Wolfgang Jeschke - Die wahre Lehre - nach Mickymaus. Internationale Science Fiction Erzählungen.

Здесь есть возможность читать онлайн «Wolfgang Jeschke - Die wahre Lehre - nach Mickymaus. Internationale Science Fiction Erzählungen.» весь текст электронной книги совершенно бесплатно (целиком полную версию без сокращений). В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Год выпуска: 1991, Жанр: Фантастика и фэнтези, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Die wahre Lehre - nach Mickymaus. Internationale Science Fiction Erzählungen.: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Die wahre Lehre - nach Mickymaus. Internationale Science Fiction Erzählungen.»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Die wahre Lehre - nach Mickymaus. Internationale Science Fiction Erzählungen. — читать онлайн бесплатно полную книгу (весь текст) целиком

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Die wahre Lehre - nach Mickymaus. Internationale Science Fiction Erzählungen.», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Wie konnte jemand so leben? Sie weigerte sich, das Zimmer wahrzunehmen, verdrängte es aus ihrem Bewußtsein.

Agnes anzusehen war nur wenig besser. Die völlig altersschwache Frau saß mit gespreizten Knien auf ihrem Stuhl mit viereckiger Lehne und starrte sie unverblümt forschend an. »Wie ich sehe, werden die Familienmerkmale gut vererbt.«

»Tatsächlich?« murmelte Marianne.

»Ja.«

Das eine Wort, dann Schweigen. Gab es in Agnes’ Regnum keine Floskeln, mit denen man ein Gespräch einleitete?

»Nun Mary Ann, was ist los? Du bist nicht gerade jemand, der nur so zum Vergnügen das Kastensystem durchbricht.«

Kastensystem! Was für eine entsetzliche Art, den GU auszudrücken! Der Fauxpas brachte sie ganz durcheinander. »Mein Vater sagte … er sagte …«

»Er hat mir erzählt, was er sagte, nämlich daß er dir geraten hat, mich aufzusuchen, da ich lange genug gelebt habe, um etwas Vernunft anzunehmen. Dein Teenager verkehrt also mit Gossenkindern, was? Wird ihr guttun.«

»Gut!«

»Kreisch mich nicht an! Wird ihr nicht schaden, richtigen Menschen zu begegnen und die häßliche Seite einiger Tatsachen kennenzulernen.«

»Aber ich habe versucht, sie zu beschützen«, brabbelte Marianne. »Ich habe versucht, sie anständig zu erziehen. Ich habe versucht …«

»… sie genauso unwissend und dumm zu halten wie dich selbst. Und sie verübelt es dir. Gut.«

Marianne stand auf. »Du schändliche, entsetzliche Frau!«

Die schändliche, entsetzliche Frau lehnte sich nach vorn, streckte einen muskulösen Arm aus und schubste. Marianne setzte sich und brach in Tränen aus. »Du verstehst das nicht. Es ist nicht bloß das ›befreite‹ Gehabe eines Teenagers. Es sind die entsetzlichen Dinge, die sie sagt.«

»Wie zum Beispiel?«

»Sie würde nicht wagen, es in meiner Gegenwart zu tun, aber man hat mir erzählt, daß sie über …« Das Wort wollte ihr nicht über die Lippen kommen. »… das Große T spricht!«

»Tod?«

Marianne zuckte zusammen. Sich so etwas direkt ins Gesicht sagen lassen zu müssen! Sie nickte elend.

»Nun, darüber zu reden, wird sie nicht umbringen«, sagte Agnes. »Hast du ihr erklärt, was das Wort bedeutet? Nein, natürlich nicht; du wüßtest nicht einmal, wie. Und ihr wollt Neo-Viktorianer sein! Die Viktorianer waren hinter ihrer Zimperlichkeit ein ziemlich nüchterner Haufen, aber ihr seid bloß jede Menge hochtrabendes Getue mit nichts dahinter. Schick mir das Kind vorbei! Am Donnerstag. Morgens. Nicht später als zehn Uhr. Ich werde ihr den Kopf zurechtrücken. In Ordnung?«

Es klang überhaupt nicht in Ordnung, aber wie konnte man einem Drachen widersprechen, der Muskeln aus Stahl hatte und einen durch die Gegend schubste?

Marianne stimmte zu und floh.

In letzter Zeit hatte sie das Gefühl, ständig vor irgend jemandem oder irgend etwas auf der Flucht zu sein. Sie sollte wirklich ihren Psykomforter aufsuchen.

Ellaline davon zu überzeugen, einen schönen Sommermorgen an irgendeine Tante zu verschwenden (irgendeine erwachsene, salbadernde, lästige alte Schachtel) war nicht leicht.

Ich habe keine Tante Agnes Doch hast du Liebes Es war erlaubt für eine - фото 23

»Ich habe keine Tante Agnes.«

»Doch, hast du, Liebes.« Es war erlaubt, für eine gute Sache zu lügen; man durfte das Kind nicht mit einem GU von vier Regna erschrecken.

