Georg Ebers - Die Nilbraut

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»Ein stattliches Boot, gewiß das des Mukaukas Georg!« sagte der Kaufherr, und langsam trieb es von der Mitte des Flusses her gerade auf den Hain zu.

Inzwischen hatte sich auch auf der Landstraße hinter der Herberge Pferdegetrappel vernehmen lassen. Haschim schaute sich um und sah Fackelträger, welche vor einem Wagen herliefen.

»Bis hieher,« sagte der Alte, »wird der Kranke fahren und dann, um die Nachtluft auf dem Wasser zu vermeiden, sich im Wagen nach Hause begeben. Seltsam, da begegne ich heut’ zum zweitenmale seinem viel besprochenen Sohne.«

Bald kam die Lustfahrtgondel des Statthalters den Palmen näher. Es war ein großes, schönes Fahrzeug von Cedernholz mit reich vergoldetem Zierat und dem Bilde des Johannes, des Schutzheiligen der Familie, an der Spitze. Der Strahlenkranz, welcher das Haupt dieser Figur umgab, war mit Lampen besetzt, und große Laternen erhoben sich neben ihr und am Hinterteile des Bootes. Dort ruhte unter einem Baldachin der Mukaukas Georg und neben ihm seine Gattin Neforis. Ihnen gegenüber saß ihr Sohn und eine Jungfrau von hohem Wuchse, zu deren Füßen ein Kind von zehn Jahren kauerte und das liebliche Köpfchen an sie geschmiegt hielt. Eine ältere Griechin, die Erzieherin der Kleinen, saß neben einem sehr großen Manne, dem Arzte Philippus, auf einem Polster, das der Baldachin nicht mehr beschirmte. Heller Lautenklang begleitete das Boot, und derjenige, welcher die Saiten kunstfertig schlug, war der jüngst heimgekehrte Orion.

Dies alles bot einen gar erfreulichen Anblick: das schönste Bild einer vornehmen, in Liebe vereinten Familie. Aber wer war die Jungfrau an der Seite des jungen Orion? Diesmal wandte er ihr die ganze Aufmerksamkeit zu, und wenn er tiefer in die Saiten griff, suchte er ihre Augen, und es hatte dann zuweilen das Ansehen, als spiele er für sie allein, und solche Auszeichnung schien ihr in der That zuzukommen; denn als das Fahrzeug in den kleinen Hafen einfuhr und Haschim ihre Züge zu unterscheiden vermochte, war er überrascht von ihrer edlen, echt griechischen Schönheit.

Jetzt stiegen einige reichgekleidete Sklaven, welche mit dem Gespann auf der Straße gekommen sein mußten, auf das Boot, um den kranken Herrn in den Wagen zu tragen, und es zeigte sich nun, daß der Stuhl, worauf der Leidende saß, mit Armen versehen war, welche ihn zu heben und fortzubewegen gestatteten. Ein großer Schwarzer ergriff diese an der hinteren Seite, und wie ein anderer sich anschickte, sie an der vorderen zu erfassen, drängte ihn Orion zurück, trat an seine Stelle, hob den Stuhl und mit ihm den Vater auf und trug ihn über die Landungsbrücke, welche das Schiff mit dem Ufer verband, an Haschim vorüber dem Wagen zu. Heiter und ohne Anstrengung verrichtete der junge Mann die Arbeit des Trägers, schaute sich auch wohl liebreich nach dem Vater um, rief den anderen Frauen — nur seine Mutter, welche den Leidenden sorglich mit Tüchern umhüllt hatte, und der Arzt folgten dem Kranken — munter zu, auszusteigen und ihn hier zu erwarten, und schritt dann im Licht der Fackeln, welche ihm vorangetragen wurden, weiter.

»Armer Mann!« dachte der Kaufherr, indem er dem siechen Mukaukas nachschaute. »Aber das Traurigste und Schwerste verweht leicht wie Nebel im Winde, wenn man einen Sohn besitzt, der einen so freundlich dahinträgt.«

Erklärlich mußte er nun finden, daß Orion damals die Blumen von sich geworfen; ja, wie die Jungfrau, der das Kind zärtlich am Arm hing, ans Land trat, sagte er sich, daß es die kleine Tochter der reichen Witwe Susanna allerdings schwer haben werde, neben dieser hohen, königlichen Erscheinung das Feld zu behaupten. Welch eine Gestalt, welch fürstliche Haltung hatte dies Mädchen, und wie wohllautend und liebreich klang es, als sie dem Kinde die Namen einiger Sternbilder nannte und es auf den Kometen hinwies, der eben aufging.

