Georg Ebers - Die Nilbraut
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Es lasse sie nicht schlafen, leitete sie ihre Anrede ein. Sie habe einen Wunsch auf dem Herzen, und der Vater teile denselben. Orion wisse wohl, was sie meine; sie habe ja schon gestern mit ihm darüber geredet. Der Vater sei ihm liebreich entgegengekommen, habe seine Schulden gern und ohne ein tadelndes Wort bezahlt, und nun sei es an ihm, einen Strich über das alte, ungebundene Leben zu machen und einen eigenen Hausstand zu gründen. Die Braut, er wisse es ja, sei gefunden. »Vorhin,« sagte sie, »ist Susanna bei uns gewesen. Du, Bösewicht, sie gesteht es selbst, hast ihrer Katharina heute morgen das Köpfchen völlig verdreht!«
»Leider,« unterbrach er sie verdrießlich. »Dies Schönthun mit den Weibern ist mir geradezu zur Gewohnheit geworden; aber es soll von nun ab aus damit sein. ‘s ist meiner nicht mehr würdig, und jetzt, liebe Mutter, jetzt fühl’ ich...«
»Daß der Ernst des Lebens beginnt,« stimmte Neforis ein. »Eben dahin zielt auch der Wunsch, der mich zu Dir führt. Du kennst ihn, und ich wüßte nicht, was Du dagegen einwenden solltest. Kurz und gut, laß mich morgen die Sache mit Frau Susanna ins reine bringen. Ihrer Tochter Neigung bist Du gewiß, sie ist die reichste Erbin im Lande, gut erzogen, und, ich wiederhole es, sie hat Dir ihr Herzchen geschenkt.«
»Und sie mag es behalten!« lachte Orion.
Da rief die Mutter erregt: »Ich bitte Dich, Deine Heiterkeit für passendere Zeiten und komische Dinge zu sparen — ich mein’ es sehr ernst, wenn ich sage: Das Mädchen ist lieb und gut und soll Dir, so Gott will, eine treue, zärtliche Gattin werden. Oder hast Du etwa das eigene Herz in Konstantinopel gelassen? Sollte Dich die schöne Verwandte des Senators Justinus... Aber Thorheit! Du setzest doch wohl selbst kaum voraus, daß wir diese flatterige Griechin...«
Da umfaßte sie Orion und rief zärtlich: »Nein, Mütterchen, nein! Konstantinopel liegt weit, weit hinter mir in grauen Nebeln, jenseit der äußersten Thule; aber hier, hier, ganz nah’, im Vaterhaus hab’ ich etwas viel Schöneres und Vollkommeneres gefunden, als den Leuten am Bosporus je gezeigt worden ist. Die Kleine paßt nicht für einen Sohn unseres großen, breitschulterigen Stammes. Auch unsere künftigen Geschlechter sollen das gemeine Volk an Höhe in jeder Beziehung stolz überragen, und ich will kein Spielzeug zur Gattin, sondern ein Weib, wie Du es selbst in Deiner Jugend gewesen, ein hohes, vornehmes, schönes. Zu keiner Zaunkönigin, zu einer wahrhaft königlichen Jungfrau zieht mich das Herz. Was braucht’s da noch vieler Worte! Paula, die herrliche Tochter des edlen Thomas, sie hab’ ich gewählt! Vorhin ist es mir aufgegangen wie eine Offenbarung; für den Bund mit ihr bitt’ ich um euren Segen!«
Bis dahin hatte Frau Neforis den Sohn reden lassen. Was sie vernehmen zu müssen gefürchtet, frei und keck hatte er ihr’s zu hören gegeben. Und wie lang war es ihr gelungen, an sich zu halten! Jetzt aber war ihre Selbstbeherrschung zu Ende. Zitternd vor Aufregung schnitt sie ihm das Wort ab und rief mit hochgeröteten Wangen: »Nicht weiter, nicht weiter! Verhüte der Himmel, daß das, was ich da mit anhören mußte, etwas anderes ist als ein flüchtiger, närrischer Einfall! Hast Du denn ganz vergessen, wer und was wir sind? Weißt Du nicht mehr, daß es Glaubensgenossen der Melchitin waren, die Dir Deine beiden lieben Brüder, uns zwei blühende Söhne erschlugen? Was gelten wir unter den Griechen, den Orthodoxen! Aber unter den Aegyptern, unter allen, welche der seligmachenden Lehre des Eutyches anhängen, unter den Monophysiten sind wir die ersten und wollen es bleiben und unser Ohr und Herz den Ketzern und ihrem Irrglauben verschließen! Ein Enkel des Menas, ein Bruder zweier Märtyrer für unser erhabenes Bekenntnis vermählt mit einer Melchitin! Tempelschänderisch, gotteslästerlich ist dieser Gedanke; ich finde dafür keine milderen Worte! Bevor ich, ehe der Vater dem nachgibt, wollen wir kinderlos enden! Und dieser Hergelaufnen willen, die nichts besitzt als ihren Bettelstolz und die zusammengescharrten Reste eines Vermögens, das nie mit dem unseren zu vergleichen gewesen, für diese Undankbare, die sich schwer bezwingt, mir, ihrer Wohlthäterin, Deiner Mutter — bei Gott, ich rede die Wahrheit — auch nur den ›guten Morgen‹ zu bieten, womit ich selbst die Sklaven freundlich begrüße, um ihretwillen soll ich, sollen wir Eltern den Sohn verlieren, den