Jewgenij Samjatin - Wir

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Wie die Romane von George Orwell und Aldous Huxley, die von dem russischen Schriftsteller Jewgenij Samjatin beeinflußt wurden, gehört Wir zu den großen visionären Romanen dieses Jahrhunderts.
Schon 1920 entwarf Samjatin (1884–1937), von der Revolution enttäuscht, in seinem Roman die alptraumhafte Welt eines totalitären Staates. D-503, Bürger des Einzigen Staates und Konstrukteur des Raketenweltraumschiffes Integral, berichtet in seinem Tagebuch vom Leben in einer strahlenden, kristallen durchsichtigen Stadt, in der die Bürger als uniformierte Nummern leben. Von der Arbeit bis zur Liebe ist das Leben streng nach mathematischen Gesetzen organisiert, jede Regung wird beobachtet und kontrolliert. Doch D-503 entdeckt in sich dunkle Triebe aus einer längst vergangenen Zeit — bei ihm hat sich »eine Seele gebildet«. Die ganze seelenlose Ordnung der technischen Welt gerät durcheinander…

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Unter mir sah ich schon den dichten blauen Rauch der Wolken… Was aber sollte werden, wenn unser Plan scheiterte?

Das Grammofon in mir nahm den Hörer und kommandierte: »Halbe Kraft voraus!« Der Stein stand still. Vier niedrige Klötze, zwei am Heck und zwei am Bug, wurden hinausgelassen, um den Flug des Integral zu stoppen, und wir schwebten etwa einen Kilometer über der Erde in der Luft.

Alle kamen an Deck (es war gleich zwölf). Sie beugten sich über die gläserne Reling und betrachteten die unbekannte Welt jenseits der Mauer, die unter uns lag. Bernsteingelb, grün, blau — ein Herbstwald, eine Wiese, ein See. Am Rande der kleinen blauen Schale standen gelbe Ruinen, und daneben drohte ein grauer, verdorrter Finger — das musste der Turm einer alten Kirche sein, der wie durch ein Wunder unversehrt geblieben war.

»Sehen Sie! Schnell! Dort, rechts!«

Über die grüne Fläche unter uns flog ein brauner Schatten. Mechanisch hob ich mein Fernglas: eine Herde brauner Pferde galoppierte mit wehenden Schweifen über die Wiese, und auf ihrem Rücken saßen braune, weiße und schwarze Menschen.

Hinter mir sagte eine Stimme: »Sie können es mir glauben, ich habe ein Gesicht gesehen!«

»Erzählen Sie das einem anderen!«

»Dann sehen Sie doch einmal durch das Glas…« Doch sie waren schon verschwunden. Endlos dehnte sich die grüne Einöde… Ein schrilles Läuten: Mittagessen, eine Minute vor zwölf.

Ich ging zur Messe. Auf der Treppe lag ein goldenes Abzeichen; es krachte unter meinem Fuß. Jemand sagte: »Und es war doch ein Gesicht!« Ein dunkles Quadrat — die offene Tür zur Messe. Neben mir zusammengepresste weiße Zähne… Unendlich langsam begann die Uhr zu schlagen, die vordersten Reihen setzten sich in Bewegung. Plötzlich versperrten zwei überlange Arme den Eingang: »Halt!«

Harte Finger gruben sich in meine Handfläche — es war 1 Sie flüsterte: »Was soll das? Kennst du ihn?«

»Nein. Ist das… ist das denn nicht…« Der Mann mit dem Dutzendgesicht sagte: »Alles herhören! Im Namen des Wohltäters! Wir wissen Bescheid. Wir kennen zwar noch nicht eure Nummern, aber wir wissen alles. Ihr sollt den Integral nicht haben! Untersteht euch, auch nur eine Bewegung zu machen. Der Probeflug wird zu Ende geführt. Und dann… Das ist alles, was ich euch zu sagen habe.«

Schweigen. Die gläsernen Platten unter meinen Füßen waren weich wie Watte, wie meine Beine. I sprühte wilde, blaue Funken. Sie zischte mir ins Ohr: »Sie waren’s also! Sie haben Ihre ›Pflicht‹ erfüllt!« Sie riss ihre Hand aus der meinen und ließ mich stehen. Ich ging allein in die Messe, schweigend wie die anderen… »Aber ich habe es doch gar nicht getan! Ich habe keinem ein Wort davon gesagt, außer diesen stummen weißen Seiten…«, schrie ich ihr in Gedanken verzweifelt zu. Sie saß mir gegenüber am Tisch und würdigte mich keines Blickes. Ich hörte, wie sie zu der gelblichen Glatze neben ihr sagte:

»Edelmut? Aber, lieber Professor, eine philologische Analyse dieses Wortes zeigt ja schon, dass es sich hier nur um ein Vorurteil handelt, um ein Überbleibsel aus feudalen Zeiten. Wir aber…«

Ich fühlte, wie ich erbleichte; gleich mussten es alle merken… Doch das Grammofon in mir vollführte automatisch die für jeden Bissen vorgeschriebenen fünfzig Kaubewegungen, und ich zog mich in mich selbst zurück wie in ein undurchsichtiges Haus, ich wälzte Steine vor die Tür und verhängte die Fenster …

Dann hielt ich den Telefonhörer in der Hand, und der Flug durch die Wolken in die eisige, sternhelle Sonnennacht begann. Wahrscheinlich lief die ganze Zeit in meinem Inneren ein logischer Motor auf vollen Touren, denn nirgendwo im blauen Raum sah ich mit einem Male dieses Bild: mein Schreibtisch, darauf ein Blatt meiner Aufzeichnungen und darüber die kiemenähnlichen Backen von U. Sie allein konnte uns verraten haben. Schnell in die Funkkabine… Ich erinnere mich, dass ich irgend etwas zu ihr sagte und dass sie durch mich hindurchsah, als wäre ich aus Glas:

»Ich bin beschäftigt. Ich nehme gerade einen Funkspruch von unten auf. Diktieren Sie meiner Kollegin.« Ich überlegte eine Minute und sagte mit fester Stimme: »Zeit: 14.40. Landen! Motoren abstellen. Alles zu Ende.« Wieder im Kommandoraum. Das Maschinenherz des Integral stand still, wir fielen, und mein Herz, das keine Zeit hatte zu fallen, blieb stehen und stieg plötzlich immer höher, bis zur Kehle. Wolken, in der Ferne ein grüner Fleck, er jagte wie ein Sturmwind auf uns zu — gleich ist alles vorüber. — Das porzellanweiße, verzerrte Gesicht des zweiten Konstrukteurs. Ich glaube, er versetzte mir mit aller Kraft einen Stoß. Ich schlug irgendwo mit dem Kopf auf und hörte gerade noch wie durch einen dichten Nebel: »Heckmotoren — äußerste Kraft voraus!« Ein jäher Sprung nach oben — was dann geschah, weiß ich nicht.

EINTRAGUNG NR. 35

Übersicht: Ein Reif um meinen Kopf. Eine Möhre. Ein Mord.

Ich habe die ganze Nacht nicht geschlafen. Ich dachte unablässig an ein und dasselbe.

Mein Kopf ist seit meinem gestrigen Unfall fest mit Binden umwickelt. Aber mir ist, als wären es keine Binden, sondern ein Reif, ein schmerzender Reif aus gläsernem Stahl, und ich bewegte mich immerzu in dem gleichen magischen Kreis: Töten! Töten! Töten — und dann zu ihr gehen und sagen: »Glaubst du mir jetzt?« Widerwärtig, dass das Töten ein schmutziges Handwerk ist.

Dieser Gedanke erzeugt in meinem Mund einen abscheulich süßen Geschmack, und ich kann den Speichel nicht herunterschlucken, ich spucke ihn in ein Taschentuch. Mein Mund ist trocken.

In meinem Schrank lag eine schwere Kolbenstange, die beim Gießen geplatzt war (ich wollte die Bruchstelle unter dem Mikroskop betrachten). Ich steckte meine Aufzeichnungen in eine Rolle, schob die Kolbenstange hinein und ging hinunter ins Vestibül. Die Treppe nahm kein Ende, die Stufen waren schlüpfrig und weich, die ganze Zeit musste ich mir mit dem Taschentuch den Mund abwischen.

U war nicht da, ihr Platz war leer. Da fiel mir ein, dass heute jegliche Arbeit ruhte. Alle mussten ja zur Operation. Was sollte sie also hier?

Ich verließ das Haus. Wind. Graue Eisenklumpen wirbelten über den Himmel. Die ganze Welt war in spitze Späne gespalten; sie stürzten herab, hingen eine Sekunde lang vor mir in der Luft und verdampften spurlos. Auf der Straße ein wildes Gewühl. Die Menschen marschierten nicht in Reih und Glied wie sonst, sondern rannten kopflos hin und her. Ich lief, so schnell ich konnte. Plötzlich blieb ich wie angewurzelt stehen: im zweiten Stock eines Hauses, in einem Glaskäfig, der in der Luft zu schweben schien, sah ich einen Mann und eine Frau in enger Umarmung. Ein letzter Kuss, ein Abschied für immer…

An irgendeiner Straßenecke ein schwankender, stachliger Strauch von vielen Köpfen. Darüber knatterte eine Fahne: Nieder mit der Maschine! Nieder mit der Operation! Kann denn auch sie ein Schmerz quälen, von dem man sie nur zu befreien vermag, indem man ihnen das Herz herausreißt? Und müssen sie alle noch etwas tun, bevor man sie heilt? durchzuckte es mich. Einen Augenblick lang existierte nichts mehr auf der ganzen Welt außer meiner behaarten Hand mit der bleischweren Rolle. Da kam mir ein Schuljunge laut heulend entgegengerannt. Ich hielt ihn an und fragte ihn nach U. »Sie ist bestimmt noch in der Schule«, antwortete er, »aber beeilen Sie sich.«

Schnell zur nächsten U-Bahn-Station. Am Eingang rief mir jemand zu: »Heute fährt kein Zug! Dort unten…« Und schon hastete er weiter.

Ich ging die Treppe hinunter. Ein leerer, kalter Zug. Auf dem Bahnsteig eine dichte Menschenmenge. Schweigen. In der Stille eine Stimme. Ich konnte sie nicht sehen, aber das war ihre Stimme, ich kannte sie, ich kannte sie nur allzu gut! Ich schrie: »Lasst mich durch! Platz! Ich muss…« Jemand packte mich an den Armen und hielt mich fest. Die Stimme sagte in schneidendem Ton: »Nein, geht nur hinauf! Dort werdet ihr geheilt, dort werdet ihr mit Glück gefüttert. Ihr werdet satt und zufrieden sein, ihr werdet friedlich schlafen und im Takt schnarchen — hört ihr sie, die große Schnarchsymphonie? Narren, man will euch von allen Fragezeichen befreien, die an euch nagen wie Würmer. Doch ihr steht hier und hört mir zu. Schnell hinauf, zur großen Operation! Was kümmert es euch, dass ich allein hier bleibe? Was geht es euch an, dass ich das Unmögliche will…« Eine andere Stimme sagte:

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