Haschim saß im Dunkeln und konnte ungesehen beobachten, was auf der Bank am Ufer, welche durch eine der Laternen des Schiffes beleuchtet worden war, weiter vorging, und er freute sich der unerwarteten Zerstreuung; denn was den Sohn des Mukaukas anging, erweckte seine Teilnahme und Neugier. Es lockte ihn, sich ein Urteil über diesen ungewöhnlichen jungen Mann zu bilden, und der Anblick des schönen Mädchens dort auf der Bank erwärmte sein altes Herz. Das Kind mußte Maria, die Enkelin des Statthalters sein.

Jetzt brach der Wagen auf, jetzt brauste er auf der Straße von dannen, und nach einiger Zeit kehrte Orion zu den Wartenden zurück.

Armes, reiches Töchterchen der Witwe Susanna. Wie so ganz anders verkehrte er mit der schönen Jungfrau dort, als mit der Kleinen. Sein Auge hing wie berauscht an ihren Zügen, mitten in der Rede stockte er bisweilen, während er zu ihr sprach, und das, was er sagte, mußte bald ernst und fesselnd, bald witzig sein; denn nicht nur sie, sondern auch die Erzieherin der Kleinen hörte ihm mit Spannung zu, und wenn die schöne Jungfrau auflachte, so klang es ganz besonders wohltönend und rein. Es lag etwas so Hoheitvolles in ihrem Wesen, daß solche Aeußerung unbefangener Heiterkeit an ihr überraschte und sich ausnahm wie der Duft einer prächtigen Blume, von der man bis dahin glaubte, sie sei nur geschaffen, um dem Auge wohlzuthun und nicht auch den anderen Sinnen. Und diejenige, an welche alles gerichtet war, was Orion sagte, hörte ihm nicht nur aufmerksam, sondern in einer Weise zu, welche den Kaufherrn lehrte, daß der Erzähler selbst ihr noch mehr gefiel, als was er so lebhaft mitzuteilen wußte. Wenn dies Mädchen mit dem Statthalterssohne eins ward, ja das gab ein Paar!

Nun kam die Wirtin Taus, eine behäbige, tüchtige Aegypterin in mittleren Jahren, und trug selbst ihre berühmten Spritzkuchen, die sie eben eigenhändig gebacken, Milch, Trauben und Obst auf, und dabei glänzten ihre Augen vor Freude und geschmeicheltem Ehrgeiz; denn der Sohn des großen Mukaukas, der Stolz der Stadt, der früher gar oft auf Wasserfahrten mit fröhlichen Genossen, meist griechischen Offizieren, die nun alle, alle gefallen oder aus dem Lande vertrieben waren, nicht nur um ihrer Kuchen willen bei ihr vorgesprochen hatte, erwies ihr nun die Ehre, sie so bald nach der Heimkehr aufzusuchen. Ihre geläufige Zunge stand nicht still, wie sie ihm erzählte, auch sie und ihr Mann seien ihm bis zur Ehrenpforte beim Menesthore entgegengezogen, und mit ihnen ihre Emau mit ihrem Bübchen. Sie sei nämlich nun verheiratet, und diesen ersten Kleinen habe sie »Orion« getauft.

Und als der junge Mann darauf fragte, ob die Emau noch immer ein so reizendes Geschöpf sei und der Mutter so ähnlich sehe wie früher, drohte Frau Taus ihm mit dem Finger und fragte, indem sie auf die Jungfrau wies, ob der fröhliche Vogel, dem so manche bei seinem Aufbruch nachgeseufzt habe, sich endlich in den Käfig begeben, und ob die schöne Dame dort vielleicht...

Aber Orion schnitt ihr das Wort ab und sagte, noch sei er sein eigener Herr, aber er fühle schon die Schlinge am Halse. Da wurde das schöne Mädchen noch röter als bei der ersten Frage der Wirtin; er aber überwand schnell die eigene Befangenheit und versicherte munter, das Töchterchen der braven Taus sei eins der hübschesten Kinder von Memphis gewesen und nicht weniger eifrig gefeiert worden, als die Spritzkuchen ihrer trefflichen Mutter. Frau Taus möge die junge Frau von ihm grüßen.

Da entfernte sich die Wirtin gerührt und geschmeichelt, er aber griff wieder zur Laute, und während die anderen sich erfrischten, folgte er der Aufforderung der Jungfrau und sang das Lied des Alkaios, um welches sie ihn bat, mit wohllautender, aber gedämpfter Stimme zur Laute, die er meisterlich schlug. Die Augen des Mädchens hingen an seinem Munde, und er schien wiederum nur für sie in die Saiten zu greifen. Als die Zeit zum Aufbruche kam und die Frauen das Schiff bestiegen, ging er in die Herberge, um die Zeche zu zahlen. Bald kam er allein zurück, und der Kaufherr sah, wie er ein Tüchlein, das die Jungfrau auf dem Tische liegen gelassen, aufnahm und es schnell an die Lippen zog, während er dem Boote zuschritt.

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