Viktor Pelewin - Buddhas kleiner Finger

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Buddhas kleiner Finger: краткое содержание, описание и аннотация

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Petja, Petersburger Avantgardist und Bohemien, gerät 1919 ins Visier der Geheimpolizei und flieht nach Moskau, wo ihn eine Achterbahnfahrt an Abenteuern erwartet. Nicht nur, dass er im Handgemenge einen Schulfreund erwürgt und in einem schrägen Literaturcafé landet – unversehens hat ihn der legendäre Divisionskommandeur Tschapajew, eine Ikone sowjetischer Geschichte, zu seinem Politkommissar ernannt. Wie aber ist es möglich, dass sich Petja plötzlich im Moskau unserer Tage inmitten lauter Neuer Russen und dazu noch in der Nervenklinik von Professor Kanaschnikow wiederfindet?
Pressestimmen „Eine grandiose Mischung aus Pulp Fiction und Revolutionsoperette, Haiku-Poesie und höherem Nonsens.“ (Tagesanzeiger )
"Ich war von Anfang an von diesem Buch gefesselt. Es gibt Kapitel, die zum Grandiosesten gehören, was ich seit langer Zeit gelesen habe." (Hellmuth Karasek )
Der Verlag über das Buch Als man "Buddhas kleiner Finger" nicht auf die Shortlist für den russischen Booker Preis setzte, ging eine Welle der Empörung durch die Medien - die Jury hatte das meistdiskutierte Buch des Jahres 1996 ignoriert. Die Abenteuer eines jungen Dichters, der 1919 an der Seite Tschapajews durch Rußlands Steppen zieht, gleichzeitig aber zu den Patienten einer psychiatrischen Klinik im Moskau unserer Tage gehört, ist eine einzige Provokation, eine beißende Abrechnung mit den Utopien der Vergangenheit wie mit den absurden Phantasmagorien der Gegenwart. Fernöstliche Mystik, Cyberspuk und Breughelsche Szenen, Lachen und Erschrecken verdrillt Pelewin zu einem mitreißenden wahnsinnigen Rausch, der bizarre Bilder in die Netzhaut brennt.
Titel der russischen Originalausgabe 
Čapaev i Pustota 
Erschienen im Verlag »Vagrius«, Moskau 1996.

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Als er sich nicht mehr rührte, konnte ich mich lange nicht entschließen, seine Kehle loszulassen. Meine Hände gehorchten mir kaum; um wieder Luft zu bekommen, mußte ich eine Atemübung beginnen. Ihre Wirkung war seltsam – ein leichter Anfall von Hysterie bemächtigte sich meiner. Ich sah die ganze Szenerie plötzlich von der Seite: Da sitzt jemand auf der Leiche seines erwürgten Freundes und atmet konzentriert nach der in der letzten Nummer der »Isis« beschriebenen Methode des Yogi Ramasharaki. Ich stellte mich auf die Füße, und in diesem Moment wurde mir bewußt, daß ich soeben einen Mord begangen hatte.

Natürlich trug ich – wie jeder, der den Machthabern nicht restlos traute – immer einen Revolver mit mir herum, und erst vor zwei Tagen hatte ich ihn seelenruhig in Gang gesetzt. Das hier aber war etwas anderes, hier wurde düsterster Dostojewski gespielt: die leere Wohnung, die von einem englischen Mantel bedeckte Leiche und die Tür hinaus in die feindlich gesonnene Welt, und womöglich steuerten schon irgendwelche Müßiggänger auf diese Tür zu. Ich riß mich zusammen und verscheuchte die Gedanken – Dostojewski steckte selbstverständlich weder in der Leiche noch in der Tür mit dem Einschußloch, sondern in mir selbst, meinem von den Reuemetastasen fremder Leute lädierten Bewußtsein.

Ich öffnete die Wohnungstür einen Spalt und lauschte einige Sekunden nach draußen. Nichts war zu hören. Ein paar Pistolenschüsse regten anscheinend keinen mehr auf.

