Nina Blazon - Der Kuss der Russalka

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Der Kuss der Russalka: краткое содержание, описание и аннотация

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Russland, 1706. Unter unmenschlichen Bedingungen errichtet ein Heer von Leibeigenen, Handwerkern und Architekten Zar Peters neue Stadt: Sankt Petersburg! Als eine geheimnisvolle Tote aus der Newa geborgen wird, fällt der Verdacht auf den jungen Zimmermann Johannes, der sich bald in ein düsteres Intrigenspiel verstrickt sieht. Jemand will den Bau der Stadt verhindern. Das Leben des Zaren scheint in Gefahr. Dann begegnet Johannes eines Nachts der schönen Russalka und die Suche nach der Wahrheit wird zu einem Wettlauf um Leben und Tod.
Nina Blazon,

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Die Arbeiter, die an den ersten Fundamenten für die Steinhäuser bauten, sahen kaum auf, als Johannes vorbeirannte. Die Werkstatt seines Onkels befand sich etwa eine Meile vom Ufer entfernt in nordöstlicher Richtung, ganz in der Nähe der Sumpfgebiete, die noch trockengelegt werden mussten. Eines Tages sollte sich am Newadelta eine gewaltige Stadt erheben. Aus Stein sollte sie bestehen, nicht wie Moskau zum größten Teil aus Holz. Aber im Augenblick war von der zukünftigen Pracht noch nicht viel zu erahnen. So gut wie alle Gebäude bestanden hier noch aus Holz; Erdwälle waren dort aufgeschichtet, wo eines Tages gewaltige Steinmauern jedem Angriff trotzen würden. Je weiter sich Johannes vom Fluss entfernte, desto schlammiger wurde der Boden, der wegen des Regens aufgeweicht war. Er keuchte bereits, als er an der kleinen Gruppe von Häusern ankam, in denen sich die Drechsler und Zimmerleute aus der Deutschen Vorstadt in Moskau angesiedelt hatten. Das Wohnhaus, in dem Johannes mit seinem Onkel, seiner Tante und den Gehilfen lebte, erhob sich auf einem Fundament ein gutes Stück über dem Boden. Eine überdachte Treppe führte hinauf zur Tür. Durch die erhöhte Lage hatten die Bewohner die häufigen Überschwemmungen im Frühjahr, als das Eis auf dem Fluss schmolz, trockenen Fußes überstanden. Anders sah es mit der Werkstatt aus, die ebenerdig stand und wie ein grimmiger, länglicher Holzkoloss den Stürmen trotzte.

»Marfa!«, schrie Johannes schon von weitem. Seine Schritte schlugen schwer auf die Treppenstufen.

Im Inneren des Hauses war es dämmrig, nur das Feuer brannte im Ofen. Dort stand Johannes’ Tante, die Hände um einen Krug gekrampft. Ihr Gesicht war reglos wie immer, aber Johannes wusste, dass Marfa stets mit der schlimmsten aller möglichen Nachrichten rechnete. Keuchend holte er Luft. »Derejew bringt eine Tote«, brachte er heraus. »Wir sollen sie in der Werkstatt aufbahren.«

Marfa zog die Augenbrauen zusammen, stellte den Krug ab und strich sich das widerspenstige braune Haar aus dem Gesicht. Ihre Augen blitzten wie graues Eis. »So, sagt Derejew das«, meinte sie trocken.

»Dann gib Michael Bescheid!«

* * *

In der Wohnkammer war es an diesem Abend gedrängt voll. Die vier Gehilfen, die für gewöhnlich auf Holzpritschen in der Werkstatt schliefen, lagerten heute in der Stube. Außerdem schliefen hier Johannes und der alte Diener Iwan, nur durch einen dickeren Vorhang getrennt von der winzigen Kammer, die sich Johannes’ Onkel Michael und Marfa teilten. Das Haus war klein und in großer Eile gebaut worden, damit es noch vor den ersten Schneestürmen fertig wurde. Im nächsten Sommer, wenn alles gut ging, würden sie ein neues bauen. Nicht weit von hier, näher an der Newa. Schmuck würde es werden, steinern und geräumig.

