Edgar Burroughs - Die Prinzessin vom Mars

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Die Prinzessin vom Mars: краткое содержание, описание и аннотация

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Wie bereits am Vortrag nahm ich zu irdischen Taktiken Zuflucht, hieb ihm mit der rechten Faust gegen das Kinn und versetzte ihm mit der linken einen Haken in die Magengrube. Die Wirkung war verblüffend, denn als ich nach dem zweiten Schlag etwas beiseite trat, wirbelte er herum und sank vor Schmerz zusammengekrümmt und nach Luft japsend zu Boden. Ich sprang über ihn hinweg, packte die Keule und erledigte das Ungeheuer, bevor es sich wieder aufrichten konnte. Als ich ihm den Schlag versetzte, hörte ich hinter mir lautes Lachen, wandte mich um und erblickte Tars Tarkas, Sola und drei, vier Krieger, die in der Tür standen. Zum zweiten Mal hatte ich ihren selten erteilten Applaus für mich gewonnen.

Sola hatte beim Aufwachen meine Abwesenheit bemerkt und sofort Tars Tarkas benachrichtigt, der sich gleich darauf mit einer Handvoll Krieger auf die Suche nach mir machte. Am Stadtrand angekommen, bemerkten sie das Affenmännchen, als es schäumend vor Wut ins Gebäude stürmte.

Sofort waren sie ihm gefolgt, wobei sie es zuerst kaum für möglich hielten, daß ihnen sein Tun einen Hinweis über meinen Verbleib liefern würde, und hatten meinen kurzen, doch entscheidenden Kampf mit ihm gesehen. Dieses Abenteuer, die Auseinandersetzung mit dem Marskrieger am Vortag, sowie meine Sprungkünste verschafften mir hohes Ansehen. Feinere Gefühle wie Freundschaft, Liebe oder Zuneigung gehen diesem Volk völlig ab, doch beten sie außergewöhnliches Können und Mut förmlich an, und solange das Objekt ihrer Bewunderung seine Geschicklichkeit, seine Kraft und seinen Mut häufig genug unter Beweis stellt, ist ihnen nichts zu gut dafür.

Sola hatte den Suchtrupp freiwillig begleitet und war die einzige, die angesichts meines Überlebenskampfes nicht in Gelächter ausbrach. Im Gegenteil, ihre ernste Miene zeigte offensichtliche Anteilnahme, und kaum hatte ich das Monster getötet, stürzte sie auf mich zu und suchte meinen Körper nach möglichen Wunden oder Verletzungen ab. Zufrieden lächelnd stellte sie fest, daß ich unversehrt davongekommen war, nahm mich bei der Hand und machte sich auf den Weg nach draußen.

Tars Tarkas und die anderen Krieger waren inzwischen eingetreten und standen bei meinem schnell wieder zu sich kommenden Retter, dem auch ich das Leben gerettet hatte. Sie schienen sich ernsthaft zu streiten, und schließlich sprach mich einer an. Doch als ihm einfiel, daß ich seine Sprache nicht verstand, wandte er sich wieder an Tars Tarkas, der ihm mit einem Wort und einer Geste etwas befahl und sich anschickte, uns zu folgen.

In ihrer Haltung gegenüber dem Tier lag etwas Bedrohliches. Ich wollte nicht gehen, bevor ich nicht erfahren hatte, was sie zu tun gedachten, und damit war ich gut beraten, denn der Krieger zog eine gefährlich aussehende Pistole aus dem Halfter und war drauf und dran, der Kreatur ein Ende zu setzen. Ich sprang vor und riß seinen Arm nach oben. Die Kugel traf den hölzernen Fensterrahmen und schlug ein Loch in das Holz und das Mauerwerk.

Ich kniete neben dem furchtsam dreinblickenden Wesen nieder, half ihm auf und gebot ihm, mir zu folgen. Die überraschten Blicke, die mein Tun bei den Marsmenschen hervorrief, spiegelten Verständnislosigkeit, denn Eigenschaften wie Dankbarkeit und Mitgefühl konnten sie nur in kindlicher Weise erahnen. Der Krieger, dessen Pistole ich nach oben gerissen hatte, blickte Tars Tarkas fragend an, doch dieser gab ihm zu verstehen, mich in Ruhe zu lassen, und so kehrten wir zum Platz zurück, wobei Sola mich fest am Arm hielt und dicht hinter mir mein großes Wachtier trottete.

Zumindest besaß ich nun auf dem Mars zwei Freunde, eine junge Frau, die mit mütterlicher Sorge über mich wachte, und ein stummes Wachtier, hinter dessen armseligen, häßlichen Äußeren sich mehr Liebe, Treue und Dankbarkeit verbarg, wie ich später erfahren sollte, als man bei den ganzen fünf Millionen grünen Marsmenschen finden konnte, die in den verlassenen Städten und den ausgetrockneten Meeren des Mars umherstreifen.

