Arad Doman: Eine Nation am Aryth-Meer, die zurzeit vom Bürgerkrieg und den Kämpfen gegen die Anhänger des Wiedergeborenen Drachen zerrissen wird. Die Hauptstadt ist Bandar Eban und wurde zum Sammelpunkt für Flüchtlinge. Nahrung ist knapp. In Arad Doman nennt man die Nachkommen des Adels, der seine Herkunft auf die Zeit der Gründung der Nation zurückführen kann, die Blutgeborenen – im Gegensatz zu jenen, die erst später in den Adelsstand erhoben wurden. Der Herrscher (ein König oder eine Königin) wird von einem Rat der Kaufleute erwählt, der sich aus den Vorsitzenden der Kaufmannsgilden – in der Hauptsache Frauen – zusammensetzt. Er oder sie muss von adligem Blut und darf kein Kaufmann sein, die Person wird auf Lebenszeit gewählt. Der König oder die Königin verfügt über die absolute Autorität, kann aber durch eine Abstimmung des Rates abgesetzt werden; dazu ist eine Dreiviertel-Mehrheit erforderlich. Der derzeitige Herrscher ist König Alsalam Saeed Almadar, Lord von Almadar, der Hohe Herrscher von Haus Almadar.
Asha’man: (1) In der Alten Sprache »Wächter«, immer ein Wächter von Gerechtigkeit und Wahrheit. (2) Die Bezeichnung der Männer – sowohl allgemein als auch im Sinne eines Ranges -, die zur Schwarzen Burg in der Nähe von Caemlyn in Andor gezogen sind, um dort den Gebrauch der Einen Macht zu erlernen. Ihre Ausbildung konzentriert sich auf die Möglichkeiten, die Eine Macht als Waffe zu benutzen. Sobald sie gelernt haben, Saidin, die männliche Hälfte der Macht, zu ergreifen, wird von ihnen verlangt – eine weitere Abweichung von den Gepflogenheiten der Weißen Burg -, alle mühevollen Arbeiten mithilfe der Macht zu erledigen. Ein neu aufgenommener Rekrut wird Soldat genannt; er trägt einen schlichten schwarzen Mantel mit einem hohen Kragen nach der andoranischen Mode. Mit der Beförderung zum Geweihten erhält er das Recht, eine als Schwert bezeichnete silberne Anstecknadel am Mantelkragen zu tragen. Die Beförderung zum Asha’man beinhaltet das Recht, auf der dem Schwert gegenüberliegen Kragenseite die aus Gold und roter Emaille bestehende Anstecknadel in Form eines Drachen zu tragen. Obwohl viele Frauen – einschließlich der Ehefrauen – die Flucht ergreifen, wenn sie erfahren, dass ihr Mann die Macht lenken kann, sind eine stattliche Anzahl der Männer aus der Schwarzen Burg verheiratet, und sie benutzen eine Abart des Behüterbundes, um eine Verbindung zu ihren Frauen herzustellen. Dieser Bund wurde kürzlich so modifiziert, dass er Gehorsam erzwingt, und dazu benutzt, gefangene Aes Sedai gefügig zu machen. Einige Aes Sedai sind auch mit Asha’man den Bund eingegangen, allerdings handelt es hier um den traditionellen Behüterbund. Anführer der Asha’man ist Mazrim Taim, der sich selbst die Bezeichnung M’Hael verliehen hat, was in der Alten Sprache »Führer« bedeutet.
Avendesora: In der Alten Sprache der Baum des Lebens. Er befindet sich in Rhuidean.
Balwer, Sebban: Einst arbeitete er als Pedron Nialls Sekretär, war aber in Wirklichkeit sein Spionmeister. In Amador verhalf er Morgase aus ureigenen Gründen zur Flucht. Jetzt ist er der Sekretär von Perrin t’Bashere Aybara und Faile ni Bashere t’Aybara. Seine Pflichten wuchsen; nun dirigiert er die Aktivitäten der Cha Faile und fungiert als Perrins Spionmeister, auch wenn Perrin das anders sieht (siehe auch: Cha Faile).
Bande der Roten Hand: siehe Shen an Calhar.
