Frank Schätzing - Lautlos

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Sieht Dr. Liam O’Connor, genialer Physiker und Bestsellerautor, Gespenster? Wird Köln wirklich von einer unbekannten Macht unterwandert, wenige Tage bevor hier die weltpolitische Elite zum G-8-Gipfel zusammenkommt? Tatsächlich stößt O’Connor auf eine Verschwörung und eine unheimliche Waffe, die einen neuen Kalten Krieg auslösen könnte. In einem atemlosen Katz- und Mausspiel versucht er, die Katastrophe zu verhindern. Doch die Gegner scheinen immer einen Schritt voraus zu sein…

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Plötzlich schien über dem Abgrund eine Brücke zu schweben. Eine Einladung, die Kluft zu überbrücken.

Der Gedanke war verlockend. Es wäre beides zur gleichen Zeit. Die sachliche Erledigung einer Anfrage und der Triumph über die Arroganz eines feindlichen Imperialismus, der immer nur verurteilte, ohne sich je die Mühe gemacht zu haben, Sonja Cosics Volk zu verstehen. Und wiederum wäre es das größte je gezahlte Honorar, die Krönung und zugleich das Ende ihres Engagements, der Beginn eines neuen Lebens.

»Was raten Sie mir?«, fragte sie unvermittelt und wandte Ricardo ihr Gesicht zu.

Ricardo lachte leise.

»Sie wollen meinen Rat?«

»Ja.«

»Tun Sie es.«

»Warum?«

»Weil Sie auf die Dauer so nicht weitermachen können. Es wäre der Glanzpunkt und erklärte Gipfel Ihrer Karriere, und jeder weiß, dass der klügste Politiker auf dem Höhepunkt seines Ruhms zurücktritt. Sie wären gezwungen, völlig neu anzufangen, was Ihnen, glaube ich, ganz gut täte. Es würde Sie aus dem Dilemma erlösen, in dem Sie stecken, seit ich Sie kenne. Sie sind nicht wirklich glücklich, Jana. Nehmen Sie an. Tun Sie es. Viele würden Ihnen insgeheim auf die Schulter klopfen. Es gäbe Heulen und Zähneknirschen. Die Probleme Europas würden in den globalen Fokus geraten. Vielleicht würde der eine oder andere Staatenlenker darüber stürzen, aber weder die Vereinten Nationen noch Russland oder China sind an einem Schlagabtausch größeren Ausmaßes interessiert. Das Problem würde gelöst werden. Das Trojanische Pferd hätte den begehrtesten Skalp der Welt eingeholt, ohne dass es jemand wissen muss. Sie und Ihr Land hätten Genugtuung erhalten. Wie Sie persönlich damit umgehen, kann ich nicht beurteilen, aber das ist ja auch nicht meine Sache.«

»Was glauben Sie, woher der Auftrag kommt?«

»Serbien? Russland? Libyen? Mal ehrlich, Jana, spielt es eine Rolle, wer Ihnen die Möglichkeit gibt, ein neues Leben anzufangen?«

Jana starrte vor sich hin.

Plötzlich erschien es ihr, als steuere ihr Denken in eine Sackgasse. Es war, als öffne man in einem Programm mit begrenzter Speicherkapazität ein Fenster nach dem anderen, rufe Dateien über Dateien auf, bis auf dem Bildschirm der wohl vertraute graue Kasten erschien: Es ist zu wenig Speicherplatz vorhanden, um neue Fenster zu öffnen. Schließen Sie einige Fenster und versuchen Sie es erneut.

Es wurde dringend Zeit, einige Fenster zu schließen. Sie konnte nicht ihr Leben lang immer mehr Persönlichkeiten und Identitäten übereinander lagern. Ricardo hatte Recht. Jana war am Ende angelangt. Zwischen Professionalismus und Patriotismus hatte sich ihr innerer Cursor sozusagen aufgehängt.

Ein letzter großer Geniestreich, der alle Persönlichkeiten wieder miteinander vereinte – und dann aussteigen. Jemand anderer werden.

Dieses Haus in den Weinbergen des Piemont würde verschwinden.

Wenn schon. Es war schön, aber zu ersetzen. Sie hätte dreißig Millionen Dollar zur Verfügung!

Sie könnte endlich aufhören, Sonja Cosic hinterherzulaufen.

»Silvio«, sagte sie.

»Ich höre.«

»Setzen Sie sich mit Mirko in Verbindung. Sagen Sie ihm, ich akzeptiere den Auftrag. Er soll mich mit den nötigen Einzelheiten versorgen und eine Million auf das bekannte Konto überweisen.«

Silvio lächelte.