Sobald die Gehilfen die verhüllte Tote auf eine der Werkbänke gebettet hatten, war die Werkstatt verschlossen worden. Gegen Abend schlichen immer noch Bauern und auch einige Aufseher an der Werkstatt vorbei, tuschelten miteinander, hielten sich jedoch in sicherer Entfernung. Nun war es spät am Abend, trotzdem schimmerte eine milchige Helligkeit durch die Türritze und die Fensterläden. Die seltsamen nordischen Nächte, in denen die Sonne nie ganz unterging, machten es schwer, zu schlafen und morgens ausgeruht an die Arbeit zu gehen. Obgleich es Sommer war, fror Johannes, als er nun mit nacktem Oberkörper auf dem Schemel saß und seiner wortkargen Tante zusah, wie sie den Riss in seinem Hemd nähte. Wie viele russische Stadtbewohnerinnen trug sie ein Kleid mit langen, weiten Ärmeln, das nicht eng geschnürt war und beinahe orientalisch wirkte. Dort, wo früher eine Borte aus Goldstickerei den Ausschnitt geziert hatte, prangte nun ein einfaches Band aus blauem Stoff, das die einstige Zierde nur notdürftig ersetzte. Marfa und Michael hatten erst vor zwei Jahren geheiratet – in Moskau, im selben Monat, als Johannes in Russland angekommen war. Damals war ihm Marfa hochmütig erschienen und so ernst wie eine Heiligenfigur. Sie war zwanzig Jahre jünger als Onkel Michael und stammte aus verarmtem Adel. Von ihrem einstigen Reichtum war ihr nur der alte Iwan geblieben. Er mochte bestimmt schon sechzig Jahre alt sein, sein Bart reichte ihm bis auf die Brust. Wie die Eichenkommode, die bestickte Bettdecke, der Spiegel und die drei Trinkschalen aus Bergkristall, die Marfa mit in die Ehe gebracht hatte, war Iwan sozusagen Teil des Hausrats. Leibeigenen wie ihm gehörte nicht einmal ihr Leben. Ihre Herren konnten sie jederzeit verschenken, verkaufen oder misshandeln. Iwan allerdings hatte Glück, denn Marfa behandelte ihn wie einen Bediensteten und steckte ihm hin und wieder sogar eine Kopeke zu. Alleine schon für diese Gutherzigkeit mochte Johannes seine Tante, auch wenn sie ihm sonst immer noch streng und unnahbar erschien.

»Das ist jetzt das dritte Hemd in zwei Sommern«, sagte sie und schnalzte missbilligend mit der Zunge.

»Ich habe mit der Prügelei nicht angefangen«, verteidigte er sich. Sie kniff die Lippen zusammen und schob einen neuen Faden durch das Nadelöhr. Iwan betrachtete düster den Bluterguss auf Johannes’ Jochbein und schwieg. Einer der Gehilfen hustete rasselnd. Das feuchte Klima machte allen zu schaffen, und die unzähligen Stechmücken, die eine Plage waren und Fieber brachten, verschlimmerten die Situation noch. Johannes betrachtete seine geschwollenen Fingerknöchel und seufzte. Die Arbeit morgen würde schwer werden, aber er wusste, dass sein strenger Onkel geprellte Knöchel nicht als Entschuldigung gelten lassen würde. In vielen Belangen des Lebens war Michael, der schon vor fast dreißig Jahren nach Russland gezogen war, selbst ein Russe geworden. Nur seine in vielen Lehr– und Arbeitsjahren erworbenen Handwerkertugenden, auf die er so stolz war – absolute Disziplin, Fleiß und Pflichterfüllung –, hatte er beibehalten und war dabei noch verbissener, als es Johannes’ Vater und seine Brüder je gewesen waren. Johannes hatte sich das Leben im Zarenreich anders vorgestellt. Es hatte nach Abenteuer und neuen Möglichkeiten geklungen, nach einer Freiheit, die er in der Enge seines Heimatdorfes nie gekannt hatte. Und da war noch etwas – das Meer! Unendliche Ozeane, die sich vor ihm auftaten.

Ginge es nach Johannes, wäre er auf dem Schiff geblieben, das ihn von Hamburg aus um das Nordkap und über das Eismeer bis zum Hafen von Archangelsk gebracht hatte. Im Licht dieser Erinnerung vergaß er sogar die Kälte und die schwere Arbeit an Deck und sehnte sich so sehr, dass er sich einbildete, den schlingernden Tanz des Meeres unter seinen Füßen zu spüren. Stattdessen saß er hier, Land und Leute waren ihm immer noch fremd, auch wenn er inzwischen zumindest die Sprache recht gut beherrschte. Wehmütig dachte er auch an die Zeit in der Deutschen Vorstadt in Moskau zurück. Einzig und allein dort hatte er sich ein wenig zu Hause gefühlt. Apotheker und Handwerker aus den verschiedensten Ländern lebten dort, Kaufleute mit ihren Familien, aber auch Abenteurer, Söldner und nicht zuletzt viele schottische Royalisten, die vor dem Bürgerkrieg in ihrer Heimat geflohen waren und in der Ausländervorstadt eine Zuflucht gefunden hatten. Hier dagegen sah Johannes sich plötzlich mit Leibeigenen und Arbeitern, Bauern und Soldaten aus allen Teilen des Zarenreiches zusammengepfercht. Obwohl es auch hier von Architekten, Arbeitern und Fachleuten aus Frankreich, Holland und England wimmelte, bekam er es als Lehrling nur zu oft zu spüren, dass die meisten der einfachen Leute die Ausländer verachteten.

Der hustende Gehilfe war eingeschlafen und zitterte selbst jetzt noch. Johannes ließ seinen Blick zu dem Modellschiff aus Holz schweifen, das er noch in Moskau gebaut hatte. Die Sankt Paul stellte es dar, eine der großen Fregatten, die Zar Peter gehörten.

Eines Tages, dachte er. Eines Tages habe ich so ein Schiff und dann werde ich mich an Piterburch erinnern und lachen. Nervös zupfte er an seinen Fingern.

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