7. Kindererziehung auf dem Mars

Nach dem Frühstück, das sich nicht im geringsten von der Mahlzeit am Vortage unterschied und genauso verlief wie jedes Essen während meines Verbleibs bei den grünen Marsmenschen, führte mich Sola zu dem Platz, auf dem sich die gesamte Gemeinschaft versammelt hatte und dabei zuschaute oder half, riesige, elefantenartige Tiere vor dreirädrige Karossen zu spannen. Davon gab es etwa zweihundertundfünfzig, und jede wurde von einem einzelnen Tier gezogen, obwohl ein jedes dem Aussehen nach die ganze Reihe voll beladener Fuhrwerke mühelos hätte allein bewegen können.

Die Karossen selbst waren geräumig und prächtig ausgestattet. In jeder saß eine weibliche Marsbewohnerin, geschmückt mit Geschmeide, Juwelen, Seidentüchern und Pelzen. Auf dem Rücken jedes Zugtieres saß ein junger Treiber. Gleich den Reittieren der Krieger trugen auch die schwereren Tiere weder Zaum noch Zügel, sondern wurden allein durch Willensübertragung geführt.

Diese Fähigkeit ist bei allen Marsbewohnern erstaunlich entwickelt, sie erklärt weitestgehend auch die Einfachheit ihrer Sprache und begründet, warum sogar im Verlaufe langer Unterhaltungen relativ wenige Worte gewechselt werden. Es ist die Universalsprache des Mars, durch dieses Medium vermögen die höherentwickelten Lebewesen dieser paradoxen Welt mit den weniger entwickelten einigermaßen zu kommunizieren –, inwieweit, hängt von den intellektuellen Fähigkeiten der Spezies und der Entwicklung des Einzelnen ab.

Als sich der Reiterzug in Marsch setzte, zog mich Sola in eine leere Kutsche, und wir begaben uns mit dem Zug dorthin, wo ich am Vortage in die Stadt eingeritten war. Die Spitze der Karawane bildeten etwa zweihundert Krieger, jeweils fünf nebeneinander, hinter uns noch einmal so viele, während sich je fünfundzwanzig oder dreißig Begleiter seitlich von uns hielten.

Alle außer mir – Männer, Frauen und Kinder – waren schwer bewaffnet. Hinter jeder Kutsche trottete ein Marshund, und auch meiner blieb dicht hinter mir. Während der folgenden zehn Jahre, die ich auf dem Mars verbrachte, verließ diese treue Kreatur mich eigentlich nie von sich aus. Der Weg führte durch das kleine Tal vor der Stadt, über die Hügel und hinab auf den Grund des toten Meeres, den ich auf dem Weg von der Brutstation zum Platz bereits durchquert hatte. Die Brutstation erwies sich dann auch als das Reiseziel des heutigen Tages, und da wir bei Erreichen des flachen Meeresgrundes in einen wilden Galopp ausbrachen, lag unser Ziel bald in Sichtweite.

Dort angelangt, hielten die Kutschen mit militärischer Genauigkeit neben den vier Seiten der Eingrenzung, und etwa zehn Krieger, darunter auch Tars Tarkas und einige niedere Befehlshaber, allen voran der riesige Anführer, saßen ab und näherten sich der Außenmauer. Ich konnte sehen, wie Tars Tarkas dem Oberbefehlshaber etwas erklärte, dessen Name übrigens, soweit ich es ins Englische übertragen kann, Lorquas Ptomel Jed lautete, wobei ›Jed‹ den Titel bezeichnete.

Bald erfuhr ich auch den Gegenstand des Gespräches, denn Tars Tarkas rief Sola zu, sie solle mich zu ihm zu bringen. Da ich mich inzwischen den Schwierigkeiten der Fortbewegung auf dem Mars angepaßt hatte, begab ich mich befehlsgemäß rasch zur anderen Seite der Brutstation, wo die Krieger standen.

Dort angelangt, zeigte mir ein Blick, daß die Jungen bis auf wenige Ausnahmen bereits geschlüpft waren und es auf der Brutstation von den häßlichen, kleinen Teufeln nur so wimmelte. Sie waren drei bis vier Fuß groß und bewegten sich innerhalb der Mauern ruhelos hin und her, als suchten sie nach Nahrung.

Tars Tarkas wies auf die Brutstation und sagte zu mir: ›Sak‹. Ich verstand, daß er wünschte, ich solle die gestrige Vorstellung vor Lorquas Ptomel wiederholen, und da mir mein außergewöhnliches Können zugegebenermaßen nicht wenig Befriedigung verschaffte, reagierte ich schnell und sprang bis über die Kutschen auf der gegenüberliegenden Seite der Eingrenzung. Als ich zurückkehrte, grunzte Lorquas Ptomel mir etwas zu, wandte sich an seine Krieger und gab ihnen einige Befehle hinsichtlich der Brutstation. Sie achteten nicht weiter auf mich, und so konnte ich in der Nähe bleiben und verfolgen, wie sie eine Öffnung in die Wand brachen, die groß genug war, um die jungen Marsmenschen herauszulassen.

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