Jewgenij Samjatin - Wir

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Wie die Romane von George Orwell und Aldous Huxley, die von dem russischen Schriftsteller Jewgenij Samjatin beeinflußt wurden, gehört Wir zu den großen visionären Romanen dieses Jahrhunderts.
Schon 1920 entwarf Samjatin (1884–1937), von der Revolution enttäuscht, in seinem Roman die alptraumhafte Welt eines totalitären Staates. D-503, Bürger des Einzigen Staates und Konstrukteur des Raketenweltraumschiffes Integral, berichtet in seinem Tagebuch vom Leben in einer strahlenden, kristallen durchsichtigen Stadt, in der die Bürger als uniformierte Nummern leben. Von der Arbeit bis zur Liebe ist das Leben streng nach mathematischen Gesetzen organisiert, jede Regung wird beobachtet und kontrolliert. Doch D-503 entdeckt in sich dunkle Triebe aus einer längst vergangenen Zeit — bei ihm hat sich »eine Seele gebildet«. Die ganze seelenlose Ordnung der technischen Welt gerät durcheinander…

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EINTRAGUNG NR. 34

Übersicht: Die Freigelassenen. Sonnennacht. Die Radio-Walküre.

Ach, hätte ich nur mich selbst und alle anderen in tausend Stücke zerspringen lassen, wäre ich nur mit ihr irgendwo jenseits der Grünen Mauer, unter Tieren, die ihre gelben Hauer fletschen, wäre ich nur nie wieder hierher gekommen! Dann wäre mir tausendmal, Millionen Mal leichter. Aber jetzt — was nun? Soll ich sie erwürgen, diese — Doch würde das noch irgend jemandem helfen? Nein, nein, nein! Nimm dich fest in die Hand, D-503. Ergreife den Hebel der Logik mit aller Kraft und drehe gleich einem Sklaven der Alten die Mühlsteine des Syllogismus, bis du alles niederschreibst, was geschehen ist.

Als ich an Bord des Integral ging, waren schon alle auf ihren Plätzen. Durch das gläserne Deck sah ich tief unten neben Telegrafen, Dynamos, Transformatoren, Höhenmessern, Ventilen, Zeigern, Motoren, Pumpen und Röhren winzige Menschen wimmeln. Im Kommandoraum beugten sich die Leute vom Amt für Wissenschaft über Tabellen und Instrumente, neben ihnen stand der zweite Konstrukteur mit seinen beiden Assistenten.

Die drei hatten ihre Köpfe wie Schildkröten eingezogen, ihre Gesichter waren herbstlich-fahl und stumpf.

»Was ist?« fragte ich.

»Ach, nichts weiter…«, antwortete einer von ihnen mit einem grauen, matten Lächeln. »Vielleicht müssen wir irgendwo landen. Wer weiß, was alles passiert. Überhaupt weiß niemand…«

Ihr Anblick war mir unerträglich; ich konnte sie nicht länger ansehen, sie, die ich in einer Stunde mit meinen Händen für immer von der mütterlichen Brust des Einzigen Staates losreißen sollte. Sie erinnerten mich an die tragischen Gestalten der Freigelassenen, deren Geschichte jedes Schulkind kennt. Dieses Epos erzählt davon, wie drei Nummern versuchsweise einen Monat lang von der Arbeit befreit wurden: Tut, was ihr wollt, geht, wohin ihr wollt. (Das war im dritten Jahrhundert nach der Schaffung der Gesetzestafel.)

Die Unglücklichen lungerten in der Nähe ihrer früheren Arbeitsstätte herum und starrten mit gierigen Blicken auf die anderen; sie blieben mitten auf der Straße stehen und vollführten stundenlang jene Bewegungen, die zu bestimmten Tageszeiten bereits ein Bedürfnis für ihren Organismus geworden waren: sie sägten und hobelten Luft, sie bearbeiteten mit unsichtbaren Hämmern unsichtbare Eisenstangen. Am zehnten Tag hielten sie es nicht mehr aus: sie fassten einander bei den Händen und gingen ins Wasser. Unter den Klängen unseres Marsches sanken sie immer tiefer, bis die Wellen ihren Qualen ein Ende machten.

Ich wiederhole: Es war bedrückend für mich, sie anzusehen, und ich ging eilig hinaus. »Ich will nur rasch zum Maschinenraum«, sagte ich und machte mich auf den Weg.

Man fragte mich etwas, ich glaube, wie viel Volt man für die Startexplosion nehmen solle, wie viel Wasserballast wir für die Heckzisterne brauchten. In mir war ein Grammofon, das schnell und genau alle Fragen beantwortete, während ich selber meinen eigenen Gedanken nachhing. Aber plötzlich begegnete mir etwas in dem engen Korridor, und damit fing alles erst richtig an. Graue Uniformen, graue Gesichter huschten vorbei, und eine Sekunde lang sah ich unter ihnen tief in die Stirn hängende Haare und tiefliegende Augen — es war der Mann von damals. Ich wusste, dass sie hier waren und dass es für mich kein Entrinnen gab, mir blieben nur noch zehn Minuten… Ich spürte ein leichtes Zittern im ganzen Körper (es hörte bis zuletzt nicht mehr auf); es war, als hätte man einen riesigen Motor in mich einmontiert, doch mein Körper war zu leicht gebaut, so dass sämtliche Wände, Schotten, Kabel, Balken und Lichter zitterten… Ich wusste nicht, ob sie schon da war. Aber ich hatte keine Zeit, mich zu vergewissern, ich musste zum Kommandoraum zurück; Zeit zum Start — wohin? Graue, glanzlose Gesichter. Drunten auf dem Wasser geschwollene blaue Adern. Ein bleischwerer Himmel, so schwer wie meine Hand, die den Telefonhörer abnahm: »Start — fünfundvierzig Grad!«

