Georg Ebers - Die Nilbraut

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Den prächtigen roten Blumen war es heute morgen weniger freundlich ergangen. Dem Mädchen dort auf dem Wasser gehörte das Herz des jungen Mannes. Seine Schwester konnt’ es nicht sein; aber wie hing es mit ihm zusammen?

Der Kaufherr sollte es bald erfahren; denn der Führer kehrte zurück und gab ihm Auskunft. — Es war Paula, die Tochter des Thomas, des weit berühmten griechischen Feldherrn, der die Stadt Damaskus so ausdauernd und tapfer gegen die Kriegsmacht des Islam verteidigt hatte. Sie war die Nichte des Mukaukas Georg; aber nur mäßig begütert, eine Verwandte des Hauses, die man nach dem Verschwinden ihres Vaters — denn auch seine Leiche hatte man nicht gefunden — in der Statthalterei aus Gnade und Barmherzigkeit aufgenommen: eine Melchitin. Der Hermeneut war ihr schon deswegen wenig gewogen, und wenn er auch gegen ihre Schönheit nichts einzuwenden hatte, so wollte er doch wissen, daß sie stolz und hochfahrend sei und keines Menschen Liebe zu erwerben verstehe; nur das Kind, die kleine Maria, hänge wohl an ihr. Ein öffentliches Geheimnis sei es, daß sogar die Gattin ihres Oheims, die brave Neforis, die stolze Nichte nicht möge und sie nur dulde dem kranken Mann zu gefallen. Was hatte die Melchitin auch zu Memphis in einem gut jakobitischen Hause zu suchen? Jedes Wort des Führers atmete jene Abneigung, die von niedrig stehenden und gesinnten Menschen so leicht denjenigen zu teil wird, welche die Güte der eigenen Wohlthäter genießen.

Aber die schöne, hoheitvolle Tochter eines großen Mannes hatte das alte Herz des Kaufherrn gewonnen, und sein Urteil blieb durch das des Memphiten ganz unbeeinflußt. Es sollte auch bald Bestätigung finden; denn der Arzt Philippus, den der Führer gerufen, ein täglicher Besucher der Statthalterei, dessen gediegenes Wesen dem Araber das größte Zutrauen einflößte, nannte Paula ein so herrliches Geschöpf, wie es der Himmel in seinen besten Stunden nur selten schaffe. Doch der da oben scheine sein eigenes Meisterwerk vergessen zu haben; denn seit Jahren sei ihr Dasein grausam getrübt.

Dem alten Herrn konnte der Arzt Linderung der Schmerzen versprechen; überhaupt sagten beide einander so wohl zu, daß sie sich erst in später Nachtstunde als gute Freunde trennten.

Drittes Kapitel.

Das Boot des Mukaukas glitt indessen, von kräftigen Ruderschlägen getrieben, ruhig dem Laufe des Stromes entgegen. Es ward darin bald geflüstert, bald gesungen. Die kleine Maria war an der Brust Paulas entschlummert, die griechische Erzieherin blickte bald nach dem Kometen, der sie beängstigte, bald auf Orion, dessen Schönheit ihr alterndes Herz entzückte, bald auf die Jungfrau, der sie nicht gönnte, von diesem Liebling der Götter so bevorzugt zu werden. Es war eine köstliche, warme, stille Nacht, und das Mondlicht, welches das Meer zwingt, flutend zu wachsen, läßt auch die wogenden Gefühle in der Menschenbrust steigen und schwellen. Was Paula forderte, das sang Orion, als sei nichts ihm fremd, was auf der Leier eines griechischen Dichters die nun hinabgesunkene Welt jemals entzückt, und je länger sie fuhren, desto heller und schöner klang seine Stimme, desto schmelzender und bestrickender ward ihr Ausdruck, mit desto feurigerem Werben wandte sie sich an das Herz des Mädchens; und so gab Paula sich dem süßen Zauber gefangen, und wenn er die Laute senkte und sie leise fragte, ob sein Vaterland nicht schön sei in solcher Nacht, welches Lied ihr das liebste, ob sie ahne, was es für ihn bedeute, im Hause der Seinen sie gefunden zu haben, ließ auch sie sich hinreißen, ihm im Flüsterton Antwort zu geben.