»Wird gemacht«, sagte er. »Signora Firidolfi.«

JUNI. KOELN. AIRPORT

Hätte O’Connor nicht nachweislich aus Dublin gestammt, hätte man ihn dorthin erfinden müssen – zumindest, was Wagners Verständnis der irischen Autorenszene betraf. Für sie war O’Connor weniger Physiker als Schriftsteller, eine Sichtweise, deren Subjektivität sie sich durchaus bewusst und die letztlich unzutreffend war. Zu allem Überfluss war O’Connor – obschon in Dublin geboren und dort aufgewachsen – nicht mal ein hundertprozentiger Ire. Sein Vater war Dubliner, seine Mutter stammte aus Hannover. Diesem Umstand verdankte es O’Connor, zweisprachig aufgewachsen zu sein und das Deutsche ebenso fließend zu beherrschen wie das Englische. Wollte er von beiden nicht verstanden werden, zog er sich auf die angestammte Sprache der Iren zurück und sprach gälisch, um seine Verbundenheit zu den keltischen Wurzeln seines Volkes zu bekunden. Ob dahinter echtes Interesse oder akademische Selbstgefälligkeit steckte, jedenfalls hatte er die archaische Sprache gelernt und oft genug zur Anwendung gebracht – im Westen und Nordwesten, wo er mitunter tageweise verschwand und nur alte Männer mit Stoppelbärten und Fischgeruch in den Kleidern zu sagen wussten, wo er steckte.

Die Wissenschaft hatte O’Connors Ruf geprägt, und als Wissenschaftler war er weder irisch noch überhaupt in irgendeiner Weise typisch. Die meisten Wissenschaftler, die Wagner kennen gelernt hatte, taten sich mit modischen Akzenten schwer. Sie balancierten Atome auf nanometerspitzen Nadeln, schienen aber faustgroße Beulen und Knitterfalten in Jackett und Hose nicht wahrzunehmen. Jüngere Generationen trugen Jeans und T-Shirt und entsprachen – wie die deutschen Forscher Gerd Binnig oder Horst Störmer – wenigstens ansatzweise dem Bild des akademischen Abenteurers. Eine wissenschaftliche Theorie wurde, wenn sie in sich stimmig war, in der Szene gern als elegant bezeichnet, der dazugehörige Theoretiker war es in den seltensten Fällen. O’Connor im stahlgrauen Armani-Anzug mit abgestimmter Krawatte und gleichfarbigem Hemd, braun gebrannt und perfekt frisiert, widersetzte sich dem einen Klischee in gleicher Weise, wie er das andere provozierte. Was ihm, wie Wagner zugeben musste, beides auf recht eindrucksvolle Weise gelang.

O’Connor, der Physiker, gefiel sich als Aushängeschild des Dublin Trinity, wo er sich seine Sporen verdient und das ihn gefördert hatte. Der Schriftsteller O’Connor war hingegen bekannt dafür, sich mit seiner Heimatstadt anzulegen, wo es nur ging. Damit befand er sich in bester Gesellschaft, was möglicherweise die Triebfeder seiner fortgesetzten Schmähreden darstellte. Jonathan Swift hatte Dublin erbärmlich genannt, W. B. Yeats bezeichnete die Metropole als blind und ignorant, während George Bernard Shaw zumindest von einer gewissen, für Dublin bezeichnenden Verhöhnung und Herabwürdigung sprach. James Joyce bekundete oft genug, er habe die Stadt der Unzufriedenheit, der Boshaftigkeit und des Scheiterns satt bis obenhin und sehne sich danach, weit weg zu sein. Dennoch konnten sie alle nicht von Dublin lassen. Jeder von ihnen vertrat auf seine Art die Paradoxie der Stadt an der Liffey, das Triste und Glitzernde, wie Joyce angemerkt hatte, den heruntergekommenen Wirrwarr, ohne den er dennoch nicht hätte leben und arbeiten können. Worauf immer die Hassliebe gründete, die Irlands Literaten ihrer Stadt entgegengebracht hatten, O’Connor hatte sie aufgenommen und liebevoll kultiviert.

Wagner zweifelte an der Ernsthaftigkeit seiner Verstimmung über den Trümmerhaufen, wie er Dublin nannte. Als wäre ihm nicht sonnenklar gewesen, dass sich hier im zwanzigsten Jahrhundert eine literarische Strömung ersten Ranges herausgebildet hatte, deren Vertreter allesamt ihren Habitus als Dickschädel pflegten, tranken und diskutierten und eher nebenbei zu ihren Meisterwerken fanden. Samuel Beckett, Brendan Behan und der einzigartige Flann O’Brien führten nicht nur mit sportlichem Ehrgeiz Prozesse gegeneinander, sondern waren auch Stammgäste in den Pubs, was ihnen den mythisch überhöhten Ruf begnadeter Trinker einbrachte. Ob O’Connor deshalb soff wie ein Loch, blieb dahingestellt; ebenso, ob überhaupt einer der als versoffen gehandelten irischen Literaten wirklich so viel getrunken hatte. Fest stand, dass kaum ein anderes Volk, insbesondere dessen intellektuelle Kaste, seine eigenen Klischees dermaßen auf die Spitze getrieben hatte wie die Iren. Nicht, weil sie es so wollten, sondern weil sie so waren. Tatsächlich schien Irland das einzige Land der Welt zu sein, in dem sich jedes Klischee bis zur hundertprozentigen Übernahme durch die Realität verwirklichte. So war es nur natürlich, dass O’Connor nicht einfach betrunken, sondern betrunken von irischem Whisky in Wagners Leben getreten war. Und dass er, ganz in der Tradition seiner schreibenden Vorgänger, aufrecht gehend durch sein Delirium schritt, mit einer gewissen Erhabenheit und in völliger Übereinkunft mit sich selbst.

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