Eine dumpfe Explosion — ein schwacher Stoß — ein zischender weißlich-grüner Wasserberg im Heck — das Deck schwankte unter meinen Füßen, und alles stürzte in die Tiefe, das ganze Leben, für immer… Eine Sekunde lang sah ich die eisblauen Umrisse der Stadt, die runden Blasen der Kuppeln, den einsamen Finger des Akkumulatorenturms. Dann ein Wolkenvorhang aus grauer Watte — wir stießen hindurch — und Sonne, blauer Himmel. Sekunden, Minuten, Meilen — das Blau wurde härter und dunkler, die Sterne glichen silbernen Schweißtropfen…

plötzlich war es Nacht, eine unheimlich beklemmende, glühende Sternennacht, Sonnennacht. Wir hatten die Erdatmosphäre verlassen. Aber die Verwandlung war so jäh, dass alle betroffen schwiegen. Mir allein wurde es leichter ums Herz unter dieser gespenstisch stummen Sonne, als hätte ich die unvermeidliche Schwelle überschritten, als wäre mein Körper irgendwo dort unten geblieben, während ich durch eine neue Welt jagte, wo alles sich in sein Gegenteil verkehrte…

»Gleichen Kurs halten!« rief ich in den Maschinenraum; nein, nicht ich rief es, sondern das Grammofon in mir, das mit seinem Scharnierarm dem zweiten Konstrukteur den Hörer reichte. Ich selber war ganz in ein leises Zittern gehüllt, das nur ich fühlen konnte: ich lief nach unten, um sie zu suchen.

Die Tür zur Messe — in einer Stunde würde sie sich klirrend schließen… Neben der Tür stand ein Unbekannter mit einem Dutzendgesicht, das in der Menge nicht auffällt; nur seine Arme waren ungewöhnlich lang, sie reichten bis zu den Knien, als wären sie aus Versehen von einer anderen Menschenart genommen. Er streckte abwehrend die langen Arme aus: »Wohin?« Offensichtlich hatte er keine Ahnung, dass ich alles wusste…

Ich sagte in ziemlich scharfem Ton:

»Ich bin der Konstrukteur des Integral und überwache alle Versuche. Verstanden?« Die Arme sanken herab.

In der Messe. Über Karten und Instrumenten gelbliche Glatzen. Ich musterte sie mit einem kurzen Blick, machte kehrt und eilte in den Maschinenraum. Glühende Röhren verbreiteten eine unerträgliche Hitze, blitzende Hebel drehten sich in trunkenem Tanz, leise bebend bewegten sich die Zeiger auf den Uhren, ohne eine Sekunde stillzustehen.

Endlich sah ich jenen Mann mit den dichten, überhängenden Brauen; er saß mit einem Notizbuch in der Hand am Tachometer.

»Hören Sie, ist sie hier? Wo ist sie?« Er lachte: »Sie? In der Funkkabine.« Ich eilte dorthin.

In der Funkkabine saßen drei Menschen, alle mit Kopfhörern, die mich an geflügelte Helme erinnerten. Sie schien um einen Kopf größer als sonst, strahlend, wie eine Walküre aus alter Zeit.

»Irgend jemand… nein, würden Sie vielleicht…«, sagte ich zu ihr, vom schnellen Laufen noch ganz außer Atem, »ich muss einen Funkspruch durchgeben … Kommen Sie, ich diktiere ihn.«

Neben dem Armaturenraum befand sich eine kleine Kajüte. Wir setzten uns an den Tisch. Ich ergriff ihre Hand und drückte sie fest: »Was wird nun geschehen?«

»Ich weiß es nicht. Herrlich, so zu fliegen, ohne zu wissen, wohin… Bald ist es zwölf Uhr… Wo werden wir beide heute Nacht sein? Vielleicht auf einer Wiese, auf welken Blättern…« Ich zitterte immer stärker:

»Schreiben Sie«, sagte ich, immer noch ein wenig atemlos (natürlich vom schnellen Laufen). »Zeit: 11.30. Geschwindigkeit: 6800…« Ohne aufzublicken, sagte sie leise:

»Gestern Abend kam sie mit deinem Zettel… Ich weiß alles, du brauchst mir nichts zu erklären. Es ist doch dein Kind, nicht wahr? Ich habe sie fortgebracht, sie ist schon hinter der Mauer. Sie wird leben…«

Im Kommandoraum. Das dunkle Gewölbe der Nacht mit unzähligen, funkelnden Sternen und einer die Augen blendenden Sonne; der Zeiger der Wanduhr hinkte schwerfällig von einer Minute zur nächsten, alles war in einen leichten Nebel getaucht, alles bebte. »Gut, dass der Aufstand nicht hier, sondern irgendwo weiter unten, in der Nähe der Erde, ausbrechen wird«, schoss es mir durch den Kopf. »Stopp!« rief ich in den Maschinenraum. Unsere Geschwindigkeit nahm allmählich ab. Plötzlich hing der Integral einen Augenblick unbeweglich in der Luft, und dann stürzte er wie ein Stein hinunter, schneller, immer schneller. Ohne ein Wort zu sagen, flogen wir zehn Minuten lang — ich hörte meinen Pulsschlag — der Zeiger der Uhr näherte sich der Zwölf. Ich war ein Stein, I die Erde, und ich, der Stein, den jemand hochwarf, musste fallen und die Erde erreichen…

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