Mein Revolver steckte noch in Grigoris Hosentasche, und ich hatte absolut keine Lust, ihn von da hervorzukramen. Also hob ich seine Mauser auf und besah sie mir. Es war ein hervorragendes Gerät, nagelneu. Ich überwand mich und wühlte in seiner Jacke. Es fanden sich eine Schachtel »Ira«-Papirossy, ein Reservemagazin für die Mauser und ein Tscheka-Ausweis, ausgestellt auf den Namen Grigori Ernenzoff. Ja, dachte ich, natürlich. Man hatte es schon damals ahnen können.

Ich ging in die Hocke und öffnete den Verschluß seines Hebammenköfferchens. Darin lagen eine Mappe mit Blanko-Haftbefehlen, zwei weitere Magazine, ein Blechdöschen voll mit Kokain, außerdem eine Art OP-Zange, die so widerwärtig aussah, daß ich sie sofort in eine Ecke schleuderte, sowie ein Packen Geldscheine – obenauf die regenbogenfarbigen Hundertrubelnoten der Reichsduma, zuunterst die Dollarscheine. Alles in allem sehr nützliche Dinge. Um mich nach dem Schock etwas aufzurichten, stopfte ich mir eine gehörige Menge Kokain in die Nasenlöcher. Das fuhr ins Hirn wie ein Messer, und ich wurde sofort ruhig. Zwar mochte ich Kokain nicht besonders (es machte mich immer so sentimental), jetzt aber hatte ich allen Grund, möglichst rasch zu mir zu kommen.

Ich griff Grigori von Ernen unter die Arme, zerrte ihn auf den Flur, öffnete mit dem Fuß die Tür zu einem der anderen Zimmer und wollte ihn dort hineinschleifen, doch im Türrahmen hielt ich inne. Trotz Plünderung und Verwüstung konnte man die Zeichen des alten, sonnigen Vorkriegslebens hier noch deutlicher erkennen. Es war das einstige Kinderzimmer: Längs der Wand standen zwei bambusvergitterte Bettchen, mit Kohle war ein Pferd an die Tapete gezeichnet, dazu ein bärtiges Gesicht (ich mußte komischerweise sofort an die Dekabristen denken). Auf dem Fußboden lag ein roter Gummiball. Kaum daß ich ihn erblickt hatte, schloß ich die Tür und zog den Leichnam weiter. Das benachbarte Zimmer frappierte durch seine pietätische Schlichtheit – in der Mitte stand ein schwarzer Flügel mit offenem Deckel, daneben ein Drehhocker, das war alles.

In diesem Augenblick nahm ein neuartiges Gefühl von mir Besitz. Ich ließ Grigori von Ernen halb sitzend in der Ecke lehnen (die ganze Zeit, während ich ihn umherbugsierte, hatte ich peinlich darauf geachtet, daß sein Gesicht nicht unter dem grauen Mantel hervorsah) und setzte mich an den Flügel. Merkwürdig, dachte ich, Genosse Ernenzoff ist anwesend und doch nicht mehr da. Wer mochte wissen, welche Verwandlungen seine Seele gerade erfuhr? Ein Gedicht von ihm fiel mir ein, das vor drei Jahren im »Neuen Satyricon« abgedruckt worden war: Dem Anschein nach gab es nur den Leitartikel zur Auflösung der letzten Duma wieder, doch als Akrostichon stand zu lesen: Mene tekel ufarsin . Und da lag er nun. Gewogen und zu leicht befunden. Wie seltsam.