»Ich habe noch nie von ihr gehört.«

»Möglich«, sagte Marianne vage, »unsere Familie ist so groß. Wir bleiben nicht immer in Verbindung miteinander.«

»Warum soll ich sie überhaupt besuchen?«

»Weil sie darum gebeten hat, daß du sie besuchst.«

»Warum?«

»Sie hat dir etwas zu sagen.«

»Was will sie mir sagen?«

Marianne vernahm den bockigen Tonfall und erkannte die Kampfansage. Sie hätte dies sorgfältiger planen sollen. »Das ist Tante Agnes’ Sache.«

Ellaline hatte ein geübtes Ohr für die Ausflüchte ihrer Mutter. »Ich will es ohnehin nicht wissen. Ich kenne sie nicht. Ich werde nicht hingehen.«

Marianne dachte über die entschlossene Kampflust und die undamenhaften Muskeln nach, die sich unter dem Babyspeck entwickelten, und fragte sich, ob Schläge nicht langsam unklug wurden. In letzter Zeit hatten die massiven viktorianischen Prügel, die man in Fällen von Widerspenstigkeit für angebracht hielt, nach den obligatorischen Tränen ein mürrisches und undurchdringliches Schweigen hervorgerufen und eine nur sehr kurzlebige Besserung. Vielleicht war es das Beste, den Rat ihres Psykomforters zu befolgen und das Interesse des Kindes zu wecken; dies wiederum verlangte nach ihren Fähigkeiten auf dem Gebiet ›hingebungsvolle Mutter‹.

»Ich finde, du solltest hingehen, Liebes.«

»Aber warum?«

»Weil deine Tante Agnes Pädagogin ist …« (das stimmte) »… und sie dir etwas erklären möchte. Ich bin sicher, es wird dich interessieren.«

Da ihre Mutter sich ganz offensichtlich auf dem Rückzug befand, kam es jetzt nur noch darauf an, den Druck aufrecht zu erhalten. »Woher soll ich das wissen? Was ist es?«

»Etwas sehr Wichtiges«, sagte Marianne nervös.

»Aber was?«

»Es steht mir nicht zu …«

»Ich gehe nicht hin.«

Marianne gab nach, da sie es versäumt hatte, die Positionen für Versuchung und/oder Erpressung vorzubereiten. »Tante Agnes will dir etwas über …« Beim besten Willen konnte sie nicht die Konditionierung eines ganzen Lebens durchbrechen, die den letzten Fluch umgab.

»Worüber?«

»… über …«, sagte Marianne verzweifelt, »das Große T erzählen.« Mehr konnte eine Mutter nicht tun.

»Du meinst To …« Ellaline unterbrach das halb ausgesprochene Wort gerade noch rechtzeitig. Der Gesichtsausdruck ihrer Mutter versprach, daß eine derart herausfordernde Ungehörigkeit einen bislang unerreichten Grad von Gewalt auslösen mochte; mit einem Riemen in der Hand verlor ihre Mutter manchmal jede Selbstbeherrschung, als ob irgend etwas in ihr, einmal losgelassen, sich wie rasend freien Lauf verschaffte. Ellaline ging über zu kritischer Erwägung. »Das dürfte Spaß machen.« Das Schaudern ihrer Mutter merkte sie sich als Erinnerung an ihren Triumph. »Selbstverständlich werde ich gehen.«

Marianne vernahm die nicht zu unterdrückende Schadenfreude. ›Ich habe ein Monster geboren!‹

Mit einem Lächeln ursprünglicher Unschuld fragte das Monster: »Fällt Tante Agnes das Haar aus?«

Die Unterredung endete in verständnislosem Starren.

Seit den Anfängen der Sklaverei in uralter Zeit blieb immer schon nur sehr wenig des vermeintlichen privaten Tuns und Handelns der Gesellschaft vor den scharfen Augen und Ohren der Gesindestube verborgen. Perkins, der Chauffeur, wußte mehr über Agnes und die entfernteren Ausläufer der Familie als Marianne, und er hatte eine ziemlich genaue Vorstellung davon, warum er Ellaline zu ihr fuhr.

Was Ellaline betraf, hielt er sie für ein reiches Miststück, das regelmäßig Prügel brauchte. Da er wie die meisten Dienstboten ein ziemlicher Snob war, billigte er ihren Umgang mit Gossenkindern nicht, mußte aber zugeben, daß sie auf ihre Weise recht helle war. Zum Beispiel bemerkte sie rasch die Veränderungen in der umgebenden Architektur und erkannte, daß sie über vertrautes Gebiet hinaus gebracht wurde.

»Wo sind wir, Perky?«

»Auf dem Weg zu Mrs. Ballantyne.«

Ellaline verzog das Gesicht während sie die eher kleinen (nach ihren Maßstäben) viereckigen Häuser eines vergangenen Zeitalters betrachtete; auf alten Bildern gab es Häuser wie diese.

»Sie würde nicht hier leben. Wenn sie meine Tante ist, muß sie in Mamis Regnum sein. Sie würde nicht in einer dieser scheußlichen Schachteln leben.«

So war das also; diese ›behandelten‹ Spinner waren derart geprägt durch ihre Furcht vor der Zeit, daß selbst die schlichtesten Wahrheiten in soziale Tabus verstrickt wurden. »Vielleicht ist sie nicht wirklich deine Tante.« Das Kind würde es früh genug herausfinden. »So eine Art Ehrentante.«

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Die wahre Lehre - nach Mickymaus. Internationale Science Fiction Erzählungen.»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Die wahre Lehre - nach Mickymaus. Internationale Science Fiction Erzählungen.» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Die wahre Lehre - nach Mickymaus. Internationale Science Fiction Erzählungen.»

Обсуждение, отзывы о книге «Die wahre Lehre - nach Mickymaus. Internationale Science Fiction Erzählungen.» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x