einzigen, den der gnädige Himmel uns noch zu unserer Freude gelassen? Nein, nein, nein! Das sei ferne! Und Du, Orion, mein Herzensjunge, Du bist Dein Leben lang ein verwegener Bursche gewesen, aber den verruchten Mut findest Du doch nicht, dieser kalten Schönen zu liebe — in zwei Tagen hast Du sie einige Stunden gesehen — Deine alte Mutter, die Dich vierundzwanzig Jahre lang zärtlich am Herzen gehalten, zu Tode zu betrüben, und dem Vater, dessen Tage gezählt sind, den kurzen Lebensrest zu vergiften. Den Mut, Du mein Herzblatt, den findest Du nicht, nein, den kannst Du nicht finden! Und findest Du ihn dennoch in einer verfluchten Stunde, findest Du ihn, dann — ich bin Dir Dein Leben lang eine zärtliche Mutter gewesen — dann — so wahr Gott mir und dem Vater beistehen soll in unserer letzten Stunde, dann reiße ich die Liebe zu Dir aus der Seele wie ein schädliches Giftkraut, dann würde ich, und wenn mir das Herz dabei bräche...«
Da zog Orion die tief erregte Frau, welche sich längst seinen Armen entzogen, wieder an sich, legte ihr die Hand leicht an den Mund, küßte ihr beide Augen und flüsterte ihr ins Ohr:
»Er hat ja den Mut nicht und findet ihn auch schwerlich im Leben.« Dann faßte er ihre beiden Hände, schaute ihr offen ins Antlitz und rief: »Brrr! So angst wie bei diesen Drohungen ist Deinem Wagehalse noch nie zu Mut gewesen. Aber was waren das auch für gräßliche Worte, und noch ärgere lagen Dir schon auf der Zunge! Mutter, Mutter Neforis! Dein Name bedeutet die Gute, aber wie böse, wie bitterböse kannst Du doch sein!«
Damit zog er die geliebte Frau fester an sich, küßte ihr in einer übermütigen Anwandlung, die ihn nach der Erschütterung, die er erfahren, wie ein Rückschlag überfiel, Haar und Schläfen und Wangen rasch hinter einander, und als sie ihn verließ, hatte er ihr gestattet, für ihn um die kleine Katharina zu werben, und dafür das Versprechen eingetauscht, daß dies noch nicht morgen, sondern frühestens übermorgen geschehen solle. Dieser Aufschub kam ihm schon wie eine Errungenschaft vor, und als er mit sich allein war und überdachte, was er da gethan und der Mutter bewilligt hatte, blutete ihm zwar das Herz aus Wunden, deren Tiefe er selbst noch nicht ermaß, aber er freute sich dennoch, Paula noch nicht fester an sich gebunden zu haben. Seine Augen hatten ihr mancherlei erzählt, aber das Wort »Liebe« war noch nicht über seine Lippen gekommen, und darauf kam es doch an. Einen Handkuß einer schönen Verwandten zu geben, war dem Vetter sicher gestattet. Begehrenswert, o, wie begehrenswert war sie und blieb sie, aber um eines Mädchens willen, und wär’ es Aphrodite selbst oder eine der Musen oder Charitinnen gewesen, mit den Eltern brechen, das war ja undenkbar! Schöne Frauen gab es für ihn zu Tausenden auf Erden, aber nur eine Mutter, und wie oft hatte sein Herz schon schneller geschlagen, sich ein anderes erobert, dessen Gaben fröhlich genossen und sich dann wieder leicht und willig beruhigt.
Diesmal schien er freilich tiefer ergriffen zu sein als in früheren Fällen, und selbst die schöne persische Sklavin, um derentwillen er, kaum der Schule entwachsen, große Thorheiten begangen, und die reizende Heliodora in Konstantinopel, der er noch ein Andenken schuldete, hatten so nicht auf ihn gewirkt. Diese Paula aufzugeben war schwer, aber es ging doch nicht anders! Morgen mußte er versuchen, auf einen freundschaftlichen, geschwisterlichen Fuß mit ihr zu gelangen; denn daß sie sich wie die sanfte Heliodora, die ihr ja im Range gleich stand, mit seiner »Liebe« zufrieden geben werde, darauf durfte er nicht hoffen. Schön, unvergleichlich schön wär’ es doch gewesen, an der Seite dieses herrlichen Weibes durchs Leben zu fliegen! Fuhr er mit ihr durch die Hauptstadt, so war er sicher, daß alle Welt stillstehen und sich nach ihnen umschauen mußte. Und wenn sie ihn liebte, und sie öffnete ihm zärtlich die Arme... O, o, warum hatte das tückische Schicksal sie zu einer Melchitin gemacht?! Und dann: leider, leider konnt’ es auch mit ihrem inneren Wesen nicht sonderlich gut beschaffen sein; hätte es ihr denn sonst nicht gelingen müssen, sich in zwei Jahren statt der Abneigung die Liebe seiner trefflichen, zärtlichen Mutter zu erwerben? Ja, am Ende war es doch gut so, wie es gekommen; aber Paulas Bild ließ dennoch nicht von ihm und verdarb ihm den Schlaf, und sein Verlangen nach ihrem Besitz kam nicht zur Ruhe.
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