Ich drehte mich zum Flügel und begann leise Mozart zu spielen, meine geliebte Fuge in f-Moll, bei der ich immer bedauerte, daß ich nicht über die vier Hände verfügte, von denen der berühmte Exzentriker geträumt haben mußte. Die Melancholie, die mich beschlich, hatte mit dem Exzeß um Grigori von Ernen nichts zu tun; vor meinem inneren Auge erschienen die beiden Bambusbettchen von nebenan, und einen Moment lang versetzte ich mich in die fremde Kindheit, blickte mit den reinen Augen eines kleinen Menschen in den Abendhimmel, eine unaussprechlich rührende Welt, die ins Nichts entschwebt war. Ich spielte allerdings nicht lange – das Instrument war verstimmt, außerdem mußte ich mich sputen. Die Frage war nur: wohin?

Es war höchste Zeit, mir darüber klarzuwerden, wie ich den Abend zu verbringen gedachte. Ich ging zurück in den Flur und betrachtete zweifelnd Grigoris Lederjacke. Mir blieb nichts anderes übrig. Einige meiner literarischen Versuche mochten gewagt sein – so dekadent, einen bereits zum Leichentuch gewordenen Mantel anzuziehen, den noch dazu ein paar kreisrunde Löchlein am Rücken zierten, war ich nun wieder nicht. Ich nahm die Jacke vom Haken, griff mir das Köfferchen und trat in das Zimmer, wo der Spiegel war.

Die Lederjacke erwies sich als passend – der Tote und ich waren etwa von gleicher Statur. Als ich den Gurt mit dem baumelnden Pistolenhalfter umgeschnallt hatte und mich im Spiegel betrachtete, sah ich einen stinknormalen Bolschewiken vor mir stehen. Hätte ich nun noch die an der Wand liegenden Bündel untersucht, wäre ich vermutlich im Handumdrehen ein reicher Mann gewesen. Der Ekel war stärker. Sorgfältig lud ich die Pistole nach und überprüfte, ob sie leicht genug aus dem Halfter glitt. Es war in Ordnung. Gerade wollte ich das Zimmer verlassen, da erklangen Stimmen im Flur. Mir fiel ein, daß die Wohnungstür die ganze Zeit offengestanden hatte.

Ich stürzte zum Balkon. Er ging auf den Twerskoi-Boulevard hinaus. Unter mir schätzungsweise zwanzig Meter kalte, dunkle Leere, in der die Schneeflocken tanzten. Im Lichtfleck der Laterne sah ich Grigoris Auto stehen; auf dem Fahrersitz hockte, unklar, woher so plötzlich, ein Mann mit Bolschewikenkappe. Offenbar hatte Grigori vorhin per Telefon seine Kollegen von der Tscheka herbestellt. Auf den nächstunteren Balkon zu klettern war unmöglich, ich stürzte zurück ins Zimmer. Es wurde schon an die Tür getrommelt. Na schön. Einmal mußte die ganze Geschichte ein Ende haben. Ich richtete die Mauser auf die Tür und brüllte: »Herein!«

Die Tür ging auf, zwei Matrosen in Seemannsjacken und Hosen mit unzüchtig weitem Schlag, die Gürtel behängt mit Handgranaten stürmten ins Zimmer: der eine, schnurrbärtig, schon in den Jahren, der andere jung, doch mit welkem, blutleerem Gesicht. Die Pistole in meiner Hand schien sie nicht im geringsten zu stören.

»Bist du Ernenzoff?« fragte der Ältere mit dem Schnurrbart.

»Ja.«

»Da nimm!« sagte der Matrose und hielt mir ein doppelt gefaltetes Stück Papier hin.

Ich steckte die Mauser zurück und entfaltete es.

»Genosse Ernenzoff! Fahren Sie unverzüglich zur Spieldose, und setzen Sie dort unsere Linie durch. Zur Verstärkung schicke ich Sherbunow und Barbolin mit. Erfahrene Genossen. Babajasin«

Der Stempel unter dem Text war nicht zu entziffern. Während ich noch überlegte, was zu sagen war, hatten die beiden schon am Tisch Platz genommen.

»Ist das dort unten euer Chauffeur?« fragte ich.

»Genau«, sagt der Schnurrbärtige. »Wir nehmen aber dein Auto. Wie war noch mal dein Name?«

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