Karl May - Waldröschen V. Ein Gardeleutnant

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Waldröschen V. Ein Gardeleutnant: краткое содержание, описание и аннотация

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Es war kein einziger der Anwesenden sitzen geblieben, sie alle hatten sich erhoben. So war hier noch nie gesprochen worden. In dieser Weise hatte noch nie ein Leutnant mit dem Chef seines Regiments zu reden gewagt. Sie waren ihm alle feindlich gesinnt, und dennoch mußten sie ihn ob seiner Kühnheit hochachten.

Wie jetzt die Sache stand, mußte der Oberst entweder sich für gedächtnisschwach erklären – und dies wäre eine ganz entsetzliche Blamage gewesen – oder er mußte gestehen, daß er die Absicht gehabt habe, den Leutnant zu beleidigen – und das mußte unbedingt zu einem Waffengang führen, ebenfalls eine Blamage für den Obersten, für den es in diesem Fall nur den einzigen Ausweg gab zu erklären, daß er einen Bürgerlichen nicht für satisfaktionsfähig halte.

Der junge Leutnant hatte den langgedienten, adelsstolzen Oberst in seiner eigenen Schlinge gefangen, und alle waren neugierig zu hören, was der letztere sagen werde.

Dieser stand ganz perplex vor seinem Stuhl, er hatte die Kontenance verloren, denn ein solches Auftreten dieses Menschen, den er leicht beseitigen zu können gemeint hatte, war ihm ganz undenkbar gewesen. Endlich meinte er.

»Und wenn ich Ihnen die Antwort verweigere?« – »Das werden Sie nicht. Eine solche Verweigerung wäre eine bodenlose Feigheit, aber ich hoffe, daß Sie Mut genug haben, mit einem bürgerlichen Leutnant zu sprechen!«

Dies war dem Obersten denn doch zu viel; dies gab ihm seine Fassung wieder.

»Ja, Sie haben recht«, sagte er stolz. »Sie sind nicht der Mann, vor dem man sich fürchtet. Ich erkläre Ihnen also, daß ich Sie absichtlich verleugnete.« – »Ich danke Ihnen, Herr von Winslow. Ich will Ihr Alter berücksichtigen und diese Angelegenheit nicht vor die dienstliche Behörde bringen, aber Genugtuung muß ich mir erbitten. Erlauben Sie, daß ich Ihnen morgen meinen Bevollmächtigten sende.« – »Pah, ich schlage mich mit keinem Bürgerlichen!« – »Das wäre eine sehr wohlfeile Weise, sich der Verantwortung zu entziehen. Nehmen Sie meinen Bevollmächtigten nicht an, so mag ein Ehrengericht entscheiden, ob ein Mann, der die Offiziersuniform Seiner Majestät trägt, nicht satisfaktionsfähig sei. Wird auch da gegen mich entschieden, so zeige ich Sie bei Ihrem Vorgesetzten ganz einfach des Ungehorsams gegen Ihre Oberen und der absichtlichen, gewaltsamen Aufreizung Ihrer Untergebenen an. Ich bin noch nicht halb so alt wie Sie, aber ich lasse Sie nicht entschlüpfen.«

Er drehte sich scharf auf dem Absatz herum und schritt zur Wand, an der er Säbel und Tschako aufhängte, dann nahm er eine Zeitung vom Fenster weg und sah sich nach einem Platz um.

Kein einziger hätte nach dieser Probe von Mut und Energie es jetzt gewagt, ihm einen Sitz zu verweigern, aber man rückte zusammen, um ihn nicht zum Nachbarn zu bekommen.

Nur einer blieb sitzen und hielt das Auge freundlich und einladend auf ihn gerichtet, nämlich Leutnant Platen. Kurt bemerkte den wohlwollenden Blick und trat zu ihm.

»Erlauben Sie mir den Platz an Ihrer Seite, Herr Leutnant?« fragte er. – »Recht gern, Kamerad«, antwortete Platen, ihm die Hand reichend. »Mein Name ist Platen. Seien Sie mir willkommen!«

Kurt blickte in das offene, ehrliche Auge des Sprechers, dessen Blick ihm so wohl tat, und sagte:

»Ich danke Ihnen herzlich. Man hat es zwar unterlassen, mich vorzustellen, aber mein Name ist doch genannt worden. Herr von Platen, darf ich Sie um die Namen dieser Herren bitten?«

Noch immer herrschte tiefe Stille im Raum, so daß man deutlich jeden Namen hörte, den Platen aussprach. Am hinteren Tisch herrschte die Ruhe nach einem Donnerschlag, an den anderen Plätzen hatte man alle möglichen Zeitungen und sonstige Hilfsmittel ergriffen, um die Peinlichkeit der Situation zu neutralisieren. Die Herren an Kurts Tisch, deren Namen genannt wurden, nickten verlegen mit dem Kopf, während dieser sie mit einer Verneigung begrüßte. Nur Ravenow blieb der alte, er griff zum Queue und meinte laut:

»Komm, Golzen, setzen wir unsere Partie fort. Wie steht es, Platen? Du bist ja der dritte.« – »Danke, ich verzichte«, antwortete dieser.