Unter den dichten Baumkronen des schlummernden Gartens zog er ihre Hand an die Lippen, und sie ließ es bebend geschehen. — Schwere, schwere Jahre lagen hinter ihr. Des Arztes Ausspruch war nur zu wahr gewesen. Harten Schicksalsschlägen war für sie, die stolze Tochter eines großen Vaters, eine Reihe von peinigenden Demütigungen gefolgt. Das Leben der aus Mildherzigkeit im reichen Hause aufgenommenen, wenn auch nicht armen, so doch verlassenen Anverwandten war längst zu einem schweren Dornenpfad für sie geworden, aber vorgestern hatte sich das alles geändert. Orion war ja da! Wie ein schönes Schicksalsgeschenk hatten Haus und Stadt seine Heimkehr gefeiert, und auch ihr war ein reicher Anteil daran zugefallen. Nicht wie die verlassene Verwandte, sondern wie das herrliche, vornehme Weib, das sie war, hatte er sie begrüßt. Sonnenschein ging aus von seinem Wesen, und der drang ihr mitten ins Herz und ließ sie das Haupt wieder aufrichten wie eine Blume, die man wieder unter den freien Himmel stellt, nachdem ihr Licht und Luft lang entzogen. Sein frischer Geist und froher Lebensmut erquickten ihr Herz und Sinn, die Beachtung, die er ihr schenkte, stärkte ihr gesunkenes Selbstvertrauen und erfüllte ihre Seele mit warmem Dank. Ach, und wie köstlich schien es ihr, sich dankbar, innig dankbar fühlen zu dürfen! Und dann, dann war der heutige Abend gekommen, der schönste, herrlichste, den sie seit Jahren genossen. Er hatte sie wieder gelehrt, was sie beinahe vergessen, daß sie noch jung, daß sie noch sei, daß sie das Recht besitze, glücklich zu sein, Entzücken zu empfinden und zu erwecken, vielleicht sogar zu lieben und wieder geliebt zu werden.

Sein Kuß brannte noch auf ihrer Rechten, wie sie das kühle Zimmer betrat, wo Frau Neforis hinter ihrem Spinnrocken neben dem Lager ihres kranken Gatten, der sich immer in später Stunde zur Ruhe begab, der Heimkehrenden harrte. Mit übervollem Herzen drückte Paula die Lippen auf die Hand des Oheims, des Vaters Orions, — durfte sie sagen »ihres« Orion? Dann küßte sie — wie lange war dies nicht geschehen! — auch ihre Base, seine Mutter, während sie ihr mit der kleinen Maria eine gute Nacht wünschte; Neforis aber nahm ihren Kuß kühl und verwundert hin und blickte nur forschend auf sie und ihren Sohn. Gewiß kamen ihr dabei mancherlei Gedanken, doch hielt sie es für angemessen, ihnen fürs erste keinen Ausdruck zu geben. Als habe sich nichts Besonderes ereignet, ließ sie die Mädchen sich entfernen, überwachte sie die Leute, welche ihren Gemahl in das Schlafzimmer trugen, gab sie ihm die weißen Kügelchen, deren er, um zu schlafen, bedurfte, schob sie ihm mit unermüdlicher Sorgfalt die Kissen so lange zurecht, bis ihm seine Lage behagte. Dann erst, und nachdem sie sich überzeugt hatte, daß ein Diener im Nebenzimmer wache, verließ sie ihn und suchte — es lag Gefahr im Verzug — ihren Sohn auf.

Die große, starke, etwas schwerfällige Frau war in ihrer Jugend ein stattliches, schlankes Mädchen, eine vornehme Erscheinung, ihr etwas nüchternes und unbewegliches Antlitz dagegen nie hervorragend schön gewesen. Aber die Jahre hatten ihm wenig angethan, und es war jetzt ein hübsches, volles, kühles Matronengesicht geworden, das bei langjähriger, aufopfernder Krankenpflege die Farbe verloren. Ihre Geburt und Stellung verliehen ihr etwas Sicheres und Selbstbewußtes, doch lag nichts Gewinnendes, Anziehendes in ihrem Wesen. Andermanns Leid und Freud war nicht das ihre, aber sie konnte sich darum doch bis zur Aufopferung mühen und plagen, und ihr Herz war fähig, sich für andere bis zu leidenschaftlicher Glut zu erhitzen. Freilich mußten diese anderen ihre nächsten Angehörigen sein, und nur diese. So war denn eine treuere, sorgfältigere Gattin und zärtlichere Mutter schwer zu finden, aber wollte man das, was an Liebe in ihr lebte, mit einem Gestirn vergleichen, so reichten seine kurzen Strahlen nicht über ihre allernächsten Blutsfreunde hinaus, und diese empfanden es billigerweise dankbar als etwas Besonderes und Beglückendes, in dem engen Liebeskreis dieser unfreigebigen Seele Aufnahme gefunden zu haben.

Jetzt pochte sie an Orions Wohnzimmer, und er begrüßte den späten Besuch mit Ueberraschung und Freude. Sie kam, um Wichtiges mit ihm zu besprechen, und that es schon jetzt, weil Paulas und ihres Sohnes Benehmen von vorhin sie zur Eile zwang. Es war zwischen diesen beiden etwas vorgegangen, und die Nichte ihres Gatten stand weit außerhalb des engen Gebietes ihrer Liebe.

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