er wieder in Frankreich war. Im Morgenland hatte er die Münze seines dankbaren Gefährten Uthman getragen, dessen Vater er in Akkon das Leben gerettet hatte. Die Templermünze zeigte auf der Vorderseite den Tempel von Jerusalem mit einer Kuppel und dem krönenden Templerkreuz und auf der Rückseite ein Schlachtpferd, auf dem zwei bewaffnete Ritter saßen. Adeo pauperes erant ut unum tantum equuni communem, musste er denken. Wir waren so arm, dass wir gemeinsam nur ein Reittier besaßen. Die Ankläger haben es nicht zu unseren Gunsten gelten lassen. Wir waren vom ritterlichen Ideal beseelt, den Schwachen beizustehen, treu zum christlichen Glauben zu halten und den Geist unseres Grals zu hüten. Und doch warfen sie uns in ihren Folterkellern eitlen Hochmut, Verblendung und Häresie vor.
Und jetzt sind sie dabei, die letzten noch lebenden Brüder zu vernichten.
Henri de Roslin schüttelte die unguten Gedanken ab, die ihn immer wieder überfielen. Er hatte ein klares Ziel vor Augen und verfolgte es. Er würde immer ein Tempelritter bleiben, auch wenn man es ihm jetzt nicht mehr ansah, denn er hatte das weiße Ornat mit dem blutroten, achteckigen Tatzenkreuz auf Brust und Rücken gegen den unauffälligen Tasselmantel eines Kaufmannes getauscht, darunter trug er ein schwarzes Oberkleid mit tiefem Halsausschnitt. Seinen Kopf mit den kurz geschnittenen, dunklen Haaren schmückte eine Bundhaube mit Haarbändern aus Stoff. Im Mantelsack führte er harmlose Dinge mit sich – einen Sommermantel, ein Laken, Unterzeug, Beinschienen und ein dickes Basttuch als Schlafunterlage. Nur das kurze, scharf geschliffene Schwert und der dünne Panzersteckdolch im Gürtel verrieten seine Wehrhaftigkeit.
Wenig später passierte er den Fluss. Er suchte eine flache Stelle und lenkte sein Ross durch die Strömung. Der Untergrund bestand aus erstaunlich weichem Sand und glatten Kieseln, aber das Pferd rutschte nicht aus. Am anderen Ufer warf es stolz seinen Kopf, und Henri unterließ es nicht, seine Kruppe zu streicheln. Während er weiterritt, überfielen ihn allmählich Hunger und Durst, denn es waren bereits sieben Stunden vergangen, seit er in der morgendlichen Dunkelheit aufgebrochen war. Aber er bezähmte sich. Zuerst musste er das Versteck finden. Und er würde die neu geprägten Bourgeoises und alten Goldmünzen mit dem Bild Philipps des Schönen darauf durch seine Finger laufen lassen, als könne die Glut seines Hasses sie einschmelzen.
Henri zog eine handgezeichnete Landkarte aus der Seitentasche und warf einen Blick darauf. Noch drei Meilen.
Die Templerkirche lag in der alten Commanderie des Ordens, er glaubte, sie stellte ein gutes Versteck dar. Denn würde man einen so bedeutenden Schatz ausgerechnet dort suchen, im Wehrturm dieser schlichten, mit einem löchrigen Strohdach bedeckten, jetzt stillgelegten Ordenskapelle? Henri hoffte, er täuschte sich nicht.
Er passierte endlos scheinende Wälder, dann kam Gironde in Sicht, die Türme des Städtchens in der Senke leuchteten in der Mittagssonne. Henri fiel jetzt trotz der Entfernung ein süßlicher Geruch auf. Er bemerkte einen Schwarm pechschwarzer Kolkraben, die sich auf etwas niederließen. Als er vorsichtig näher ritt, sah er, dass die Vögel auf schweren Wagenrädern hockten, die auf einer Stange in den Ackerboden gerammt waren. Und auf den mehrsprossigen Rädern befanden sich die Überreste von Hingerichteten. Rädern war die Strafe für Unbotmäßige. Was mochten die Unglückseligen getan haben? Henri wusste, dass in diesen gesetzlosen Tagen schon ein vager Verdacht ausreichte, um hingerichtet zu werden. Jedes Anschwärzen eines neidischen Nachbarn konnte Menschen und ihre Familien in einen Abgrund von Verhaftung, Folter und Tod reißen.
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