Ravenow zuckte die Achsel und spottete:

»Pah! Das nenne ich den Champagner wegen eines Glases Essig verlassen!«

Kurt tat, als ob er diesen beleidigenden Vergleich nicht auf sich beziehe, und wurde darin von Platen unterstützt, denn dieser griff nach einem Schachbrett und fragte:

»Spielen Sie Schach, lieber Helmers?« – »Unter Kameraden, ja.« – »Nun, ich bin ja Ihr Kamerad. Legen Sie die Zeitung fort und versuchen Sie es einmal mit mir. Die Ehrlichkeit erfordert aber, Ihnen zu sagen, daß ich hier für unbesiegbar gehalten werde.« – »So muß ich ebenso ehrlich sein«, lachte Kurt. »Hauptmann von Rodenstein, mein Pflegevater, war ein Meister. Er gab mir so vortrefflichen Unterricht, daß er jetzt keine Partie mehr gewinnt.« – »Ah, das ist recht, denn da dürfen wir endlich einmal einer interessanten Partie entgegensehen. Kommen Sie!«

Durch diesen kleinen Streich hatte Platen den Bann gehoben. Am hinteren Tisch begann der Whist von neuem, vorn klapperten die Billardbälle, und dazwischen hatten die Züge auf dem Schachbrett in Zeit von zehn Minuten einen so spannenden Verlauf genommen, daß sich die Offiziere einer nach dem anderen erhoben, um dem Spiel zuzuschauen. Sie gewahrten mit Verwunderung, daß Kurt seinem Gegner überlegen sei; er gewann die erste Partie.

»Ich gratuliere«, sagte Platen. »Das ist mir lange nicht passiert. Wenn es wahr ist, daß ein tüchtiger Stratege auch ein guter Schachspieler sei, so sind Sie jedenfalls ein höchst brauchbarer Offizier.«

Kurt fühlte, daß der gute Platen diese freundlichen Worte sprach, um ihm Boden zu gewinnen, und antwortete ablehnend:

»Man darf bekanntlich die Schlüsse nicht umkehren. Ist ein guter Stratege auch ein guter Schachspieler, so ist es doch noch nicht notwendig, daß ein feiner Schachspieler auch ein tüchtiger Offizier sein muß. Übrigens haben Sie in der ersten Partie wohl nur meine Kräfte kennenlernen wollen. Versuchen wir eine zweite. Ich ahne, daß ich sie verlieren werde.« – »Sie dürften sich irren. Doch apropos, Sie nannten da einen Hauptmann von Rodenstein. Ist dieser Herr vielleicht Oberförster im Dienst des Großherzogs von Hessen?« – »Allerdings.« – »Ah, so kenne ich ihn. Er ist ein alter, knorriger Haudegen, ebenso grob wie ehrlich, und soll bei seinem Landesherrn gut angeschrieben stehen.« – »Diese Charakteristik ist allerdings sehr zutreffend.« – »Ich lernte ihn bei meinem Onkel in Mainz kennen, der sein Bankier ist.« – »Sein Bankier? Dieser heißt Wallner, so viel ich weiß.« – »Das ist richtig. Ich muß Ihnen nämlich erklären, daß meine Tante, die Schwester meiner Mutter, eine sogenannte Mesalliance eingegangen ist. Sie hat diesen Wallner, also einen Bürgerlichen, geheiratet, der infolgedessen auch ein Verwandter ihres und meines Majors geworden ist, denn der letztere ist mein Cousin.«

Die anderen Herren warfen einander erstaunte Blicke zu. Was fiel denn Platen ein, mit solcher Offenheit diese Familienverhältnisse darzulegen und damit den Major bloßzustellen? Kurt aber verstand die Absicht. Platen wollte ihm Satisfaktion geben für die Aufnahme, die er bei Majors gefunden hatte, und zugleich den stolzen Offizieren gegenüber in Erwähnung bringen, daß in den hochadeligen Kreisen denn doch nicht alles so rein sei, wie man denkt.

9. Kapitel

Die zweite Partie begann. Kurt gewann sie wieder. Während der dritten wurde die allgemeine Aufmerksamkeit auf Ravenow und Golzen gelenkt, die sich in freundschaftlich lustiger Weise zu foppen begannen.

»Wahrhaftig, du bist mir wieder um fünfzehn Points voraus«, meinte Ravenow. »Unglück im Spiel!« – »Aber Glück in der Liebe, wie ich dir bereits erklärte«, meinte Golzen. – »Ja, meine Wette wirst du doch bezahlen müssen. Das Mädchen wird mein, es ist ja bereits mein, genaugenommen.« – »Welche Wette? Welches Mädchen?« fragte der bereits zweimal erwähnte Major, der entweder von der Wette wirklich noch nichts wußte oder sie noch einmal zur Sprache bringen wollte. – »Es handelt sich für Ravenow um eine Gelegenheit, zu beweisen, daß er wirklich unwiderstehlich ist«, antwortete Golzen. – »Erklären Sie sich deutlicher.«

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