Blut, das: Bezeichnung der Seanchaner für ihren Adel. Es gibt vier verschiedene Adelsränge, zwei beim Hohen Blut und zwei beim Niederen Blut. Das Hohe Blut lässt die Fingernägel bis auf eine Länge von zweieinhalb Zentimetern wachsen, rasiert den Kopf auf beiden Seiten und lässt nur in der Mitte einen Haarschopf übrig; bei den Männern fällt er schmaler als bei den Frauen aus. Die Länge des Haarschopfes richtet sich nach der Mode. Das Niedere Blut lässt ebenfalls die Fingernägel wachsen, aber sie rasieren außer den Seiten auch den Hinterkopf, außer dem Schopf bleibt ein breiter Zopf übrig, der bei Männern oft bis zur Schulter und bei Frauen bis zur Taille reichen kann. Die Angehörigen der höchsten Adelsränge des Hohen Blutes bezeichnet man als Hochlady oder Hochlord; sie lackieren sich die ersten beiden Fingernägel einer jeden Hand. Die Angehörigen des darunter befindlichen Ranges werden einfach als Lord oder Lady bezeichnet und lackieren sich lediglich die Zeigefingernägel. Angehörige des Niederen Blutes werden ebenfalls einfach als Lord oder Lady angesprochen, aber hier lackieren sich die Mitglieder des höheren Ranges die Nägel der letzten beiden Finger, während sich der untere Rang nur die Nägel der kleinen Finger lackiert. Die Kaiserin und die unmittelbaren Angehörigen der Kaiserfamilie rasieren sich den Kopf ganz und lackieren alle Fingernägel. Man wird ins Blut hineingeboren, kann aber auch zu diesem Rang erhoben werden. Das ist eine häufige Belohnung für außergewöhnliche Leistungen oder Verdienste für das Kaiserreich.
Blutmesser: Eliteabteilung des seanchanischen Militärs. Jedes Mitglied verfügt über ein Ter’angreal, das Stärke und Schnelligkeit erhöht und den Träger in Dunkelheit hüllt. Ein Tropfen Blut des Blutmessers aktiviert das Ter’angreal; danach saugt es dem Träger langsam die Lebenskraft aus. Innerhalb weniger Tage erfolgt der Tod.
Callandor: »Das Schwert, das kein Schwert ist« oder »Das unberührbare Schwert«. Das Kristallschwert, das im Stein von Tear aufbewahrt wurde, ist ein mächtiges Sa’angreal, das von männlichen Machtlenkern benutzt wird. Es weist bekannte Fehler auf: ihm fehlt der Puffer, der die Benutzung eines Sa’angreals sicher macht, und verstärkt den Makel. Vermutlich gibt es noch andere Fehler.
Corenne: In der Alten Sprache »Die Wiederkehr«. Die Seanchaner bezeichnen damit sowohl die Flotte aus Tausenden von Schiffen wie auch die Hunderttausende von Soldaten, Handwerkern und anderen Menschen, die Schiffe transportierten und den Vorläufern folgen, um das Land zu beanspruchen, das Artur Falkenflügels Nachfahren gestohlen wurde. Der Anführer der Corenne ist Generalhauptmann Lunal Galgan. (siehe auch: Hailene, Rhyagelle)
Cha Faile: (1) In der Alten Sprache ›die Krallen des Falken‹. (2) Von jungen Cairhienern und Tairenern angenommener Name, die dem Ji’e’toh folgen und Faile ni Bashere t’Aybara die Treue schworen. Insgeheim handeln sie als ihre persönlichen Kundschafter und Spione. Während ihrer Gefangenschaft bei den Shaido führten sie ihre Aktivitäten unter der Führung von Sebban Balwer fort (siehe auch: Balwer, Sebban).
Charin, Jain: siehe Fernstreicher, Jain.
Cuendillar: Eine angeblich unzerstörbare Substanz, die während des Zeitalters der Legenden erschaffen wurde. Jede bekannte Kraft, die dazu benutzt wird, Cuendillar zu zerstören, wird davon absorbiert und macht sie stärker, einschließlich der Einen Macht. Die Kunst der Herstellung galt als verloren, aber es sind neue Gegenstände aus dem Material aufgetaucht. Auch als Herzstein bekannt.
Da’covale: (1) In der Alten Sprache bezeichnet man damit eine Person, die einer anderen gehört oder ihr »Besitz« ist. (2) Bei den Seanchanern wird dieser Begriff häufig für Besitztümer und Sklaven benutzt. In Seanchan hat die Sklaverei eine lange und ungewöhnliche Geschichte, da Sklaven die Möglichkeit haben, zu Positionen mit großer Macht und öffentlicher Autorität aufzusteigen, darunter auch solche, wo sie über freie Bürger bestimmen. Es ist allerdings auch möglich, dass hochgestellte Personen zu Da’covale gemacht werden (siehe auch: So’jhin).
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